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Der Seelenräuber-Krieg

[Sticy / Stingue & NaLu]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Noch einmal eine Warnung! Der Anfang dieses Kapitel ist sehr blutig! Das ist nichts für zarte Gemüter!
Und die Grundstimmung der Fic wird auch so bleiben, bitte beachtet das.
Liebe Freischalter: Bitte sagt' mir einfach Bescheid, wenn ich solche Kapitel auch schon als Adult markieren muss, dann werde ich die Fic einfach generell als Adult markieren.

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!

LG
Yosephia Komplett anzeigen

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Gebete und Nachrichten

Der Schwerthieb ging an Rogues Deckung vorbei und zielte auf seinen Kopf. Ausweichen, ging es ihm träge durch den Kopf. Ich muss ausweichen… Doch im gleichen Moment fragte er sich, wofür eigentlich. Wenn er hier und jetzt stürbe, wäre endlich alles vorbei. Diese kalten Nächte und diese trostlosen Tagen und all das Kämpfen. Das alles ergab für ihn einfach keinen Sinn mehr, seit Sting für ihn unerreichbar geworden war. Ohne Sting fühlte sich alles so furchtbar mühsam und schmerzhaft an. Rogue konnte nicht mehr richtig schlafen, konnte nicht mehr essen, selbst das Atmen war auf einmal eine harte Prüfung.

Dieser Schwerthieb könnte all das für immer beenden…

„Rogue!“

Der Schrei trug über das gesamte Schlachtfeld und ließ Rogue mit antrainierter Schnelligkeit herum wirbeln. Er tauchte unter dem Hieb ab, trat dem Angreifer die Beine unter dem Körper weg und sprang dann vor, um ihm mit dem Schwert die Kehle aufzuschlitzen. Das Blut spritzte in die Luft und besudelte Rogues ledernen Brustpanzer und sein Gesicht, doch es blieb keine Zeit, um es fortzuwischen, denn schon näherte sich der nächste Soldat.

Wie sein Kamerad trug der Mann die Farben und das Wappen der Orlands auf der Brust, doch deutlich kleiner prangte darunter das Wappen seines ursprünglichen Hauses. Das umkettete Buch des Hauses Everlue. Der andere Mann hatte den Turm des Hauses Fiore getragen und Rogue hatte noch mindestens zwei andere Wappen bemerkt. Ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, in dem jeder für sich kämpfte. Das mochte taktisch wichtig sein, aber gleichzeitig schwächte es die Schlagkraft der Armee. Zumindest gegenüber so erfahrenen und aufeinander eingespielten Kämpfern wie Rogue und seinen Kameraden.

Rogue parierte die Riposte und schlug seine Klinge hart gegen die Schwerthand des Soldaten. Dessen Finger öffneten sich reflexartig und die Waffe fiel nutzlos zu Boden. Hektisch riss der Mann den Schild vor sich und sprang damit auf Rogue zu, doch der machte nur einen großen Ausfallschritt und befand sich schon im nächsten Moment im Rücken des Kontrahenten, um ihm das Schwert in den Nacken zu stoßen. Mit einem beinahe erstaunten Laut sackte der Besiegte nach vorn.

In einer fließenden Bewegung zog Rogue seine Waffe aus dem leblosen Körper heraus und drehte sich herum, um sich gleich drei Kämpfern gegenüber zu sehen. Zwei von ihnen stammten aus dem Haus Fiore, sie hielten sich dicht beieinander und standen genau so, dass sie einander Deckung gaben. Veteranen und Kameraden. Ihre Mienen ernst und grimmig, ihre Haltung beiderseits lauernd.

Der dritte Soldat jedoch gab sich durch das alleinige Zeichen des Säbelzahntigers auf seiner Brust als dem Hause Orland zugehörig zu erkennen – und er war blutjung, konnte höchstens ein Knappe sein. Wo war sein Ritter wohl abgeblieben? Ob der verzerrte Ausdruck auf dem noch rundlichen Gesicht wohl zu bedeuten hatte, dass er sich auf einem Rachefeldzug befand?

Wie es nicht anders zu erwarten war, griff der Knappe zuerst an. Es wäre ein leichtes gewesen, ihn zu töten oder bewegungsunfähig zu machen, aber Rogue sah, dass auch die beiden Veteranen das erkannt hatten. Also machte er einen Schritt nach hinten, fing den ungeschickten Hieb nur auf und stemmte sich dann mit seiner gesamten Kraft gegen den Jungen. Der stolperte nach hinten und gegen die Schilde der überraschten Veteranen.

Rogue nutzte diese kurze Ablenkung und stürmte nach vorn. Mit der Linken zückte er den Dolch aus einer Scheide an seinem Gürtel und stieß die Waffe in das linke Auge des einen Veteranen, während er dessen Kameraden und den Knappen mit einen harten Schulterstoß zu Fall brachte. Für einen winzigen Moment drohte Rogue zu fallen, aber er machte einen raschen Ausfallschritt und fing sich rechtzeitig wieder, um die ziellos erhobene Waffe des Jungen beiseite zu stoßen.

Die Augen des halben Kindes weiteten sich extrem, als Rogue ihm das Schwert ins Herz stieß. Beinahe mühelos glitt der scharfe, mehrfach gefaltete Stahl durch die dünne Lederrüstung und drang durch die Haut und bis zum Herzen vor. Für den Jungen war es schnell vorbei. Sein Körper ruckte kurz und er spuckte Blut, dann brach der Blick der himmelblauen Augen und die Lider sanken langsam herunter.

Der Veteran versuchte, den schlaffen Körper von sich zu stemmen, bevor Rogue seine Klinge aus diesem ziehen konnte, doch eine Axt spaltete seinen Kopf und machte auch ihm den Garaus.

Rogue hob den Blick und begegnete den kleinen, dunklen Augen im kantig-breiten Gesicht seines langjährigen Freundes Orga. Die wilden, blaugrünen Haare des Axtkämpfers wurden von einem Band zurückgehalten und waren größtenteils platt gedrückt. Eine kleine Platzwunde an der rechten Schläfe ließ vermuten, dass er durch einen Schlag gegen den Kopf seinen schützenden Helm verloren hatte. Orga vergaß immer, den Riemen zu schließen und war deshalb nach jeder Schlacht auf der Suche nach seinem Helm.

Der dichte Kettenmantel des Hünen, dessen hellere Glieder verrieten, wo er bereits einmal beschädigt und ausgebessert worden war, drohte beinahe, über den breiten Schultern zu zersprengen. Die Zeugmeister verzweifelten jedes Mal an Orgas bulliger Statur, aber dafür hatten Waffenschmiede ihre reinste Freude an ihm, weil sie für seine Äxte bedenkenlos den schwersten Stahl verwenden konnten, ohne fürchten zu müssen, dass er die Waffen nicht mehr führen konnte. Auch seine jetzige Doppelaxt trug er, als wäre sie leicht wie eine Feder.

„Das war der letzte“, erklärte Orga mit seiner tiefen, rauen Stimme.

Wortlos nickte Rogue, wischte sich über das Gesicht und wischte dann sein Schwert an der Tunika des Veteranen ab, die unter der Plattenrüstung hervor lugte, wobei er krampfhaft versuchte, nicht auf das Gesicht des toten Knappen zu blicken.

