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Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

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Kaum spürbare Reue

Leise murrend versuchte Shizu die störende Hand, die sie zu wecken versuchte, zu ignorieren und erhob ihre rechte Hand, machte eine abwehrende Geste und drehte sich auf die andere Seite.

Sie war noch viel zu müde, um ihre Augen zu öffnen und sich mit irgendwelchen Problemen in der realen Welt zu beschäftigen.

"Kleine Shizu, du solltest dir diese Nachrichten ansehen, bevor Sasuke-kun zurückkehrt" hörte sie eine leise Stimme direkt neben ihrem rechten Ohr, doch auch jetzt dachte die junge Frau nicht einmal im Traum daran, sich zu erheben.

"Später, Orochimaru-sama" nuschelte sie noch im Halbschlaf und zog sich die Bettdecke über den Kopf, als die Stimmen, die vom Fernseher zu kommen schienen, lauter wurden.

"Letzte Nacht wurden auf eine brutale Art und Weise sieben Polizisten in der Hauptzentrale der Polizei in Fremont von einer jungen Frau und einem Mann im Kimono getötet. Den Berichten zufolge war das Pärchen zuvor von der Polizei verhaftet worden, weil die Frau in der Vegalou Ultra Bar bereits eine der Partygästen mit eine Art Wurfmesser gedroht haben soll. Bei Hinweisen auf ihren momentanen Verbleib wenden Sie sich an die Polizei" hörte der Sannin der Nachrichtenmoderatorin zu und belächelte die kurzen Ausschnitte, die von einer Überwachungskamera in der Polizeistation zu stammen schienen.

Ihr Massaker war demnach wohl vollständig aufgezeichnet worden, wenn er der Moderatorin glauben durfte.
 

Schmunzelnd betätigte er die Fernbedienung, wechselte den Sender und hörte sich ihr Massaker noch einmal in einer anderen Variation an.

Noch einmal wanderte seine linke Hand zu Shizu, rüttelte an ihrer Schulter, um sie zum Aufstehen zu bewegen und ignorierte ihre leise Beleidigung, die sie sowieso nicht ernst meinte.

"Was ist?" herrschte sie ihn an, hatte sich mit einem Ruck aufgesetzt und mit ihrer linken Hand den Saum seines Kimono ergriffen.

Unbeeindruckt deutete Orochimaru zum Fernseher, während Shizu ihre wirren Gedanken zu ordnen versuchte, sich über ihre müden Augen rieb und sich Stück für Stück an den gestrigen Abend erinnerte.

Augenblicklich senkte sie peinlich berührt ihren Kopf, wobei ihr nun auch auffiel, dass sie nur in Unterwäsche bekleidet neben ihm saß und ergriff die Decke, um sich weitgehend zu bedecken.

Was hatte sie nur im trunkenen Zustand auf der Tanzfläche veranstaltet?

Schluckend erinnerte sie sich, wie sie Sasuke mit ihrem verführerischen Tanz um den Finger gewickelt hatte und biss sich auf ihre Unterlippe, als sie sich daran erinnerte, dass sie die gleiche Show sogar mit dem Sannin abgezogen hatte.
 

"Ich will auf der Stelle im Erdboden versinken. Warum... Warum habe ich nur soviel Alkohol getrunken?" hauchte sie und beachtete die Nachrichten nicht, sondern erinnerte sich, wie der weitere Abend verlaufen war.

Da war dieses blondhaarige Mädchen gewesen, welches ihr vorgeworfen hatte, Schuld zu sein, dass ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hatte.

In ihrer Trunkenheit hatte sie ihr gedroht, mit einem Kunai und die Blonde dazu genötigt, ihre Stiefel zu lecken, wenn sie leben wollte.

"Orochimaru-sama, wieso hast du mich nicht aufgehalten? Das... Das muss so entwürdigend für sie gewesen sein" warf sie Orochimaru vor, ehe sie nun doch ihre dunkelroten Augen auf den Fernseher richtete und den Nachrichten lauschte.

Abermals schluckte sie, als ihr der Aufenthalt in der Polizeistation wieder in den Sinn kam und verfolgte die wenigen Bilder, die ihr zeigten, wie sehr sie die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben schien.
 

