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Nach seinem Tod...

von

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N°2 Das Schicksal tut, was es will/Die Unbekannte und ihr Leben

N°2 Das Schicksal tut, was es will/Die Unbekannte und ihr Leben
 

Unbekannt:

Ich war gerade mit meinem kleinen Bruder, Henry, unterwegs. Wir waren in einer neuen Stadt angekommen, Shizume City. Seit dem Tod unserer Eltern, vor zwei Jahren, waren wir zusammen auf Reisen gegangen. Ich konnte nicht Daheim bleiben, alles dort erinnerte mich an unsere glückliche Familie und Henry wurde Tag für Tag unruhiger. Außerdem wollten sie uns in ein Heim stecken! Sie meinten, dass sie Henry bestimmt an eine neue Familie vermitteln konnten, aber bei mir, da würde es wohl anders aussehen. Ich hatte sofort gehandelt und war, mit Henry an der Hand, abgehauen. Sie wollten uns trennen! Niemals hätten unsere Eltern das gewollt! Doch ich wusste auch, dass wir keine weiteren Verwandten hatten, zu denen wir gehen konnten.
 

Wir lebten in Japan. Unser Vater war Amerikaner gewesen und hatte unsere Mutter, Japanerin, kennengelernt, als er begonnen hatte hier zu studieren. Es war Liebe auf dem ersten Blick gewesen, hatten sie mir immer vorgeschwärmt. Unsere Mutter hatte keine Familienmitglieder außer uns gehabt, ihre Eltern waren schon vor langer Zeit verstorben, und die restlichen Verwandten von Vaters Seite lebten in Amerika und wollte nichts mit uns zu tun haben. Sie hatten Vater praktisch aus der Familie ausgeschlossen, nur, weil er in Japan bleiben und dort seine eigene Familie gründen wollte. Es war traurig, aber, wenn diese Menschen so dachten, dann wollte ich beim besten Willen auch nichts mehr mit ihnen zu tun haben!
 

Henry war gerade erst 8 Jahre alt geworden, ich selbst war 18. Zuerst hatten wir noch große Probleme, da uns die Polizei gesucht hatte, aber sie hatten nach einem halben Jahr wieder aufgegeben. Danach hatte ich zwar immer noch Schwierigkeiten genug Geld für uns beide zu verdienen, doch wenigstens musste ich mich nicht mehr so stark verstecken. Wir waren immer weiter gewandert, von Stadt zu Stadt. Ich wusste gar nicht genau, wohin wir gingen, aber irgendwie fühlte sich die Richtung perfekt an.
 

Dann, vor ungefähr vier bis fünf Monaten, geschah etwas Verrücktes. Es war Nacht und ich war auf dem Weg zu unserem momentanen Zuhause, Henry wartete dort auf mich, da hörte ich einen Schrei. Ohne groß nachzudenken lief ich ihm nach und fand ein paar dubiose Kerle, die gerade dabei waren eine schutzlose Frau zu bedrängen. Ich hatte ein bisschen Erfahrung in Selbstverteidigung, also entschloss ich mich ihr zu helfen. Die Polizei war sowieso außer Frage, niemals würde ich sie um Hilfe bitten!

Ich lief auf die vier Personen zu und rief:

„Hey, ihr da! Was macht ihr hier? Einfach eine wehrlose Frau angreifen! Verschwindet!“ Sie drehten sich erschrocken um, entspannten sich aber sofort wieder, als sie mich sahen. *Na toll*, dachte ich mir.

„Was denn? Willst DU uns etwa aufhalten? HA HA HA HA, dass ich nicht lache! Aber du kannst natürlich liebend gerne mitmachen, Zuckerschnecke! HE HE HE HE!“ Ich verzog das Gesicht.

Zwei von den Typen kamen auf mich zu und ich machte mich Kampfbereit. Ich war mir sicher, dass das hier nicht gut ausgehen konnte, aber jetzt konnte ich nicht mehr zurück! Beide griffen mich zur gleichen Zeit an. Zunächst wich ich immer wieder aus, dann schlug ich dem einen mit der Faust ins Gesicht und musste feststellen, dass ich mehr Kraft besaß, als erwartet! Ein Knacken war zu vernehmen und seine Nase hatte sich merkwürdig verschoben. Mit der Wucht meines Schlags flog er zurück und schlug mit dem Kopf gegen die Mauer hinter ihm. Er rutschte bewusstlos daran herunter.

Der andere Kerl sah mich erstaunt an und rannte dann wieder wütend auf mich zu. Ich wollte wieder zuschlagen, als mich ein Schrei unterbrach. Ich wich im letzten Moment noch aus und sah zu der Frau und dem anderen Mann. Er hatte ein Messer raus geholt und hielt es der Frau an den Hals. Herausfordernd sah er mich an. Ich bewegte mich nicht.

„So, Süße, jetzt hörst du mir mal genau zu. Du bleibst jetzt ganz ruhig und tust genau das, was ich dir sage, sonst stirbt die Kleine hier! Hast du das verstanden?“ Ich nickte leicht, ich hatte keine Wahl.

„Gut, dann sei jetzt ein braves Mädchen und wehr dich nicht! HE HE HE HE!“ Seine kranke Lache hallte durch die Nacht. Ekelhaft! Ich tat, was er wollte und ließ mich von dem anderen Kerl festhalten. Irgendetwas musste ich doch tun können! Irgendetwas! Meine Wut und der Wille, uns aus dieser Situation zu befreien, wurde immer größer, bis der Kerl, der mich gepackt hatte, auf einmal aufschrie.

Ich sah rot und mir wurde unglaublich warm. Mein Kopf tat für einen kurzen Moment so weh, dass ich das Gefühl hatte, dass er gleich platzen würde. Doch so schnell wie es kam, war es auch schon wieder verschwunden. Überall sah ich nur rot! Ich drehte mich zu dem mittlerweile kreischenden Mann um und auch er war rot, er brannte! Und es fühlte sich richtig an! Ich blickte auf meine rechte Hand, sie war nicht ein bisschen verbrannt oder angekokelt, obwohl eine rosarote Flamme daran herum tänzelte. Ich war nicht erschrocken, irgendwie nur erstaunt und fasziniert.

Mein Kopf ruckte zu dem Mann, der immer noch die fremde Frau bedrohte. Ein böses Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Wie sagte man so schön, 'Rache ist süß'! Er wich zurück, desto näher ich kam.

„Bleib stehen, Schlampe! Ich töte sie, hörst du, ich töte sie! Also bleib verdammt noch mal stehen!?“ Er war außer sich, total verängstigt. Jetzt würde er zurückbekommen, was er getan hatte. Bestimmt hatte er das auch schon mit anderen Frauen gemacht! Er bekam bloß, was er verdient hatte.

Bevor er reagieren konnte stand ich direkt vor ihm und hielt seine Hand fest, die, in der er das Messer hatte. Die Flammen gingen auf ihn über und verbannten auch ihn. Er schrie auf, wich zurück und rannte, wie von einer Wespe gestochen, los. Der hatte seine Lektion gelernt! Sein Kumpel, der, den ich K.O. geschlagen hatte, war auch wieder bei Bewusstsein und hatte sich aufgerappelt. Verwirrt sah er sich um, bemerkte mich mit meiner roten Aura und verschwand so schnell er konnte. Der, eben noch brennende, dritte Mann lief ihm, schreiend wie ein Mädchen, hinterher.

Meine Flammen erloschen und ich wandte mich an die Frau. Sie wich ängstlich zurück.

„Keine Angst, ich will dir nur helfen. Bist du okay? Irgendwo verletzt?“ Sie schüttelte ängstlich den Kopf und bedankte sich leise bei mir, dann lief sie eilig davon. Ich hatte sie wohl ein bisschen erschreckt, wie? Naja, ich hätte wohl ebenso reagiert, wenn mir so etwas passiert wäre.
 

Seit diesem Erlebnis konnte ich diese rosaroten Flammen je nach belieben heraufbeschwören. Henry hatte sie auch schon gesehen und, ohne, dass ich etwas machen konnte, einfach angefasst. Zuerst war ich zurück gezuckt, wollte ihn nicht verletzen, doch als er keinen Schrei oder ähnliches von sich gab, sah ich zu ihm. Er war vollkommen in Ordnung, keine Verbrennungen oder so! Seine rechte Hand zuckte zu seinem Bauch, auf der rechten Seite. Gespannt hob ich sein Shirt ein wenig an und wich dann erschrocken zurück. Er hatte ein Tattoo! Ein Tattoo? Es war eine Flamme. Ich hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, aber ich wollte es herausfinden.
 