So viel sinnloser Tod. So viele Kämpfe und Meuchelmorde. Das alles für die Machtgier eines einzelnen Mannes. Eben jenes Mannes, der den Menschen in seiner Gewalt hatte, nach dem Rogue sich mehr verzehrte, als nach irgendjemandem sonst. Der Gedanke, was sein Partner jetzt vielleicht erleiden musste, presste Rogues Herz zusammen.

Schnelle Schritte ließen Rogue nach links blicken. In die rot-graue Robe einer geweihten Priesterin der Mutter gehüllt, stürmte Yukino auf ihn zu. In ihren kurzen, weißen Haaren steckte eine verrutschte Papierblume, eine Angewohnheit aus Kindertagen, die Yukino nicht einmal bei ihren Eintritt in die Novizenschule abgelegt hatte. Ihre zierlichen Füße, die in leichten, grauen Stiefeln steckten, fanden mit einer Mühelosigkeit sicheren Grund zwischen all den Leichen und verlorenen Waffen, die von besorgniserregend viel Erfahrung kündeten.

Zu spät bemerkte Rogue die Wut im herzförmigen Gesicht der Freundin und das Blitzen in den sonst so sanften, braunen Augen. Der Schlag traf seine rechte Wange mit überraschend viel Kraft und ließ seine Ohren klingeln, aber ihm blieb gar keine Zeit, um sich zu fangen, weil als nächstes seine linke Wange malträtiert wurde, ehe er hart vor die Brust gestoßen wurde.

„Glaubst du etwa, ich hätte das nicht bemerkt?!“, rief Yukino, ihre Stimme schmerzhaft schrill.

„Was bemerkt?“, fragte Orga an Rogues Stelle, der seine Axt zurück in den dafür vorgesehenen Tragegurt an seiner Hüfte schob, den jeder andere auf dem Rücken tragen müsste.

Noch immer aufgebracht wirbelte Yukino zu dem Hünen herum und warf die Hände in die Luft. „Bei der Mutter! Ich habe euch gesagt, ihr sollt auf ihn aufpassen! Ich wusste doch, dass er Dummheiten machen würde!“ Ratlos runzelte Orga die Stirn, was die Priesterin aufgebracht aufstampfen ließ.

„Er hat gezögert.“

Die drei Freunde wandten sich zum Vierten in ihrer Runde um, einen schlanken Kämpfer mit edlen Gesichtszügen und langen, blonden Haaren, die der Sicherheit halber im Nacken zusammen geknotet waren. Wie Rogue hatte auch er auf das Tragen eines Helmes verzichtet, der seine Sicht behinderte, und wie Rogue trug er nur eine Lederrüstung, die für einen schnellen, auf Wendigkeit basierenden Kampfstil vorteilhafter war. Sein Rapier steckte bereits wieder in der Scheide an seiner Hüfte.

Mit ruhiger Miene blickte er Rogue direkt ins Gesicht. „Für einen Moment sah es wirklich so aus, als würde er sich töten lassen wollen.“

„Was sagst du, Rufus?!“, polterte Orga los.

„Genau!“, rief Yukino und schubste Rogue schon wieder. „Dieser Tölpel! Ich war von Anfang an dagegen, dass er heute mit geht!“

„Hört auf damit“, knurrte Rogue und ließ sein Schwert in die Scheide gleiten, ohne den Blick von seinen Freunden zu nehmen. „Es ist nichts passiert.“

„Nichts passiert?!“, wiederholte Yukino ungläubig und machte schon wieder Anstalten, den Schwarzhaarigen zu schubsen. „Du wärst beinahe-“

„Bin ich aber nicht“, unterbrach er sie und hielt sie mühelos an den zarten Handgelenken fest. „Dank dir. Ich habe dich gehört.“

Er hielt sich nicht damit auf, zu erklären, was in ihm vorgegangen war, aber als die Weißhaarige ihn gerufen hatte, hatte sich sein Körper von ganz allein bewegt. Die Art, wie sie während der Schlacht Rogues Namen gerufen hatte, hatte ausgereicht, um ihn daran zu erinnern, wofür er weiter kämpfen musste.

Bereits als Novizin hätte Yukino diesen Status eigentlich ablegen müssen, aber sie war immer seine Vertraute geblieben. Sie war stets an seiner Seite gewesen, kannte ihn in- und auswendig, war in gewisser Weise auch so etwas wie seine Führerin. Als er mit seinen Gefühlen für Sting so sehr gehadert hatte, war sie es gewesen, die ihm geraten hatte, die Sittenbücher zu ignorieren und seinem Herzen zu folgen.

Und sie war auch seine und Stings Zeremonienzeugin gewesen – ein doppelter Frevel, da Frauen keine Zeugen sein durften und da es eine ungesegnete Verbindung war, doch Yukino hatte alle Einwände deswegen beiseite gewischt und darauf bestanden, höchst persönlich das Band der Vierheit um ihre Hände zu legen.

„Tölpel!“, krächzte Yukino wieder und irgendwie schaffte sie es, ihre Hände zu befreien und ihre Arme um Rogues Brustkorb zu schlingen. Für einen Moment versuchte er, sie auf Abstand zu halten, damit sie sich nicht mit dem Blut besudelte, das noch auf seiner Rüstung schimmerte, aber ihre Tränen ließen ihn erweichen.

„Selber“, seufzte Rogue und zog sich einen Handschuh aus, um vorsichtig Yukinos Kopf zu tätscheln. „Du solltest doch im Lager bleiben.“

Noch während er seiner Vertrauten diese Anweisung gegeben hatte, hatte er gewusst, dass sie sie ignorieren und sich zum Rand der Schlacht schleichen würde, um alles im Auge zu behalten. Obwohl sie als Priesterin der Mutter für Liebe und Leben eintrat, hatte sie sich doch von Anfang an dem Tross angeschlossen, um auch während der Kämpfe an der Seite ihrer Freunde zu bleiben. Das Tragen einer Rüstung hatte sie allerdings verweigert. Nicht einmal einen Dolch wollte sie zu ihrer eigenen Verteidigung annehmen. Allerdings hatte sie mehr als einmal bewiesen, dass sie sich dennoch ihrer eigenen Haut erwehren konnte. Letztendlich steckte eben doch das Ritterblut in ihren Adern.

Orgas Schlag auf seine Schulter ließ Rogue beinahe einknicken. „Mach’ das nicht noch mal!“, grollte der Hüne mit finsterer Miene. „Wenn dir hier etwas passiert und Sting wieder frei kommt, wird er uns das niemals verzeihen. Von dir ganz zu schweigen.“

Als einzige Reaktion presste Rogue die Lippen aufeinander. Er wusste nur zu gut, dass sein Gegenüber Recht hatte – und gerade Orga musste es als Stings Vertrauter ja wissen.

„Es war ein dunkler Gedanke“, sagte Rufus ruhig und sah sich vielsagend um. „Das ist an einem Ort wie diesem hier nichts Ungewöhnliches.“

Schweigend sahen sie sich auf dem Schlachtfeld um. Die Bezeichnung war vielleicht etwas hochgestochen, wenn man bedachte, dass sie es nur mit einer Hundertschaft als Stoßtrupp zu tun bekommen hatten, die wohl von den Schleichern hatte ablenken sollen, die ins Lager vordringen sollten, um dort die Versorgungsgüter zu verbrennen. Eine stupide Strategie, die bei einem gut organisierten Heer wie dem der drei verbündeten Häuser von vorneherein zum Scheitern verurteilt war. Die Kommandanten auf der anderen Seite der hart umkämpften Grenze waren nicht unbedingt eine Zierde ihres Standes.

Nichts desto trotz breitete sich hier nun ein grauenhafter Teppich aus Leichen aus. Der süßliche Geruch von Blut hing schwer in der Luft und das Geschrei der Krähen und Raben, die darauf warteten, dass niemand mehr über das Schlachtfeld lief, nahm stetig zu. Rogue versuchte, nicht zu genau auf die Leichen der Männer zu blicken, die er getötet hatte. Ihre Gesichter würden ihn sowieso bis in seine Träume verfolgen. Er konnte sich kaum noch davor abschirmen, seit Sting nicht mehr bei ihm war.

„Aufräumen!“, drang die tiefe Stimme von Kommandant Jura über das Schlachtfeld und Rogue löste sich behutsam von Yukino, um zu dem Älteren zu blicken. Er hatte bereits die Lederhülle über die Klinge seines Kampfspeers gezogen und lief mit blutbespritzter Rüstung und ernster Miene über das Schlachtfeld. Der kahle Kopf und die dicken Augenbrauen ließen das Stirnrunzeln besonders hervor treten. Sein langer, dünner Bart wippte unruhig über die massivern Brustplatten mit dem ruhenden Drachen des Hauses Marvell. „Ihr wisst, was zu tun ist.“

Dieser Teil der Schlacht war Rogue beinahe noch verhasster als das Kämpfen selbst. Sie mussten die eigenen Toten und Verletzten bergen und danach die feindlichen Toten vollständig entkleiden und auf einen Haufen werfen.

Niemandem gefiel diese Methode. Yukino hatte vor allen Hausherren des Bündnisses vehement dagegen protestiert – und es allein ihrem Status als Rogues Vertraute zu verdanken, dass sie für ihre Ausfälligkeiten nicht gemaßregelt worden war –, aber taktische Gründe machten sie unabdingbar. Die Häuser Cheney, Eucliffe und Marvell besaßen nun einmal nur begrenzte Kapazitäten und sie mussten auch gegenüber dem Seelenräuber und seinen untertänigen Häusern ein deutliches Zeichen setzen: Dass sie nicht nachgeben, sich niemals unterwerfen würden.

Dabei war das eine Farce. Dieses Monster hatte zwei Geiseln in seiner Gewalt und band dem Haus Eucliffe damit beinahe vollständig die Hände. Der Hausherr Weißlogia war ein großer Krieger und weiser Stratege, aber letztendlich war er eben auch ein Vater von zwei Söhnen. Und mit dem Haus Eucliffe war so auch das Haus Cheney gelähmt. Rogues Vater Skiadrum würde das Leben der beiden Geiseln genauso wenig riskieren…

„Geh’ zurück zum Lager“, forderte Rogue Yukino auf, deren Schultern sich bei Juras Befehl merklich versteift hatten.

Mit einem Seufzen registrierte er das sture Funkeln in ihren großen, braunen Augen, aber er erhob keinen Protest, als sie mit einem dafür vorgesehenen Seil die Ärmel ihrer Robe zurück band, um sich danach an die Arbeit zu machen. Obwohl sie so sanftmütig war und Gewalt verabscheute, verschloss sie doch nicht ihre Augen vor dem, was zum Schutz ihrer Heimat getan wurde. Sie missbilligte dieses Vorgehen hier zutiefst und betonte das noch immer bei jeder Gelegenheit voller Inbrunst, aber dennoch packte sie nach jeder Schlacht mit an.

Sie hielt es wohl für ihre Pflicht als Priesterin der Mutter, darauf zu achten, dass den Toten wenigstens ein Mindestmaß an Respekt gezollt wurde. Sie sprach auch jedes Mal die Ewigen Verse für die Gefallenen und keiner der Krieger wagte es mehr, dagegen zu protestieren. Auf ihre ganz eigene Art und Weise war sie sehr einschüchternd, dafür musste Rogue gar nicht als ihr Vertrauter hinter ihr stehen – obwohl er es dennoch immer tat, um auf sie Acht zu geben.

Gemeinsam machten Rogue und seine Kameraden sich an die mühselige, grauenerregende Arbeit. Aus der Hemdtasche eines feindlichen Soldaten mit dem Turm auf seinem Brustharnisch zog Rogue neben einer fast leeren Börse ein kurzes, geflochtenes Band in den Farben der Vier. Er musste schwer schlucken. Irgendwo im Land des Hauses Fiore würde ein Mädchen oder eine junge Frau vergeblich auf die Rückkehr ihres Verlobten warten…

Unwillkürlich wanderte Rogues Hand zu seinem Hals und tastete nach dem Lederband mit dem Amulett des Hauses Eucliffe, dem gefiederten, weißen Drachen mit den Saphiren als Augen. Er musste daran denken, wie Sting ihm dieses Amulett um den Hals gelegt hatte. Die tiefblauen Augen des Jüngeren hatten intensiver geleuchtet, als Rogue es jemals zuvor bei irgendeinem Menschen gesehen hatte. Und das Lächeln, das ganz alleine Rogue gegolten hatte, war so zärtlich und warm gewesen, dass Rogue das Herz bis zum Hals geklopft hatte.

Es war nur eine symbolische Geste gewesen, dass sie einander ihr jeweiliges Amulett umgelegt hatten. Offen zeigen konnten sie sie niemandem außerhalb ihres engsten Freundes- und Familienkreises, aber Sting hatte dennoch diese eine Tradition befolgen wollen, die auch tatsächlich schon in den Büchern der Vier erwähnt wurde. Es hatte Sting viel bedeutet, von Rogue den schwarzen Drachen des Hauses Cheney zu empfangen, und jetzt war Rogue dankbar um diese Sentimentalität. Dieses Amulett auf seiner Brust gab Rogue zumindest einen kleinen Halt. Zusammen mit Yukinos unermüdlicher Wachsamkeit hielt ihn das von Dummheiten ab.

Zumindest jetzt noch. Allmählich wurden sie jedoch immer verlockender…

Mit klammen Fingern schob Rogue den Liebesknoten zurück unter das ohnehin unbrauchbare Hemd des Toten und schloss dessen Augen, ehe er sich der nächsten Leiche zuwandte. Zwei Soldaten des Hauses Marvell hoben den Jüngling auf eine Trage und beförderten ihn so zum stetig wachsenden Haufen. Daneben kniete bereits Yukino mit zum Himmel erhobenen Händen und sprach die Ewigen Verse. Obwohl sie ihre Stimme nicht hob, konnte Rogue die heiligen Worte klar und deutlich hören:
 

Vater, sie waren stark.

Mutter, sie haben geliebt.

Kind, sie waren treu.

Ewiger, empfange und hüte sie.

Ewiger, reinige ihre Seelen.

Ewiger, leite sie zurück in den Kreis.


 

Etwas entfernt ließ Orga sich schwer auf einen gefällten Baumstamm sinken und zog sich die Handschuhe aus, um sie in den Helm zu stopfen, den er wieder gefunden hatte. Mehr und mehr Soldaten der drei freien Häuser gesellten sich zu ihm dazu, ihre Mienen müde, aber aufmerksam, während sie wortlos Yukinos Gebeten lauschten. Am Anfang waren die Männer wütend geworden, wenn Yukino den Feinden diese letzte Ehre erwiesen hatte. Feinden, die ihre Kameraden, Freunde, Brüder getötet hatten. Feinde, die ihre Heimat bedrohten. Wenn Rogue damals nicht zusammen mit Sting zur Stelle gewesen wäre, hätte die Situation sehr schnell eskalieren können.

Doch Yukino hatte sich nie einschüchtern lassen. Sie hatte vehement darauf bestanden, dass diese Soldaten letztendlich auch Opfer waren. Wurden sie doch gezwungen, fernab ihrer Heimat für die Machtgier eines einzigen Mannes zu kämpfen und zu sterben. Hatten sie doch auch Familien und Freunde, die um sie trauerten. Waren sie doch genauso Schützlinge der Vier, die die Gaben empfangen und die Gebete gesprochen hatten.

Letztendlich waren es jedoch Yukinos Tränen im Anschluss an die ersten Gebete gewesen, die die Männer überzeugt hatten, nicht mehr gegen ihr Vorgehen zu protestieren. Auch jetzt senkten sie nur betreten die Blicke, als die Priesterin schließlich ihr Gesicht in den Händen barg und sich mit zitternden Schultern vornüber beugte.

Rogue ging zu ihr, zog sie behutsam auf die Beine und führte sie dann fort vom Leichenhaufen. Am Anfang hatte er Angst gehabt, was dieser Krieg aus seiner Vertrauten machen würde, wie viel von ihrer Sanftmut und ihrem Mitgefühl dabei verloren gehen würde, aber irgendwann hatte er erkannt, dass es umgekehrt war: Yukino war diejenige, die die Soldaten davor bewahrte, abzustumpfen. Auch Rogue war so von ihr gerettet worden. Von ihr und von Sting.

Am Rande des Schlachtfeldes wartete Rufus mit einigen Pferden. Rogue hob Yukino mühelos auf eines davon und schwang sich hinter ihr in den Sattel. Orga, der sich zu ihnen gesellt hatte, und Rufus saßen ebenfalls auf und gemeinsam ritten sie zurück zum Lager, während einige Helfer vom Tross die eingesammelten Waren auf Wagen luden.

Das Lager lag am Fuße steiler Klippen, die das Land des Hauses Marvell zerklüfteten, und wurde nach zwei weiteren Seiten hin von massiven Felsen und Geröllhaufen flankiert, auf welchen immer je zwei Wachen standen. An der freien Seite waren zwei von mehreren Türmen verstärkte Palisadenreihen errichtet worden. Das innere Tor wurde erst für Rogue und seine Gefährten geöffnet, als das äußere geschlossen war.

Im Lager selbst herrschte wie immer geschäftiges Treiben. Die Verwundeten und Toten der Schlacht waren bereits hergebracht worden. Erstere wurden in die Krankenzelte gebracht und so gut versorgt, wie das bei den knappen Ressourcen noch möglich war, letztere wurden in einem abseits gelegenen Zelt aufgebahrt und auf den Abschied vorbereitet.

„Rogue!“

Der Schwarzhaarige zügelte sein Pferd, als seine kleine Schwester herbei eilte. Ihre grünen Haare wirbelten offen um ihre schmalen Schultern und unter dem hochgebundenen Kleid trug sie Leinenhosen. Bei einem Mädchen von zehn Sommern sah man über solcherlei Unschicklichkeiten zum Glück noch hinweg.

Wie jedes Mal, wenn er von einer Schlacht zurückkehrte, glättete sich die Angst in ihren dunklen Augen, auch wenn sie nicht vollständig verschwand. Seit jener Schlacht, bei der auch Sting in Gefangenschaft geraten war, hatte Frosch immer Angst. Rogue wünschte sich sehnsüchtig, es wäre nie nötig gewesen, Frosch so nahe an die Front mit zu nehmen, aber er wusste selbst, dass es keinen sicheren Platz für sie gegeben hatte, nachdem es im Anwesen der Cheneys bereits zwei Entführungsversuche gegeben hatte. So groß die Sorge auch war, was ihr hier alles passieren konnte und wie viel für Kinder ungeeignetes sie hier zu Gesicht bekam, letztendlich war auch Rogue wohler dabei zumute, sie in seiner Nähe zu wissen und zu ihrer Sicherheit beitragen zu können. Auch wenn selbst das keine Garantien gab…

Vorsichtig, damit die erschöpfte Yukino nicht fiel, schwang Rogue sich aus dem Sattel und ging in die Knie, um Froschs Umarmung zu empfangen. Er spürte das Zittern ihrer Arme und hörte ihren schnellen Atem und er zog sie unwillkürlich fester an sich.

Erst als sich leise Schritte näherten, hob er den Blick und erkannte Wendy, die Thronerbin aus dem Hause Marvell. Sie zählte gerade einmal fünfzehn Sommer und gehörte zu jenen Blüten, die länger brauchten, um zu erblühen. Ihr Körper war noch schlank und rank, aber mit ihren sanften Gesichtszügen, die von einer Flut dunkelblauer, langer Haare umrahmt wurden, und den großen, braunen Augen besaß sie einen ganz eigenen Reiz. Ihr Kleid war züchtig bodenlang und hochgeschlossen, aber die Ärmel lagen eng an und in einer Hand trug sie lange Lederhandschuhe, die bis zu den Ellenbogen reichten. Zusammen mit der Leinenschürze über dem Kleid schützten sie Wendy davor, allzu viel abzubekommen, wenn sie bei der Versorgung der Verwundeten behilflich war – eine Aufgabe, für die sie ein herausragendes Geschick besaß, wie Rogue auch schon aus eigener Erfahrung wusste.

Wie immer deutete Wendy eine förmliche Verbeugung an. „Ich bin froh, dass Ihr unverletzt seid.“

Bei jedem Anderen hätten diese Geste und das Beharren auf der höflichen Anrede steif und falsch geklungen, aber bei der jungen Thronerbin war es nicht einmal ansatzweise so. Diese Höflichkeit gehörte einfach zu ihrem natürlichen Wesen und war von Grund auf ehrlich und ernst gemeint. Wendy war niemand, der Anderen etwas vorspielte – Rogue war sich nicht einmal sicher, ob sie wenigstens flunkern könnte, so ehrlich und gutmütig war sie –, und irgendwie ließ sie das jeden spüren. Obwohl sie damit hier genauso fehl am Platz wirkte wie Frosch und Yukino, hatte auch sie darauf beharrt, hier zu helfen, und tat es seitdem mit einem schier unermüdlichen Eifer. Mittlerweile wurde sie von den Soldaten regelrecht verehrt. So wie Yukino und doch auf andere Weise vermittelte sie den Männern Hoffnung und erinnerte sie an ihre Menschlichkeit.

