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Aine

Der Weg zum Sein
von

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Immer diese Fragen

Verwirrt setzte ich mich in Bewegung und folgte ihm mit schnellen Schritten, da er anscheinend nicht auf mich warten wollte. „Willst du mir nicht antworten, oder kannst du es nicht?“, fragte ich ihn, was ihn schnauben ließ.

„Ich will dir tatsächlich nicht antworten.“, gab er zurück und ich schnaubte empört.

„Aber du hast genickt, als ich nach einer Frage bat.“ Er schnaubte erneut und drehte den Kopf leicht zu mir. Ein hämisches Grinsen lag auf seinen Lippen und ich fragte mich, ob er mich insgeheim auslachte.

„Das heißt aber nicht, dass ich mir jede Frage gefallen lasse und auf jede Frage antworte.“, gab er schmunzelnd zurück, bevor er den Kopf wieder von mir abwand.

„Also soll ich solange Fragen stellen, bis du mir eine beantwortest? Gut, ich habe eine Menge ungeklärte Fragen, zum Beispiel: Wo kommen eigentlich die Babys her? Wie kalt ist es am Nordpol? Wie lange werden wir unterwegs sein? Wieso hast du…“ Eine Hand, die sich auf meinem Mund presste, ließ mich verstummen und ich blickte Athos gewinnend an. Ich konnte nervig sein, das wusste ich und ich spielte diese Karte sehr gerne aus, um andere Menschen zur Weißglut zu treiben. Athos allerdings fand es wohl nicht so witzig, denn seine freie Hand schloss sich felsenfest um mein Handgelenk und zog meinen Arm zu sich.

„Hör gut zu, denn das sage ich jetzt nur einmal:“ Er war wütend. „Ich beantworte weder jetzt noch später irgendeine deiner Fragen! Ich bin nur hier, um dich einzusammeln, weil ich gegen Aramis und Porthos beim Kartenspielen verloren habe, obwohl ich genau wusste, dass beide mit gezinkten Karten spielen. Also sei ruhig, bind mir keinen Bären auf und komm einfach mit! Ich habe keine Lust und vor Allem keine Nerven, mich mit einem kleinen Kind zu streiten!“ Er knurrte noch einmal böse, bevor er die Hand von meinem Mund nahm und mich mit sich zog. Ich verzog den Mund und stolperte hinter ihm her. Das war doch mal ein genialer Anfang für unsere Freundschaft.

Nach einigen hundert Metern fiel ich nach unzähligen Stolperfallen auf den Boden, was selbst diesen hartnäckigen Athos zum Anhalten zwang. Er drehte sich zu mir, ließ endlich meinen Arm los und reichte mir seine Hand, um mir aufzuhelfen. Ich ignorierte sie gekonnt, stand alleine auf und rieb mir meinen schmerzenden Arm. Mit dem Blick auf den Boden gesenkt ging ich weiter. Athos folgte mir mit etwas Abstand.

„Entschuldige.“, meinte dieser hinter mir und ich drehte mich verwirrt um. Der Schwarzhaarige blieb stehen und nahm seinen Hut vom Kopf.

„Was meinst du?“, hackte ich nach. Athos blickte mich kritisch an, bevor er einen Schritt auf mich zukam und mir den Hut aufsetzte. Jetzt war ich noch verwirrter. Sollte der Hut ein Friedensangebot sein, oder was?

„Ich war sauer, ich wollte nicht so fest zupacken.“, gab er zu und blickte mir stur in die Augen und ich meinte, einen Hauch von Wahrheit darin zu erkennen. Ich legte den Kopf schief und löste meine Hand von meinem Arm.

„Und was möchtest du mir mit dem Hut sagen?“ fragte ich weiter und beobachtete, wie er sich kurz auf die Unterlippe biss. War er nervös? Weshalb? Dann zuckte er mit den Schultern und strich sich durch die Haare.

„Nichts.“ Er wich meinen Augen aus und sah an mir vorbei. „Mir ist nur tierisch warm darunter.“ Achso.

„Und deswegen soll ich ihn jetzt tragen?“, fragte ich verwirrt nach. Er nickte und zeigte in die Richtung, in der wir unterwegs waren.

„Wir sollten weiter, es ist nicht mehr weit.“, lenkte er jetzt ab und ich schüttelte nur den Kopf. Dieser junge Mann verwirrte mich mehr, als irgendwelche schulischen Aufgaben, die mich damals zum Verzweifeln brachten.

