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Samurai Rebel

von

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Konfrontation

Während die Beiden Männer ihre Steine auf dem Spielbrett aufbauten, starrte Matsudaira leicht trübseelig auf seinen Herrscherstein. „Zu aller Erst sollt ihr wissen, dass eure Mutter euch wirklich geliebt hat. Ihr kamt vor etwa 23 Jahren als Zwillinge zur Welt. Du glichst deiner Mutter fast aufs Haar Kuzanagi. Du hingegen kamst eher nach mir. Zu dieser Zeit war ich selbst noch nicht Herrscher dieses Landes, sondern mein Vater.“ Dabei legte Matsudaira seinen Herrscherstein auf ein beliebiges Feld, während er die anderen Steine wie Festung, Soldaten oder Mauern anders verteilte.

Kuzanagi sah nicht einmal auf das Brett, während er die Steine fast schon naiv verteilte ohne einen wirklichen Plan. Nur hin und wieder galt sein Blick den Steinen und ihrer Rollen. General, Reiter, Rambock, Katapult, Bogenschütze und Spion, eine ganz besondere Figur welche man Weise einsetzen sollte.

Dabei sprach Matsudaira weiter, während er Kuzanagi den Vortritt lies.

„Die Ersten Jahre lief alles harmonisch. Ihr wuchst behutsam in einer Familie auf und es fehlte euch an nichts. Ich sah euch zu dieser Zeit kaum, da ich viel mit dem Volk zu tun hatte. Jedoch reichte das wohl nicht aus.“
 

Kuzanagi nickte kurz, ehe er das Spiel eröffnete. Schlicht verschob er eine Figur, was Matsudaira natürlich ebenfalls tat. Zu Beginn konnte man nie viel machen. In Matsudairas Hand lag ein einfacher Arbeiterstein, welchen er skeptisch musterte. „Rebellen griffen den Palast an. Brannten ihn fast völlig nieder. Sie töteten meinen Vater, meinen kleinen Bruder und verschleppten eure Mutter. Ebenso wie euch. Ich weiß nicht, was sie mit euch getan haben. Aber in dieser Nacht nahm man mir alles..es ist ein Wunder, dass ihr lebt..“ Dabei schielte er leicht zu Kuzanagi, ehe er ein wenig mit sich selbst sprach. „Ein Wunder..“ Während sie sprachen, entbrannte auf dem Spielfeld eine kleine Schlacht. „Ich habe versucht euch zu finden, drehte jeden Stein um. Jedoch vergebens. Also erklärte man Euch und Eure Mutter für Tod. Ich übernahm den Sitz als Fürst..und verbat alle Klingen in meinem Reich, damit es nie wieder zu solch etwas grausamen kommen konnte. Jedoch...gibt es auch jetzt noch Rebellen, welche nach meinem Leben trachten..jedoch scheint mir das Schicksal zuzulachen. Der feuerrote Schöpfer ist mir holt. Er brachte mir meine Söhne, welche Lehrlinge Shioko Shikanamis sind. Vielleicht kann ich nun diese elendige Revolution zerschlagen.“ Mit diesen Worten presste er äußerst aggressiv seinen Rammbock mitten vor die Mauersteine. „Und setze sie ebenso in die Zwickmühle wie dich mein Sohn.“ Dabei grinste er ein wenig stolz, während Kuzanagi sich nachdenklich das Kinn rieb. „Diese Rebellen haben unsere Mutter auf dem gewissen..auch wenn ich mich nicht an sie erinnere, habe ich dennoch eine Mutter vor meinen Augen verloren. Der Verlust bleibt der Gleiche. Jedoch möchte ich mich jetzt nicht bei dem Spiel darüber unterhalten..auch wenn ich gern wissen würde wie wir nach Rokkaido kamen.“ Ohne Großartig darüber nachzudenken, setzte er einen weiteren Stein, während Matsudaira überrascht das Geschehen musterte. Ebenso wie Kazuki hatte er gar nicht bemerkt, wie sich Kuzanagi vor gekämpft hatte.
 

Er war abgelenkt gewesen durch das Gespräch, jedoch erklärte das nicht, wie plötzlich ein Großteil seiner Armee besiegt worden war. Die Würfel selbst sprachen auch für Kuzanagi. Er hatte glatt 3 von ihnen auf seine Seite ziehen können und stand er nun mit einer Überzahl der Armee seines Vaters entgegen. Sein General hatte sich währenddessen förmlich durch die Reihen geschlagen. Eine unübliche Taktik, immerhin opferte man eine der mächtigsten Figuren des Brettes nicht um einfache Soldaten zu besiegen. Allerdings konnte ein Soldat allein auch nicht einfach so den General besiegen. Immerhin spielten Würfel auch im Kampf eine Rolle. Die höhere Zahl entschied über Treffer oder Parade. Und die Würfel waren in diesem Moment eindeutig Kuzanagi treu. Denn er setzte alles daran mit riskanten und fast schon dummen Zügen, gemischt mit einer riesen Portion Glück seinen Vater in die Enge zu treiben. Selbst Kazuki saß mit offenem Mund daneben und war sich nicht sicher, ob er gerade nur träumte. Die Worte ihres Vaters waren schon heftig gewesen, doch Kuzanagi im Shi gewinnen zu sehen übertraf dies um Welten.

Matsudaira wusch sich mit einem Stofftuch den Schweiß von der Stirn, während er versuchte irgend etwas gegen diesen Zug zu übernehmen. Jedoch legte Kuzanagi lediglich seinen Kopf schief, bewegte seinen General um ein Feld weiter und nahm schließlich auch den General seines Vaters gefangen. „Ich würde sagen das genügt.“ Meinte Kuzanagi daraufhin und erhob sich langsam. Das Spiel war zwar nicht beendet, jedoch hatte Matsudaira nicht mehr viele Möglichkeiten „Mach drauß was du möchtest Vater. Friedensvertrag, Einigung, was auch immer. Ich geh mir die Beine vertreten. Das Spiel war schon immer sehr langweilig..und nach all den Stunden sind meine Beine eingeschlafen.“ Dabei klopfte er sich mit den Händen gegen die Schenkel, ehe er langsam den Raum verließ. Sowohl Matsudaira und Kazuki sahen ihm Baff nach, ehe sie nochmal auf das Brett starrten. Kuzanagi hatte seine Steine so bewegt, dass er Matsudairas Schloss gnadenlos eingekesselt hatte. Auch wenn die Partie nicht beendet worden war, hatte er längst gewonnen. Ohne großartige Verluste zu erleiden. Kein Wort kam ihnen über die Lippen, als Kuzanagi verschwand.
 