"Warum? Deine düstere Seite gefiel mir, kleine Shizu. Du sagtest selbst, dass wir uns in einem Genjutsu befinden, erinnerst du dich? Wir..." erläuterte Orochimaru seine persönliche Meinung, verstummte jedoch im nächsten Moment und erhob seine linke Hand, um seine pochende Wange zu befühlen.

"Ich... Tut mir leid" murmelte Shizu, senkte ihre rechte Hand wieder, die ihm die Ohrfeige verpasst hatte und verkrallte ihre Finger in der Bettdecke.

Die Tatsache, dass sie in der vergangenen Nacht tatsächlich Spaß am Töten empfunden hatte, erschreckte sie einfach zu sehr.

Bisher hatte sie immer nur ein gleichgültiges Gefühl beim Töten empfunden, wenn fiese oder schäbige Männer vor ihr gestanden waren.

Ja, sie hatte die Welt vom Bösen gereinigt, zumindest hatte sie sich immer wieder diesen Gedanken eingeredet, aber in der vergangenen Nacht hatte sie reines Vergnügen empfunden.

Spaß empfunden, einen Menschen zu quälen.
 

Orochimaru stieß einen leisen Seufzer aus, rückte zu ihr heran und beugte sich zu ihrem rechten Ohr vor.

"Du bist immer noch meine Schülerin" ließ er sie wissen, ergriff die Bettdecke und legte den warmen Stoff um ihre Schultern.

"Ungeachtet dessen, dass wir unschuldige Menschen getötet haben, haben wir wie Shinobi gehandelt. Wir töten, um zu überleben. Diese Tatsache darfst du nicht vergessen" erklärte er ihr, obgleich sie mit ihrem sadistischen Spielchen seine Faszination erweckt hatte.

"Aber...". "Für Reue, die ich nicht nachvollziehen kann, ist es schon längst zu spät. Wir sollten uns stattdessen Gedanken über deine Freunde machen" fiel er ihr ins Wort, denn er hatte letzte Nacht eingewilligt, dieses Geheimnis mit ihr zu teilen, doch jenes Geheimnis schien schon das ganze Land durch die Nachrichten zu kennen.

Nickend stimmte sie ihm zu, ergriff die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.

"Was... Was hast du aus mir gemacht?" fragte Shizu leise in die Stille hinein, ohne ihm in die Augen zu sehen und betrachtete ihre Hände.

"Orochimaru-sama, ich...". "Hat es sich gut angefühlt?" fragte der Sannin unterbrechend und umfasste ihr Kinn, um sie zu zwingen, ihm in die Augen zu sehen.

Erneute Stille kehrte ein, die Shizu nutzte, um sich noch einmal den gestrigen Abend durch den Kopf gehen zu lassen, während sie ihre rechte Hand erhob und auf seine Wange legte, die sie zuvor noch geschlagen hatte.

"Du vergiftest mich" murmelte sie, sah ihm nach wie vor unsicher in die Augen und schluckte lautlos, als auf seinen Lippen ein bedeutsames Lächeln erschien.

"Und es gefällt dir, nicht wahr?" fragte Orochimaru und obwohl er keine Antwort von ihr erhielt, er hatte auch keine Antwort von ihr erwartet, wusste er, dass er recht hatte.
 

Zur selben Zeit waren Yoshi, Obito und Sasuke auf dem Weg zum nächsten Supermarkt, um sich ihr Frühstück zu besorgen.

Nach wie vor wirkte Yoshi überrascht und hatte seine Mutter nicht über den Vorfall in der Diskothek informiert, als Sasuke ihm vor wenigen Minuten eröffnet hatte, dass Shizu und Orochimaru in der vergangenen Nacht noch entlassen und zum Motel zurück gekehrt waren.

"Okay, ein Problem weniger, worüber wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Hoffentlich zeigt sie wenigstens Einsicht, wenn sie wieder bei klarem Verstand ist" seufzte Yoshi, betrat mit Sasuke und Obito den Supermarkt und griff nach einem Einkaufskorb.

"Werden wir noch lange in dieser Welt bleiben?" wollte Sasuke erfahren und lief neben den Schwarzhaarigen her, der in die Hocke ging und nach dem Weißbrot griff.

