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Rise of the Guardians

Fire and Ice
von

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"Lena, wach sofort auf! Du kommst noch zu spät zur Schule!", rief meine Mutter von unten.

Müde schwang ich die Beine aus dem Bett. Etwas zu schwungvoll, denn als ich stand wurde mir kurz schwummrig und mein Kopf fing an zu pochen. Ich ging zum Spiegel. Meine schwarzen Locken sahen ein wenig durcheinander aus, also versuchte ich sie mit einer Bürste zu bändigen. Da dies nicht klappte und ich beinahe an meinen Haaren verzweifelte, steckte ich sie einfach hoch. Wie immer fiel mir dabei eine Strähne in die grünen Augen. Es war zum Verrückt werden.

Ich schlüpfte in meine Schuluniform. Sie bestand aus einer weißen Bluse mit grüner Krawatte, auf der das Wappen der Hamilton Academy gestickt war, und darauf einen dunkelblauen Faltenrock. Da der Himmel sich mit Wolken bedeckte, zog ich einen beigen Pullunder darüber.

Heute würde ich endlich alle wieder sehen. In den Ferien waren einige verreist, darunter auch mein bester Freund Matt.

Matt war seit dem Kindergarten immer an meiner Seite. Er war praktisch mein Bruder von anderen Eltern.

Ich konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen!

"Tschüss, Mum!", rief ich während ich schnell runter in die Küche lief, mir mein Essensgeld einpackte, ihr schnell einen Kuss auf die Wange drückte und raus stürmte. Dabei stolperte ich fast über meine eigenen Füße. Meine Mutter lachte mich wie immer aus.

"Brich dir nicht den Hals", rief sie noch bevor ich die Tür hinter mir schloss.

Haha.
 

Schnellen Schrittes ging ich zur Schule, und kam atemlos am großen Tor an.

Noch rechtzeitig geschafft. Per E-mail hatten wir unsere Stundenpläne geschickt bekommen, daher wusste ich dass ich zu Mathe musste. Das schlimmste Fach der Welt.

Ich begegnete ein paar Bekannten, grüßte hier und da und kam schließlich im Matheraum an. Der Lehrer war zum Glück noch nicht da, aber nur noch ein Tisch war frei. Ich setzte mich dahin.

Jemand tippte mich von hinten an. Ich drehte mich um - Matt!

Ich fiel ihm um den Hals. "Matti! Wie war es in Frankreich? Wie geht es dir? Seit wann bist du zurück? Und WARUM zum Teufel hast du mich nicht angerufen?", überfiel ich ihn.

Er fuhr mir beruhigend über die Haare. "Hey, kleine. Lass mich erst einmal zu Atem kommen"

Ich löste mich von ihm und schaute ihn an. Er war größer geworden. Schon wieder. Er konnte sein Kinn genau auf meinen Kopf legen. Sein dunkelbraunes Haar war etwas kürzer geschnitten als sonst und hoch gegelt. Aber seine Augen waren unverändert braun.

"Du siehst gut aus", sagte ich und boxte ihn Freundschaftlich gegen die Schulter.

Er verstrubbelte meine Haare. "Ich weiß", antwortete er und lachte.

Oh mann, wie sehr ich ihn vermisst habe.

Plötzlich knallte es, und ich zuckte zusammen. Der Lehrer, Mr Smith, hatte die Tür wie immer geräuschvoll zuknallen lassen, um sich anzukündigen.

"Private Gespräche könnt ihr in eurer Freizeit besprechen. Setzen!", wies er uns an. Wir gehorchten aufs Wort. Das Schlimmste was einem passieren konnte, war es, Mr Smith wütend zu machen. Oder ihm nicht zu gehorchen. Oder Spaß machte. Wenn man einmal seinen Zorn auf sich gelenkt hatte, wusste man, dass der Teufel nicht Satan, sondern Mr Smith hieß. Ich sprach aus Erfahrung.

