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NOISE

von

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Chapter Five ~ The Missing Stundent ~

Chapter Five ~ The Missing Student ~
 

Müde halte ich mir eine Hand vor den Mund, während ich langsam den Weg zum Schulgebäude zurück lege.

Die Nacht war furchtbar... Ich habe kaum ein Auge zubekommen.
 

Nervös lege ich, schon fast automatisch, eine Hand auf meinen unteren Bauch. Wie oft habe ich das jetzt in der letzten Nacht getan? Irgendwann habe ich einfach aufgehört zu zählen… Es hatte ja doch keinen Sinn, eben weil es immer von ganz allein passiert ist.

Obwohl ich darauf, nachdem ich regelrecht aus dem Bad regelrecht geflüchtet war, zuerst versucht hatte die Ruhe zu bewahren und es auch ein wenig zu ignorieren gelang es mir nicht. Wie auch?! Immerhin taucht ja nicht jeden Tag einfach mal ein Symbol auf meinem Körper auf, welches einem Zeichen für ein Opferritual gleich kommt!
 

Woher ich auf den Gedanken komme, dass es Ähnlichkeit mit einem Opfersiegel hat? Nachdem ich die halbe Nacht schon wach gelegen hatte, hab ich einfach beschlossen ein wenig zu recherchieren. Im Internet kann man sich heutzutage ja wirklich über alles Informieren. Einen Vorteil den wir der älteren Generation wirklich inne haben. Hätte ich erst in eine Bibliothek gemusst und mich durch verschiedene große Schinken von alten Religionen quälen müssen, wäre ich innerlich komplett daneben gewesen. So ergab sich wenigstens der Vorteil darüber, dass ich mir einen ungefähren Einblick hatte einholen können.
 

Eigentlich ist das ja auch vollkommen egal. Die Tatsache ist einfach das es da ist und anscheinend auch nicht die Absicht besitzt so schnell wieder zu verschwinden.

Und ich will einfach nur wissen warum?!
 

Warum muss sowas ausgerechnet mir passieren?!Es ist ja nicht so dass mein Schädel schon genug strapaziert wird, mit dem was hier im Moment alles um mich herum passiert. Diese ganzen Sachen die mir meine Eltern einfach mal so verheimlicht haben… Die Uchihas…

Sofort verknotet sich etwas in meinen inneren. Der Gedanke daran, dass Sasuke und sein älterer Bruder zu diesem Ort zurück gekehrt sind, obwohl sie vermutlich in Lebensgefahr schweben könnten, bereitet mir die meisten Sorgen. Ich kann mir nicht erklären warum sie ihre Sicherheit riskieren, wo sie doch schon so viel verloren haben. Denn trotz der Unterstützung der Hyuugas ist doch niemals wirklich dafür gesorgt das nicht doch etwas passieren könnte… Sie mögen mächtig sein, aber ihre Augen sind auch nicht überall…
 

Meine Gedanken stoppen, wie ich um eine Kurve gehe und ein paar Meter weiter Hinata entdecke. Natürlich…

Sowohl Hinata und Neji sind immer irgendwie in Sasukes Nähe. Er ist also dadurch irgendwie immer unter ständiger Beobachtung. Trotzdem ist es mir immer noch ein Rätsel warum Neji ihn dann nicht kannte… Vielleicht hat er mir das aber auch einfach alles nur vorgespielt. Hinata hatte immerhin nach dem Unfall im Sportunterricht schon zugegeben das es etwas gibt was sie verheimlichen. Jetzt wo ich es weiß… Vielleicht könnten sie dann-
 

„Hast du es schon gehört?“

„Ja. Schon wieder einer!“
 

Mein Blick ruckt etwas zur Seite. Zwei Schülerinnen von unserer Schule laufen ein Stück weit von mir entfernt.

„Das ist echt unglaublich… Schon der dritte.“

„Ich hab gehört dass das alles mit einem Mitschüler zusammen hängt! Immerhin sind alle auf die gleiche Schule gegangen!“

„Echt wahr… Aber komisch ist das schon… Ich hoffe dass das in Suna bleibt und nicht auch noch woanders anfangen Schüler zu verschwinden…“
 

Geschockt weiten sich meine Augen. Schüler sind verschwunden?! Wann…? Und warum hab ich das nicht mitbekommen?