„Aber nur, wenn wir langsamer gehen, ja?“, meinte ich und ich erhaschte einen kurzen Blick auf ein Lächeln von dem Schwarzhaarigen, welches mein Herz schneller schlagen ließ. Doch der Moment verging so schnell, wie er gekommen war und Athos ging weiter. Ich folgte ihm, auch wenn mein Herz spann. Doch eine Frage lag mir noch auf dem Herzen. „Wieso hast du mich nach meinem Namen gefragt, wenn du doch genau wusstest, wer ich bin?“ Athos, der vor mir lief zuckte nur die Schultern.

„Damit ich weiß, wie ich dich ansprechen soll.“, gab er zurück und diese Antwort, so simpel sie auch klang verwirrte mich nur noch mehr.

„Hättest du meinen Namen nicht wissen müssen?“, fragte ich weiter.

„Ich kenne deinen Namen, nur wusste ich nicht, wie man dich genannt hatte.“ Was? Wieso sprach der Mann in Rätseln?

„Ich verstehe nicht ganz.“, gab ich zu bedenken, doch Athos schüttelte nur den Kopf.

„Ich kann es dir nicht erklären, solange ich mir nicht sicher bin. Aramis wird entscheiden und dann erfährst du alles.“, sagte er lapidar und mir zog sich das Herz zusammen. Wieso musste man eine Entscheidung treffen und weshalb musste man etwas erklären? Was war geschehen? Wieso brachte dieser Mann meine Welt ins Schwanke und zerrte mich in eine andere hinein? Ich blieb stehe und ging dann einen Schritt zurück. Auch Athos drehte sich zu mir und zog nun seinerseits die Augenbrauen zusammen. „Was ist?“, fragte er doch tatsächlich. Ich schnaubte.

„Du entführst mich, verweigerst mir die Aussage und weißt anscheinend ziemlich viel von mir. Ich weigere mich, weiter zu gehen!“, gab ich an und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich entdeckte ein Funkelt in Athos Augen und trat noch einen Schritt zurück.

„Du weigerst dich?“, fragte er böse grinsend und ich schluckte einmal. Was würde jetzt geschehen? „Gut.“ Er kam mit großen Schritten auf mich zu und ich zuckte zurück, hob die Arme, um ihn von mir fern zu halten, doch er durchbrach meine Abwehr und packte mich bei den Hüften, um mich kurz darauf einfach hoch zu heben, was mich einen Schrei ausstoßen ließ, und auf seiner Schulter zu platzieren.

„Was soll das?“, fragte ich ihn wütend und klopfte mit den Fäusten auf seinen Rücken. „Lass mich runter!“ Er lachte nur.

„Vergiss es, du wolltest es ja nicht anders!“, gab er zurück und so trug er mich noch einige hundert Meter.

„Athos, was soll das denn? Hatten wir nicht gesagt, keine Gewalt?“, fragte plötzlich eine andere Stimme, ebenfalls männlich. Ich versuchte, um Athos Schulter herum zu schauen, konnte aber nichts erkennen. Athos hingegen lachte.

„Dann hätte die Kleine nicht so aufmüpfig sein sollen!“, meinte er und hob mich endlich von seiner Schulter und ich stand wieder auf dem Boden der Tatsachen. Böse funkelte ich Athos an, dessen Augen vor Freude leuchteten und drehte mich dann um und sah in ein hübsches Gesicht, eingerahmt von hellbraunen Locken und mit zwei schimmernden blauen Augen, die freudig blitzten.

„Hallo, junge Dame, ich bin Aramis!“, sagte er und reichte mir seine Hand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2015-07-19T18:11:08+00:00 19.07.2015 20:11
Also, da will ich mal was klarstellen: Das hier ist kein, ich wiederhole keine Entführung! Sie geht eigentlich freiwillig mit Athos mit, sie hätte schon mehrmals versuchen können wegzulaufen, was sie aber nicht hat. Also: keine Entführung!
Und natürlich kann er ihr nicht sagen wer sie ist, das Mysterium muss der Spannung wegen noch hinausgezögert werden! *lacht*
War zur Zeit der Musketiere der Nordpol denn schon entdeckt? Und woher kommen die Babys war damals bestimmt auch kein Thema über das man mal eben so auf offener Straße, Verzeihung ich meine offenes Schlachtfeld, redete.

Einfach nur die Arme heben ist keine gute Abwehr Claire! Du solltest deinen Trainer feuern!
Weglaufen wäre eine wesentlich bessere Alternative.
Hast de jemals Karate Kid angeschaut? Da antwortet der Lehrer auf die Frage nach dem besten Block: ‚sei nicht da‘ und das stimmt. Wer nicht da ist kann nicht geschlagen, gepackt oder anderweitig verletzt werden. Nur so für die Zukunft (wenn der Fernseher erfunden wird).

Ich bin gespannt, wie es im nächsten Kapitel weiter geht!

Gruß
Jessy


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