Die Geschichte.. nun ja, es war eigentlich ziemlich dumm. Ich war zu spät zum Unterricht gekommen. Meine Mutter war ihre Eltern in Irland besuchen gegangen, deshalb war ich alleine geblieben. Und ich hatte kein Frühstück zuhause gehabt. Also hatte ich zur Bäckerei laufen müssen. Dort war unnatürlich viel los gewesen. Nach 10 Minuten Wartezeit in etwa hatte ich mir ein belegtes Brötchen und einen Latte Machiatto geholt. Und bin dann in Mr Smiths Unterricht gegangen, meine erste Stunde mit ihm. Wir hatten mitten im Jahr einen Lehrerwechsel gehabt, da Mrs Brandon schwanger geworden ist (ein süßer kleiner Racker mit dem Namen Timmy). Bei ihr hatte Mathe noch Spaß gemacht. Ich hatte nicht gewusst, dass ich dem Teufel in Person gegenüberstand.

"Name", befahl er mir zu sagen.

"Lena. Lena Blackburn.", antwortete ich sofort.

"Wenn Sie das nächste Mal wegen eines Kaffees zu spät kommen, bringen sie mir besser einen mit." Ich hatte noch gedacht: Oh mein Gott, wie cool ist der denn drauf? Deswegen antwortete ich: "Klar. Mit Koffein oder ohne?"

Und dann hatte es angefangen. Wie immer, wenn er die Geduld verlor: Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und er wurde ein wenig rot. Er rang mit seinen Händen und legte den Kopf schief. Mit leiser, zischender Stimme hatte er gesagt: "Zum Büro der Schullleitung. So-fort!"

Und dann hatte ich wissen wollen weshalb, denn ich sah es partout nicht ein, wegen so etwas dummen zum Direktor zu gehen. Und in etwa so hatte ich es auch ausgedrückt. Er ist immer wütender geworden und nach ein paar Minuten Diskussion hatte er mich zum Direktor geschleift. Ich hatte einen Monat nachsitzen müssen. Grund: Respektlosigkeit und Missachtung der Autorität.
 

"Wir haben einen neuen Schüler." Mit diesen Worten riss er mich aus meinen Gedanken. Erst jetzt bemerkte ich die schlanke Gestalt, die neben Mr Smith stand. Es war ein Junge. Er trug keine Schuluniform. Er trug eine braune Hose, einen blauen Pullover und Sneaker. Er war dünn und groß, beinahe schlaksig. Seine blonden.. nein, eher weißen, fast silbrigen, verstrubbelten Haare hatten bestimmt noch nie einen Kamm gesehen. Ein paar Strähnen fielen ihm auf die Stirn. Seltsamerweise hatte er dunkle Augenbrauen. Vielleicht waren seine Haare ja gerfärbt.

Seine eisblauen Augen schauten mich direkt an. Ich erinnerte mich an etwas.. Aber es war verschwommen. Hatte ich letzte Nacht geträumt?

Ich könnte schwören, dass ich von diesen Augen geträumt habe ...

"... dich mal vor.", beendete Mr Smith seinen Satz und unterbrach damit erneut meine Gedanken. Ich hatte nichts mitbekommen. Dieser Junge starrte mich unverwandt an, und hinter mir nahm ich ein ungehaltenes Räuspern wahr.

"Hi. Ich bin Jack. Jack Frost"

Er hatte eine angenehme Stimme. Und irgendwie schien der Name zu passen. Jack Frost, der Junge mit dem schneeweißem Haar.

Mr Smith wartete, ob noch mehr kommen würde, was jedoch nicht geschah. Also räusperte er sich vernehmlich. "Nun denn, Jack. Setz dich dort hinten hin.", sagte Mr. Smith und deutete auf den Platz neben mir. Jack nickte bloß und schlenderte lässig hierher.

Mr Smith fing nun den Matheunterricht an, aber ich hörte gar nicht zu. Immer wieder sah ich zu Jack rüber. Wie alle anderen aus dem Kurs übrigens auch.

Am Ende der Stunde sagte Mr Smith mir, dass ich nun für Jack zuständig sei, ihm alles zeigen sollte. Es war keine Bitte, deswegen nickte ich. Ich hatte keine große Lust Babysitter zu spielen, aber trotz allem faszinierte mich der Neue irgendwie.



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