Zum Inhalt der Seite

Amor, seine verdammte Schießwut und ich

Eine Ayame-und-Koga-Geschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tränen und Fesseln

Während wir weitergingen starrten mich die beiden Neuankömmlinge die ganze Zeit an. Ich verdrehte genervt die Augen. Ehrlich gesagt verstand ich nicht, weshalb Koga sie mitkommen ließ. Wegen ihnen mussten wir unser Tempo erheblich drosseln und besonders stark oder klug oder sonst irgendwie hilfreich schienen sie nicht zu sein. Alles in allem nur zwei Klötze, je einen für jedes Bein. Ich sah mich nach ihnen um, um ihnen einen gekonnten abschätzigen Blick zu zuwerfen, doch ich konnte sie nirgends hinter mir entdecken. Ich sah nach vorne zu Koga, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie mich überholt hatten. Doch auch hier war keine Spur von ihnen zu sehen.
 

„Koga!“, rief ich und schloss zu ihm auf. „Deine kleinen Freunde sind weg. Dem Geruch zur Folge sind sie in dieselbe Richtung, aus der auch der Duft von gebratenem Fleisch kommt. Solche Fresssäcke.“ Ich schnaubte. Aber ein Blick in Kogas Gesicht wischte mir das verächtliche Lächeln vom Gesicht. „Du machst dir Sorgen um sie, oder?“, fragte ich leise. „ Sie sind nicht besonders stark. Außerdem nehme ich eine dämonische Aura wahr. Ich muss sie suchen“ Er lief los und ich folgte ihm.
 

Plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen. „Gantu!“, rief ich überrascht. „Hakkaku“, stammelte er. „Sie haben ihn mitgenommen!“ „Was? Erzähl der Reihe nach!“ Koga, der als er meinen Aufschrei hörte umgekehrt war, nickte seinem Freund aufmunternd zu. „Da waren diese Frauen“, begann der verstörte Wolfdämon. „War ja klar.“, mischte sich Koga ein. „Immer nur Ärger mit denen. Die sind falsch wie Schlangen und-“ Ich brachte ihn mit einer Kopfnuss zum Schweigen. „Erzähl weiter“, bat ich Gantu, äh Ginta. „Also, sie hatten diesen Kessel, aus dem der leckere Geruch kam. Hakkaku beugte sich darüber.“ „Und dann?“, drängte ich. “Nichts dann. Dann war er weg.“ „Du meinst, der Kessel hat ihn eingesaugt?“, fragte Koga. Ginta nickte. „Ich bin dann weggerannt. Aber ich hab noch gesehen, wie die Frauen in diese Richtung verschwanden.“ Er zeigte in Richtung eines Berges, auf dessen Gipfel ein großes Schloss stand. „Dort müssen sie ihn hingebracht haben“, überlegte Koga. „Ich muss sofort los. Ayame, Ginta, ihr bleibt hier.“
 

Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, doch er schnitt mir das Wort ab. „Keine Widerrede.“ „Aber ich kann dir helfen!“, rief ich. „Sei nicht albern. Ich brauche keine Hilfe.“ „Aber-“ „Ayame“, unterbrach er mich scharf. „Du bleibst auf jeden Fall hier. Ich…“ Er wischte sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. „Ich kann nicht riskieren, dass dir auch etwas passiert.“ Er sah mich ernst an. Alle Geschäftsmäßigkeit war aus seiner Miene verschwunden. Zurück blieb ein so verletzlicher Ausdruck, dass ich fast angefangen hätte zu weinen. Ich wollt schon einlenken, aber… „Nein.“ Meine Stimme klang fest und bestimmt. „Ich lasse dich nicht alleine gehen.“
 

Wir starrten uns einige Momente an. Dann sah er weg. „Du lässt mir keine Wahl.“ Er packte meine Arme und drückte mich an den nächsten Baum. „Ginta, bind sie fest“ „Aber-“ „TU ES EINFACH! Dort hinten liegt ein Seil“ Ich wand mich, trat und biss ihn, aber er blieb reglos wie ein Stein und sein Griff lockerte sich nicht. „Nein!“, schrie ich tränenerstickt. „Das kannst du nicht machen!“ Er schwieg nur, während Ginta mich mit dem Seil an den Baum festzurrte. Er machte den Knoten fest. „Fertig, Chef“, sagte er leise. Koga wandte sich zum Gehen. „Koga!“, schrie ich. Meine Kehle und meine Augen brannten. Er blieb stehen. „Koga.“ Er drehte sich um. „Bitte.“, flüsterte ich. Ich schaute ihn durch einen Tränenschleier hindurch an. Einen Moment huschte ein Schatten über sein Gesicht, dann wurde seine Miene wieder ausdruckslos. Er drehte sich um und war verschwunden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CheyennesDream
2013-07-01T15:38:53+00:00 01.07.2013 17:38
Ich mag deine FF immer noch und lese sie gern. Du beschreibst Ayames Konflikt gut.
Man kann sich richtig in sie hineinversetzen. Etwas skeptisch bin ich zwecks einer weinenden Ayame.
Dämonen zeigen ja ihre Gefühle normalerweise selten. Sie haben da ihren eigenen Stolz. Aber sichrlich gibt es auch ausnahmen.

Freue mich auf mehr

Chris
Antwort von:  LadyRamen
04.07.2013 19:17
Das stimmt schon, aber Ayame ist noch recht jung und ich stelle sie mir immer als recht impulsiven Teenager vor...wie man auch später noch sehen wird ;)


Zurück