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Der Seelenräuber-Krieg

[Sticy / Stingue & NaLu]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen - eigentlich war etwas ganz anderes geplant. Ich wollte in den letzten beiden 16er-Wochen eigentlich ein paar kleinere OS für ein paar bereits existierende Projekte schreiben, aber ganz gewiss wollte ich kein neues Projekt aus dem Boden stampfen. Aber das hier hat sich einfach aufgedrängelt. Ich war quasi machtlos ID"

Egal... Der Upload hier wird sehr unregelmäßig erfolgen. Gut möglich, dass es hier manchmal sogar über mehrere Monate Pausen gibt, ich habe einfach zu viele andere Projekte in Arbeit. Ich wollte es hier nur nicht so wie bei einigen anderen Projekten handhaben, die ich erst hochladen will, wenn sie fertig sind - denn dann würde das Projekt erst in einigen Jahren online kommen.

Für die gesamte Fic gilt: Sie ist blutig, gewalttätig, anzüglich und sehr politisch. Das gesellschaftliche Umfeld ist bewusst sexistisch/homophob gesetzt. Aber Achtung! Damit will ich keine politische Diskussion befeuern oder gar selber vom Zaun brechen. Diese Story lebt von diesem Setting und muss/will genau so erzählt werden. Es geht mir hier um eine authentische Atmosphäre und für die werde ich zuweilen auch radikal vorgehen. Wer das nicht verträgt, sollte die Fic vielleicht doch nicht lesen.

Allen anderen wünsche ich viel Spaß und ich würde mich sehr über Kommentare freuen!

LG
Yosephia Komplett anzeigen

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Bünde und Schwüre

Der Hochzeitsmantel war lang und schwer – viel schwerer, als Lucy es sich jemals vorgestellt hatte. Er bestand aus reinweißem Stoff mit hellblauen Stickereien, die am Rücken das Wappen des Hauses Heartfilia bildeten: Ein zwölfzackiger, blauer Stern auf weißem Feld. Geschlossen wurde er von einer kostbaren, silbernen Brosche, die ebenfalls das Wappen der Heartfilias trug. Ein Wappen, das Lucy schon bald ablegen würde.

Wortlos betrachtete Lucy ihr Abbild im kostbaren, mannshohen Silberspiegel, dessen goldener Rahmen Blatt- und Blumenornamente trug. Unter dem Hochzeitsmantel trug sie der Tradition gemäß ein blaues Kleid. Blau, die Farbe des Kindes, die Farbe der Unschuld und der Jugend. Die Ärmel hingen bis zum Boden und waren mit kostbaren Stickereien in einem dunkleren Blauton besetzt, das Mieder trug feinste Spitze und brachte die vollen Brüste gut zur Geltung. Zu gut für Lucys Geschmack. An diesem Kleid war nur die Farbe unschuldig. Um die Taille war ein rotes Seidenband geschlungen. Rot, die Farbe der Mutter, die Farbe des Lebens und der Liebe.

Lucys Haare fluteten offen über die schmalen Schultern und den Hochzeitsmantel. Ein letztes Mal, denn nach der heutigen Nacht würde Lucy sich in der Öffentlichkeit immer mit züchtig gezähmten Haaren präsentieren müssen – obgleich die Definition von züchtiger Zähmung heutzutage Auslegungssache war. Viele gebundene Frauen ließen es bei der Gestaltung ihrer Haare kaum an Extravaganz mangeln, denn die Sittenbücher schrieben ja nur vor, dass die Haare nicht offen sein durften. Eine einfache Hochsteckfrisur wie bei Lucys Mutter galt in heutigen Damenkreisen als langweilig, geradezu ärmlich.

„Prinzessin…“

Lucy hob den Blick, bis sie im Spiegel ihre Leibdienerin Virgo hinter sich erkennen konnte. Die Miene der jungen Frau war angespannt, die Hände waren zwar sorgsam gefaltet, doch die Fingerknöchel stachen weiß hervor, der Rücken war beinahe unnatürlich gerade.

„Es ist Zeit, Prinzessin. Euer Vater wartet vor der Tür.“

„Danke, Virgo… Danke für alles, was du bis hierher für mich getan hast… Es…“ Lucy ließ den Satz in der Luft hängen und rang für einen Moment mit den Händen.

Zehn Jahre lang war Virgo ihre getreue Dienerin gewesen, hatte sich stets geduldig und umsichtig um die junge, übermütige Prinzessin ihres Landesherrn gekümmert. Der Tag der Trennung war immer voraus zu sehen gewesen. Nach der Verbindung erhielt eine Frau stets eine neue Leibdienerin aus dem Gefolge ihres Mannes. So wurde heutzutage das siebenten Kapitel der Sittenbücher ausgelegt, laut welchem der Mann in allen Dingen für seine Frau zu sorgen hatte.

Doch Lucy hatte immer angenommen – und sie war sich sicher, dass es Virgo dabei nicht anders ging –, dass der Tag des Abschieds ein glücklicher sein würde. Lächelnd sollten sie hier stehen, Lucy voller Vorfreude, Virgo voller Stolz. Vielleicht hätten sie einander sogar umarmen sollen…

„Danke…“, sagte Lucy nur und drehte sich herum.

„Es war mir eine Ehre, Prinzessin“, erwiderte Virgo, ihre Stimme ruhig und doch wieder nicht. Sie trat beiseite, um Lucy den Weg zur großen Eichenholztür frei zu machen.

Gemessenen Schrittes ging Lucy an ihrer Dienerin vorbei zur Tür. Mit der Hand an der Klinke zögerte sie. Ein zittriger Atemzug. Ein weiterer. Ihre Hand bebte über dem ornamentierten Messing in Form eines Säbelzahntigers. Wilde, unaussprechliche Gedanken jagten durch Lucys Kopf. Wenn sie die kostbaren Brokatvorhänge an den Fenstern alle zusammenband, reichte es dann, um aus dem Fenster nach unten zu klettern? Oder sollte sie sich krank stellen, um das Unvermeidbare aufzuschieben? Sollte sie ihren Vater anflehen, mit ihr zu fliehen? Sollte sie sich vor dem Altar vor aller Augen weigern?

Lucy rief sich das Gesicht ihrer Mutter in Erinnerung. Ihr sanftes Lächeln, so voller Güte und Wärme. Die großen, braunen Augen mit dem lebendigen Funkeln, die Lucy von ihr geerbt hatte und in deren Augenwinkeln sich feine Lachfältchen sammelten. Das hellblonde Haar, das stets schlicht und doch elegant nach oben gebunden war. Das Amulett mit dem Wappen Heartfilias um den Hals.

Doch in das Bild schlichen sich Fehler: Ein ungesund blasser Hautton. Wie für ein kindliches Staunen halb geöffnete Lippen. Tiefe Schatten unter den Augen. Eine teilnahmslose Leere in den Augen. Anzeichen der Gefangenschaft, aus der es kein Entrinnen gab…

Ein weiterer zittriger Atemzug, dann drückte Lucy die Klinke herunter und stieß die Tür auf. Im Vorraum wartete ihr Vater, gekleidet in den vollen blau-weißen Staatsornat des Hauses Heartfilia. Quer über seine Brust verlief die gelbe Schärpe des Brautvaters. Gelb, die Farbe des Vaters, die Farbe der Vernunft und des Rechts. In sein gütiges Gesicht hatten sich tiefe Sorgenfalten gegraben und seine Haare wirkten grauer als früher. Auch seine Haltung war unnatürlich gerade und sein angedeutetes Lächeln wirkte beinahe schmerzhaft.

„Du siehst aus wie deine Mutter an unserem Hochzeitstag“, erklärte er leise und strich Lucy eine Strähne aus der Stirn. Für einen Moment gab sein Blick ganz offen all die Verbitterung zu erkennen, die ihn quälte. „Ich habe mir diesen Tag ganz anders vorgestellt…“

„Bitte quäl’ dich nicht, Vater“, widersprach Lucy und ergriff die Hände ihres Vaters. „Ich weiß, wofür ich das tue.“

Für einen Moment schien Jude dennoch dazu anzusetzen, etwas zu sagen. Schiere Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben und seine Hände zuckten in Lucys, klammerten einige Herzschläge lang krampfhaft, wurden dann schlaff, klammerten wieder. Mit einem müden Seufzen entwand Jude schließlich seine Finger und nahm Lucys Gesicht in beide Hände, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben.

Dann bot er ihr den Arm an und sie hakte sich unter, um sich von ihm durch die opulenten Korridore führen zu lassen, deren Wände abwechselnd von riesigen Wandteppichen und atemberaubenden Mosaiken geziert wurden. Auf ausnahmslos allen waren Szenen aus den Büchern der Vier zu erkennen.

Eines der Prunkstücke, das Lucy schon auf ihrem Weg in das ihr zugewiesene Gästequartier aufgefallen war, zeigte auf einem Wandteppich die Geburt der Ersten. Der Mann in seiner dunklen Robe und mit den schwarzen Haaren, dessen Augen voller Ruhe und Ernst waren. Die Frau mit ihren langen, blonden Haaren und der weißen Robe ein völliger Gegensatz, ihre blaugrünen Augen voller Leben und Hoffnung. Sie standen Hand in Hand auf einem Felsvorsprung und blickten auf das Wilde Land hinunter, unberührt und urtümlich.

Die Kunstwerke kündeten von einer ausgesprochenen Feinsinnigkeit und Frömmigkeit des Hausherren und einer treu gepflegten Familientradition. Unvereinbar mit dem, was tatsächlich hier vor sich ging.

Zwischen den Wandteppichen und Mosaiken waren Pilaster, an welchen goldene Laternenhalter angebracht waren, auch diese mit stilisierten Säbelzahntigern verziert, dem Wappentier des Hausherrn.

Am Ende des Gangs wartete eine marmorne Treppe, die nach unten in einen kleinen, ähnlich edel und geschmackvoll gestalteten Empfangssaal führte, welcher mit gemütlichen Sofas und kleinen Tischen zum Verweilen einlud.

Am Fuß der Treppe stand die Dienerschaft des Hauses Heartfilia. Keiner von ihnen verlor auch nur ein Wort. Sie alle blickten Lucy nur entgegen und sie zwang sich, jedem einzelnen ins Gesicht zu schauen. Ihrem Lehrmeister Crux. Dem Hausverwalter Horologium. Der Gouvernante Aquarius. Der Hofschneiderin Aries. Dem Schwertmeister Capricorn und seinem Adjutanten Scorpio... Im Gedanken nahm sie von ihnen allen Abschied und dankte ihnen für die schöne Kindheit, die sie ihr im Haus Heartfilia ermöglicht hatten.

Als Lucy an allen vorbei war, bemerkte sie ihren Bruder Loke, wie der gemeinsame Vater mit dem Staatsornat angetan, allerdings ohne Schärpe. Seine muskulösen Schultern brachten die kunstvollen Rüstungselemente besonders gut zur Geltung. Geschmälert wurde dieses Bild jedoch von der Schlinge, in welcher der rechte Arm hing, und von den verzerrten Gesichtszügen. Das früher so charmante, leutselige Lächeln war einem bitteren, hasserfüllten Zug gewichen, der Lucy beinahe das Herz brach. Loke hatte an der Spitze der Soldaten für die Freiheit des Hauses Heartfilia gekämpft, hatte Leib und Leben riskiert und sogar beinahe tatsächlich letzteres verloren. Dass seine Opfer vergebens waren, war für Lucy fast das Schlimmste an all dem hier…

Wortlos bot Loke ihr den linken Arm an und Lucy hakte sich auch bei ihm unter, sodass sie nun gleichermaßen von Vater und Bruder aus dem Gebäudekomplex für die Gäste heraus geführt wurde. Es war ein Bruch mit der Konvention, der zufolge nur der Hausvorsteher die Braut übergeben sollte, aber weder Lucy noch Jude protestierten dagegen. In Wahrheit brauchten sie Beide das wohl sogar.

Sie traten auf den Innenhof des weitläufigen Palastkomplexes hinaus und wandten sich nach links, wo das Vierhaus auf sie wartete, ein steinerner, quadratischer Klotz, weitaus älter und weitaus schmuckloser als alle anderen Gebäude, aber eben deshalb voller Erhabenheit. An jeder Ecke des Gebäudes ragte ein quadratischer zehn Mannslängen hoher Turm auf, dessen spitze Dächer mit den Farben der Vier geziegelt waren. Im Osten Gelb für den Vater. Im Westen Rot für die Mutter. Im Süden Blau für das Kind. Und im Norden Schwarz für den Ewigen. Zwischen diesen Türmen ragte die perfekte Kuppel des Vierhauses auf. Ein Kunststück der Architektur, dessen Geheimnis vor vielen Generationen verloren gegangen war. Dieses Gebäude war ein Relikt aus einer anderen Zeit, in der die Häuser noch gar nicht existiert hatten.

Vier Novizen – einer aus jedem Orden – standen an der riesigen Flügeltür bereit und öffneten diese, als Lucy und ihre Begleiter heran nahten. Ohne im Schritt inne zu halten, gingen sie ins Innere des Vierhauses, in dessen Zentrum der Altar direkt unter der Öffnung in der Kuppel stand und so von Sonnenlicht überflutet wurde. Die Hohepriester aller vier Orden standen an den vier Ecken des Altars.

Um den Altar herum hatten sich die Gäste aufgestellt. Edle Damen und Herren großer und niederer Häuser, berühmte Gelehrte, reiche Händler. Lucy kannte nur wenige von ihnen, denn sie alle gehörten zu jener Sorte Menschen, mit denen ihre Eltern nur äußerst selten diplomatische oder wirtschaftliche Beziehungen gepflegt hatten. Sie war fernab dieser Gesellschaft aus Falschheit und Gier aufgewachsen. Die wenigen bekannten Gesichter wirkten nur mühsam beherrscht, als fiele es ihnen schwer, all das hier zu ertragen. Genau wie Lucy waren sie nicht freiwillig hier. Versklavt von unsichtbaren Ketten.

Die vielen sensationslüsternen Blicke ekelten Lucy an, aber sie gemahnte sich selbst zur Ruhe und schritt zwischen ihrem Vater und ihrem Bruder den Mittelgang entlang bis zum Altar, vor welchem zwei Männer warteten.

Der eine war bullig – man konnte es kaum noch muskulös nennen – und braun gebrannt und trug das weiße Haar zu einem dicken Zopf geflochten, während der Bart die untere Gesichtshälfte bedeckte. Seine Augen unter den dicken Augenbrauen waren wie zwei Brunnen aus reiner Grausamkeit. Gekleidet war er in den schwarz-gelben Staatsornat des Hauses Orland. Über seine Brust verlief das schwarze Band, das ihn als Zeremonienzeugen für die heutige Trauung auszeichnete. Schwarz, die Farbe des Ewigen, Die Farbe der Ordnung, der Seele und des Todes.

Der andere Mann war jung, so wie Lucy am Ende seiner zweiten Dekade oder vielleicht auch schon am Anfang seiner dritten Dekade, und gekleidet in die blaue Robe des Bräutigams, um seine Taille das gelbe Seidenband geschlungen. Über seinem rechten Arm hing der ebenfalls weiß-blaue Bundesmantel mit dem gefiederten, blauäugigen Drachen seines Hauses auf dem Rücken.

Seine Gesichtszüge waren ein Kunstwerk der Schöpfung, edel und feinsinnig, aber doch maskulin und auf anziehende Weise kantig. Seine rechte Augenbraue wurde von einer feinen, schrägen Narbe gespalten und die blonden Haare hingen ihm verwegen ins Gesicht. An seinem linken Ohr hing ein kristallförmiger Ohrring – und anders als bei vielen anderen Männern von Stand unterstrich dieses Detail seinen Nimbus von Makellosigkeit und Verwegenheit noch, anstatt ihn affektiert wirken zu lassen.

Für Lucy waren es jedoch vor allem seine kobaltblauen Augen, die sie fesselten. Auf dem ersten Blick waren sie ruhig und gleichmütig, ließen sogar beinahe Desinteresse an den Ereignissen erahnen, aber Lucy vermeinte, darin ein Funkeln ganz anderer Art zu erkennen. Ein Funkeln, das tief in ihrem Inneren einen Widerhall fand.

Drei Schrittlängen vor dem Altar blieben die drei Mitglieder des Hauses Heartfilia stehen und der Zeremonienzeuge hob beide Hände gen Himmel und intonierte mit einer rauen Stimme, die eigentlich gar nicht für lange Reden geeignet war, den Beginn der Zeremonie: „Ich bin Jiemma aus dem Hause Orland, Zeremonienzeuge für diese Verbindung. Wer übergibt die Braut?“

Sein grausamer Blick fixierte Jude und Lucy drückte unwillkürlich den Arm ihres Bruders, damit er schwieg, während ihr gemeinsamer Vater der Tradition gemäß antwortete: „Ich bin Jude aus dem Hause Heartfilia und ich übergebe meine Tochter Lucy in ihr neues Haus und an ihren Gatten.“

Es fiel Lucy unendlich schwer, aber sie löste sich sowohl von ihrem Vater als auch von ihrem Bruder und überwand dann den letzten Abstand, bis sie direkt neben dem blonden, jungen Mann stand, dessen Blick nun starr auf Jiemma gerichtet war.

„Und wer nimmt diese Braut an?“

Der Blonde erhob seine Stimme. Sie war tief und angenehm, eine schöne Singstimme und doch anregend maskulin. Wenn die Dinge einen anderen Verlauf genommen hätten, so dachte Lucy für einen Moment überrascht, hätte sie sich sogar in diese Stimme verlieben können.

„Ich bin Sting aus dem Haus Eucliffe und ich nehme diese Braut in mein Haus und als meine Gattin auf.“

Ohne Aufforderung streckte er danach seine linke Hand nach vorn und Lucy legte ihre rechte Hand folgsam auf seine, damit Jiemma ein vierfarbiges Band um ihre Hände schlingen und die alten Gelübde vorbeten konnte. Gehorsam wiederholte Lucy jedes einzelne, obwohl alles in ihr am liebsten heraus schreien wollte, was für eine widerliche Lüge all das hier war.

Als das Band wieder von ihren Händen genommen wurde, wandte sie Sting den Rücken zu und löste die Brosche an ihrem Hals. Behutsam nahm er ihr den Hochzeitsmantel von den Schultern und übergab ihn Jude, der damit mit starrer Miene neben seinen unverhohlen wütenden Sohn zurücktrat. Danach legte Sting ihr den Bundesmantel über und befestigte ihn mit einer silbernen Brosche in Form eines gefiederten, nach oben steigenden Drachens.

„Lucy aus dem Haus Eucliffe, drehe dich zu deinem Gatten um und besiegel’ euren Bund mit dem Zeichen deiner Hingabe. Hier und jetzt, vor all den Zeugen und unter dem Dach der Vier“, sprach Jiemma seinen letzten Einsatz.

