Zum Inhalt der Seite

Chaotic Life

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chiara POV
 

„Papa....“, zitternd stand ich in der Tür mein Blick war von Tränen getrübt. Denn verständnislosen Blick bemerkte ich gar nicht.
 

Erzähler POV
 

Der schwarzhaarige Käpt'n erhob sich aus seinem Stuhl und ging auf seine Tochter zu, sich fragend, was nur los sei. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch Chiara wich wie ein verschrecktes Reh zurück. „Blut... Überall Blut...“, murmelte die Blonde immer und immer wieder vor sich hin.

„Chiara...“, sprach Law seine Tochter mit ruhiger Stimme an, was diese kurz zu ihm aufblicken ließ, ehe sie sich in seine Arme warf. „Erzählst du mir was los ist?“ Die Kleinere schüttelt nur den Kopf. Wie so oft entlockte es dem Größeren ein Seufzen. Er war wirklich stets bemüht, ein guter Vater zu sein, doch in solchen Momenten war schlichtweg überfordert. Law wusste nicht so recht mit ihr umzugehen. Schließlich dirigierte er die Blonde zu seinem Bett und drückte sie sanft an den Schultern nach unten, sodass sie auf den weichen Polstern saß. Sich vor sie hockend, schaute er ihr in die blauen Seelenspiegel.

„Wo ist Blut?“, versuchte er nun auf diese Weise heraus zu bekommen was mit seiner Tochter nicht stimmte. Halluzinationen könnten eine Erklärung sein, doch was hatte die ausgelöst? Ein Nebenwirkungen von Medikamenten war ausgeschlossen, da das Mädchen vehement jegliche Einnahmen verweigerte und auch gespritzt hatte er ihr nichts. Die logischere Erklärung wäre der wenige Schlaf, den sie bekam. Letzte Nacht war das erste mal seit Wochen, dass Chiara durchgeschlafen hatte. Zuvor stand sie fast jede Nacht vor seinem Bett, weil sie durch die raue See nicht schlafen konnte, hatte sich nach längeren Gesprächen zu ihm gekuschelt, aber auch dort hatte sie wach gelegen und wenn sie dann doch mal eingeschlafen war, hatte sie sich unruhig hin und her gewälzt. Erholung war nun wirklich was anderes.

Noch immer hatte Chiara ihrem Vater nicht geantwortet, daher entschied er es vorläufig gut sein zu lassen. Eine Antwort konnte er im Moment ohnehin nicht erwarten.

„Leg dich hin und versuche zu schlafen.“ Damit drückt er sie sanft in die Waagerechte, deckte sie bis zum Kinn zu und strich ihr noch über die Stirn. Als Law Anstalten machte zu gehen, schreckte seine Tochter ihre Hand nach der seinen aus.

„Bitte geh nicht..“, flehend sah sie ihn an und so setzte der Schwarzhaarige sich auf die Bettkante. Er würde bleiben, zumindest so lange, bis Chiara eingeschlafen war und er hoffte, dass dies nicht allzu lange auf sich warten lassen würde. Das Meer war heute ausnahmsweise mal ruhig und so war die Wahrscheinlichkeit, dass Chiara wirklich mal wieder richtig schlafen konnte, hoch.

Und tatsächlich ließ es, nachdem das Mädchen eine bequeme Position gefunden hatte, auch nicht lange auf sich warte und Chiara schlief ein. Der Schwarzhaarige blieb noch einen Moment bei ihr sitzen, ehe er sich erhob und den Raum verließ. Er war wirklich froh darüber, dass seine Tochter sich so ohne weiteres wirklich auf das Reich der Träume eingelassen hatte. Wenn er ehrlich war, hatte er mit Widerstand gerechnet.
 

Chiara POV
 

Ich hatte Angst davor einzuschlafen, aber ich war auch wirklich erschöpft und müde. Froh darüber, dass mein Vater bleiben würde, gab ich mich, so wie ich es schon im Gemeinschaftsraum getan hatte, den Fängen der trägen Dunkelheit hin.

Doch wirklich Ruhe hatte ich nur kurz. Erneut war ich in diesen Albtraum gefangen.

Die Leichen der Crew lagen auf dem Deck der DEATH verteilt. Der Boden, die Reling, alles war rot gefärbt von ihrem Blut. Nur eine Person konnte ich nicht unter den Leichen entdecken. Meinen Vater.