Kazuki erhob sich schließlich und lief Kuzanagi hinterher, welcher sich im Hof auf ein Pferd schwang. „Kommst du mit Kazuki? Ich will mir mal die Gegend anschauen.“

Kazuki nickte nur und setzte sich selbst auf ein Pferd, ehe sie gemeinsam wegritten. „Hast du was von Goe gehört?“ Meinte Kuzanagi, während er geradewegs nach vorne sah. Kazuki schüttelte seinen Kopf mit gleichgültiger Miene. „Der wird sich noch melden. Spätestens wenn wir weiter reisen. Du willst doch weiter reisen. Oder?“

Kuzanagi schnaubte kurz ertappt. „Natürlich! Ich genieße zwar dieses Leben hier, aber die Urmission habe ich nicht vergessen! Halt mich nicht für einen dieser Neureichen Snobs, welche mit dem Geld um sich werfen und das Wichtige im Leben aus den Augen verlieren“
 

Kurze Zeit später, kamen die Beiden in einem Dorf namens Hashi an. An einem Stand machten sie einen kurzen Stopp. Kazuki wollte sich lediglich erkundigen, während sich Kuzanagi mit allerhand Souvenirs eindeckte. Masken, Wappen, geschnitzte Figuren. Der Verkäufer sah Kuzanagi nur ratlos an, als dieser alles am Pferd entlud. „Sie müssen das noch bezahlen“ Meinte er. Kuzanagi lachte nur kurz überheblich auf und drehte sich zu diesem. „Ich denk nicht mal dran zu zahlen, ich bin adlig!“

Kazuki hielt sich lediglich vor Fremdscham die Hand vor das Gesicht, während der Verkäufer nach den Wachen schrie welche die Beiden sofort umstellten. Als sie jedoch das Wappen am Rücken Kuzanagis und Kazukis sahen, nahmen sie langsam ihre Waffen runter. „Verzeiht junger Herr, da gab es wohl ein Missverständnis. Wir kümmern uns darum. Reitet ruhig weiter.“

Kuzanagi nickte lediglich, ehe er dem Verkäufer noch die Zunge raus streckte und mit Kazuki weiter ritt.

„Musste das sein du Idiot?“ Meckerte Kazuki ihn an, ehe Kuzanagi nur mit den Schultern zuckte. „Tut mir Leid, ich hab mich zu sehr daran gewöhnt alles umsonst zu kriegen wie in der letzten Stadt. Kann ja nicht wissen, dass Vater hier nicht viel tut.“ Danach sprach keiner mehr und sie sahen sich fast schon sorglos die Landschaft an. Erst nach einigen Stunden, machten sie sich langsam auf den Rückweg. Jedoch wurden sie von 2 Boten aufgehalten, welche alles andere als begeistert wirkten. Panik stand in ihrem Gesicht geschrieben. „Junge Herren! Etwas furchtbares ist geschehen! Die Junge Herrin Kurumi wurde von Rebellen entführt! Sie haben bei ihrem Ausflug auf der Lauer gelegen und die Wachen ausgeschaltet! Ihr sollt auf der Stelle zurück kehren“

Kuzanagi biss sich auf die Lippen und sah zu Kazuki. „Dafür ist keine Zeit, wisst ihr wo man sie ungefähr hingebracht hat? Wir befreien sie, sofort!“
 


 


 


 

Sie rissen die Zügel ihrer Pferde um und konnten lediglich ein paar Informationen entlocken. Am naheliegensten war ein Lager am Fluss. Immerhin mussten die Rebellen Schiffe nutzen um irgendwie unbemerkt voran zu kommen. Also ritten sie dem großen Fluss entlang, während sie alles nach einem Anzeichen absuchten. Rauch am Himmel, Treibholz im Fluss oder Lärm. Es wäre auch nur zu schön gewesen, jedoch hätte ihr Vater sicher schon längst gehandelt, wenn er gewusst hätte wo sie sich aufhielten.
 

Jedoch fanden sie auch nach Stunden keinerlei Anzeichen. Da es dämmerte und ziemlich frisch wurde, banden sich die Beiden einen Haori um die Körper um nicht zu frieren. Die Lage schien aussichtslos. Es war kein Versteck auffindbar und alles was zu sehen war, war ein Dorf am Horizont. Auf dieses ritten sie zu, denn es dämmerte bald. Sie mussten für diese Nacht auf den mittlerweile gewohnten Luxus verzichten und wie früher in einem schlichten Gasthaus übernachten. Wenn es so etwas überhaupt gab. Denn mehr als 5 Häuser wies das Dorf nicht auf. Es trug nicht einmal einen Namen und war auch nicht auf der Weltkarte welche Kazuki bei sich trug zu sehen. Sie hielten vor einem Haus, stiegen ab und riefen nach jemandem. Als sich die Tür öffnete, stand ein alter Mann vor ihnen der sie lediglich fragend ansah.

„Guten Tag, wir sind weit von zu Hause und würden gerne, wenn es ihnen keine Umstände macht die Nacht hier verbringen. Unsere Pferde sind gut erzogen, um diese müssen sie sich nicht kümmern. Ein Dach über dem Kopf genügt uns.“ Sprach Kazuki, während der Mann nickend Platz machte. „Natürlich. Hier ist es Nachts gefährlich, kommt ruhig rein.“

Das Haus wirkte zwar nicht sehr groß, jedoch fanden sie im Inneren eine gemütliche Atmosphäre wieder. Dutzende Männer lachten und feierten zusammen. Es waren alles kräftige Männer auch wenn diese nicht sehr gepflegt wirkten. Die gute Stimmung galt wohl einer erfolgreichen Jagd oder sonst irgendeinem besonderem Ereignis. Zumindest deutete es Kazuki so.
 