Langsam und stockend drehte Lucy sich zu Sting herum und blickte zu ihm auf. Ihre Kehle war auf einmal trocken und sie musste dem Drang widerstehen, ihre schwitzigen Finger an ihrem Kleid abzuwischen. Vor ihrem inneren Auge drohte ein Bild aufzutauchen. Ein anderes Männergesicht, etwas breiter, umrahmt von wirren, pinken Haaren und mit einem abenteuerlustigen Grinsen, das bis in die dunklen Augen hinauf reichte…

Mit aller Macht rief Lucy sich wieder das Gesicht ihrer Mutter in Erinnerung und trat den letzten Schritt nach vorn, bis sie so nahe vor Sting stand, dass sie nur noch sein Gesicht sehen konnte. Tief Luft holend legte sie den Kopf leicht in den Nacken und schloss die Augen in Erwartung des besiegelnden Kusses…
 

Zitternd trat Lucy in das Schlafgemach hinein, die Arme vor den Brüsten verschränkt, die vom durchscheinenden Stoff des Bluthemdes kaum verborgen wurden, das ihr übergezogen worden war, nachdem man sie all ihrer Kleider entledigt hatte.

Sie hatte bisher nur einer einzigen Hochzeit beigewohnt. Diese war wesentlich weniger förmlich gewesen. Auf die Gelübde war kein opulentes Bankett mit unzähligen Gängen gefolgt, sondern ein gemütliches Beisammensein in der Festhalle des Hauses Fullbuster, wo man sich nach Belieben selbst am Buffet hatte bedienen können. Die Gratulationen waren nicht in einer streng reglementierten Reihenfolge und nach Aufruf erfolgt, sondern spontan und formlos und dafür umso herzlicher. Und auf die Bettprüfung und den Kleidertanz war auch verzichtet worden.

So jedoch war Lucy von den Männern der Festgesellschaft herum gereicht und Stück für Stück entkleidet worden. Nicht selten hatten sich dabei Hände in verbotene Gefilde gewagt und Lucy hatte den Vier mehr als einmal im Stillen dafür gedankt, dass männliche Familienangehörige von dieser barbarischen Tradition ausgeschlossen waren. Ihr Bruder hätte wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit die Beherrschung verloren und ein Blutbad angerichtet, wenn er das Gebaren der anderen Männer mit angesehen hätte.

Nackt, wie die Vier sie geschaffen hatten, war Lucy anschließend von einer Ältesten vor den Augen aller Männer auf ihre Jungfräulichkeit überprüft worden. Die kalten, harten Finger hatten einen nie gekannten Ekel in Lucy hervor gerufen und sie wimmern lassen, aber sie hatte der Versuchung widerstanden, die Alte von sich zu stoßen.

Genauso hatte sie sich nicht gewehrt, als man ihr das Leinenhemd übergezogen hatte, das am nächsten Morgen auf Blutflecke überprüft würde, um sicher zu gehen, dass der Bund vollzogen worden war.

Den Bund vollziehen… Bei ihrer ersten Blutung war Lucy erklärt worden, was sie eines Tages erwarten würde, wenn sie einem Mann als Gattin übergeben würde. Damals war ihr alles so fern erschienen, wie ein unbedeutendes Detail innerhalb eines romantischen und wunderschönen Gesamtbildes. Jetzt graute ihr davor.

Sting saß am Fußende des obszön riesigen Betts mit dem schweren Brokatbaldachin. Er hatte sich ein Laken um die Taille geschlungen, um seine Blöße zu bedecken, ansonsten war er nackt, wie die Vier ihn geschaffen hatten. Wahrscheinlich hatte auch er sich der Bettprüfung und dem Kleidertanz ergeben müssen, die in seinem Fall von den Frauen der Festgesellschaft durchgeführt worden waren – die Prüfung freilich wurde, so hatte Lucy es während des Gelages munkeln hören, von einer Hure vollzogen.

Nur zögerlich näherte Lucy sich dem Bett, aber Sting ließ keinerlei Anzeichen von Ungeduld erkennen. Tatsächlich schien er sie kaum zur Kenntnis zu nehmen. Er hielt den Blick auf etwas in seinen Händen gesenkt, das Lucy jedoch nicht erkennen konnte.

Erst als sie nur noch zwei Schritte von ihm entfernt war, steckte er etwas unter die Matratze und sah auf. Zu Lucys Überraschung ließ er den Blick nicht einen Herzschlag lang über ihren Körper wandern, sondern sah ihr sofort direkt in die Augen.

Sein Blick war ernst und bitter. Hier schien er es nicht mehr für nötig zu halten, seine ruhige Fassade aufrecht zu erhalten. Seine Kiefer mahlten und seine Hände ballten sich für einige Herzschläge zu Fäusten, ehe sie sich in die schwere Decke krallten. Für Lucy sah es nicht so aus, als wäre er auch nur im Entferntesten dafür bereit, den Bund zu vollziehen.

„Lass’ es hinter uns bringen“, seufzte er schließlich resigniert und klopfte neben sich aufs Bett.

Noch viel langsamer als bisher schon leistete Lucy der Geste Folge und rutschte auf die weiche Daunenmatratze. Zwischen ihr und Sting war genug Platz für eine Person, aber Sting überwand den Abstand, stemmte seine Arme links und rechts von Lucy ab und beugte sich über sie.

Schon wieder tauchte das Bild vor Lucys innerem Auge auf, das sie sich selbst doch so vehement verbieten wollte, aber dieses Mal ließ es sich einfach nicht mehr verdrängen. Je näher Sting ihr kam, desto klarer wurde das Bild – und desto mehr brannten ihre Augen.

Als sie Stings Atem auf ihren Lippen spürte, konnte sie den Schluchzer nicht mehr zurückhalten. Weinend schlug sie die Hände vors Gesicht und versuchte dabei, um Atem zu ringen. Doch so sehr sie sich auch zur Ruhe zu ermahnen suchte, es kamen immer neue Tränen und sie harrte voller Angst und Verzweiflung der Berührungen ihres gebundenen Gatten.

Die Arme, die sich um ihren Körper schlangen, ließen sie zusammen zucken, aber Lucy bemerkte schnell, dass die Hände nicht auf Wanderschaft gingen. Sie lagen fest und beruhigend auf einer ungefährlichen Stelle ihres Rückens und Lucys Kopf wurde sanft gegen eine warme Brust gedrückt.

„Was…?“

Mit verweinten Augen blickte sie zu Sting auf, der bedauernd zu ihr hinunter blickte und leicht den Kopf schüttelte.

„Ich werde diesen Bund nicht vollziehen“, erklärte er leise.

Lucy hatte zuerst das Gefühl, als würden ganze Berge von ihrem Herzen fallen. Sie musste sich Sting nicht hingeben. Sie konnte ihre Gabe für den Mann behüten, dem sie sie eigentlich schenken wollte. Die Vier mussten mit ihr sein!

Doch dann setzten vernünftigere Gedanken ein und Angst bemächtigte sich ihrer. „Aber Jiemma…“

„Er kann mich zu vielem zwingen, aber nicht hierzu“, erklärte Sting wild entschlossen und seine Umarmung wurde noch ein wenig fester. „Und du solltest dich auch nicht hierzu zwingen lassen.“

„Ihr versteht nicht! Er hat die Seele meiner Mutter gefangen! Wenn ich nicht tue, was er sagt, dann-“

„Er hat auch meinen kleinen Bruder gefangen. Ich verstehe also sehr gut“, erwiderte der Blonde und seine Kiefer mahlten schon wieder angestrengt.

Ganz unwillkürlich schlang Lucy ihrerseits die Arme um Stings Mitte und drückte ihr Gesicht wieder gegen seine Brust. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Sting einen Bruder hatte. Das Haus Heartfilia hatte aufgrund der räumlichen Distanz nie viel Kontakt zum Haus Eucliffe gehabt. Doch hier und jetzt war es ihr gleichgültig, dass Sting ein vollkommen Fremder für sie war. Er bangte um seinen Bruder, wie sie es getan hatte, als Loke seine Männer aufs Schlachtfeld geführt hatte. Er war genau wie sie eine Spielpuppe des Seelenräubers.

Als ihre Tränen endlich versiegten, lockerte Sting die Umarmung und griff nach einem Laken, um es Lucy um die Schultern zu schlingen. Dankbar zupfte sie es zurecht, bis ihre Blöße bedeckt waren.

„An wen hast du eben gedacht?“, fragte er leise, aber doch mit einer Spur Neugier.

„Ich weiß nicht, was Ihr-“

„Nenn’ mich Sting, wenn wir alleine sind. Wir sind jetzt Verbündete“, unterbrach er sie.

Beinahe wären Lucy wieder die Tränen gekommen. Solch ungezwungene Herzlichkeit und Kameradschaft hatte sie über Jahre hinweg von ihren besten Freunden erfahren. Von Gray und Juvia und Gajeel und Lyon und Levy und von…

„Natsu…“, krächzte sie und wischte sich mit einem Zipfel des Lakens über die Augen. „Aus dem Haus Dragneel.“

„Die Wilden Drachen des Feuers“, murmelte Sting und klang dabei beeindruckt.

Dieser Titel trieb Lucy beinahe noch mehr Tränen in die Augen. Natsu war immer so stolz auf sein Haus gewesen, hatte ständig von Drachen und Abenteuern und Kämpfen geschwärmt, wenn er sich nicht gerade mit Gray gezankt hatte.

„Wart ihr verlobt?“

Schniefend schüttelte Lucy den Kopf. „Mutter wollte keine offizielle Verlobung, als wir einander das erste Mal als Kinder begegnet sind. Sie wollte, dass ich ganz alleine wählen kann, wie sie es damals bei Vater getan hat… Wir wurden damals einfach nur Freunde und irgendwann…“

„Wurde daraus mehr“, beendete Sting tonlos und als Lucy überrascht aufblickte, erkannte sie in seinen Augen eine geradezu schmerzhafte Sehnsucht.

