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Like a Shining Sun

von

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11 | ~ everday school life ~

Ich schlug die Augen auf. Das einfallende Sonnenlicht ließ mich sekundenlang nichts sehen, sodass ich mich völlig blind erhob und orientierungslos durchs Wohnzimmer irrte. Erst als ich mich derb am Esstisch der angrenzenden Küche stieß, öffnete ich die Augen und erfasste die bekannten Umrisse meines Elternhauses. Hatte ich auf der Couch geschlafen? Ich vernahm ein dumpfes Klopfen von irgendwoher und vermutete, dass es auch das war, was mich so abrupt geweckt hatte. Mehr ängstlich als ernsthaft neugierig machte ich mich zögerlich auf die Suche nach dem Geklopfe. Im ehemaligen Schlafzimmer meiner Eltern, welches zur Straße hin gelegen war, entdeckte ich die schwarze Katze im Fenster. Ich quittierte es mit einem Seufzen. Wehleidig um Einlass bettelnd sah das Tier mich an, ehe ich resigniert das Fenster öffnete und ihr Einlass gewährte. „Mach’s kurz…“ begann ich und hoffte inständig, dass das Tier nicht in der Lage wäre, mir etwas zu erwidern. „Du musst Dir deiner bewusst werden.“ beschwor mich das schwarze Ungetüm. „Sehr richtig“ philosophierte ich gedankenverloren, lief in mein Zimmer und begann meine Schultasche zu packen. „Halt, moment mal“ protestierte die schwarze Fellnase entrüstet. „Ich bin ein Mensch. Eine schulpflichtige, junge Frau. Ich möchte die Oberschule gern bestehen, um mal studieren zu können. Das kann ich nur mit halbwegs regelmäßiger Anwesenheit, wenn Du mich also entschuldigst?“ keifte ich entnervt und ignorierte das Tier bei allen Anstalten, die es machte, um mich davon abzuhalten. „Früher oder später kannst Du Dein wahres Ich nicht mehr verleugnen“ rief mir das Tier mahnend zu, ehe die Haustür ins Schloss fiel. (…)

 

Luna atmete laut schnaufend aus. Die Einzige, die die Erde, nein, das ganze Universum, retten konnte, ging einem lapidaren, völlig unzweckmäßig-verhältnislosem Schulleben nach, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Und sie dachte mal, dass Bunny ein schwieriger Fall gewesen sei. Wie dem auch sei, Zeit zu verlieren, hatte die Abgesandte von Serenity nicht.  (…)

 

Es fühlte sich befremdlich an, den altbekannten Weg zur Schule zu gehen, ohne einem bestimmten Gefühl, einer Verfolgung oder einer Person ausgeliefert zu sein. Nichts versetzte mich in ein unwohles, bedrückendes Gefühl. Es war wie es immer gewesen war, was mich nur darin bestätigte, dass all das Geschehene nicht meinen realen, tatsächlichen Alltag aufhob – ganz im Gegenteil. (…)

 

In angemessener Entfernung, gerade so, um nicht erkannt zu werden, ließen Haruka, Michiru und Bunny die neue Kriegerin nicht aus den Augen. „Geht sie etwa tatsächlich zur Schule?“ empörte sich Bunny und schien sichtlich verständnislos. „Dass gerade DU das nicht verstehst, hätte uns ja klar sein müssen“ scherzte Michiru und Haruka kicherte leise. „Mhmmm, Frechheit“ Bunny verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und wandte sich gespielt beleidigt ab. (…)

 

Ich fand mich an der Stelle wieder, an der mich der Lichtkegel aus der Menschenmenge ergriffen und weggebracht hatte. Ich hielt kurz inne. Selbst von diesem Platz ging keinerlei Bedrohung mehr aus. Nichts ängstigte mich mehr. „Mensch, Kleine, betest Du Straßenlaternen an?“ hörte ich ihn witzeln. Ich wandte mich peinlich berührt um. Der Mann aus dem Flugzeug. Noch bevor ich begann, mich stotternd zu erklären. „Akano, wir haben keine Zeit für sowas.“ mischte sich eine Blonde (meine Augen musterten sie scharf – ihre Stimme kam mir seltsam bekannt vor) ein und zog ihn an der Hand weiter. Verdutzt blieb ich einige Sekunden lang stehen und sah den Beiden fragend hinterher, dann erinnerte ich mich an die Schule und mit einem kurzen Blick auf meine Armbanduhr wurde mir klar, dass ich nur noch mit einem Sprint rechtzeitig ankommen würde. Challenge accepted.  

 

„Goraikō-san!“ wissend, was jetzt kommen würde, stand ich betroffen von meinem eben erst eingenommenen Sitzplatz auf und ertrug tapfer die Standpauke meines Chemielehrers. „Es tut mir Leid, Katō-senseiseufzte ich reumütig und wurde dennoch mit einem Wassereimer auf dem Kopf vor die Zimmertür geschickt. Seufzend stand ich vor der Tür und sah aus der gegenüberliegenden Fensterfront, hinunter in den sonnenüberfluteten Schulhof. Wenn ich doch wenigstens hinuntergehen und ein wenig frische Luft schnappen könnte. Erst in der nächsten Stunde durfte ich wieder in den Klassenraum zurückkehren.

 

„Liebe Klasse, hört mal kurz zu, wir werden schon sehr bald unseren Hochschultag begehen. Das heißt, alle umliegenden Universitäten und Hochschulen werden sich vorstellen und euch mit allen Infos für eure Zukunft versorgen. Vielleicht ist ja eure Wunsch-Universität dabei, in diesem Fall wäre es sehr wichtig, bereits da einen guten Eindruck bei den Vertretern zu hinterlassen.“ Interessiert und aufmerksam hörte ich zu und freute mich innerlich über den einkehrenden Alltag und die neuen Herausforderungen, die mein ganz normales Menschenleben für mich bereithielten.

 

(…)

 

„Pugia“ Er beobachtete sie auf einer raumhohen Projektion. Die Blonde konzentrierte sich auf die fordernde Stimme ihres Herren. „Es wird einen Tag der Hochschulen an Elouises Schule geben… trag dafür Sorge, dass Kosmo für solche Sperenzien keine Zeit hat.“ Unauffällig nickte die Blonde und schrieb bestätigend auf das Blatt, welches sie zum Mitschreiben der Notizen aus der Vorlesung vor sich hatte: „Wie Ihr befiehlt“ und ließ es im nächsten Moment wieder verschwinden. Zufrieden ließ sich Koma in seinen Sitz zurückfallen. Er würde Kosmo von Elouise fernhalten. Stattdessen wird er ihn gefügig machen und bis auf Ärgste herausfordern und wenn er dann für seine menschliche Illusion, Stacey, fallen würde, würde er ihn ergreifen und in seine Gewalt bringen. Er lächelte. Alles lief nach Plan.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-09-23T21:33:20+00:00 23.09.2015 23:33
Spitzen Kapitel


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