Diese blickten natürlich sofort auf den Neuzugang, ehe einer der Männer aufstand und zu ihnen lief. „Willkommen! Ich bin Gota! Wer auch immer ihr seit esst und trinkt mit uns! Wir feiern unseren jüngsten Erfolg!“ Dabei reichte er den Beiden einen fast schon riesigen Krug mit undefinierbarer Substanz welche süßlich roch. Während Kazuki dieses skeptisch musterte, kippte es Kuzanagi in einem Zug hinunter. „Das musst du probieren! Das schmeckt fabelhaft! Was ist das?“ Meinte er begeistert, während Gota nur grinste. „Selbst gebrannter Alkohol aus Beeren und Kräutern.“ Kuzanagi rieb sich interessiert am Kinn. „Ich nenne es Kräubeer Schnaps!“

Kazuki seufzte nur ehe auch er trank und positiv überrascht eine Augenbraue hob. Sie setzten sich zu den anderen und verwickelten sich in diverse Gespräche. „Wir suchen unsere Schwester und sind etwas lange geritten.“ Eigentlich sollte Kuzanagi nicht viel über dieses Thema reden. Kazuki hatte es ihm verboten. Wenn jemand davon erfuhr, würde es nur Ärger geben. Also lenkten sie ab. Kuzanagi feierte zusammen mit den anderen. Gota lachte mit ihnen und sie stießen an. Es kamen allerhand Geschichten auf. Von ihrer Zeit in Shiokos Dojo bis hin zu den Kampf gegen Jin.
 

„Kuzanagi, Kazuki. Ihr habt echt viel erlebt! Wisst ihr, wir waren alle mal Soldaten. Wir haben im Grunde nur uns, also leben wir in diesem kleinen Dorf hier. Ich teile den Verlust eurer Mutter, auch ich habe meine Eltern einst verloren. Ich hoffe ihr findet eure Schwester. Aber wisst ihr, als fähige Kämpfer wärt ihr eine richtige Bereicherung für unsere Truppe. Wollt ihr mitmachen?“ Kuzanagi grinste breit und stellte seinen Krug ab. „Was ist das denn für eine Truppe?“

Gotas Blick wurde ein wenig ernster und er sah sich gut um. „Eigentlich sollen wir keine Kameraden anwerben wenn unser Anführer nicht da ist, aber ich vertrau euch Beiden. Ihr habt unter der legendären Shioko Shikanami gelernt und sogar einen der Tierkreiszeichen ausgeschaltet. Außerdem erkenne ich an deinen Augen, dass du ein aufrichtiger Mann bist Kuzanagi.“
 


 

Langsam erhob sich Gota, ehe er die anderen bat still zu sein. „Ihr müsst wissen, dass wir alle bei unserem Fürsten Matsudaira in Ungnade gefallen sind. Er ist ein Monster der dieses Land ruiniert. Seit er die Macht übernahm, geht es den Bürgern immer schlechter. Er hat alle Formen von Klingen verbieten lassen. Es gibt kein Fleisch mehr. Kein Gemüse. Keine wirkliche Nahrung. Alles was man bekommt ist Reis. Reis hier Reis da. Also haben wir uns zusammen geschlossen um ihn zu stürzen. Und das mit allen Mitteln. Wir feiern für einen bevorstehenden Eingriff, seid ihr dabei?“

Die Mienen der Beiden Ronin verdunkelten sich immer mehr. Einige Schweißperlen standen ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie waren in der Höhle des Löwen. Und die Löwen hatten keinerlei Ahnung wer die Beiden waren. Sie hatten eigentlich damit gerechnet, die Rebellen nach und nach auszuschalten, bis sie ihre Schwester bekamen. Am Besten wäre es sogar gewesen, ganz ohne einen Kampf Kurumi zu befreien. Denn einige Dutzend bewaffnete Gegner, welche auch noch Soldaten waren, sollte man nie auf die leichte Schulter nehmen.
 

Vorsichtig griff Kazuki nach seinem Schwert und erhob sich, Kuzanagi stand ebenfalls langsam aus dem Schneidersitz auf. „Jaaaa...wir...sollten vielleicht langsam gehen“ Meinte Kuzanagi leise und schlich sich dabei mit dem Rücken voran zur Tür. Die Rebellen sahen die Beiden merkwürdig an, ehe Gota auch aufstand und eine Hand auf seine Schulter legte. „Es ist Nacht. Auch wenn ihr euch nicht anschließt, seid doch bitte unsere Gäste.“ Dabei rutschte jedoch Kuzanagis Umhang nach unten und gab das Symbol auf seinem Rücken frei. Kazuki rempelte ihn an und hob den Umhang schnell auf um ihn Kuzanagi zu geben. Dieser nahm ihn um ihn sich wieder anzuziehen in einem rasantem Tempo. „Phu das war knapp!“ Die Rebellen sahen ihn jedoch nur neugierig an. „Was war knapp?“ Kuzanagi wand mit seiner Hand ab. „Ach das Symbol auf meinem Rücken, habt ihr es nicht gesehen?“

Die Rebellen schüttelten monoton ihren Kopf, Kuzanagi lächelte nur und nahm den Umhang wieder ab. „Verzeihung, ich meinte dieses Symbol hier!“ Kazuki hielt sich nur die Hand vors Gesicht, während sich Kuzanagi mit dem Rücken zu den verwirrten Rebellen drehte. Ihre Mienen verzogen sich langsam und binnen Sekunden hatten alle zu Waffen gegriffen welche neben ihnen lagen. Sie waren von gut 20 Mann umstellt, angeführt von Gota. „Ihr gehört zum Fürsten Matsudaira?! Seid ihr sein Gefolge?“ Kuzanagi, welcher schon den Todesblick von Kazuki spüren konnte schüttelte seinen Kopf. „Gefo..was? Nein wir sind seine Söhne!“ Kazuki wollte ihm noch den Mund zu halten, es war jedoch zu spät.
 

