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Aine

Der Weg zum Sein
von

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Retter in der Not

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Retter in der Not

Ein Lachen erklang und ich musste erkennen, dass der lachende Riese vor mir widerlich verfaulte Zähne in seinem riesigen Maul trug. Urgh. Und das Lachen von ihm widerte mich nur noch mehr an. Entschlossen stieß ich mich vom kahlen Waldboden ab und prallte natürlich prompt mit der Schulter gegen diesen massigen Kerl, sodass ich direkt wieder umfiel. Herzlichen Glückwunsch. Ziel verfehlt. Erneut donnerte sein Gelächter über mich hinweg und ich drehte mich von ihm weg, sonst würde ich vermutlich noch mein Essen wieder hervorbringen.

„Na dann mal auf, Kleines!“, meinte er nun und ich spürte, wie er mit festen Griff meinen Oberarm packte und mich nach oben zog. Ich wehrte mich, schlug, trat und biss um mich, doch nichts half. „Du kannst deine Energie gleich frei lassen, Prinzessin!“, lachte der grausige Kerl und mich schüttelte es nur noch mehr. Er sollte mich loslassen! Wieder schlug ich um mich, trat nach dem Riesen und bettelte um meine Freilassung. Er prustete nur belustigt vor sich hin. Ich weinte und schrie, doch er lachte mich nur hämisch aus. Kaum noch Kraft in den Armen und Beinen, zog er mich hinter sich her, quer über das Schlachtfeld und beachtete mein Heulen nicht groß. Es war vorbei. Aus war mein Leben, so kurz und prägnant es auch war. Ich war siebzehn Jahre alt geworden und konnte mich an fünfzehn davon noch nicht einmal erinnern. Nun ja, es hatte eben alles seine Vor- und Nachteile. Ich schluchzte erneut und fiel zu Boden, als der Griff um meinen Arm plötzlich locker wurde und kurz darauf ganz verschwand. Was war nun? Verwirrt blickte ich auf und sah, wie der Riese sein Schwert zückte und jemanden damit bedrohte. Wo kam der den auf einmal her?

Ohne groß nachzudenken, sprang ich auf und rannte in die Richtung, aus der ich gekommen war, suchte meinen Dolch. Nach etwas rennen, fand ich ihn endlich, hob ihn auf und sah mich um, zum Ersten Mal, seit ich von dem Riesen attackiert worden war. Was war hier los? Keine Menschenseele war mehr zu sehen. Nur vereinzelt lagen tote Menschen auf dem Boden und bluteten aus. Stumpfe, blutgetränkte Schwerter und Degen lagen neben ihnen und warteten darauf, zu verrosten. Wie kam das so schnell? Wieso wurde ich vergessen?

„Mädchen!“, hörte ich eine leise, aber dennoch elitäre Stimme und ich zuckte erschrocken zusammen, bevor ich mich flink umdrehte und den Dolch nach oben riss, wo ich ihn einem jungen Mann mit Spitzhut unter die Nase hielt.

„Keinen Schritt weiter!“, meinte ich und merkte, wie sehr meine Stimme zitterte. Genau wie meine Hände. Mein Gegenüber zog die Augenbrauen hoch und zeigte mit der rechten Hand auf einen Degen, der sicher an dem Gürtel des Mannes im Schaft steckte. Ich trat einen Schritt zurück, ließ meine Klinge jedoch nicht sinken. Wer wusste schon, was jetzt kam.

„Mädchen!“, wiederholte er sich und seufzte auf, bevor er sich den Hut vom Kopf riss und genervt mit den Fingern durch seine Haare strich. „Ich will dir wirklich nicht wehtun!“, meinte er nun und ich blickte ihn so böse an, wie ich es nur konnte. „Steck das Ding weg!“, knurrte er und setzte sich seinen Hut wieder auf.

„Das sehe ich gar nicht ein!“, schnaubte ich und sah mir den jungen Mann etwas genauer an. Er hatte mittellange, schwarze Haare, die ihm bis über die Ohren reichten. Seine braunen Augen blitzten mich gefährlich an und bevor ich mich versah, hatte auch er mir meine Waffe aus der Hand gerissen und sah sich diese nun genauer an.

„Das ist nun wirklich nicht für ein kleines Mädchen geeignet!“, meinte er prüfend. Ich griff nach dem Dolch, doch er entzog ihn mir und schaute mich böse an. „Wie heißt du?“, fragte er nun und warf mich komplett aus der Bahn. Was? Wieso kam er plötzlich auf so etwas? Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

„Mein Name ist Claire.“, gab ich ihm eine Antwort und wusste selbst nicht, aus welchem Grund ich das tat. Er zog die Augenbrauen zusammen und nickte dann.

