Zum Inhalt der Seite

Like a Shining Sun

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

10 | ~ sailor-who? ~

Ich sah meine Schwester als 6-Jahre altes Mädchen ein paar Meter vor mir. „Sozona“ mein Ruf verhallte ungehört. „Sozona“ rief ich erneut. Das Kind wurde rechts und links von gesichtslosen Erwachsenen an die Hand genommen. Die Silhouette entsprach der meiner Eltern. Zumindest glaubte ich, es genauso wahrzunehmen. „Sozona“ alle drei Gestalten drehten sich forschend nach mir um. Nach einer Pause, in der sie vergeblich auf mich gewartet hatten, drehten sie sich herum und liefen weiter. „Neeeeeeeeeeeeeeeein“ schrie ich ihnen unter Tränen hinterher und wollte ihnen nach rennen. Erst jetzt spürte ich den harten, schraubstock-festen Griff, indem ich mich rücklinks befand. Ein körpergroßer Spiegel tat sich vor mir auf. Ich war nackt. Der fies grinsende Mann hinter mir verdeckte mit seiner rechten Hand meine Scham, mit dem linken Arm meine Brüste. Hasserfüllt funkelte ich ihn durch den Spiegel hindurch an und versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Er biss mir in den Hals. So grob und gierig, dass ein feiner Blutrinnsal meinen Hals hinab lief. Augenblicke später zerbrach der Spiegel und vor mir lagen die blutverschmierten, auf dem Bauch liegenden Leichen meiner Familie. Ich schrie hysterisch auf. (…)
 