„Aber das ist doch in Suna! Das ist ein paar Stunden weit weg von hier! Ich denke nicht das es soweit kommen wird und auch von woanders Schüler entführt werden.“ Die Eine versucht offenbar die andere zu beruhigen, doch mir rutscht das Herz nur immer weiter den Organismus hinunter. Mittlerweile führt es glaub ich schon sehr angeregt eine Unterhaltung mit den Nieren. Jedenfalls ist das Gefühl innerlich zerrissen zu werden wieder stärker geworden.

„Haben sie denn diesmal gesagt wer es war?“

„Nein… Es wurden auch wieder keine Bilder gezeigt. Überall sagen sie nur dass es Oberschüler aus dem West Bezirk waren. Die Uniformen sind sehr auffällig. Darauf sollen die Leute wohl achten. Wenn du mich fragst echt dämlich. Würde ich abhauen oder gekidnappt werden würde ich die doch als erstes entsorgen!“ Innerlich kann ich ihr einfach nur zustimmen. Das die Polizei nicht einmal Fotos der Öffentlichkeit preis gibt kann nichts Gutes bedeuten. Und die Tatsache das sie ausschließlich Oberschüler suchen…
 

Ich kann mir nicht helfen… Es kann einfach kein Zufall sein, oder?

Die Uchihas werden Verfolgt. Vielleicht sind sie indirekt der Grund, warum so viele Schüler verschwinden? Möglicherweise interpretiere ich auch einfach nur zu viel hinein… Es kann auch einfach wirklich nur ein Zufall sein…
 

Der Schulweg kommt mir mit einem mal immer länger vor.

Meine Eltern wollten eigentlich ihre mir auferlegte Strafe, die permanente Beobachtung, weiter durchziehen. Doch nach den Geschehnissen des gestrigen Tages schienen meine Argumente die weitaus logischeren zu sein. Oder sie wollten einfach verhindern das sie mit noch mehr konfrontiert werden würden… Alles ist möglich… Immerhin sind noch viele Fragen unbeantwortet.
 

Warum existiert ein Foto von Sasuke und mir…? Zusammen… In einem Album was offensichtlich den Uchihas gehört und den Brand überstehen konnte.

Und vor allem… Wer war der andere Junge, von dem Kiba gesprochen hatte? Der genauso ausgesehen haben soll wie ich…?
 

Ich kann mir das jedenfalls nicht erklären… Geschweige denn vorstellen. Es wird zwar immer gesagt, dass jeder Mensch irgendwo auf der Welt einen Doppelgänger besitzen soll. Aber das wäre echt zu viel des Guten! Ich kann mich jedenfalls kein Stück an jemanden erinnern, der mir so ähnlich sein soll. Aber ich kann mich auch nicht an Sasuke erinnern…
 

Stöhnend fasse ich mir an den Kopf. Wenn ich so weiter mache dann lerne ich irgendwann in meinem Schädel noch mit den einzelnen Zellen das Tetris spielen. Und ich befürchte dass das unter Umständen nicht so gut sein könnte. Ich habe keine Lust als menschliches Vorführobjekt zu Enden, für irgendwelche abstrakten Puzzle Profis!
 

Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich zucke unweigerlich zusammen. Erschrocken fahre ich sofort zu der Person herum, wo mir auch schon das breite Grinsen entgegen schlägt. Wären nicht an seinem Kopf noch Ohren angebracht, könnte man denken das breite Lächeln würde einmal rund herum gehen. Das könnte man sich dann bestimmt so vorstellen wie die in South Park dargestellten Kanadier.

„Alles klar, Mann?“, fragt auch sofort seine Stimme. Alles was ich von mir gebe ist ein brummen, welches sowohl als Begrüßung wie auch als Antwort dienen soll. Herr Gott nochmal! Was jagt er mir auch am frühen Morgen nach solchen Nachrichten einen Schrecken ein! Ist er selber Schuld wenn ich ihn jetzt anbrumme.
 

„Klingt so als wäre das Gespräch nicht gut verlaufen?“, fragt er vorsichtig nach, doch ich schüttel sofort den Kopf. „Also ist es gut gelaufen.“ Auf diese Feststellung nicke ich.