"Ich dachte, zwei oder drei Tage gönnen wir uns noch. Ich kann verstehen, dass du diese Welt nicht sonderlich schätzt, aber wieso genießt du unseren Aufenthalt nicht? Deine Abneigung gegenüber dieser Welt kann doch nicht nur an Orochimaru liegen, oder?" erwiderte Yoshi ebenso fragend und stellte ein Glas Nutella in den Einkaufskorb.
 

Sasuke setzte bereits zur Antwort an, um Yoshi von seinem Problem zu erzählen, kam jedoch nicht zu seinem Anliegen und richtete seine schwarzen Augen auf den Uchiha, der nach Yoshi gerufen hatte.

Ihre Unterhaltung vorerst verschiebend liefen Sasuke und Yoshi auf Obito zu, der vor einem Ständer mit vielen Zeitungen stand und auf die New York Times deutete, auf deren Titelseite ein interessanter Artikel zu stehen schien.

Yoshi, der der englischen Sprache nicht mächtig genug war, um den kompletten Artikel zu verstehen, ließ den Einkaufskorb fallen und betrachtete eine ganze Weile das große Foto, auf dem Shizu mit Orochimaru abgebildet war.

Am Rande nahm er wahr, wie sich Sasuke eilig in Bewegung setzte, regelrecht aus dem Laden stürmte und hörte nur bedingt den Worten von Obito zu, der ihm die Überschrift vorgelesen hatte.

"Yoshi..." rief Obito nun etwas lauter, legte seine rechte Hand auf dessen Schulter und nun erst schien der Schwarzhaarige in die Realität zurück zu kehren, obwohl er nach wie vor schwieg und offenbar nicht wusste, was er sagen oder denken sollte.
 

"Wir kaufen diese Zeitung und werden Shizu zur Rede stellen" schlug Obito vor, denn eine andere Möglichkeit besaßen sie im Augenblick nicht.

Nur zaghaft nickte Yoshi jenem Vorschlag zu, ließ den Einkaufskorb einfach liegen und folgte Obito zur Kasse, um die Zeitung zu bezahlen.

War er wütend?

War er enttäuscht von seiner Zwillingsschwester?

Yoshi wusste im jenen Moment nicht, ob er überhaupt etwas fühlte, er wusste eigentlich nur, dass er in Shizu nicht länger seine Zwillingsschwester sehen konnte.

Die Shizu, die er kannte, würde niemals unschuldige Menschen töten.

Die Shizu, die er als kleine Schwester lieben gelernt hatte, würde doch niemals einen Massenmord begehen, zumindest nicht, wenn es um unschuldige Menschen ging.

Nein, die Person, die mit Orochimaru auf dem Foto zu erkennen war, konnte er nicht länger seine Zwillingsschwester nennen, denn die Shizu, die sich einst geschworen hatte, niemals unschuldige Menschen zu töten, war in seinen Augen nicht mehr existent.

Nur ihr Körper, jedoch nicht ihr liebenswertes Wesen, welches er an ihr immer bewundert hatte.
 

Im selben Moment stieß Sasuke außer Atem die Tür zu ihren gemeinsamen Zimmer auf, trat ein und erblickte Orochimaru auf dessen Bett sitzen.

"Wo... Wo ist Shizu?" fragte Sasuke und folgte dem Kopfnicken, trat mit schnellen Schritten zur Badezimmertür heran und betätigte die Klinke.

"Shizu, wir müssen reden" rief er sie, wartete geduldig ab und lauschte an der Tür, um zu erfahren, ob sie vielleicht unter der Dusche stand.

"Ich werde dir keine Vorwürfe machen, ich trage auch keine reine Weste, aber... Erkläre dich mir. Ich will dich wenigstens verstehen können" bat er seine Freundin um eine glaubwürdige Erklärung, obwohl im Artikel gestanden hatte, wie skrupellos sie sich verhalten hatte.

"Öffne mir die Tür. Ich...". "Ich kann die vergangene Nacht nicht ungeschehen machen, Sasuke. Ich war zwar betrunken, aber ich bin mir bewusst, wie grausam ich gewesen bin. Wie soll ich dir unter diesen Umständen noch unter die Augen treten? Keine Entschuldigung würde ausreichen und... Ich..." hörte Sasuke ihre Stimme, schien sie gegen die Tür zu lehnen und sich nicht zu trauen, ihm ihre Worte von Angesicht zu Angesicht sagen zu können.
 