„Leider trifft das nicht auf alle Männer zu“, erwiderte Rogue und blickte kurz zum Krankenzelt, vor welchem sich nun auch noch die Männer aufreihten, die nur leicht verletzt waren und deshalb rücksichtsvoll warteten, bis die Schwerverletzten versorgt waren. „Können wir dir helfen?“

„Nein, Ihr solltet ins Kommandozelt gehen“, erwiderte Wendy ernst. „Meister Dobengal ist zurück.“

„Hat er Nachricht von Sting?!“

Auf einmal stand Orga neben Rogue, seine Hände zu Fäusten geballt. Hinter sich hörte Rogue, wie auch Yukino und Rufus abstiegen. Als Frosch ihm die Hände auf die Brust legte, bemerkte er, dass er sie etwas zu fest an sich gedrückt hatte, und er lockerte seine Umarmung wieder.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Wendy ehrlich zerknirscht und deutete eine entschuldigende Verbeugung an. „Ich war nur mit Mutter zusammen, als Euer Vater in unser Zelt kam, um sie zur Besprechung zu holen. Er hat Meister Dobengal erwähnt und er hat mich gebeten, Euch ins Kommandozelt zu schicken, sobald Ihr von der Schlacht zurück seid.“

Auf einmal musste Rogue gegen ein Zittern ankämpfen. All die Zeit hatte er sich gefragt, wie es Sting ging, ob er verletzt oder eingesperrt war, ob er gefoltert wurde… Dass Dobengal alleine zurückgekehrt war, musste bedeuten, dass Sting tot oder aber zumindest sicher vor Folter und Erniedrigung war…

Als Froschs kleine Hände seine ergriffen, um ihn mit sich zu ziehen, blickte Rogue zu ihr hinunter. Ihre dunklen Augen flackerten vor Angst. „Frosch will mit kommen. Onkel Dobi hat sicher auch Nachrichten von Lector.“

Rogues Gedanken an Sting waren wie fortgewischt bei diesen Worten. Keiner von ihnen hatte es fertig gebracht, Frosch zu erklären, was sie schon seit einem Mond wussten – eben seit der Seelenräuber ihnen in einer Nachricht erklärt hatte, dass er Sting und Lector als Geiseln hatte. Lectors Seele war gefangen worden. Keiner wusste, ob Lector überhaupt jemals wieder der Lector werden konnte, der extra vom Lager weg gelaufen war, um die feindlichen Soldaten von der unter einigen Balken und Planen versteckten Frosch abzulenken. Eben jener Lector, der im Alter von vier Sommern Frosch einfach zu seiner Vertrauten erklärt und sie seitdem immer beschützt hatte…

„Frosch, ich brauche deine Hilfe. Du musst den Männern zeigen, wie sie die verletzten Pferde beruhigen können, damit Charle und ich uns um sie kümmern können“, mischte Wendys sanfte Stimme sich ein, bevor Rogue eine Ausrede finden konnte. „Keiner kann das so gut wie du.“

Über den Kopf seiner Schwester hinweg warf er der Blauhaarigen einen dankbaren Blick zu, ehe er sanft Froschs zierliche Hände drückte. „Wir werden dir nachher alles erzählen“, versprach er ihr.

Leider war Frosch nicht so naiv, wie es ihr gut täte, und sie erkannte die Lüge in Rogues Worten. Viele hielten sie für simpel und verträumt, Tieren eher zugetan als Menschen, aber in Wahrheit hatte sie ein ausgesprochen sensibles Menschengespür. Tränen sammelten sich in ihren dunklen Augen, aber sie zog die Unterlippe hoch und nickte zittrig, um sich wortlos Wendy zu zuwenden.

Noch immer in Hockstellung, blickte Rogue ihnen hinterher, als sie zu den Ställen am Rande des Lagers gingen, wo ein Mädchen mit weißen Haaren und zierlichem, aber allmählich reifendem Körperbau sich um das blutige Bein eines nervösen Hengstes kümmerte. Obwohl er bereits um Froschs besonderes Talent wusste, wurde ihm doch bang zumute, als er beobachtete, wie sie vor den Hengst trat und dessen Nase streichelte. Das Zittern des Tieres ließ allmählich nach und sein Hals senkte sich, die Ohren nun aufmerksam dem Mädchen zugewandt. Wahrscheinlich ahnte hier jeder, was Frosch da tat – auch wenn sie es nie bewusst tat –, aber keiner sprach es je aus. Alle taten so, als wäre Frosch einfach nur eine talentierte Tierpflegerin.

Allerdings fiel Rogue auf, dass seine Schwester sich über die Augen strich und dass der Hengst tröstend ihre schmale Schulter mit seiner Nase anstupste, und das Gefühl der Schuld drückte sein Herz noch mehr zusammen. Erst als er Yukinos Hand auf seiner Schulter spürte, blickte er auf.

„Sie ist stark, aber nicht so stark. Es ist besser so, Rogue.“

Dass sogar Yukino das sagte, die sonst so aufrichtig war, machte die ganze Situation für Rogue erst recht schlimm. Lector war nicht nur Stings kleiner Bruder gewesen. Auch für Rogue war er schon lange vor seinem Bund mit Sting so etwas wie ein kleiner Bruder gewesen. Im Geiste hatten sie alle zu einer einzigen Familie gehört…

Wortlos stemmte Rogue sich in die Höhe und ging mit seinen Freunden zum Kommandozelt. Im Inneren standen ein langer Tisch und mehrere Stühle und Schemel, deren harte Sitzflächen mit verschiedenen Fellen gepolstert waren. Im Zentrum der Tischplatte lag eine Karte von Ishgar ausgebreitet, auf der mit kleinen Holzfiguren in unterschiedlichen Formen die taktische Situation dargestellt wurde. Links und rechts neben der Karte lagen Briefe, Listen, Protokolle und dergleichen mehr, die mit Messern, Krügen, Bechern und was eben sonst so zur Hand war, beschwert wurden.

An einer Ecke des Tisches befanden sich die drei Hausherren des Bündnisses. Stings und Lectors Vater Weißlogia saß auf einem Stuhl mit Armlehnen und hatte sich vornüber gebeugt, die behandschuhten Finger miteinander verschränkt, der Blick starr, die Miene seltsam ausdruckslos, auch wenn immer wieder ein Zucken darüber lief. Seit seine Söhne in der Hand des Seelenräubers waren, schien er um eine Dekade gealtert zu sein. Unter seinen gelben Augen zeichneten sich tiefe violette Schatten ab und seine weißblonden, zu einem Zopf zusammen gefassten Haare waren strähnig und matt. Seine sonnengebräunte Haut wirkte bleich und die Wangen waren eingefallen.

Neben ihm saß Wendys Mutter Grandine. Die Herrin des Hauses Marvell hatte dieselben sanften Gesichtszüge ihrer Tochter, auch wenn sie bei ihr dank des Alters schmaler und schärfer geschnitten waren. Genau wie bei Wendy waren ihre blauen Augen groß und ausdrucksstark, voller Güte und Anteilnahme, aber auch stets bedacht und geduldig. Während ihre Bündnispartner leichte Rüstungen und Waffen trugen, war sie in ein schlichtes Leinenkleid gehüllt. In ihrem Gürtel steckten eine gefaltete Schürze und ähnliche Handschuhe, wie auch Wendy sie trug. Ihr einziger Schmuck war das Amulett ihres Hauses und ihre langen, reinweißen Haare waren zu einem schlichten Knoten gebunden, der sie nicht behinderte. Jetzt waren ihre Gesichtszüge ernst und ihre schlanken Hände in ihrem Schoß gefaltet. Eine feine Falte zwischen ihren Augenbrauen verriet ihre Sorge.

Zu Weißlogias anderer Seite stand Rogues Vater Skiadrum und hatte eine Hand auf die Schulter des anderen Mannes gelegt. Mit den schwarzen Haaren, die zu einem kurzen Zopf im Nacken zusammen gefasst waren, der von Natur aus blassen Haut und den stechend roten Augen bildete er einen scharfen Kontrast zu seinem langjährigen Freund. Er war etwas schlanker, dafür aber größer, wenn auch nur um einige Fingerbreiten, sein Gesicht schmaler und im Moment vollkommen ruhig. Allein weil er seinen Vater so gut kannte, bemerkte Rogue die Sorge in dessen Augen.

Sie alle blickten zu der Person auf der anderen Seite des Tisches, die Rogue und den Anderen den Rücken zugewandt hatte. Gekleidet in das derbe Wams und die Lederhosen eines Holzarbeiters, am Gürtel die entsprechenden Werkzeuge, bot Dobengals hochgewachsene, doch hagere Gestalt einen seltsamen Anblick. Seine sandbraunen Haare waren unter einer schwarzen Filzmütze größtenteils verborgen. Als er sich zum Eingang des Zeltes umdrehte, waren seine Gesichtszüge vollkommen ruhig. Sogar seinen braunen Augen konnte Rogue nicht das Geringste anmerken. Nicht umsonst war Dobengal der beste Schleicher der drei verbündeten Häuser.

„Gut, du lebst noch“, stellte Dobengal mit einem Blick auf Rogue gleichmütig klingend fest.

Orga neben Rogue schnaubte ungeduldig: „Was ist mit Sting und Lector?!“

„Sie leben.“

Bevor Orga ob dieser lakonischen Antwort aus der Haut fahren konnte, räusperte Skiadrum sich vernehmlich und nickte dann zu den freien Stühlen. Rogue wurde von Yukino zum Tisch gezogen und auf einen Stuhl mit Rückenlehne gedrückt, der mit einem Wolfpelz gepolstert wurde. Sehr wohl registrierte Rogue, dass seine Vertraute sich mit Bedacht zwischen ihn und Dobengal setzte.

„Dobengal hat uns gerade mitgeteilt, dass der Seelenräuber vorhat, Sting als seinen Thronfolger zu etablieren“, erklärte Skiadrum mit ruhiger Stimme, als auch Orga und Rufus sich gesetzt hatten. Seine Miene blieb unbewegt, aber Rogue bemerkte, wie sich seine Hand fester um Weißlogias Schulter schloss. Dessen Kiefer mahlten nun offensichtlich.

„Warum ausgerechnet Sting?“, wandte Rufus bedächtig ein. „Im Moment hat er ihn zwar in der Hand, aber ihm muss doch klar sein, dass Sting ihm niemals freiwillig folgen wird. Wieso setzt er auf so ein riskantes Spiel?“

„Jiemma glaubt wahrscheinlich, er könnte Sting doch in die Knie zwingen“, antwortete Dobengal beinahe gelassen und zog sich die Filzmütze vom Kopf, um dann seine braunen Haare zu zerzausen. Ganz seiner Gewohnheit entsprechend nannte er den Seelenräuber normal beim Namen, statt den Titel zu verwenden, der im Lager üblich war. „Immerhin ist ihm das zuvor bei so einigen Häusern gelungen. Außerdem gewinnt er so nach den Gesetzen der Sittenbücher Einfluss auf das Land des Hauses Eucliffe, weil Sting ja immer noch dessen Erbe ist.“

Neben Rogue schüttelte Yukino sich angewidert bei der Erwähnung der Sittenbücher. Gemäß den Regeln ihres Ordens hatte Yukino die Sittenbücher sehr genau studiert – und wahrscheinlich war sie dabei sogar wesentlich gründlicher vorgegangen als viele andere Novizinnen –, aber Rogue wusste nur zu gut, wie sehr sie diese Bücher verabscheute. „Dieses… dieses Ungeheuer nutzt die Sittenbücher, wie es ihm gerade passt!“

„Und das leider sehr geschickt“, mischte Grandine sich ein und ließ den Blick ihrer großen Augen solange auf Yukino ruhen, bis diese verlegen den Blick senkte und ihre geballten Fäuste wieder öffnete.

„Sting wird sich niemals beugen“, knurrte Orga kehlig, die massigen Hände auf dem Tisch abgestützt, der Blick finster auf Dobengal gerichtet. „Er ist seiner Familie und seinen Freunden treu!“

Unbeeindruckt zuckte der Schleicher mit den hageren Schultern. „Das musst du mir nicht erzählen. Jiemma unterschätzt Stings Dickkopf ganz eindeutig, aber das heißt nicht, dass er nicht doch Mittel und Wege hat, um Sting bei der Stange zu halten.“

„Lector…“, seufzte Grandine traurig und legte mitfühlend eine Hand auf Weißlogias Unterarm. Für einen Moment schloss dieser die Augen und Rogue konnte beinahe spüren, wie er um Kraft flehte.

„Unter anderem“, bestätigte Dobengal und zog sich die derben Lederhandschuhe aus, um sich einen der Becher und einen Krug mit verdünntem Wein heran zu ziehen.

„Was meinst du damit?“, hakte Yukino besorgt nach.

„Sting ist vor zehn Tagen mit Lucy aus dem Haus Heartfilia verbunden worden.“

Ehe Rogue es richtig begriffen hatte, war er auf den Beinen. Yukino und Rufus wollten nach ihm greifen, aber er war mit wenigen Schritten außerhalb ihrer Reichweite und hatte Dobengal am Kragen gepackt. Der Krug mit dem Wein fiel zu Boden und zerschellte, aber Rogue bekam das kaum mit.

„Sting ist mit mir verbunden!“, zischte er und hob den Jüngeren von den Füßen.

„Rogue, lass’ ihn sofort runter!“, rief Yukino und erschien neben ihm, um zu versuchen, seinen Griff an Dobengals Kragen zu lösen.

Doch Rogues Hände hatten sich krampfartig in dem Stoff verkrallt. Ein schier übermächtiges Zittern hatte ihn erfasst und in seiner Brust wüteten bestialische, reißende Gefühle, die er selbst kaum benennen konnte. Unter diesem Druck war es ihm unmöglich, seine sonstige Ruhe zu bewahren.

Ungesegnet oder nicht, für ihn zählte der Bund mit Sting. Sie waren verbunden, hatten einander Treue und Beistand geschworen, hatten einander ihr Leben und ihre Seelen hingegeben. Sting durfte all das nicht mit einem anderen Menschen teilen! Allein die Vorstellung brachte Rogue um den Verstand!

Der eiserne Griff seines Vaters an seinem rechten Arm ließ Rogue gehetzt aufblicken. „Denk’ nach, Rogue“, sagte Skiadrum beinahe flüsternd. Seine roten Augen verengten sich missbilligend. „Du bedrohst hier gerade einen Kameraden.“

„Schon gut, Meister, damit habe ich gerechnet“, sagte Dobengal beinahe im Plauderton – und das war es auch, was Rogue dazu veranlasste, ihn los zu lassen und einen Schritt zurück zu treten.

Der Schleicher rieb sich den Hals und blickte bedauernd zum zerbrochenen Weinkrug hinunter, als wäre das seine größte Sorge. Doch als er den Blick wieder hob, erkannte Rogue zu seiner größten Überraschung darin ehrliche Sorge.

„Ich weiß, dass Sting mit dir verbunden ist. Ich war dabei, erinnerst du dich? Und Sting hat das sicher auch nicht vergessen, aber Jiemma hat ihn in der Hand.“

Hilflos ballte Rogue die Hände zu Fäusten, öffnete diese wieder, ballte sie erneut. Am liebsten wäre er einfach aus dem Zelt und zu den Ställen gestürmt, um mit dem schnellsten Pferd, das er finden konnte, zum Anwesen des Hauses Orland zu reiten und seinen Partner zu befreien.

Widerstrebend ließ er sich von seinem Vater zu seinem Stuhl zurück führen und darauf drücken. Allein die ruhige Präsenz seines Vaters direkt hinter ihm hielt ihn auch dort. Als Yukino sich wieder neben ihm nieder ließ und besänftigend seine Hand ergriff, hätte er sie ihr beinahe entzogen, so sehr rang er um seine Beherrschung. Doch schon im nächsten Moment griff er fest nach den zarten Fingern und klammerte sich verzweifelt daran. Yukino ließ nicht erkennen, ob sie auch nur den geringsten Schmerz verspürte.

„Tut mir Leid“, murmelte er.

Doch Dobengal winkte ab. „Wie gesagt, ich habe damit gerechnet…“

Rogue beugte sich vor und massierte sich mit der freien Hand die Nasenwurzel, während er die Augen zukniff. Auch wenn er einsah, überreagiert zu haben, die tobenden Gefühle in seiner Brust verschwanden nicht einfach. Die Vorstellung, dass Sting bei dieser Frau liegen musste, tat ihm beinahe körperlich weh.

„Was ist Heartfilia für ein Haus?“, durchbrach Grandines sanfte Stimme die Stille und erst jetzt fiel Rogue ein, dass er vor einer Uneingeweihten zugegeben hatte, eine ungesegnete Verbindung eingegangen zu sein. Als er den Blick hob, konnte er der Weißhaarigen jedoch nicht einmal im Ansatz anmerken, was sie darüber dachte.

Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Dobengal, der sich einen neuen Krug heran gezogen hatte und sich endlich am Tisch nieder gelassen hatte. Anscheinend hatte er sich tatsächlich darauf vorbereitet, dass Rogue ihn anfallen würde – bei dem Gedanken verspürte Rogue ein schlechtes Gewissen. Dobengal trug keine Schuld daran, dass er schlechte Nachrichten überbringen musste.

„Sie sitzen auf den ergiebigsten Goldadern Ishgars. Einen Teil des Geldes investieren sie in eine Schule für Niedriggeborene und sie fördern wohl auch Künstler und all so etwas…“ Dobengal zuckte nachlässig mit den Schultern. „Sie haben sich Jiemma nicht freiwillig angeschlossen, sondern sind erobert worden. Genaues weiß ich nicht, aber es klang für mich so, als seien sie verraten worden. Thronfolger ist der ältere Sohn Loke, aber er ist noch ungebunden.“

„Und was ist mit dieser Lucy?“, fragte Yukino und drückte dabei behutsam Rogues Hand.

„Nicht ganz mein Fall, aber ich würde sie nicht aus meinem Lager werfen.“ Obwohl Rogue wusste, dass es nicht ernst gemeint war, stieß er ein Knurren aus. Sofort spürte er den mahnenden Druck der väterlichen Hand auf seiner Schulter. Offen blickte Dobengal ihm ins Gesicht. „Ich glaube, Stings Fall ist sie auch nicht.“

Rogue senkte den Blick wieder. Natürlich zweifelte er nicht an Stings Gefühlen. Es war Sting gewesen, der den Bund zwischen ihnen gewollt hatte, auch wenn er gewusst hatte, wie riskant es war. Und es war auch Sting gewesen, der seit Beginn des Feldzuges sein Lager einfach in Rogues Zelt verlegt hatte, damit sie einander wenigstens in den Nächten nahe sein konnten. Ganz zu schweigen davon, dass Sting als Erster seine Gefühle ausgesprochen hatte.

Aber all das bewahrte Sting nicht davor, jetzt mit einer Frau verbunden zu sein, die er gar nicht kannte. Krampfhaft versuchte Rogue, den Gedanken daran zu vertreiben, was alles erwartungsgemäß zu einem Bund dazu gehörte…

„Irgendwie haben Sting und Lucy es geschafft, die Blutprüfung zu bestehen, ohne den Bund zu vollziehen“, fuhr Dobengal zu Rogues Überraschung fort.

Der Schwarzhaarige blickte wieder auf. „Sie haben nicht…?“

„Soweit ich die Zeichen deuten konnte, nein. Das rote Bluthemd wurde zwar herum gereicht, aber… na ja, würdet ihr es Sting zutrauen?“ Wieder einmal zuckte Dobengal mit den Schultern. „Und Lucy schien ja auch nicht wirklich von der Verbindung begeistert zu sein.“

„Aber wenn heraus kommt, dass sie alle nur getäuscht und den Bund nicht vollzogen haben…“ Weißlogias Stimme klang rau vom langen Nichtgebrauch. Seine Finger verknoteten sich geradezu krampfartig miteinander.

„Der Seelenräuber wird einen Erben aus der Verbindung erwarten“, murmelte Grandine und legte ihre Hand behutsam auf Weißlogias.

„Und früher oder später wird er Lucy überprüfen lassen, wenn eine Schwangerschaft auf sich warten lässt“, fügte Rufus hinzu.

Die Angst presste Rogues Herz zusammen. Zu was war der Seelenräuber noch fähig? Was würde er Sting antun, wenn er erfuhr, dass dieser nicht alle seine Forderungen erfüllt hatte? Würde das auf Lector zurückfallen?