Wie erwartet waren die Rebellen nicht in der Stimmung für Verhandlungen mit dem Feind, weswegen sie ihre Waffen nun in den Anschlag nahmen. Allesamt waren Schwertkämpfer, welche ihre Klingen bedrohlich in ihre Richtung hielten. Sich da raus zureden konnten sie nun vergessen, weswegen Kazuki sein Schwert zog und Kuzanagi seines ebenfalls in einer Verteidigungsstellung festhielt. Den ersten Streich machten nun die Rebellen. In Zweiergruppen griffen sie jeweils einen an. Mehr konnten in einem Haus nicht auf sie zu gehen. Allerdings hatten die Beiden Ronin einen Vorteil. Und zwar eine Exzellente Ausbildung Shioko seits, wodurch sie die Angriffe fast schon mit Leichtigkeit parieren konnten. „Sagt uns einfach wo Kurumi steckt und wir lassen euch in Ruhe!“ Meinte Kuzanagi, während er einen weiteren Schlag abfing. Gegen die Übermacht kamen sie jedoch auch nicht an. Zwar hatte Kuzanagi einen ausgeschaltet und Kazuki 2 entwaffnet, jedoch traten direkt 3 Neue auf den Plan, sodass die Beiden Ronin in eine Ecke gedrängt wurden. Das surren und klirren von Schwertern war im ganzen Haus zu hören. Die Rebellen reagierten auch nicht wirklich auf Kuzanagis Forderung, sondern stürzten sich lieber weiter auf die Beiden.

So war es nicht verwunderlich, dass ein Rebell nach dem anderen bewusstlos zu Boden fiel. Kuzanagi hatte lediglich zugeschlagen und Kazuki hatte hier nicht die Reichweite und den Platz um jemanden tödlich zu verletzen. Schließlich stand ihnen nur noch Gota gegenüber, während die Beiden Schwertkämpfer hektisch und verschwitzt atmeten.

„Wir haben euch eingeladen und vertraut! Und ihr tretet es mit Füßen, indem ihr uns so etwas verheimlicht?! Ihr seid der verdammte Feind! Ich sollte euch Beide im Namen unseres Anführers ausweiden!“

Kuzanagi fletschte wütend seine Zähne und brüllte ihm einen Konter entgegen. „Sollen wir raushängen lassen, dass wir seine Söhne sind und damit prahlen oder was?!“

Kazuki konnte sich eine schnippische Bemerkung nicht verkneifen, zumal es ohnehin Kuzanagis Schuld war. „Hat dich davor doch auch nicht abgehalten..Du hast dich benommen wie ein verzogenes Gör. Schlimmer als unsere Schwester“

Kuzanagi sah kurz zu Kazuki, ehe er betrübt den Kopf hängen ließ. „Stimmt..ich habe mich ziemlich daneben benommen..und war nicht unbedingt eine Hilfe für Kurumi..dennoch werde ich sie befreien!“

Dabei sah er Entschlossen zu Gota, stürmte auf ihn zu und machte Anstalten sein Schwert zu ziehen, was er auch scheinbar schaffte, denn dieses mal löste sich die Klinge ein wenig von der Scheide. Auch wenn in diesem Moment ein neues Gesicht dazwischen sprang und Kuzanagi mit einem Ellbogenstoß zurück stieß. Dieser landete auf seinem Hintern und sah verwundert nach oben.
 

Ein Mann welcher einen langen Schal um seinen Hals trug und somit seinen Mund verdeckte stand vor ihm. Er hatte silbernes, langes Haar und rote Augen. Hinzu kam eine helle Haut. In seiner Hand hielt er ein großes Katana, welches er Kuzanagi mit der Spitze an die Brust hielt.

„Lead! Du bist schon zurück?! Gerade rechtzeitig, diese Beiden Kerle da sind die Kinder von diesem Bastard Matsudaira! Sie haben alle unsere Jungs ausgeschaltet!“

Lead hielt die Spitze seines Schwertes direkt an Kuzanagis Kehle und sah ihm tief in die Augen. Er machte Anstalten etwas zu sagen, stoppte jedoch und sah beinah schon Fassungslos zu diesem. Erst langsam steckte er sein Schwert weg. „Kuzanagi und Kazuki, ihr lebt also wirklich noch? Dann hat euch Rokkaido nicht unter gekriegt!“ Die Beiden Ronin sahen sich gegenseitig nur fragend in die Gesichter. Woher kannte der Anführer der Rebellen sie Beide?
 

Im Schloss hingegen stand Matsudaira an einem Fenster im Hauptsaal, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt und mit finsterem Blick in Richtung Horizont. Der alte Mann, welcher ihn damals in die Stadt begleitet hatte kam langsam von hinten und kniete sich auf den Boden. „Mein Herr, ihr habt ihnen nicht die Wahrheit gesagt oder?“

Matsudaira begann leicht zu Grinsen, ohne seinen Untertan anzusehen. „Es wäre töricht den Beiden die Wahrheit zu sagen. In diesem Moment schalten sie diesen Rebellenabschaum aus. Was macht es da, ein wenig zu lügen? Diese ekelhaften Rebellen sind mir schon seit 15 Jahren ein Dorn im Auge. Sie halten sich nicht an meine Gesetze und noch schlimmer: Sie kennen die ganze Wahrheit. Du weißt doch, was passiert wenn das Volk davon erfährt oder?“ Der Diener hob nur leicht seinen Kopf. „Natürlich, man würde Euch öffentlich anprangern und hinrichten. Bei lebendigem Leib verbrennen.“ Matsudaira wollte gerade etwas sagen, als er hinter sich Schritte hörte und langsam umdrehte. „Wer wagt es den Fürsten unangekündigt zu stören?!“
 

Im Haus der Rebellen hatte sich die dicke Luft langsam gelegt. „Kannst du das...noch mal wiederholen? Ich glaub ich habe das nicht verstanden.“ Meinte Kuzanagi unglaubwürdig und legte nur seinen Kopf schief. Lead kniete vor ihm, mit gesunkenem Haupt in einer entschuldigenden Pose. „Ich habe euch damals in Rokkaido ausgesetzt um euch vor eurem Vater zu schützen! Es tut mir Leid für meine Unfähigkeit! Ich kann nur erahnen was ihr erleiden musstet in dieser dreckigen Stadt!“