"Ich bin immer noch erschrocken von mir selbst. Ein kleiner Teil in mir bereut diese unverzeihliche Tat zutiefst, aber..." fuhr Shizu leise fort, weswegen sich Sasuke konzentrierte, um sie überhaupt durch die verschlossene Tür verstehen zu können.

"Es spielt keine Rolle für mich, was du empfunden hast, Shizu. Wie oft hast du mir eine weitere Chance gegeben, obwohl ich dich wie den letzten Dreck behandelt habe? Ich... Ich stehe hinter dir, obwohl ich kaum etwas über dich weiß und es mich wahnsinnig macht, dir nie helfen zu können, weil ich einfach nicht weiß, was dich bewegt. Du kennst mich besser, als sonst irgendein Mensch und ich... Ich will dich genauso gut kennen. Lass mich... Lass mich an deinem Leben teilhaben und erzähle mir Stück für Stück, was dir widerfahren ist. Erzähle mir, wieso du dich einem Engel und selbst Orochimaru anvertrauen konntest, obwohl... Obwohl du doch weißt, wie sehr ich dich inzwischen liebe" brachen all seine Gedanken auf einmal aus ihm heraus, obgleich der Sannin auf dem Bett saß und jedes einzelne Wort hören konnte.

Er wollte es doch nur verstehen können.
 

"Ich glaube nicht, dass Castiel meine Vergangenheit ergründet hat und Orochimaru-sama... In den ersten Monaten bei ihm habe ich mich sehr schlecht gefühlt, ich war psychisch ein Wrack, wenn du es genauer wissen willst und... In so manchen Momenten habe ich mich ihm einfach anvertraut. Unter normalen Umständen hätte ich ihm nie etwas von mir erzählt, glaube mir. Ich spreche nie über meine Vergangenheit, weil es mir schwer fällt, Sasuke. Ich vertraue dir bedingungslos und trotzdem... Jedes Mal, wenn ich versuchte, mich dir weit genug zu öffnen, dir zu erzählen, was mich bewegt, konnte ich es nicht. Zu sehr werde ich von meinen Erinnerungen an mein altes Leben beherrscht und... Ich war froh, als du sagtest, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen sollten. Damit hast du mir weiteren Kummer erspart, aber... Wenn du wirklich meine Vergangenheit kennen möchtest, dann... Orochimaru-sama kann es dir erzählen" erzählte Shizu ausschweifend und Sasuke hörte ein Geräusch, weswegen er vermutete, dass Shizu an der Tür hinab gerutscht sein musste.

Kurz sah er über seine Schulter, direkt zu Orochimaru, der dieses Mal nicht schmunzelte und durchaus den Ernst der Lage zu verstehen schien, ehe er seine Stirn wieder an die Tür lehnte.
 

"Nein, auf diese Art und Weise möchte ich nichts von dir erfahren. Vielleicht... Vielleicht besitzt du irgendwann genügend Kraft, um mit mir zu reden. Bis dahin werde ich warten" murmelte Sasuke, denn er wollte von ihr ins Vertrauen gezogen werden und mit ihr unter vier Augen reden.

Ein schwaches Lächeln erschien auf den Lippen der jungen Frau und obwohl sie wusste, wie ernst Sasuke seine Worte eigentlich meinte, konnte sie sich nicht freuen.

Im Gegenteil, je mehr er seine Liebe zu ihr bekundete, desto schlechter fühlte sie sich.

Nachdenklich betrachtete sie ihre Fingernägel, erinnerte sich an die Momente, in denen sie hatte den Sannin gewähren lassen und biss sich auf ihre Unterlippe.

Aufrichtigkeit war wichtig in einer Beziehung, dessen war sie sich vollends bewusst, aber sie traute sich nicht, ihm von diesen Momenten zu erzählen.

Sie sollte ehrlich sein, sollte ihm sagen, dass Orochimaru diverse Spielchen mit ihr spielte, aber sie wagte es nicht.

Zu sehr fürchtete sie sich vor den Konsequenzen, die er ziehen würde, wenn er nicht sogar sofort einen Kampf mit den Sannin beginnen würde.
 

"Wo ist Shizu? Sie soll uns erklären, was in der vergangenen Nacht geschehen ist" ertönte die Stimme von Obito von der offen stehenden Tür her, ehe der Schwarzhaarige die Zeitung zu Orochimaru warf, der sich ebenfalls erklären sollte.