„Lass uns bitte nicht hier darüber reden, okay? Nachher in der Mittagspause, am besten auf dem Dach!“ Verwunderung liegt in seinen Augen. Doch er stimmt zu. Und bis dahin kann ich mir etwas einfallen lassen, bezüglich der Hyuugas.
 


 


 

„Deswegen meldet bitte jeden der euch Verdächtig vorkommt! Egal ob Schüler oder Erwachsener. Die Polizei wird jeden Verdächtigen überprüfen und Ermittlungen anstellen.“ Ein zustimmendes raunen geht durch die Klasse. Das dem Unterricht heute auch nur einer folgt können die vergessen.
 

Kaum das wir das Gebäude betreten haben wurden wir auch schon alle in die Turnhalle zitiert, zu einer besonderen Ansprache des Direktors. Und nun, eine halbe Stunde später, verstehe ich auch genau warum.

Offenbar hat die magische Zahl drei nun dafür gesorgt das auch in den weiter entfernten Regionen unseres Landes die Sicherheitsmaßnahmen erhöht werden. Die Schüler aus Suna, die verschwunden sind… Man nimmt an sie seien entführt wurden. Allerdings kann man zwischen den Opfern keine Verbindungen finden, außer eben die Tatsache das sie alle auf die gleiche Schule gegangen sind. Man will nun, um zu verhindern das sich die Vorfälle auch in anderen Städten ereignen könnten, alles daran setzen um eine Ausbreitung zu verhindern und gleichzeitig die Vermissten wieder zu finden.
 

„Bitte kehrt nun in eure Klassenräume zurück. Auch wenn es für euch mit Sicherheit ein schwieriger Tag werden wird, bitte ich euch trotz allem euer bestes im Unterricht zu geben. Denkt daran… Es geht hier um eure Zukunft und ich möchte das ihr für diese alle euer bestes gebt.“ Damit verlässt der alte Sarutobi, gefolgt von unserer Sportlehrerin Mitarashi und unserem Volkskundelehrer, der ebenfalls Sarutobi heißt, da die beiden miteinander Verwandt sind, die Halle.

Es ist ein Zeichen des Respektes ihm gegenüber, dass alle Schüler warten, bis er den Raum verlassen hat, ehe sie dann schließlich als eine Masse hinaus und zum Klassenraum stürmen.
 

Wie zu erwarten. Der Unterricht verläuft zäh. Es fühlt sich fast so an, wie wenn man auf einen Kaugummi getreten ist und diesen nun mit aller Macht versucht von seinem Schuh zu entfernen. Der nun aber statt einfach abzugehen sich in viele eklige Fäden auflöst und diese dann zurück an die Sohle schnipsen, nachdem man den unansehnlichen großen Klumpen entfernt hat. Eine ziemlich lästige Angelegenheit.

Irgendwie muss ich bei dem Vergleich selbst schmunzeln. Diese Aussage hat mich so ziemlich an Shikamarus Eigenart erinnert.
 

Im Klassenraum liegt trotz allem eine schreckliche bedrückte Stille in der Luft. Jeder fragt sich warum so ein Mysterium um die verschwundenen Schüler gemacht wird, aber niemand traut sich danach zu fragen. Wahrscheinlich deswegen weil jeder von uns weiß das wir keine Antworten erhalten werden. Entweder wissen es die Lehrer selber nicht, oder sie dürfen darüber nicht reden, weil sie sonst etwas Schlimmes erwarten könnte.

Vielleicht handelt es sich um Kinder reicher und mächtiger Leute? Die wollen doch dann erst recht das Stillschweigen gewahrt wird, oder? Damit die Presse nichts mitbekommt…
 

Unweigerlich kommt mir dabei Sasuke in den Sinn.
 