Kazuki hatte sich zu ihnen gesellt, seine Waffe weggesteckt und sich im Schneidersitz neben Kuzanagi begeben. „Vor unserem Vater zu schützen?“

Lead holte tief Luft ehe er die Beiden ansah. „Euer Vater hat mir vor 20 Jahren befohlen Euch und Eure Mutter zu töten. Aber ich konnte es nicht tun. Es tut mir Leid..dass ich euch einen solch tiefen Schnitt am Rücken verpasst hatte..jedoch musste ich es glaubwürdig aussehen lassen, damit ich wenigstens Euch retten konnte..bei eurer Mutter habe ich versagt.“
 


 

Kuzanagi hielt sich langsam den Kopf. Es machte keinerlei Sinn was Lead sprach, jedoch konnte er ihm bei seinen Worten nicht misstrauen. Kazuki hatte seine Augen geschlossen um besser nachzudenken. „Was genau war passiert? Und bitte begib dich aus dieser erbärmlichen Pose! Das ist ja peinlich.“

Lead setzte sich schließlich vor die Beiden und begann ihnen die ganze Wahrheit zu erzählen.

„Ihr wurdet aus einer Affäre heraus geboren. Eure Mutter, Hana, sie war eine wunderschöne Frau mit eisblauen Augen. Es war eine geheime Beziehung zu der Zeit, in der euer Vater selbst noch ein Prinz war. Er war zwar der rechtmäßige Erbe, jedoch kam sein Bruder dahinter. Euer Großvater war ein sehr konservativer Mann..er hätte euren Vater welcher zu dieser Zeit mit einer anderen Frau verlobt war verbannt. Also entschloss sich Matsudaira euch und eure Mutter loszuwerden. Ebenso wie seinen Bruder. Ihr solltet jedoch wissen, dass euer Großvater selbst ebenfalls ein Tyrann war. Dem Volk ging es schlecht, es gab Krieg und das Wetter ruinierte jede Ernte. Jedoch wusste selbst ich, dass es mit eurem Vater niemals besser werden konnte. Also nahm ich euch mit und floh nach Rokkaido. Ich setzte euch aus und verschwand selbst..bis ich schließlich hier gelandet bin. Ich weiß nicht, was euch Matsudaira erzählt hat..oder ob ihr mir glauben könnt..jedoch werde ich nicht gegen euch kämpfen! Denn ihr seid die letzte Hoffnung für dieses Land. Ihr seid nicht verdammt, so zu enden wie Matsudaira oder euer Großvater. Wenn ihr mir dennoch nicht glaubt, tötet mich!“
 

Kuzanagi kratzte sich am Kopf und versuchte diese ganzen Informationen irgendwie zu verarbeiten, während Kazuki schwieg. Jedoch konnte man an seinem Gesicht ablesen, dass er nicht gerade glücklich war. „Wir kamen nie hier her um euch zu töten, alles was wir wollten war unsere Schwester..wir kamen auch eher zufällig in diese Gegend und wollten nur Schutz für die Nacht. Ich kann dir diese Geschichte nicht einfach so abkaufen, jedoch scheinst du auch nicht wie ein Lügner auszusehen..vielleicht versuchst du mich geschickt zu manipulieren..ich weiß es nicht!“ Langsam erhob sich Kuzanagi und sah dabei zu Kazuki. „Gebt uns einfach unsere Schwester und wir verschwinden! Dann stellen wir Vater zur Rede!“

Kazuki ließ ein genervtes Seufzen erklingen, ehe er sich erhob. „Kurumi ist nicht hier. Sie war nie hier. Das war eine Lüge von ihm, es wäre in der kurzen Zeit gar nicht möglich gewesen sie so weit weg zu schleppen. Außerdem hätten wir sie längst gehört. Das sind keine Unmenschen, das sehe sogar ich. Ob sie die Wahrheit sagen, wissen wir jedoch erst wenn wir mit dem Fürsten geredet haben. Wir brechen sofort auf“

Lead sah ungläubig zwischen den Beiden her, ehe auch er sich wieder erhob. „Ihr seid dennoch eingeladen, die Nacht hier zu verbringen. Es gibt hier zwar keine Banditen, jedoch befindet ihr euch nicht mehr im Reich eures Vaters. Euer Familienname wird euch also nichts nützen.“
 

Kuzanagi lief langsam zur Tür, während er sein Schwert auf den Rücken nahm. „Mir egal! Ich bin verwirrt und wütend! Auf wen weiß ich noch nicht. Entweder auf euch für diese Lüge oder auf Vater für seine Lüge!“ Zähne knirschend verließ er schließlich den Raum, während Kazuki ihm folgte.

„Du bist ein anständiger Kerl Lead. Im Grunde ist es mir egal, was ihr mit dem Mann macht der uns gezeugt hat. Ich hege keine Väterlichen Gefühle für ihn, da ich ihn nicht kenne! Jedoch lasst eure Finger von Kurumi! Sie ist unschuldig!“ Genervt seufzte Kazuki erneut und zog Kuzanagi schließlich aus dem Raum. Zusammen setzten sie sich auf die Pferde und ritten in rasantem Tempo los.
 


 


 


 


 

Als sie nach einigen Stunden dank des klaren Mondlichts den Palast ihres Vaters erreicht hatten, drosselten sie ihr Tempo. Alles war ruhig bis auf einige Grillen im hohen Gras. Weit und breit keine Menschenseele, eine fast schon düstere Atmosphäre. Wütend sprang Kuzanagi vom Pferd und lief geradewegs auf das Tor zu. Er lief durch das Papier durch, ohne die Schiebetür öffnen zu wollen. Kazuki lief ihm nach, anstatt durch das Loch zu gehen, schob er die Tür jedoch auf. „Beruhig dich Kuzanagi, es bringt nichts wenn du jetzt tobst.“ Jedoch stieß er bei ihm auf taube Ohren.