Es riss mich aus dem Schlaf. Ich schnellte in den Sitz, es empfingen mich zwei starke Arme, die mich behutsam festhielten. „Ein Traum?“ keuchte ich gegen die fremde Schulter und sah Sekunden später in die Augen eines fremden blonden Mannes. Ich wurde feuerrot, Hitze kroch mir verräterisch heiß ins Gesicht. „Wer sind Sie??“ wollte ich panisch wissen und stieß die Person zart, aber bestimmt von mir. Ich sah mich um. Wo war ich? Wessen Bett war das? Ich erblickte zwei weitere Personen im Raum, neben dem Mann, der auf der Bettkante vor mir saß. Die Blonde mit den Odangos kam mir bekannt vor. Die andere, sehr elegante, offenbar etwas ältere Grün-blauhaarige war mir völlig unbekannt. Wer waren diese Leute? Die Blonde stellte den Kopf schief und sah mich ratlos an. „Kannst Du Dich an nichts erinnern?“ wollte sie wissen und kratzte sich am Kopf. „Lass gut sein, Bunny, es war ja auch ein bisschen viel…“ entgegnete ihr die Grünblauhaarige ruhig. Bunny nickte. „Wie geht es Dir?“ wollte der blonde Mann wissen und lächelte mir zärtlich entgegen. „Ich hab sehr schlecht geschlafen. Und weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin…“ stammelte ich hilflos, „davon abgesehen… äh, toll?!“ Skeptisch sahen mich die Drei an. Der blonde Mann beugte sich zu mir. „Kommt es öfter vor, dass Du Blackouts hast? Dir Dinge passieren, die Du Dir nicht erklären kannst?“ Gedankenverloren sah ich ihn an. Erst wollte ich ausschweifend antworten, doch dann schüttelte ich mürrisch den Kopf und rief „Moment mal, wer bist Du denn nun? Und wo bin ich?“ „Ich bin Haruka“ antwortete mir der Mann und hochrot starrte ich ihn an. „Was?“ „Haruka“ wiederholte er erneut. Ich begann zu schwitzen. „Du bist eine Frau?“ fragte ich ungläubig und die Blonde mit den Odangos quittierte es mit schallendem Gelächter. Haruka sah mich jetzt ebenso purpurrot an und sah hilfesuchend zur dritten Anwesenden. „Ja, Haruka ist meine Frau. Zugegeben gibt sie sich sehr burschikos und sieht auch dementsprechend aus, aber sie ist eine Frau.“ klärte sie mich auf und fügte schnell hinzu „Ich bin übrigens Michiru und das vor sich hin gackernde, alberne Mädchen – das ist Bunny!“ „Die kenn ich“ teilte ich mit und war fast ein wenig stolz darauf, sie nach lediglich einer zufälligen Begegnung auf der Straße so einwandfrei zuordnen zu können. Bunny sah mich verdutzt an. „Tatsächlich?“ forschte sie interessiert nach. „Einmal, ganz beiläufig… an einem Morgen auf der Straße, da hattest Du einen Disput mit einer Schwarzhaarigen?!“ Überrascht sah sie mich an. „Stimmt“ sie rieb sich angestrengt denkend übers Kinn und schien sich zu erinnern. „Jajaja, Mondgesicht, das sieht Dir und Rei doch sehr ähnlich..." “Psssst" entgegnete die Blonde und fuchtelte mit den Armen. „Willst Du etwa einen souveräneren Eindruck vor unserer neuen Bekanntschaft machen?“ wollte Michiru belustigt wissen und alle Drei kicherten vor sich hin. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich die drei Frauen an. Als sie sich wieder eingekriegt hatten, räusperte ich mich „Gut, also eure Namen kenne ich nun. Aber warum bin ich hier? Und wo bin ich hier? Und was wollt ihr von mir?“ ich wurde gegen Ende meiner Fragen immer kleinlauter und unsicherer. Konnten Sie mir vielleicht sagen, was all diese Dinge zu bedeuten hatten? Gehörten sie zu diesem Prinzen? „Du bist bei mir, zu Hause!“ berichtete Bunny mit stolzgeschwellter Brust. „Und wir sind Dir zu unendlichem Dank verpflichtet“ unterbrach Michiru die Blonde unbeeindruckt, „Allen voran, ich.“ hakte Haruka ein, stand auf und verbeugte sich vor mir. „Ich äh- nein, ihr müsst euch irren.“ stammelte ich und winkte ab „Ich war in der Wanne. Bin dann irgendwie weggetreten und landete plötzlich hier.“ „So einfach ist das nicht“ piepste ein Stimmchen von irgendwoher, einige Momente später sprang ein schwarzes Kätzchen auf meinen Schoß. „Oh Gott, die ist ja süß.“ schwärmte ich und streichelte das Tier liebevoll. „Du bist Sailor Sun oder vielmehr die Sonnenkönigin.“ Entgeistert starrte ich die Katze an, die, als wäre es das Normalste der Welt, in Seelenruhe mit mir sprach. Eher unbewusst griff ich mit meiner Rechten an meinen linken Arm und kniff diesen grob. Ich träumte nicht – ich schlief auch nicht. Die Situation blieb unverändert. „Starr mich nicht so an, Eloise. Es ist dein Recht, zurückzukehren. Koma will den Planeten zerstören, auf dem Du Ruhe fandest.“ Perplex starrte ich das Tier an. Dann lachte ich herzhaft und erhob mich mühsam. Haruka wollte mich an den Schultern ergreifen und wieder aufs Bett drücken, doch ich wies sie bestimmt „Nein, bitte“ ab. Wortlos verließ ich Bunnys Wohnung. Es konnte nicht schaden, zu wissen, wo sie wohnte – aber für den Moment war es zu viel.
 

Ich bekam nicht mit, dass mich vier Samtpfoten bis nach Hause verfolgten. (…)
 

Ich seufzte erleichtert, als ich endlich wieder in mein Zuhause trat. Mit einem weiteren Seufzer ließ ich mich auf die Couch fallen und blickte ziellos an die Zimmerdecke. Erneut fragte ich mich, wem ich was getan hatte, dass man mich derartig bestrafte, aber ich beschloss, mir diese schicksalshaften Fragen nicht weiter zu stellen, da die Situation nun einmal war, wie sie war und alle Bemühungen, sie zu umgehen oder zu bereinigen, waren kläglich gescheitert.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-03-21T20:12:19+00:00 21.03.2015 21:12
Super Kapitel
Von:  Rinnava
2015-03-21T00:43:43+00:00 21.03.2015 01:43
gutes kapi :)


Zurück