Ruckartig stemmte Rogue sich auf und schüttelte dabei die Hände seines Vaters und seiner Vertrauten ab. Wild entschlossen blickte er zu Dobengal. „Kannst du mich ungesehen in die Nähe des Anwesens der Orlands bringen?“

„Wir werden dafür einige Vorkehrungen treffen müssen. Alleine kann ich mich im Feindesgebiet schnell und unerkannt bewegen, aber für dich brauchen wir eine vernünftige Tarnung. Aber ja, ich kann dich dorthin bringen. Euch auch“, fügte er Augen rollend hinzu, als Orga aufsprang und Rufus und Yukino sich ebenfalls aufrichteten. „Das heißt, wenn ich keine anderweitigen Befehle bekomme.“ Abwartend blickte er zwischen Skiadrum und Weißlogia hin und her.

Rogue drehte sich zu seinem Vater herum und wollte ihm schon erklären, dass er das einfach tun musste, doch der Ausdruck in dessen Augen ließ ihn sofort wieder verstummen. Skiadrum war kein gefühlskalter Vater, aber solange Rogue ihn kannte, war er immer beherrscht und ruhig gewesen. Jetzt jedoch flackerten seine Augen und seine Gesichtszüge zuckten unter widerstreitenden Gefühlen.

Schließlich schloss er die roten Augen und atmete schwer aus. Als er die Augen wieder öffnete, spielte ein resignierter Zug um seinen Mund. „Ihr werdet tun, was Dobengal sagt. Er wird diese Mission anführen. Keine voreiligen Manöver. Sting ist nicht dumm, er wird Zeit schinden. Nutzt sie sinnvoll.“

Eine ganze Wagenladung Steine schien von Rogues Herz zu fallen und er nickte sofort bereitwillig. Er würde alles akzeptieren, was notwendig war, um ihn in die Lage zu versetzen, Sting zu beschützen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-01-07T23:57:55+00:00 08.01.2017 00:57
Das Kapitel gefiel mir ebenso gut wie das erste. Diese FF ist wirklich fantastisch und ich kann kaum das nächste Kapitel erwarten. Ich hoffe, du schreibst bald daran weiter. Auf der anderen Seite bin ich auch wahnsinnig gespannt auf alle anderen Storys, die du vorhast, also~

Der Einstieg in das Kapitel ist hervorragend gewählt. Es geht nicht nur mit dem Kampf los, nein, sondern mit Rogue, der Blödsinn macht. >.< Rogues Gedanken sind durchaus nachvollziehbar und auch wenn man ihn packen und schütteln will, kann man ihn verstehen. Sting allerdings würde ihm nie verzeihen.
Zum Glück war Yukino da.

Die Schlacht selbst ist natürlich grausam und die Gegner schenken sich nichts. Kein Wunder, dass Rogue des Kämpfens müde ist. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass nicht alle diese Feinde wirklich ihre Feinde sind, sondern teilweise aus dem gleichen Grund in dieser Misere stecken wie Sting und Lucy. (This said – wird Jude seine Vasallen beschützen können oder wird Jiemma sie auch in den Kampf schicken? An die Krieger von Eucliffe kommt er ja nicht dran, aber bei Heartphilia ist das anders…)

Die Charaktere um Rogue fand ich auch gut aufgestellt und charakterisiert. Orga, der ihm im Kampf den Rücken stärkt, Rufus, der so aufmerksam ist und trotz, dass er selbst beschäftigt ist, seine Dummheiten bemerkt, und natürlich Yukino, die trotz aller Sanftheit ihren eigenen Kopf durchsetzt. Insbesondere Yukino fand ich toll dargestellt – ihre stille Stärke kommt hervorragend rüber. Die Gespräche zwischen den Vieren flossen entsprechen auch sehr gut und natürlich.

Weißt du was? Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie die Zeremonie zwischen Rogue und Sting ablief. Einige der normalen Bräuche klappen ja bei ihnen nicht, weil sie beide Männer sind. o.o

Jura als Kommandant (und dann auch noch bei Grandine) hat mich ehrlich gesagt überrascht, aber tatsächlich finde ich ihn sehr passend. Er ist jedenfalls ein bedachter Anführer, der nicht überhastet vorgeht. Ich kann mir gut vorstellen, dass und warum Grandine ihn für ihre Truppen ausgewählt hat.

Das Vorgehen nach der Schlacht ist sehr grauenvoll, aber ich finde es realistisch. Sie können die Leichen ja nicht einfach liegen lassen oder wertvolle Ressourcen verschwenden. Trotzdem… Und Yukinos Gebet danach ist sehr passend, finde ich, auch die Reaktion der Männer darauf, eine abschließende Geste, die ihnen allen etwas Seelenfrieden zurückgibt.
Dann findet Rogue auch noch den Liebesknoten, was die Situation tausendmal schlimmer macht. Vor allem, da er selbst nachvollziehen kann. Die Sache mit dem Amulett finde ich übrigens unglaublich schön. Dass Sting so darauf bestanden hat, klingt sehr nach ihm, und allein die Erinnerung an diesen Tausch scheint Rogue mehr Kraft zu geben. (Doppelte Punktzahl dafür, dass es eine der ursprünglichen Traditionen aus den Büchern der Vier ist statt aus den Sittenbüchern.)

Und dann Frosch! Selbst in so einem Setting ist sie so unglaublich süß! :D Ich weiß gar nicht, was ich sonst noch zu ihr sagen soll. Ihre Sorge um Lector und ihr Drängen darauf, bei der Besprechung dabei zu sein, obwohl alle wissen, dass das eine unglaublich dumme Idee ist, ist steinerweichend. (Der Grund, warum sie mit im Kriegslager ist, finde ich übrigens auch sehr logisch. Das passt alles zusammen.)
Wendy finde ich übrigens auch sehr toll hier. Sie strahlt eine ruhige Eleganz aus, die man so nicht von ihr gewohnt ist, aber in diesem Setting doch sehr gut passt. Sie ist auch etwas älter als im Manga, richtig? Ich kann es mir gut vorstellen, wie die Soldaten sie beschützen wollen und sie verehren. Bei Grandine ist das vermutlich kein Stück anders bzw. noch stärker.

Gibt es einen Grund, warum du Dobengal jünger gemacht hast als Rogue? (Irgendwie kam er mir immer etwas älter vor als die anderen, aber vielleicht bin das nur ich.) Ich fand ihn jedenfalls ziemlich abgebrüht, z.B. auch dabei, wie er auf Rogues Aussetzer reagiert hat und schon allein, dass er ihn erwartet hat. Der kennt seine Leute vermutlich in und auswendig. Sein Eindruck von Sting trifft den Nagel ja auch auf den Kopf.
Übrigens fand ich die Darstellung der drei ‚Drachen‘ auch sehr gut! Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen und hatte sie richtig vor Augen.

Rogues Aussetzer fand ich auch sehr passend! Auch wenn er sonst so ruhig ist, wenn es um Leute geht, die ihm nahestehen, und bei solch wichtigen Themen hat er sich doch nicht ganz im Griff… Dass er sich aber sofort entschuldigt (nachdem er sich beruhigt hat jedenfalls), spricht aber für ihn und passt auch sehr gut zu seiner beherrschten Art.

Und natürlich wollen sie direkt aufbrechen, um Sting aus dieser Lage zu befreien. Ich hoffe nur, das endet nicht in Tränen.
Ich bin jedenfalls supergespannt auf das nächste Kapitel!
Bis dann ^^~
Arian


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