„Wo steckst du Matsudaira?!“ Schrie Kuzanagi wütend heraus, während er langsam in den Hauptsaal lief. In diesem lagen einige Kissen am Boden vor einer großen Trennwand hinter welcher der Fürst für Staatsangelegenheiten normalerweise saß. Kerzenlicht deutete, dass sich dahinter wirklich eine Person befand. Jedoch war es nicht Matsudaira, denn dieser stand immer noch am Fenster und sah in die Ferne. „Ich habe schon befürchtet, dass euch dieser elende Verräter her schickt. Und? Was hat er euch erzählt?“
 

Kuzanagi biss sich auf die Lippen, ignorierte die Gestalt hinter der Trennwand und wand sich an Matsudaira. „Wo ist Kurumi?!“ Matsudaira schloss seine Augen, er atmete ruhig ein und brach schließlich nach einiger Zeit die Stille. „Es bringt wohl nichts euch länger anzulügen oder? Dass sie nicht entführt wurde, scheint ihr begriffen zu haben. Sie ist auf ihrem Zimmer und schläft. Jedoch war diese kleine Lüge notwendig, damit ihr euch den Rebellen annehmt. Ihr wart die Schüler einer wahren Legende, also ging ich davon aus, dass ihr das gesamte Pack ohne Probleme ausrottet“

Kuzanagi ballte seine Hand zur Faust. „Kleine Lüge?! So wie es eine kleine Lüge war, dass uns Rebellen angriffen und uns entführten?“

Matsudaira blieb dabei weiter ruhig, drehte sich jedoch langsam zu Kuzanagi. „Ich habe nicht gelogen. Ein Rebell hat euch mit genommen und scheinbar irgendwo ausgesetzt. Ich habe ein paar Tatsachen verdreht. Aber scheinbar haben euch diese Rebellen den Kopf gewaschen. Glaubt ihr denen etwa mehr als eurem eigenen Vater? Erbärmlich, scheinbar hat euch das Leben bei dieser Bäuerin das Hirn vernebelt.“

Damit meinte er scheinbar Shioko, was Kuzanagi vollends dazu brachte unüberlegt zu Handeln. Er wollte gerade sein Schwert nehmen, als ihm Kazuki zuvor kam und Matsudaira an seinem Kimono packte. „Du wagst es unsere Mutter zu beleidigen? Du magst uns vielleicht gezeugt haben, aber Sie war uns mehr Familie als du!“

Matsudaira packte Kazukis Hand um sich zu lösen. „Du wagst es deinen Vater anzugreifen, du missratener Bastard?“
 

Kuzanagi biss sich auf die Lippen und zitterte wütend am ganzen Körper. „Was ist jetzt wahr und was nicht?! Du hilfst uns gerade nicht wirklich dabei dir noch ein Wort zu glauben! Was hast du unserer Mutter angetan?!“ Noch ehe Matsudaira etwas sagen konnte, öffnete sich an der Decke eine Luke und Goemon trat zum Vorschein. „Er hat sie töten lassen Kuzanagi. Ihr seid nichts weiter als Werkzeuge für ihn. Aber scheinbar wisst ihr schon ein wenig mehr, dann spar' ich mir die Informationen die ich heraus bekam.“

Kuzanagi sah kurz zu Goemon, während Matsudaira ihn wütend ansah. „Wie kann es ein niederer Bürger wagen in meinen Palast zu schleichen?! Mir reicht es!“ Er schubste Kazuki weg und zupfte seinen Kimono zurecht. „Ihr wart missraten Kinder welche hätten nie geboren werden dürfen! Eure Mutter war eine Hure. Jedoch dachte ich mir, dass es mir zu Gute käme, dass euch damals diese verweichlichte Wache nicht töten konnte. Doch selbst als Werkzeug seid ihr nutzlos. Nach dem was ihr wisst, habt ihr nicht einmal diesen simplen Auftrag ausführen können! Ich bin enttäuscht, was für Versager die große Shioko Shikanami trainiert hat!“

Die harten Worte seines Vaters, brachten Kuzanagi leichte Tränen in die Augen. Auch wenn er ihn kaum kannte, war er dennoch ihr Vater. Er hatte es nicht ganz glauben wollen, was er gehört hatte. Doch Matsudaira hatte es gerade bestätigt. Sie waren nicht gewollt und eine Last in den Augen ihres Vaters.

Sein Körper begann mehr und mehr zu zittern. Als er zu Kazuki sah, konnte er sehen, dass selbst er seine Gefühle nicht ganz verbergen konnte.

Es gab nur wenige Momente in denen er ihn geschockt erlebt hatte. Goemon schüttelte lediglich seinen Kopf, ehe der Raum und die Stille durch langsames Klatschen gebrochen wurde. „Ich störe die Familienkonferenz zwar ungern, aber bei so vielen Gefühlen wird mir einfach schlecht. Außerdem bin ich jemand, der sich selbst ein gewisses Zeitfenster für seine Aufträge setzt. Und ich hasse es diese zu überschreiten also..“

Alle Blicke galten nun der Trennwand, hinter der sich die Person welche dort die ganze Zeit gekniet hatte langsam erhob. Im nächsten Moment wurde diese sauber mit einem Schwerthieb geteilt. Ein großer Mann trat langsam in den Kerzenschein. Es war Tsujigiri, der maskierte Kopfgeldjäger. „Außerdem sollten eine Schlange und ein Schwein nun wirklich keine all zu schwere Beute sein..es hat schon genügt euch durchs ganze Reich zu folgen.“
 

Matsudaira grinste nur leicht und lief an Kazuki vorbei, direkt zu Tsujigiri. „Ich dachte schon ich müsste dich rufen! Ich habe mich geirrt, meine Söhne sind missraten und nutzlos! Ignorier meine Bitte und nimm sie meinetwegen mit, solang du dich danach um die besagten Rebellen kümmerst.“

Tsujigiri sah gar nicht erst zu Matsudaira, denn sein Blick galt allein seiner Beute. Kuzanagi hatte seine Augen zu schlitzen verengt, um bei dem schlechten Licht etwas zu sehen. „Und wer bist du jetzt bitte?!“ Kazukis Hand hingegen ruhte längst auf seinem Schwert, während Goemon seine Augen weitete. „Verdammt, das ist Tsujigiri! Haut lieber ab Jungs! Wir sehn uns draußen!“ Panisch verschwand er wieder hinter der Luke. Tsujigiri sah kurz nach oben, schüttelte dann jedoch nur seinen Kopf. „Für Statisten und kleine Fische habe ich sowieso keine Zeit...“ Langsam trat er noch näher an die Beiden, bis er schließlich vollkommen im Licht stand und sie sein Auftreten sehen konnten. Beim Anblick der Maske riss Kuzanagi die Augen auf. Er hatte diese Maske schon einmal gesehen.
 