Rasch wanderten die Augen des Sannin über den Artikel in der Zeitung, die er aufgefangen hatte und belächelte die Mutmaßungen der Menschen.

Yoshi betrat nun ebenfalls das Motelzimmer, hüllte sich nach wie vor in betreffendes Schweigen und sah zu Sasuke, der vor der Badezimmertür stand, hinter welcher vermutlich Shizu war.

Tat ihr ihr Vergehen leid?

Verspürte sie Reue, weil sie unschuldige Menschen getötet hatte?

Schluckend senkte Yoshi seinen Kopf gen Boden, ballte seine Hände zu Fäusten und hörte abermals die Stimme von Obito, der nun Shizu aufforderte, aus dem Badezimmer zu kommen und sich ihnen zu erklären.

"Ich soll mich dir erklären? Wer von uns hat ein ganzes Dorf zerstören lassen? Gerade du solltest deinen verdammten Mund halten, denn wenn du dieses Genjutsu nicht erschaffen hättest, wären uns die letzten Tage erspart geblieben" brüllte Shizu gegen die verschlossene Tür, denn Obito war der letzte Mensch in ihren Augen, der sie zur Rechenschaft ziehen durfte.
 

Eine ganze Weile herrschte Stille im Motelzimmer, wobei Sasuke seiner Freundin insgeheim schon zustimmen musste, was ihre Worte betraf.

Obito war tatsächlich der letzte Mensch, der ihr Vorschriften oder gar Vorwürfe machen durfte, denn vor einigen Monaten war er es doch gewesen, der Shizu erpresst hatte, Suna zu zerstören, wenn sie nicht den Rokubi, Utakata, heraus rücken würde.

Bei der Zerstörung waren mehr als nur tausende Menschen um ihr Leben gekommen, im Vergleich zu ihrem Vergehen nichts, was nicht bedeutete, dass ihre Tat weniger schlimm in seinen Augen erschien.

Kurz huschten die schwarzen Augen noch einmal zu Yoshi rüber, der vermutlich nur zum Teil seiner Meinung war.

Sasuke war klug genug, um sich dieser Unterhaltung zu enthalten, denn er wusste, er durfte weder ihre Partei ergreifen, noch durfte er sich auf die Seite des rechten Pfades schlagen.

Auch an seinen Händen klebte das Blut vereinzelter unschuldiger Menschen und mit jenem Wissen durfte er sich in dieser Auseinandersetzung nicht einmischen.
 

"Wir befinden uns nicht einfach nur in einem Genjutsu, Shizu. Diese Welt entspricht genauso der Realität, wie unsere Welt. Alles, was du sehen, riechen und berühren kannst, entspricht der Realität" erklärte Obito, denn die junge Frau musste begreifen, dass diese Welt nicht einfach nur ein Spiel war.

Diese Welt war eine alternative Welt, die zwar nicht perfekt und friedlich war, wie er es sich eigentlich erhofft hatte, aber entsprach der puren Realität, die sie sich auf gar keinen Fall entziehen konnte.

Im nächsten Moment wurde die Tür entriegelt, ehe er in dunkelrote Augen blickte, welche ihn mit Wut begegneten.

Noch bevor er hätte etwas sagen oder reagieren können, war er auf ihre Aktion nicht gefasst gewesen, spürte er ihre Faust an seiner linken Wange, flog durch die Wucht auf eines der Betten und blickte zu ihr auf.

"Deine verkackte Welt kannst du dir in deinen Arsch schieben, verdammt noch mal. Willst du mir etwa sagen, dass du uns beweisen wolltest, wie schön eine friedliche Welt sein kann? Verdammt, in was für einer Traumwelt bist du eigentlich gefangen? Ein Genjutsu ist und bleibt ein Genjutsu. Wir leben in der realen Welt, eure Welt wurde zu unserer realen Welt und du..." brüllte sie, trat auf ihn zu und ergriff seinen Kragen, um ihn zu sich heran zu ziehen.