Meine Nachforschungen brachten uns nach Shizume City. Ich hatte von den Königen gehört. Sie besaßen die Kraft des Schwertes von Demacles oder so und so wie es aussah, hatte ich jetzt die Kraft des roten Königs, oder in meinem Fall, der roten Königin. Vor mir war ein Klan namens 'Homra' der rote Klan gewesen, ihr Anführer war Suoh Mikoto. Er war anscheinend verstorben, also hatte ich diese Kraft praktisch von ihm geerbt, auch wenn wir jetzt nicht verwandt waren. Merkwürdig. Ich fand es sehr seltsam und beschloss deshalb mal die Bar 'HOMRA' aufzusuchen. Laut einiger Einwohner hielten sich dort noch ein paar der ehemaligen Klanmitglieder auf. Ich war gespannt.
 

Mit Henry lief ich durch die Straßen, es war schon abends, ungefähr sieben Uhr und es war auch schon dunkel. Wir waren jedoch gerade nicht auf dem Weg zur Bar, sondern zu einem Lagerhaus. Kurz zuvor hatte ich ein Gespräch von zwei Geschäftsmännern mitbekommen. Sie hatten von der Entführung eines 'Homra'-Mitgliedes gesprochen. Ein junges Mädchen, wenn ich es richtig verstanden hatte. Diese Information konnte ich nicht ignorieren!

Ich hatte die beiden Männer in eine Gasse gelockt und sie dann ausgefragt. Ich hatte eine Geheimwaffe, Henry. Er war ein ganz besonderes Kind. Er war normalerweise immer aufgeweckt und verspielt, aber für seine 8 Jahre konnte er auch ziemlich ernst werden! Er hatte eine besondere Kraft, er brachte Menschen dazu die Wahrheit zu sagen. Egal was er fragte, er würde immer eine wahre Antwort bekommen! Aktiviert wurde diese Gabe anscheinend durch diese eine Berührung, als meine Flammen mich umgeben hatten.
 

Am Ende hatten Henry und ich erfahren, wo sich ihre Komplizen aufhielten, und wir machten uns sofort auf den Weg dorthin. Es war ein hässliches Lagerhaus. Es bröckelte überall und sah baufällig aus. Trotzdem gingen wir hinein. Ich konnte ein ersticktes Wimmern hören und wie jemand auf etwas oder jemanden einprügelte. Henry blieb am Eingang der Halle stehen und ich lief zu den drei Männern in schwarz und dem kleinen Mädchen in der Schuluniform.

„Hey! Seit ihr verrückt!? Wie könnt ihr einem kleinen Mädchen so etwas antun?!“, schrie ich sie an und beschwor meine Aura herauf.
 

Nach einer einseitigen Prügelei, meinerseits, ging ich zu dem Mädchen. Sie war verletzt, überall Kratzer und blaue Flecken. Außerdem war sie gefesselt. Schnell machte ich sie los und hievte sie in meine Arme. Ich war nicht besonders stark und hatte so meine Schwierigkeiten sie vernünftig zu halten, doch irgendwie schaffte ich es. Mit der Weißhaarigen in den Armen lief ich dann zur Tür hinaus. Erst dort angekommen erlosch meine Flamme ganz. Henry sah uns verwundert an, sagte aber nichts, folgte uns einfach. Ich wusste bereits vor diesem Vorfall, wo sich die Bar 'HOMRA' befand, also machten wir uns auf in dessen Richtung.
 

Henry lief ein Stück vor, um mir die Eingangstür zur Bar zu öffnen. Ich ging hinein. Einige von ihnen sprangen auf, andere stockten in ihrer Bewegung.

„Ich glaube ich habe jemanden gefunden, der zu euch gehört.“, meinte ich mit sanfter Stimme und lief zur Couch. Ein blonder Junge mit Kapuze und ein Kerl mit kurzen hellbraunen Haaren machten mir platz und ich legte das Mädchen darauf. Dann sah ich zu dem großen blonden Kerl mit der Brille. Er schien hier der zu sein, der das Sagen hatte.

„Bring mir Verbandszeug und Desinfektionsmittel.“ Der Mann brauchte einen kurzen Moment, brachte mir aber schon bald die gewünschten Sachen. Henry saß gespannt neben mir, die anderen hatte der Blonde aus dem Raum geschmissen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
2. Pitel^^
Nicht vergessen, eure Meinung interessiert mich ;) Komplett anzeigen

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