Tsujigiri hielt langsam das gezogene Schwert in ihre Richtung. Dessen Klinge war Pech schwarz.

Als Kuzanagi diese sah, verengten sich seine Pupillen. Im nächsten Moment hatte er sich bereits auf Tsujigiri gestürzt und mit seiner Waffe ausgeholt. Mit immenser Kraft schlug Kuzanagi zu. Sein Gesicht spiegelte blanken Zorn wieder. Tsujigiri hob blitzschnell sein Schwert um den Angriff abzuwehren, wurde durch den Aufprall jedoch weit nach hinten gedrückt, während Kuzanagi förmlich vor Wut schrie. Kazuki war fassungslos, denn er hatte Kuzanagi noch nie so erlebt.

„Kraft und Anmut...sucht man bei dir Vergebens.“ Schließlich lenkte er den Druck von Kuzanagi um, sodass dieser links von Tsujigiri zu Boden krachte. Sofort hob Tsujigiri das Schwert an um Kuzanagi zu durchbohren, dieser drehte sich jedoch weg und schnappte sich beim aufstehen eins der Schwerter welche auf einem Ständer hingen. Dass es sich um einen Familienschatz handelte war ihm in diesem Moment egal. Er warf sein eigenes Schwert in die Nächste Ecke und stürzte sich erneut mit tosendem Geschrei auf Tsujigiri. Immer und immer wieder schlug er wütend mit der scharfen Klinge auf das Schwert von Tsujigiri ein, welcher immer mehr nach hinten gedrückt wurde. Er parierte jeden weiteren Schlag nahe zu perfekt, während durch den Aufprall sogar Funken in der Luft sprühten welche bedrohlich knisterten.
 

„Kuzanagi! Was ist in dich gefahren!“ Schrie Kazuki ihm entgegen, während Kuzanagi weiter auf Tsujigiri einschlug. „Das ist der Mistkerl! Ich hab's an seinem Schwert erkannt! Das ist das Monster welches Mutter damals getötet hat!“ Kazuki weitete bei Kuzanagis Worten die Augen und sah Tsujigiri fassungslos an. „Bist du dir sicher?!“

Tsujigiri lachte kurz auf, ehe er Kuzanagi mit dem Bein den die Füße weg zog, sodass dieser auf den Boden fiel. „Ich hab eure Mutter getötet? Sicher? War auf sie ein Kopfgeld ausgesetzt? Kann durch aus sein, dass da auch mal ein Weib unter meiner Beute war.“ Diese Worte sorgten jedoch dafür, dass Kuzanagi nur noch wütender wurde. Ihm standen förmlich die Haare zu Berge als er aufsprang und mit einer Umdrehung versuchte Tsujigiri den Kopf abzutrennen. Es war das Erste Mal, dass Kuzanagi versuchte jemanden zu töten. Auch wenn der Anblick seines Gesichtes, kein bisschen dem alt bekannten gutmütigen Samurai glich.
 

Als Kuzanagi schließlich wieder weggedreht wurde, stürmte Kazuki dazu um sich einen gekonnten Schlagabtausch mit Tsujigiri zu liefern. Er schlug von oben zu, von der Seite und drehte sich sogar einmal um hinter Tsujigiris Rücken zu landen damit er ihm das Schwert von hinten rein stechen konnte. Doch jeden Angriff parierte Tsujigiri mit seinem Schwarzen Schwert, ehe er selbst einen Angriff startete. Diesem entging Kazuki nur Haarscharf, indem er den Hieb ein wenig umleitete. Ein kleiner Schnitt an seiner Wange blieb dennoch zurück, aus welchem leicht das Blut lief. Beeindruckt pfiff Tsujigiri lediglich, ehe er kurz sein Schwert zurück zog um einen weiteren kraftvollen Schlag von Kuzanagi aufzuhalten, welcher von hinten kam. Er drehte dabei Kazuki nicht einmal den Rücken zu, sondern hielt das Schwert lediglich an seinen scheinbar ungeschützten Rücken. „Du bist deutlich fähiger als das Schwein. Deine Technik ist wirklich ein Augenschmaus..aber dass du meinen Angriff parierst, das kotzt mich richtig an! Ich wollte das eigentlich schnell beenden und mich nicht mit euch rumschlagen!“

Als Kuzanagi mit der Faust ausholte, während ihre Schwerter sich noch kreuzten, drehte sich Tsujigiri einfach zur Seite, sodass Kuzanagi gegen seinen Bruder flog und ihn mit riss.

Kazuki stieß Kuzanagi sofort von sich und erhob sich. Bevor er wieder auf Tsujigiri zu rannte.

Im Eifer des Gefechts, bemerkte niemand wie Matsudaira sich aus dem Staub machte.
 

Mit einem gewaltigen Sprung versuchte es Kazuki diesmal, einen verheerenden Treffer zu landen, jedoch wehrte Tsujigri auch diesen ab. Seinem Schwerthieb wich Kazuki haarscharf aus, sodass sein Kimono leicht aufgeschnitten wurde. Ein verächtliches Zungenschnalzen entwich ihm dabei. Als Tsujigiri erneut zuschlagen wollte, schlitterte Kazuki unter seinen Beinen hindurch, sprang auf und versuchte erneut mit Schwung zuzuschlagen, doch das Schwert von Tsujigiri wehrte auch diesen Angriff ab.