"Du bist ein selbstsüchtiger Bastard, der nur an seine eigenen traumatischen Erlebnisse denkt. Du denkst nur an dich selbst, weil du es nicht ertragen kannst, dass Kakashi deine geliebte Rin getötet hat. Ja, du hörst recht. Wir wissen, was dir widerfahren ist, drehen aber noch lange nicht so ab, wie du das seit Jahren tust. Von mir aus, verkriech dich in deiner Scheinwelt, wenn du mit der Realität nicht zurecht kommst, aber lass uns verdammt noch mal aus diesem Spiel" fuhr sie mit ihrem Gebrüll fort und wurde beim Arm ergriffen, von Obito gezerrt und machte eine wirsche Handbewegung, die Yoshi, der sich nun eingemischt hatte, verständlich zu machen, dass er sie im Moment nicht anfassen sollte.

Sie war wütend, musste ihrer Wut genügend Platz machen und wollte all ihren Frust abladen.
 

Verwundert durch die Ohrfeige, die sie im nächsten Moment einstecken musste, sah sie ihren Zwillingsbruder an, erhob schon ihre rechte Hand, um sich zu rächen und hielt inne, als sie eine starke Hand spürte, die ihren Schlag verhinderte.

"Es genügt, kleine Shizu. Keine unnötigen Ausraster mehr" versuchte er sie zu beruhigen, denn er wollte nicht, dass sie noch mehr Schaden anrichtete.

Natürlich interessierte es ihn nicht sonderlich, ob sie diese Welt mit ihrer Wut, mit ihrer gesamten Macht, die sie noch besaß, vernichtete, aber für den jetzigen Augenblick sollte sie sich beruhigen.

Mit einem abfälligen Laut befreite sie ihr Handgelenk aus seinem Griff, kehrte ihm den Rücken zu und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Wenn meine Aktion letzte Nacht derart schlimm war, will ich nicht wissen, wie ihr seine Taten betrachtet. Macht mir ruhig Vorwürfe, weil ich die Kontrolle über mich selbst verloren habe, vielleicht sogar ein bisschen Spaß beim Töten empfunden habe, aber wenn ihr mir Vorwürfe macht, bedenkt immer wieder, wer dort auf dem Bett liegt" murrte sie und blieb bei ihrer Meinung.

Sollte ihr Zwillingsbruder doch enttäuscht von ihr sein.

Sollte er doch denken, dass sie ihre Gutmütigkeit verloren hatte.

Sollte er doch denken, dass sie unter dem Einfluss des Sannin stand, der sie zwar in so manchen Momenten beeinflussen konnte, sie aber in der gestrigen Nacht zu nichts gezwungen hatte.

Es war ihre eigene Entscheidung gewesen, die Polizisten in der vergangenen Nacht zu töten.

Ja, sie waren nach wie vor Shinobi, die um ihr Überleben kämpften und noch bevor sie hätten erschossen werden können, hatten sie gemordet, um zu leben.
 

"Obito..." murmelte Yoshi, erhob zum ersten Mal seine Stimme, nachdem er von dieser grausamen Tat erfahren hatte und sah den Schwarzhaarigen an, der sich allmählich vom Bett erhob.

"Hol die Glaskugel. Wir können unter diesen Umständen unmöglich in dieser Welt bleiben" bat er den Uchiha, der einverstanden zu sein schien und das Motelzimmer verließ, während Yoshi seine goldenen Augen auf Shizu richtete.

Natürlich musste er ihr zustimmen, der Uchiha hatte schon viele Menschenleben auf dem Gewissen, aber er tötete sicherlich nicht, weil es ihm Spaß machte, sondern um seine Ziele zu erreichen.

"Wer... Wer bist du?" stellte er Shizu jene Frage, die nur sie ihm beantworten konnte.

Weder Orochimaru, noch Sasuke erhoben ihre Stimmen, enthielten sich auch dem folgenden Gespräch und beobachteten, wie sich Shizu zu ihrem Zwillingsbruder herum drehte.

"Was soll diese Frage, Yoshi? Du weißt genau, wer ich bin" erwiderte Shizu auf die ihr unverständliche Frage hin und sah kurz zu Orochimaru auf, der diese Frage offenbar zu verstehen schien.

"Nein... Heute Morgen habe ich noch geglaubt, dich zu kennen, aber die Shizu, die ich kenne, die ich als meine kleine Schwester ansehe, bist du nicht" entgegnete Yoshi ihr leise, senkte seinen Kopf gen Boden und biss sich hart auf die Unterlippe.

"Die Shizu, die ich kenne, ist für mich gestorben. Nicht mehr existent" fügte er hinzu und hörte leise Schritte hinter sich, ehe Obito neben ihm erschien.
 

"So?" fragte Shizu, zwirbelte eine ihrer langen Haarsträhnen um ihren rechten Zeigefinger und sah ihren Zwillingsbruder mit undeutsamer Miene an, der ihr offensichtlich gerade die Freundschaft kündigte.

"So einfach stirbt also ein Freund für dich? Wie du meinst, wird es eben kein ultimatives Team mehr geben" fuhr Shizu fort, zuckte mit ihren Schultern und Sasuke bemerkte sehr wohl, dass sie diese Worte nur aussprechen konnte, weil sie im jenen Moment ihre kompletten Gefühle unterdrückte.

"Ob Yuuki und Saori auch so denken? Wenden sie sich auch von mir ab, wenn ich ihnen von dem gestrigen Vorfall erzähle?" warf Shizu ihre Frage in den Raum, senkte ihre rechte Hand und vergrub ihre Hände in den Hosentaschen.

"Wie auch immer, sollten sie sich ebenfalls von mir abwenden, verlasse ich das Dorf und bleibe bei Orochimaru-sama. Er hält mir wenigstens keine Vorträge oder schickt mich fort, nur weil ich etwas Unrechtes getan habe" murmelte sie mit anklagender Stimme, denn sie konnte ihren Zwillingsbruder nicht verstehen, der nun nichts mehr von ihr wissen wollte.
 

Für einen kurzen Moment überlegte Yoshi, ob er tatsächlich die richtigen Worte ausgesprochen hatte, schüttelte aber insgeheim nach nur wenigen Sekunden seinen Kopf, weil er unter diesen Umständen nicht einfach mit ihr befreundet bleiben konnte.

"Obito, zerstöre die Glaskugel. Meine Entscheidung steht und ich werde es dich wissen lassen, wenn ich bereit bin" teilte er dem Uchiha mit, welcher zaghaft nickte und die Glaskugel fallen ließ, die beim Aufprall auf dem Boden in tausende Scherben zersprang.

Im nächsten Moment erfüllte ein gleißendes Licht das Motelzimmer und zurück blieb ein Engel, der sich nun erst für das menschliche Auge sichtbar machte und sich im Raum umsah.

"Kann eine Freundschaft wirklich durch einen einzigen Fehler zerbrechen?" fragte er sich in seinen Gedanken, trat zum Fenster heran und starrte ins Leere.

"Wird Dean mich auch verstoßen, wenn ich einen Fehler in seinen Augen begehe?" überlegte er und um sich jene Frage zu beantworten, würde er wohl Dean persönlich fragen müssen.

Alles, was er im Augenblick tun konnte, war den Menschen aus der fremden Welt Glück zu wünschen und zu hoffen, dass sie den Pfad der Rechtschaffenheit folgten, um so wenig wie nur möglich zu bereuen.

Mit jenem Gedankengang verschwand er wieder, wohl wissend, dass die Menschen aus der anderen Welt nun vor weiteren Engeln in Sicherheit waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2015-10-05T12:24:54+00:00 05.10.2015 14:24
Hey \( ‘з’)/

(Sorry, irgendwie weiß ich immer noch nicht, wo mir Kopf und Fuss steht mit dem Aufarbeiten zieht sich diesmal mächtig...)

Ich glaub ich hätte es Shizu nicht abnehmen können, wenn sie jetzt nach dem Rausch immer noch so gelassen gewesen wäre, daher fand ich ihre Reaktion gut, das sie entsetzt war darüber das es ihr Spaß gemacht hat, was mich überrascht hat, das Obito meinte das es eigentlich auch eine Realität wäre in der sie hier sind, und die Polizisten somit echt gewesen sind. An der Stelle hätte ich mir ein bisschen mehr von Obito gewünscht, aber verständlich, wenn er sich nicht in die Karten schauen läßt und nur meint, er hätte gedacht es sei ein friedlicherer Ort, an den er die Gruppe bringt. Aber sicher wird Joshi das noch gebührend aufrollen und mit ihm diskutieren, was alles passieren kann.

Das mit dem Kugelzerstören und zurück nach Konoha klingt überraschend einfach. Aber ich bin froh, wenn ihr euch wieder auf „bekannterem“ Terrain befindet.

CuCu Jyorie



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