„Wer ist es bei Eu- bei dir?“, fragte sie unwillkürlich.

Sie erschrak heftig, als Sting sich vornüber beugte und das Gesicht in einer Hand barg. Sie erkannte das Zittern seiner Schultern unter schweren, gequälten Atemzügen. Hilfe suchend sah sie sich im Gemach um, doch außer dem Bett hatte es nur einen kleinen Tisch und zwei gepolsterte Stühle vor dem mannshohen Kamin aufzuweisen, der momentan jedoch aufgrund der frühsommerlichen Temperaturen nicht im Einsatz war. Hier war nichts und niemand, der ihr weiter helfen konnte. Alles, was sie hatte, war Sting. Und sie war alles, was er hatte, rief sie sich in Erinnerung.

Ganz vorsichtig berührte sie ihn an der Schulter und er hob den Blick. Seine Augen waren trocken, aber der Schmerz in seinen Zügen blieb. „Es war… ist… eine ungesegnete Verbindung“, erklärte er stockend. „Wir haben uns heimlich binden lassen… Während der Schlacht haben wir einander aus den Augen verloren…“

Eine ungesegnete Verbindung? In den Büchern der Vier gab es keinerlei Erwähnung für eine sogenannte ungesegnete Verbindung, aber die später entstandenen Sittenbücher legten allerlei Regeln fest, welche Verbindungen zu billigen seien und welche nicht. Unter anderem galt die Verbindung zwischen Männern als verflucht. Sie bringe Schwäche und Verderbtheit mit sich. Männer, die einen solchen Bund eingegangen waren oder die auch nur ihre derartige Lust befriedigt hatten, wurden den Vier Strafen unterzogen – auch eine Erfindung der Sittenbücher, die so nie in den Büchern der Vier aufgetaucht war – und anschließend entmannt und gevierteilt.

„Wie heißt er?“, wisperte Lucy und rutschte näher an Sting heran, um ihn wieder zu umarmen.

Hektisch schüttelte Sting den Kopf und Lucy akzeptierte es sofort. Sie wollte sich nicht ausmalen, was für Ängste er um den Menschen ausstehen musste, mit dem er freiwillig die Gelübde ausgetauscht hatte.

Wie lange sie dort so saßen und einander im Arm hielten, wusste Lucy nicht, aber schließlich löste Sting sich von ihr und sah ihr fest in die Augen. „Wir müssen einen Weg finden, deine Mutter und meinen Bruder zu befreien. Und all die Anderen, die Jiemma gefangen hat… Das könnte uns das Leben kosten und ich könnte verstehen, wenn du dieses Risiko nicht eingehen willst. Ich könnte es auch allei-“

„Nein“, zischte Lucy und blitzte den Gleichaltrigen empört an. „Wir sitzen jetzt in derselben Höhle, Sting!“

Ein anerkennendes Grinsen umspielte seine Lippen, das dieses Mal auch seine Augen erreichte, und er drückte sie kurz, aber herzlich an sich.

„Aber wir müssen einen Weg finden… die Prüfung morgen zu bestehen“, nuschelte Lucy beschämt.

„Barbarische Gaffer“, knurrte Sting und ließ den Blick durch den Raum schweifen.

Schließlich sprang er auf, eine Hand an dem Laken, das weiterhin seinen Unterleib verhüllte, und ging zu einem der Kerzenständer, die an den Wänden hingen. Er nahm die Kerze herunter und legte sie auf dem Kaminsims ab, ehe er mit der Hand über die Spitze des Kerzenständers fuhr. Ihm entfuhr ein leises Keuchen und er musste das Laken fallen lassen, um mit der Linken zu verhindern, dass das Blut auf den kostbaren Teppichboden fiel.

„Das hättest du nicht tun dürfen“, protestierte Lucy, der beim Anblick des Blutes mulmig zumute wurde, als der Blonde zu ihr kam. Sie war so vom Anblick seiner blutenden Hand gebannt, dass sie nicht in Verlegenheit geraten konnte, obwohl er nun vollkommen blank vor ihr stand.

„Das wird schon wieder heilen“, war die leichtfertige Erwiderung.

Widerwillig öffnete Lucy das Laken, in das sie sich eingewickelt hatte, und wandte den Blick ab, als Sting seine blutende Hand über ihren Schoß hielt. Der süßliche Geruch stach ihr in die Nase und drohte, ihr das bisschen wieder hoch zu treiben, was sie während des Gelages hinunter bekommen hatte.

„Heb’ deine Gabe für deinen Natsu auf“, sagte Sting und als Lucy sich traute, in seine Augen zu blicken, schenkte er ihr ein ermunterndes Lächeln. „Ich schwöre dir bei den Vier, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um dich zu ihm zu bringen.“

Ganz unwillkürlich musste auch Lucy lächeln und sie schüttelte ungläubig den Kopf, während sie nach Stings Händen griff, um sich vorsichtig den Schnitt zu besehen. Er schien nicht tief zu sein. Hoffentlich würde er tatsächlich schnell heilen.

„Ich durfte nie ein Schwert führen, da waren meine Eltern sich immer einig“, murmelte sie. „Natsu und Gray haben mir heimlich Unterricht gegeben. Als wir erwischt wurden, haben wir schrecklichen Ärger gekriegt und danach haben Natsu und Gray sich immer geweigert, mich zu unterrichten. Ich bin also… ziemlich nutzlos, fürchte ich…“ Sie sah von Stings Hand zu seinen Augen auf. „Aber wenn es irgendetwas gibt, was ich tun kann, will ich es tun, das schwöre ich bei den Vier! Ich werde dir helfen, zu dem Menschen zurück zu kehren, den du liebst!“

„Rogue“, flüsterte Sting beinahe lautlos und zog unter der Matratze ein Amulett aus schwarzem Stein in Form eines Drachen mit halb ausgebreiteten Flügeln hervor, dessen Augen aus winzigen Rubinen bestanden. Mit sehnsüchtiger und zugleich sorgenvoller Miene blickte Sting auf das Schmuckstück hinunter, seine Stimme sprach den Namen seines gebundenen Gatten so zärtlich aus, dass Lucy erschauderte. „Sein Name ist Rogue aus dem Haus Cheney…“

Einem Impuls folgend beugte Lucy sich vor und lehnte ihre Stirn gegen Stings. „Ich bin mir sicher, dass Rogue noch lebt… Du wirst ihn wieder sehen“, wisperte sie.

Danach schwiegen sie. Schlaf fanden sie in dieser Nacht erst spät, doch Lucy fühlte sich am nächsten Morgen dennoch so ruhig und zuversichtlich, wie es nicht mehr der Fall gewesen war, seit der Seelenräuber seine Klauen nach den kostbaren Minen des Hauses Heartfilia ausgestreckt hatte.

So absurd es auch wirken mochte: Inmitten all diesen Barbarentums, das hier herrschte, hatte sie Hoffnung und Stärke und – was ihr noch viel teurer war – einen Freund gefunden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Votani
2017-02-19T20:24:24+00:00 19.02.2017 21:24
So, ich habs endlich geschafft, wenigstens das erste Kapitel zu lesen. :) Aus irgendeinem Grund bin ich immer skeptisch, was Fairy Tail AUs angeht, aber bisher spricht mich dieses durchaus an. Das liegt sicherlich auch an deinem tollen Schreibstil. Die Beschreibungen sind nicht zu viel und auch nicht zu wenig, sondern wirklich wunderbar, damit man sich alles vorstellen kann, ohne sich zu langweilen. Ich mochte die Zeremonie und auch, dass du Lucy und Sting verheiratet hast und sie jetzt ein eingeschworenes Team sind. Das kann ich mir super vorstellen. Ich liebe Sting sowieso, aber du hast ihn richtig gut hinbekommen. Natsu/Lucy shippe ich zwar nicht, aber ich mag Lucy sehr gern und ich bin schon gespannt, was du aus dieser Geschichte machst. Irgendwie kann ich mir Loke sogar als ihren Bruder vorstellen. *lach* Jedenfalls freue ich mich schon aufs Weiterlesen und werde es hoffentlich sehr bald tun. :)
Von: Arianrhod-
2017-01-07T21:59:22+00:00 07.01.2017 22:59
So und jetzt muss ich erst hier einen kleinen Kommentar abgeben. Er wird nur kurz ausfallen, da ich das meiste ja schon gesagt habe…

Ich kann nur noch einmal betonen, wie toll ich die bedrängende Atmosphäre in diesem Kapitel fand. Die war einfach nur toll.
Die Menge von Worldbuilding, die du schon in diesem Kapitel drin hast, finde ich auch erstaunlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es so nebenher geschieht, nicht zu viel, gerade auf die richtige Art, ohne dass es überladen wirkt, aber prägnant genug, damit es auffällt.

Sting und Lucy tun mir fürchterlich leid, diese Situation ist von vorne bis hinten einfach nur fucked-up. Jiemma ist hier ein wunderbar fürchterlicher Gegner; ich find es sehr spannend, ihn als Big Bad zu haben.

Die Szene zwischen Lucy und Sting am Ende fand ich auch sehr schön, hab ich das eigentlich schon gesagt? Zuerst sind sie beide sehr steif, aber je mehr Geheimnisse sie einander anvertrauen, desto intimer wird die Situation. Ich fand diese Veränderung sehr schön und auch sehr realistisch, ohne dass es zu viel auf einmal oder zu schnell wirkt.
Das Amulett hast du erst später eingefügt, kann das sein? Wie hat er es denn hineingeschmuggelt, ohne dass Jiemma oder sonst jemand es bemerkt hat?

Gruß
Arian


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