Seine Eltern wollten auch nie, dass er oder sein Bruder, Itachi war, glaube ich, sein Name, groß in der Presse auftauchten. Einfach um sie zu schützen, damit die beiden, so gut es eben möglich war, wahrscheinlich ein normales Leben führen konnten. Wer weiß… Vielleicht mussten sie Privatunterricht nehmen, weil sie auf keine Schule durften, da ihnen dort möglicherweise jemand hätte auflauern und sie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit hätte bringen können? Ich kann mir das alles schwer vorstellen…

Aber die Angst… Die Angst ist trotzdem da. Das die beiden Vorfälle miteinander zusammen hängen könnten. Das Wissen allein, dass der Brand im Haus der Uchihas kein Unfall war, genügt um diese zu bestärken.
 

Die Klingel reißt mich aus meinen Gedanken und löst gleichzeitig auch ein Gefühl der Erleichterung in mir aus.

Klar… Für jeden Schüler ist sie einfach nur eine Genugtuung, bedeutet es doch wenigstens ein paar Minuten lang sich keine Gedanken über Polynomdivision, die Französische Revolution oder dem Lebenslauf von Karl Maria von Weber machen zu müssen. Aber für mich ist sie nun einfach die Chance mit einem Freund über all das reden zu können, was mir grade die einzelnen Zellen meines Gehirns zermartert. Deswegen drehe ich mich auch nur kurz nach hinten, um zu überprüfen ob Kiba auch wirklich das Klassenzimmer verlässt und dann wie versprochen auf dem Dach auf mich warten wird. Und er tut es…
 

Doch bevor ich ihm nach gehen kann muss ich noch dafür sorgen das noch jemand anwesend sein wird… Jemand der wichtig werden und vielleicht auch noch ein paar Sachen erklären kann. Deswegen halte ich meine Augen, wie ich aufgestanden und das Klassenzimmer verlassen habe, auf dem Gang nach dem Hyuuga auf. Und ich entdecke ihn… Wie erwartet vor dem Klassenzimmer unserer parallel Klasse, in der auch Hinata und Sasuke sind. Offenbar wartet er auf die beiden und will sie nun in die Mittagspause begleiten.

Schnell tragen mich meine Füße zu ihm. Meine Schritte hallen laut in meinen Ohren wieder. Fast schon zu laut, für meinen Geschmack. Aber offenbar habe ich wirklich einen etwas Trampligen Gang auf Lager. Oder aber ich bin einfach kein Mensch der jemand anderen subtil auf etwas ansprechen kann. Beides ist möglich. Jedenfalls sieht er mich an, musternd und mit hochgezogener Augenbraue.
 

„Die Antwort ist immer noch nein“, sagt er, wie ich kurz vor ihm stoppe. Mein Herz schlägt dabei ziemlich heftig in meiner Brust, habe ich doch Angst das Sasuke jeden Moment durch die Tür treten und alles mit anhören kann.

„Es geht um was anderes“, sage ich daher sofort. Doch offenbar glaubt er mir kein Wort. „Wirklich. Ich will dich nicht mehr mit Fragen löchern. Aber es gibt da vielleicht etwas wobei ich deine Hilfe brauche. Daher möchte ich dich bitten mitzukommen!“ Kurz verbeuge ich mich vor ihm, um meiner Bitte noch mehr Ausdruck zu verleihen. Auch wenn er ein Sohn des Nebenzweiges ist, so ist es doch angebracht ihm den nötigen Respekt zu zollen, bei einer Bitte. Jedenfalls empfinde ich das so und ignoriere daher die Blicke unserer Mitschüler.
 

Ich kann nicht genau sagen, wie langer er mich warten lässt, ehe er mit einem leisen ‚Okay‘ antwortet. Ich bin jedenfalls erleichtert und sage ihm noch, dass ich auf dem Dach warten werde, bevor ich mich schließlich selber auf den Weg mache.
 

Wie vermutet wartet der Inuzuka schon ungeduldig auf mein Erscheinen, was mir ein Grinsen entlockt. Offenbar ist da jemand sehr neugierig.
 

„Hast ja lange auf dich warten lassen…“, meint er und lehnt sich etwas mehr an den Sicherheitszaun. Ich dagegen lasse es mir nicht nehmen mich erst einmal an diesen hinab rutschen zu lassen und eine bequeme Position einzunehmen. Ich mag diesen Platz hier… Man hat einen schönen Ausblick auf die Berge und alles erscheint einen so friedlich, wenn man von hier oben hinabblickt.

„Ich habe Neji gebeten noch nachzukommen“, erkläre ich nun ruhig und schließe die Augen. „Bitte stelle mir jetzt keine Fragen und unterbrich mich nicht…“ Das ich ihm keine Wahl lasse, indem ich absichtlich dies nicht als Frage formuliere, ist für Kiba Aussage genug. Ich brauche ihn nicht ansehen, um zu wissen dass er verstanden hat. Daher beginne ich zu erzählen… Von dem was meine Eltern gesagt haben, von meinen Vermutungen bezüglich der beiden Brüder und der Verbindung zu den Hyuugas. Vor allem betone ich dabei das Sasuke und Hinata sich wahrscheinlich daher auch schon aus Kindertagen kennen und sie sich deswegen auch so gut verstehen könnten. Ich will diese Vermutung einfach los werden und sicher gehen das der Inuzuka nicht gleich wieder falsche Tatsachen ausmalen könnte. Bei ihm kann man schließlich auch nie genau wissen was Phase ist in seinem Kopf. Vor allem nicht wenn meiner bei all dem schon wie eine Mexikanische Würfelbude aussieht.
 

„Das bestätigt zwar unsere Vermutung, aber erklärt das Foto dennoch nicht…“, sagt Kiba nun ruhig, worauf ich nicke. Ich habe so viel gesprochen, dass ich im Moment einfach eine Pause brauche. Denn sobald Neji da ist werde ich wohl noch einmal erzählen dürfen, was ich herausbekommen habe. Ich erwarte mir zwar nichts von ihm… Aber irgendwo hoffe ich schon, dass er mir zumindest Bestätigung daher geben kann, ob Sasuke wirklich in so großer Gefahr steckt oder ob ich einfach nur paranoid die Flöhe in meinem Kopf die Nationalhymne pfeifen höre.
 


 


 

Er hat mich angeschrien…

Ich bin so ein Trottel…
 

Verzweifelt verdecke ich mit meinen Händen mein Gesicht, versuche das Zittern zu unterdrücken. Das dabei der letzte Gong, der den Unterricht wieder einleitet, ertönt, ignoriere ich. Ich kann dort jetzt nicht hin… Ich will dort jetzt nicht wieder hin. Es geht einfach nicht…
 

Besorgt mustert mich Kiba. Obwohl ich ihn gebeten habe mich jetzt allein zu lassen, ist er geblieben. Ich weiß nicht warum, schiebe es gedanklich darauf das er die Geschichte um unsere Freundschaft wahrscheinlich wirklich ernst nimmt. Aber es stört mich… Im Moment stört mich seine Anwesenheit. Ich kann grade niemanden gebrauchen… Wahrscheinlich... Nein. Ganz sicher sogar. Ich bin ein Egoist. Ich will etwas und wühle daher in Sachen herum die mich nichts angehen. Neji hat damit vollkommen recht. Mit allem was er gesagt hat, hat er irgendwo recht.
 

Aber eines… Eine Kleinigkeit gibt es, die es eben doch zu etwas macht, was mich angeht.

Und das ist dieses Foto.
 

Es birgt eine Geschichte in sich, die ich verstehen will. Und ich kann einfach nicht aufhören, alles wieder aufzuwühlen, bis ich es weiß. Und daher…
 

„Wenn du jetzt in den Unterricht zurück gehst…“, beginne ich leise, bin mir aber bewusst das der Inuzuka trotz allem jedes Wort verstehen kann. „Dann nimm bitte nachher meine Sachen erst einmal mit zu dir. Ich werde sie später abholen.“

„Naruto… Was hast du vor?“ Seine Frage klingt brüchig und unsicher. Ich nehme an, dass der Ausbruch des Hyuugas und meine Reaktion darauf schuld sind.

„Nichts schlimmes“, antworte ich daher. Versuche meiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben, was nicht funktioniert, weswegen ich es mit einem Grinsen noch etwas untermale.
 

Er soll sich jetzt keine Gedanken machen. Nicht um mich zumindest…
 


 


 

Es weht ein leichter Wind, wie ich feststellen muss. Die Blätter der Bäume um mich herum bewegen sich, geben ein raschelndes Geräusch von sich. Im Moment ist meine volle Aufmerksamkeit auf meine Umgebung gerichtet. Denn am Tag sieht es einfach nur imposant aus, das Haus der Uchiha.
 

Ich weiß, dass ich nicht hier sein sollte. Wahrscheinlich werde ich gewaltigen Ärger bekommen. Aber grade ist mir das einfach nur noch egal.

Meine Eltern, die Hyuugas… Sasuke…

Sie alle können oder wollen mir nicht die Antworten geben, nach denen ich so verzweifelt suche. Die Fragen beantworten die damit drohen mein Gehirn zum kapitulieren zu bewegen. Es kann so einfach nicht mehr weiter gehen. Etwas muss sich jetzt ändern. Und wenn sich diejenigen, die die Antworten bereit halten, sich weigern sie auszuhändigen, dann muss ich mich selber darum kümmern.
 

Entschlossen richtet sich mein Blick auf die brüchige Eingangstür. So Morsch, wie sie mir jetzt erscheint, habe ich sie nicht in Erinnerung gehabt. Aber das ist jetzt auch eher nebensächlich.

Kiba hatte das Fotoalbum in einem der oberen Zimmer gefunden. Diese sind mein Ziel… Dort werde ich mit meiner Suche beginnen.
 

Auf meine Schritte achtend folge ich dem Weg, den ich schon einmal mit Sasuke abgelaufen bin. Doch dieses mal meide ich es einen Blick in die Küche werfen zu wollen. Der Anblick, jedenfalls sagt mir das mein Gefühl, würde mir nicht gefallen und mich möglicherweise von meinem Ziel abbringen können. Das darf jetzt nicht geschehen.

Deswegen richte ich meine Aufmerksamkeit ganz und gar der anderen Richtung, folge dem Flur um das Wohnzimmer herum, steige die Treppe hinauf und befinde mich schließlich im Obergeschoss, wo ich nun die Wahl zwischen den beiden Zimmern der Geschwister habe.
 

Innerlich dreht schon wieder etwas Pirouetten in meinem Magen. Die Vorstellung das Sasuke hier gelebt hatte… Schnell versuche ich diesen Gedanken abzuschütteln. Doch das Gefühl bleibt, weswegen ich den Kloß, der sich ebenfalls in meinem Hals gebildet hat, versuche hinunter zu schlucken und die, nach den Jahren, labile Schiebetür öffne. Die Shoji knackst dabei verdächtig, sodass ich gelichzeitig auch die Angst verspüre sie eventuell nun ganz zerstört zu haben. Doch sie ist in Ordnung. Wahrscheinlich wollte sich einfach nur einmal das Alter zu Wort melden.
 

Ich durchsuche das Zimmer… Soweit es mir möglich ist.

Erst das eine und dann das andere…

Doch Fehlanzeige…
 

Es gibt nichts. Nichts was mir auch nur im entferntesten einen Hinweis liefern könnte.
 

Eigentlich hätte ich mir das aber auch denken können. Immerhin ist es nun doch schon etliche Tage her, dass unsere Gruppe dieses kleine Abenteuer veranstaltet hatte. In der Zeit hätte jeder hier hinein gekonnt und alles mitnehmen können, was mir auch nur in irgendeiner Weise hätte Aufschluss geben können. Vielleicht war es sogar Sasuke selbst…

Immerhin hat er ja auch sofort das Buch an sich genommen, wo ich einen Blick hinein werfen wollte. Und auch wenn es sein gutes Recht war, ändert es nichts daran das es mich etwas sauer macht. Er hat damit meine Chance zerstört…
 

Meine Wut hinunter schluckend wende ich mich ab… Ab von den Gegenständen, die in diesem Zimmer ihre letzten verkümmernden Momente noch genießen und nicht meiner Laune ausgesetzt sein sollen. Ich bin immer noch ein Einbrecher und Unruhestifter, der für das erneute unbefugte betreten durchaus auch mit einer Jugendstrafe rechnen kann. Deswegen muss ich nicht noch zwingend auf mich Aufmerksam machen.
 

Seufzend bewege ich mich aus dem Raum, durch den Flur des Obergeschosses und zurück in das Erdgeschoss. Innerlich entspannen kann ich mich trotzdem nicht… Ich versuche mir zwar immer noch einzureden, das es vielleicht besser so ist. Dennoch will es mein Körper nicht so vernehmen.