Zitternd sah ich mich um doch auch das änderte nichts daran, dass ich ihn nicht entdecken konnte. Ich lief Unterdeck. Sah mich in jedem Raum penibel genau um, damit mir auch ja keine mögliche Information über seinen Aufenthaltsort entging, doch die Räume waren unberührt, nichts deutete auf ihn hin, bis ich den OP-Saal erreichte.

Dort lag er, an die kalte Metallplatte gefesselt, völlig entstellt und.... Tot... Mir schossen die Tränen in die Augen, doch ich war nicht in der Lage zu weinen oder zu schreien oder mich sonst in irgendeiner Weise zu rühren...

Schweißgebadet schreckte ich hoch, saß nun kerzengerade im Bett. Meine Klamotten klebte unangenehm an meiner Haut, mein Atem ging schwer und mein Rücken schmerzte höllisch. Erschrocken zuckte ich zusammen, als sich ein Arm um meine Schulter legte und mich an eine starke Brust zog.

Es vergingen einige Minuten der Stille und ich beruhigte mich langsam wieder.

„Magst du mir erzählen, was los war?“

Ich schüttelte nur schwach den Kopf, traute meiner Stimme nicht so recht. Wie ein nasser Sack ließ ich mich nun in seinen Armen hängen, nicht gewillt auch nur einen Muskel wieder anzuspannen. Ja, diese Albträume machten mich fertig und doch weigerte ich mich mit jemandem darüber zu sprechen.

Mein Vater ergab sich seufzend, lehnte sich wieder zurück in die Kissen und zog mich auf seine Brust. Ich spürte, wie er mir nach einer Weile den Kopf streichelte und ich genoss es. Früher hatte er es immer getan, wenn ich nicht schlafen konnte oder es mir nicht gut ging und wenn ich ehrlich war, hatte ich diese simple aber doch äußerst effektive Geste vermisst.

„Bitte versprich mir, dass du mich niemals allein lassen wirst....“, murmelte ich mir in meinen nichtvorhandenen Bart, wissend, dass mein Vater mich verstanden hatte.

„Natürlich“, vernahm ich noch seine Antwort, ehe ich in eine Art Dämmerzustand glitt. Die Reize meiner Umgebung, wo von es in der dunklen Kajüte ohnehin nicht viele gab, drangen nur noch gedämpft zu mir durch. Mein Atem ging ruhig und es war wie eine Verschnaufpause von allem.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich fitter als nach dem tiefsten Tiefschlaf und das ließ ich die ganze Crew spüren. In aller Frühe stürmte in die Gemeinschaftskajüte um die, offensichtlich völlig verkartete, Crew zu wecken. Der einzige, der sich überhaupt rührte war Bepo, doch auch seine Reaktion fiel äußerst mager aus, da er sich nur einmal brummelnd in seiner Hängematte umdrehte. Wie er das bewerkstelligte ohne raus zu fallen war mir ein Rätsel.

Schmollend lief ich nun durchs Schiffsinnere, wusste nicht so recht was ich nun mit mir anfangen sollte. Zu gerne hätte ich den Moment ausgenutzt und wäre in die große Wanne im Gemeinschaftsbad gestiegen, doch mein Verband dürfte nicht nass werde, wo durch ich mir das auch wieder aus dem Kopf schlage konnte.

Mein nächster Weg führte mich geradewegs in die Kombüse. Dort war zwar, wie sollte es anders sein, niemand, aber ich hatte ausnahmsweise mal Hunger, also wurde der Kühlschrank nach etwas essbarem durchforstet. Wir hatte lange nicht mehr an einer Insel halt gemacht, weswegen der Vorrat an frischen Lebensmitteln recht mager war und ich mich letzten Endes mit einem Rest Pudding davon stapfte. Ich ließ mich auf einer der Holzbänke nieder und begann meine Errungenschaft zu vernichten.

Je länger ich dort saß, desto mehr Leben kam wieder in die ‚DEATH’. Auch wenn man die Jungs wohl eher als Zombies bezeichnen könnte. Sie hatten ganz offensichtlich so einiges über den Durst getrunken.

Als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und mein Vater wenig begeistert in eben dieses stehen blieb schaute ich dann doch auf, zuvor war ich zu sehr damit beschäftigt auch den kleinsten Rest Pudding aus der Schüssel zu kratzen.

„Bepo! Penguin! Mitkommen!“, ließ er seinen, reichlich knapp formulierten, Befehl durch den Raum hallen. Die beiden genannten setzen sich augenblicklich in Bewegung.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück