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Dark Kingdom

von

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Bunny stockte der Atem, als sie vor dem riesigen Gebäude stand.

Das war kein Haus, sondern ein Palast. Ein riesiges Konstrukt aus Glas und Stahl, das kaum ein Fünkchen Wärme ausstrahlte. Passte ja perfekt zu Mamoru, dachte sie finster.

»Na dann, wollen wir mal.«, ihr Vater schob sie sanft durch das weit geöffnete Eisentor.

Mit jedem Schritt, dem sie der schwarz glänzenden Haustür näher kam, pochte ihr Herz schneller.

»Ich hab eindeutig den falschen Beruf gelernt.«, seufzte ihr Vater kopfschüttelnd.

Bunny folgte seinem missmutigen Blick und erstarrte augenblicklich.

Auf einem kleinen Parkplatz neben dem Haus standen mehrere Nobelkarossen. Die meisten der Marken waren ihr unbekannt, aber sie sahen mehr als teuer aus. Eines der Fahrzeuge war ihr jedoch sehr bekannt. Der schwarze Sportwagen, der genauso mysteriös war wie sein Besitzer.

»Was ist das da für ein Auto?«, fragte Bunny ihren Vater so beiläufig wie möglich.

Er schob mit dem Zeigefinger seine Brille höher und besah sich das Fahrzeug genauer.

»Wenn mich nicht alles täuscht ist das ein Aston Martin Vanquish. Tolles Auto, aber unbezahlbar für normale Menschen wie uns.«, erklärte er. »Es sei denn, du hast 40 Millionen Yen übrig.«

Sie starrte ihn fassungslos an.

Hatte sie ernsthaft auf der Motorhaube eines so teuren Autos gesessen?

Sie betete, dass ihr Hintern keine Delle oder einen Kratzer hinterlassen hatte. Am liebsten wäre sie sofort zu dem Wagen gerannt um genau das zu überprüfen.

Nicht nur die Anwesenheit ihres Vaters hinderte sie daran, auch die Tatsache, dass soeben die Einganstür geöffnet wurde.

Bunny wich unweigerlich einen Schritt zurück.

Vor ihnen erschien ein wahrhaftiger Hüne. Der Mann musste mindestens zwei Meter groß sein und ebenso breit. Dafür schien sein Anzug wesentlich kleiner, spannte er doch an den Nähten und besonders der oberste Knopf seiner Jacke beunruhigte Bunny. Das glänzende Ding war genau auf sie gerichtet. Ein zu tiefer Atemzug und sie könnte die nächsten Wochen herausfinden, wie sich wohl ein stilechter Pirat fühlte.

»Die Einladung?«, die Stimme des Türöffners kam einem Donnergrollen nahe. Bunny wunderte sich nicht, dass ihr Vater einen Ticken nervöser das silber glänzende Kärtchen aus seiner Jackettinnentasche holte und dem Riesen überreichte. Konnte sie da ein Zittern erkennen?

»Alles klar.«, brummte es erneut, er wich zur Seite, ließ sie eintreten.

Der Eingangsbereich, es war eher eine Halle, wirkte ebenso kalt wie die Fassade. Die vorherrschenden Farben waren kühles Grau und eisiges Weiß. Nirgendwo konnte Bunny gemütliche Materialien oder verspielte Details finden. Die Atmosphäre des Gebäudes war beinahe unmenschlich.

»Gemütlich hier.«, sagte ihr Vater sarkastisch und sprach damit das aus, was sie dachte.

»Die Feier ist im Garten.«, der Hüne zeigte mit seinem fetten großen Finger auf die gegenüberliegende Seite des Raumes, dessen Wand ebenfalls wieder aus Glas bestand und einen Blick in eine riesige parkähnliche grüne Landschaft gewährte.

In regelmäßigen Abständen waren links und rechts jeweils ein Dutzend weiße Pavillons aufgebaut, unter denen sich unglaublich viele Menschen vor der heißen Mittagssonne drängten.

Bunny fühlte sich unwohl, als sie hinter ihrem Vater die Treppe zum Garten hinunter trottete.

Sie hatte zwar mit ihrer Mutter stundenlang überlegt, was sie auf so einer Feierlichkeit anziehen könnte, aber die weiße Bluse mit den kurzen Puffärmeln und der rote knielange Minirock dazu schienen spätestens jetzt viel zu schick.

Die Frauen hier trugen zum größten Teil kurze weiße Sommerkleider und auch Bunnys Vater war mit seinem obligatorischen Set aus Anzug und Krawatte sozusagen overdressed.

Bei einem Blickaustausch mit ihm erkannte sie, dass er ebenso dachte. Wenigstens das brachte sie zum Schmunzeln, sie wurde deutlich ruhiger.

Als sie endlich ein Glas Orangensaft in Händen hielt, hatte sie auch endlich Gelegenheit, sich unauffällig umzusehen.

Der Großteil der Gäste waren ältere Männer mit jungen Frauen. Fast meinte sie, den ein oder anderen von der merkwürdigen Nackt-Party letztens wieder erkannt zu haben.

Sie schüttelte irritiert den Kopf.

Und dann sah sie ihn.

Er stand nicht einmal weit entfernt, vielleicht zehn Meter.

Aber er war abgelenkt. In ein Gespräch vertieft mit einem der wohl schönsten Mädchen, die Bunny je gesehen hatte. Ihr langes schwarzes Haar glänzte in der Sonne und ihr ebenmäßiges Gesicht hatte einen so vornehmen und erwachsenen Ausdruck, dass Bunny schon aus der Ferne einen mächtigen Respekt vor ihr hatte.

Und da war noch etwas. Ein merkwürdiges Gefühl tief in ihrem Innern.

Sie beobachtete die Beiden weiter. Sie wirkten so vertraut, beinahe wie ein Liebespaar.

Bunny verwarf den Gedanken, blickte wieder zu Mamoru.

Er sah so gut aus in seinem weißen Hemd und der engen schwarzen Jeans. Ihr wurde erst nach einigen Sekunden bewusst, dass sie ihm tatsächlich auf den Hintern gestarrt hatte.

Ihre Wangen röteten sich leicht.

Und wurden leichenblass, als sie aufsah.

Mamoru hatte sie entdeckt, fixierte sie. Mit einer Geste zeigte er ihr, ihm zu folgen.

Bunny drehte sich zu ihrem Vater, der allerdings in ein Gespräch mit irgendeinem älteren Mann im auffälligen Hawaiihemd vertieft war.

Also lief sie so langsam wie es ihr möglich war in die Richtung, in die Mamoru zuvor verschwunden war. Nur nicht anmerken lassen, wie aufgeregt sie war. Er sollte sich nur nichts darauf einbilden, dass sie hier war. Immerhin unterstützte sie nur ihren Vater bei seiner Arbeit.

Sie erkannte ihn schon aus der Ferne.

Er stand etwa hundert Meter entfernt unter einem großen Kirschbaum, der noch immer in voller Blüte stand. Der Anblick triefte ja förmlich vor Kitsch und Romantik. Und was war das überhaupt für ein riesiger Garten mitten in der Stadt und wieso war der ihr vorher nie aufgefallen?

»Was willst du hier?«, der liebevollen Szenarie zum Trotz klang Mamorus Stimme kühl.

Bunny interessierte das kaum, hatte sie sich doch die Nacht um die Ohren geschlagen und sich die perfekten Worte für genau diese Situation jetzt überlegt.

Sie öffnete entschlossen den Mund.

Und schloss ihn wieder. Alles war weg, ihr Kopf war leer gefegt.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein. War sie ernsthaft schon so durch den Wind, dass der bloße Anblick dieses schwarzhaarigen jungen Mannes ihr Hirn zu einem Klumpen Wackelpudding verwandelte?

»Hey, Mamoru.«

Bunny und auch der Angesprochene selbst drehten sich in die Richtung aus der der Zuruf gekommen war.

Ein junger blasser Typ mit raspelkurzen braunen Haaren kam grinsend auf sie zugelaufen.

Aus dem Augenwinkel konnte Bunny an Mamorus Mimik erkennen, dass ihm das mehr als miesfiel. Wow, scheinbar ließ der kalte Eisblock nur tagsüber Gefühle zu und zeigte diese auch seinen Mitmenschen.

»Ich stör euch doch wohl hoffentlich nicht?«, grinste der Unbekannte weiter.

Bunny zuckte unwissend die Schultern, ein Blick zu Mamoru, der nur gequält lächelte.

»Wie läuft dein Studium?«, der Unbekannte drehte den Kopf und sah jetzt direkt Bunny an: »Du musst wissen, Mamoru und ich sind Komilitonen.«

Sie schaute Mamoru fragend an, der allerdings, wie so oft, keinerlei Regung zeigte.

»Er ist der Star an der Uni und der Beste im Jahrgang der Wirtschaftswissenschaften.«, erzählte der Unbekannte weiter.

Doch Bunny hörte kaum noch hin. Student also.Von wegen geheimnisvoll oder gar gefährlich. Er hatte sie, kurz gesagt, einfach nur auf den Arm genommen. In ihr begann es zu brodeln.

»Shinji, lässt du uns einen Moment allein?«, hörte sie plötzlich Mamorus Stimme.

»Ok, ich versteh schon.«, der Unbekannte grinste erneut, diesmal noch breiter als vorher und besah sich Bunny von oben bis unten.

Das machte ihn ihr nicht gerade sympathischer.

»Wir sehen uns ja in der Uni.«, er setzte zum Rückzug an. »Übrigens gute Wahl.«, und zwinkerte Mamoru zum Abschied zweideutig zu.

Der fuhr sich mit der Hand durch seine Haare und drehte den Kopf wieder seufzend zu ihr.

»Entschuldige, ich...«

Bunny unterbrach ihn zornig.

»Ist das ein Spiel für dich? Findest du das lustig?«, fragte sie ihn mit zusammengebissenen Zähnen. »Dumme kleine Schulmädchen an der Nase herum führen?«

»Ich dachte, du bist kein kleines Mädchen?«, grinste er ihr entgegen.

Das machte sie sogar noch wütender, sie ballte die Fäuste: »Von wegen du arbeitest für Diamond. Was machst du denn? Seine Buchhaltung?«

»Verurteilst du mich gerade, weil ich studiere?«, fragte er mit zusammengekniffenen Augen.

»Nein, ich verurteile mich selber, weil ich auf deine Lügen reingefallen bin. Und dein tolles Auto hast du auch nur vom Geld deines Onkels bezahlt, oder?«

»Eigentlich nicht.«, antwortete er ruhig.

»Ich frage mich wirklich, wie ich mich in einen wie dich...«

»Mamoru?«

Schon wieder eine unbekannte Stimme. Bunny verdrehte genervt die Augen: »Was denn jetzt noch?«, drehte sich um. Und erstarrte.

Da stand ihr Vater. Mit Herrn Chiba.

Der sah genauso einflussreich und respektvoll aus wie auf dem Foto, Bunny schloss augenblicklich den Mund.

»Bunny, was machst du hier?«, fragte ihr Vater verständnislos.

Verdammt. Sie sah zu Mamoru, der ebenfalls einfach nur da stand, und wieder zurück zu ihrem Vater und seinem Begleiter.

»Ich...«, begann sie stotternd. »Also..«, sie räusperte sich, drückte dann aber den Rücken durch und antwortete: »Ich dachte, wenn du schon ein Interview mit Herrn Chiba machst, solltest du auch seinen Neffen dazu holen. Wusstest du, dass er studiert? Wirtschaften oder so.«

»Wirtschaftswissenschaften.«, flüsterte ihr Mamoru unbemerkt zu.

»Wirtschaftswissenschaften.«, wiederholte Bunny freundlich lächelnd. »Also wird er wohl irgendwann die Geschäfte seines Onkels übernehmen.«

»Das stimmt.«, antwortete Herr Chiba tonlos. Sein ernster Blick wanderte zwischen ihr und Mamoru immer wieder hin und her.

»Nun, wenn Sie nichts dagegen haben?«, fragte Bunnys Vater vorsichtig.

»Sicher.«, die Stimme von Herrn Chiba wirkte kühl. Jetzt wusste Bunny wenigstens, von wem Mamoru das augenscheinlich geerbt hatte. »Aber nicht hier. Wir gehen in mein Arbeitszimmer.«, er drehte sich zum Gehen. »Und Ihre Tochter begleitet uns, nehme ich an?«

Das klang weniger nach einer Frage, sondern einem Befehl.

Bunny lief es eiskalt den Rücken herunter. Sie hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl in der Magengrube.

Und daran konnte nicht einmal die Anwesenheit von Mamoru etwas ändern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2015-01-29T02:15:23+00:00 29.01.2015 03:15
Unheimlich^^
Von:  Lunata79
2015-01-28T20:23:59+00:00 28.01.2015 21:23
Uh, gruselig.
Von:  Kaninchensklave
2015-01-28T17:12:21+00:00 28.01.2015 18:12
ein Tolles Kap

nun das nennt man dann wohl zufall das Usa Mamobaka trifft dabei sit sie nur hier um IHrem Vater bei der Arbeit zu helfen
bar jetzt muss sie IHrem vater dabei Helfen notizen zu machen während er das Interview führt und das ihr das Gebäude kalt vorkommt was kalr

nun ich shcätze das Mamoru indirekt für Diamond Arbeitet um Ihn  für seinen Onkel aus zu Spionieren und dann später
in eine Falle zu locken Quasie um die Konkurenz aus zu schaöten mit hilfe der Polizei

GVLG


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