„Ich bin Athos.“, gab er zurück und reichte mir meinen Dolch. Athos. Der Name sagte mir etwas, aber was? Verwirrt nahm ich meinen Dolch wieder entgegen und steckte es in die dafür vorgesehene Scheide an meinem Gürtel. Was genau sollte das hier werden? Wieso überprüfte er meine einfache Waffe und gab sie mir danach einfach wieder? Wieso hatte er noch nicht einmal Angst vor mir? Ich hatte ihn mit dem Dolch bedroht und er hatte nicht einmal mit den Wimpern gezuckt! „Komm mit!“, sagte Athos nun und ich zuckte erschrocken zusammen.

„Was? Wohin?“, fragte ich verwirrt und sah mich nochmals auf dem leergefegten Schlachtfeld um, doch sah nichts wirklich. Mein Blick verschwamm. Alles wurde trüb. Ich blickte wieder zu dem jungen Mann, der mich auffordernd anblickte.

„Zu mir.“, antwortete er und drehte sich zum Gehen. Wie bitte?

„Zu dir?“, fragte ich ihn. Was bildete er sich denn ein? „Was denkst du dir? Ich kenne dich doch gar nicht, warum sollte ich mit dir mitgehen?“ Der junge Schwarzhaarige drehte sich wieder zu mir und sah mich böse an. Ich stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn genauso böse an, wie er mich. Was du kannst, kann ich schon lange!

„Komm einfach mit!“, meinte er knurrend und ich sah, wie er die Zähne zusammenpresste. War er wütend? Warum denn? Nur weil ich nicht mit ihm gehen wollte? Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.

„Nein.“ Ein wütendes Knurren entkam Athos und ich zuckte leicht zusammen. Keine Angst zeigen. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und blickte ihn daraufhin weiter wütend an.

„Pass mal auf, Kleine! Ich bin hier her gekommen, um dich zu holen, dann musste ich dieses Walross platt machen, das dich bedroht hatte und ich habe keine Lust auf deine Spielereien, also komm einfach mit! Aramis bringt mich um, wenn ich ohne dich zuhause auftauche, also komm einfach mit und spiel nicht mit mir, denn ich kann ganz schön sauer werden und das willst du nicht erleben! Verstanden?“, hielt er mir eine Predigt und ich zuckte bei seinen rauen und lauten Worten regelrecht zusammen. Er ist hergekommen, um mich zu holen. Aber wohin und weshalb? „Hast du mich verstanden?“, fragte er erneut und noch einen Ton lauter als zuvor. Verblüfft nickte ich und schluckte kurz.

„Kann ich dich trotzdem noch etwas fragen?“ Ein Knurren entkam ihm, bevor er kurz und kaum erkennbar nickte. „Wer ist Aramis?“, fragte ich und er antwortete nur mit einem genervten Seufzen, bevor er sich umdrehte und losging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2015-07-19T17:56:04+00:00 19.07.2015 19:56
Hallo erstmal!

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich diese Fanfic gar nicht in meiner Favoritenliste habe und deswegen nicht mitbekommen habe dass es neue Kapitel gibt…
Darum kommen meine Kommentare erst jetzt, sorry!

Okay, wieso soll im Wald eine Schlacht stattfinden? Das ist ein ziemlich ungünstiger Ort mit Schwertern, man könnte beim Ausholen irgendwo hängenbleiben.
Oder sind sie in einen Hinterhalt geraten?

Wo zur Hölle hat das Mädel denn Kämpfen gelernt? Sie hat eine völlig falsche Haltung, wenn man ihr den Dolch einfach so entwenden kann!
Ich kenne mich etwas mit Messerkampf aus, daher fällt mir so etwas auf… ich hoffe es stört dich nicht, dass ich deine Kampfszenen immer kommentiere.

Was sie heißt nicht Sam? Wo gibt es denn so was? Claire ist ein echt hübscher Name, gefällt mir!
Athos heißt eines der drei Musketiere, oder? (Und ein Berg in Griechenland mit einem Kloster in dem ein Frauenverbot gilt…)
Keine Angst vor Claire hat Athos vermutlich deswegen nicht, weil er sie spielend leicht entwaffnen konnte und weil sie (wie sie selbst gesagt hat) nur wenig Erfahrung in Zweikämpfen hat, er muss sich also nur Sorgen machen wenn er ihr den Rücken zudreht!

Lass mich raten: Sie ist bestimmt irgendeine verschwundene Prinzessin oder sonst irgendjemand wichtiges oder sie hatte geheime Informationen und hat auf der Flucht ihr Gedächtnis verloren, nicht wahr?
Schließlich haben Leute mit Amnesie immer irgendwas wichtiges mit der Handlung zu tun, sie tauchen nie einfach nur so auf, ist dir das mal aufgefallen?

So, ich bin mal gespannt ob ich im nächsten Kapitel erfahre wer Claire in Wirklichkeit ist.
(Wenn ihr richtiger Name Sam ist lache ich mich tot!)

Liebe Grüße
Jessy



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