Mein Blick trifft dabei die ramponierte Wohnzimmertür.
 

Der einzige Raum in dem ich bisher noch nicht gewesen bin.
 

Sasuke wollte es nicht betreten, meinte dort gäbe es nichts Besonderes.

Ich kann mir nicht helfen… In mir keimt trotz allem immer noch dieser kleine Funken an Hoffnung. Bei dem Gedanken, dass dort etwas sein könnte.
 

So vorsichtig wie möglich versuche ich mich durch die Trümmer zu bewegen. Man merkt sehr deutlich dass das Feuer hier gewütet haben muss. Überall klebt Ruß… Die Wände sind angelaufen. Dies stammt eindeutig nicht nur von der Witterung…
 

Die Tatami sind völlig verschoben und angegriffen.

Eine von ihnen bedeckt den in sich zusammen gefallenen Tisch, der in der Mitte des Raumes steht. Ich kann nicht verhindern, dass meine Schritte mich zu ihm führen.

Vorsichtig beuge ich mich hinunter, achte dabei nicht darauf, dass meine Sachen eventuell schmutzig werden könnten, und strecke meine Hand aus. Das gesplitterte Holz des Tisches… Meine Fingerspitzen berühren es und in meinem Kopf bildet sich die Frage, ob ich schon einmal von diesem gegessen habe. Zusammen mit der Familie Uchiha und dem unbekannten Jungen…

Ob es ein harmonisches beisammen sein war oder ob es Streit gab, weil jemand zu spät nach Hause gekommen war?
 

Behutsam streiche ich etwas Staub mit den Fingern herab. Irgendwie ist es melancholisch… Glaube ich… Dieses Gefühl was in mir aufkommt. Die Wut von vor ein paar Minuten ist komplett vergessen. Im Moment schäme ich mich sogar dafür, sie jemals empfunden zu haben.

Wenn es mir schon so geht, wenn ich nur vor diesen Überresten knie… Ich versuche den Gedanken abzuschütteln, da mir wieder Nejis Worte in den Sinn kommen.

„Vielleicht war es wirklich ein Fehler und ich hätte nicht herkommen dürfen…“, murmel ich mir selber zu.
 

Einen Moment lang verharre ich noch, ehe ich mich erhebe, entschlossen diesen Ort hinter mir zu lassen.
 

Es tut mir nicht gut, hier zu sein.

Es tut Sasuke nicht gut, dass ich in der Vergangenheit wühle.

Und es tut den Hyuugas nicht gut, dass ich mich in ihre Angelegenheiten einmische.
 

Es ist besser es jetzt zu beenden und hinter sich zu lassen. Manche Dinge sind wahrscheinlich wirklich besser aufgehoben, wenn man sie nicht permanent versucht zurück an die Oberfläche zu holen.

Und vielleicht… Vielleicht werden sowohl meine Eltern, wie auch die Uchihas oder die Hyuugas sich irgendwann einmal dazu äußern, was wirklich passiert ist. Bis dahin sollte ich die Sache einfach ruhen lassen und mich auf das hier und jetzt konzentrieren.
 

Entschlossen drehe ich mich um, will den Durchgang auf der anderen Seite nutzen, um den Weg nach draußen abzukürzen, als meinen Blick von einem roten Augenpaar schockiert aufgehalten wird.

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Hallo miteinander! Ich hoffe ihr seit alle gut ins neue Jahr gekommen? Bei mir war es leider, mal wieder, etwas chaotisch. Aber ich bin wieder da :)

An dieser Stelle wollte ich noch einmal anfragen, ob jemand Interesse hat die Beta für diese Story zu übernehmen? Keines der Kapitel ist bisher korrektur gelesen wurden. Aber ich weiß, dass ich gewisse Schwächen habe und würde die Fehler, die dadurch automatisch passieren, verschwinden und die ganze Story damit noch etwas verbessern.

An dieser Stelle möchte ich L-San noch ganz doll für den wundervollen Kommentar danken Q^Q Vielen vielen Dank!

Ansonsten sage ich einfach mal... Bis nächste Woche und viel spaß beim lesen :)
 



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