Kuzanagi sprang dabei über den gebeugten Kazuki und warf sich förmlich auf Tsujigiri. Dieser schlug ihn jedoch mit der Schulter weg.

Kuzanagi schlitterte über den Boden und kam bei Muda liegen. Er hustete kurz auf vor Schmerz und hielt sich die getroffene Stelle.

Kazuki achtete gar nicht auf Kuzanagi, und griff Tsujigiri noch ein weiteres mal an. Immer wieder kreuzten sich ihre Klingen, während Kuzanagi sich langsam mit Muda als Stütze erhob und nun mit 2 Schwertern in jeweils einer Hand auf Tsujigiri zusprintete. Diesesmal griff er mit beiden Waffen an, jedoch schlug ihm Tsujigiri nach dem zweiten Schlag das gezogene Schwert aus der Hand, dass Kuzanagi nur noch Muda hatte um sich vor dem nächsten Angriff zu verteidigen Dieser hatte so viel Kraft, dass er nach hinten flog. Das selbe tat Tsujigiri schließlich auch bei Kazuki, ehe sie wieder einen gewissen Abstand zueinander hatten.
 

Dann steckte Tsujigiri sein Schwert langsam weg und blies genervt die Luft raus. „Der Kampf geht mir viel zu lange..gegen Zwei zu kämpfen ist lästig. Du da, Schlange. Du bist gefährlicher als das Schwein. Also schalte ich dich zu Erst aus.“ Dabei griff Tsujigiri in seinen großen Mantel, während Kazuki hektisch atmend zusah. Er wollte nicht blind auf ihn zustürmen. Kuzanagi war jedoch immer noch ziemlich wütend, zumal gerade ein gewisses Wort gefallen war. „Wie kannst du Monster es wagen, meinen Bruder als Schwein zu bezeichnen! Ich zeig dir gleich wie gefährlich ich noch sein kann!“

Dabei holte er mit seiner Waffe aus. „Kuzanagi mach das nicht du Idiot!“ Kazuki konnte seinen Bruder gerade noch zurück halten, indem er ihn festhielt. Im selben Moment hatte Tsujigiri einen merkwürdigen Gegenstand heraus gezogen. Er hatte die ungefähre Form eines L's und die lange Seite war auf die Beiden gerichtet. „Grüß die große Schlange von mir“ Meinte er mit rauer Stimme, während er in Kazuzkis Richtung zielte und und einen Stift am Bogen des L's zurück zog.

Kuzanagi lachte nur kurz auf. „Was willst du denn mit dem komischen Ding da?“ Meinte er spöttisch, während Kazuki nichts gutes ahnte und in Abwehrstellung ging. Es war das Erste mal, dass die Beiden so etwas merkwürdiges sahen.
 

Als ein lauter Knall ertönte, rissen Beide jedoch geschockt die Augen auf. Instinktiv versuchte Kazuki vor etwas auszuweichen, von dem er nicht einmal wusste was es war. Jedoch riss es ihn von den Füßen und er hielt sich nach einem lauten Schmerzschrei die Schulter. Es war das Erste mal, dass im Edoreich eine Schusswaffe zum Einsatz kam. Denn diese Waffen waren den Menschen hier fremd. Kuzanagi riss den Kopf in Kazukis Richtung und war vom Schock wie paralysiert. „Kazuki! Was ist mit dir?!“ Sofort eilte er zu ihm, ehe er sah, dass aus Kazukis Schulter Blut lief. Die Zeit in der Beide geschockt waren, nutzte Tsujigiri um in aller Seelenruhe nach zu laden. „Ihr Samurai seid so dumm mit euren primitiven Waffen. Aber das kommt mir natürlich zu Gute.“ Dieses mal zielte er auf Kuzanagi. „Schade, dass ich nicht getroffen habe, aber das dürfte dich zumindest stark ausbremsen. Jetzt ist das Großmaul dran.“ Erneut ertönte ein lauter Knall, Kuzanagi hielt sich reflexartig Muda schützend vor den Körper. Die Kugel knallte gegen das Metall, sodass Kuzanagi durch den Aufprall auch umgeworfen wurde. Jedoch gab Muda nicht nach und lenkte den Schuss zumindest ab. Die Kugel traf eine Lampe an der Decke, welche zu Boden flog und zersprang. Das Feuer erlosch jedoch nicht, sondern brannte weiter an der Kerze welche am Boden lag. Der Rauch welcher aus der Pistole kam, verdeckte dabei die Maske von Tsujigiri.
 

Zumindest hatte der Schock dafür gesorgt, dass sich Kuzanagi für einen kurzen Moment beruhigt hatte. „Heute ist echt nicht mein Tag“ Meinte Tsujigiri Zungenschnalzend, während er sein Schwert zog und auf die Beiden zu lief, flammte in Kuzanagi langsam wieder der Zorn hoch. Immer wieder kamen ihm die Bilder von jener Nacht hoch. Immer wieder sah er diese Maske und das Schwarze Schwert vor Augen. Shiokos Leiche und das Gewitter am Himmel. Ein Donnerschlag riss Kuzanagi schließlich aus seinem Schock, während das Feuer begann sich rasant auszubreiten. Erneut schrie Kuzanagi wütend auf. „Du hast unsere Mutter getötet du Schwein!“

Tsujigiri blieb kurz stehen, sah nachdenklich an die Decke, ehe er sprach. „Auf euren Steckbriefen stand Shikanami, das war doch dieses Monster mit ihrem Dojo oder? Meint ihr die mit Mutter? Euer Familienstammbaum verwirrt mich, interessiert mich aber auch nicht. Immerhin stirbst du durch die Selbe Klinge wie dieser Dämon“ Mit den Worten holte Tsujigiri zu einem Schlag aus. Doch genau diese Worte hatte Kuzanagi gebraucht um endlich Bestätigung zu haben. Das war der Mörder ihrer Mutter. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie er mit dieser Situation umgehen würde wenn sie eintraf. Doch jetzt wo es so weit war, wollte er nur eins: Tsujigiri tot sehen. Weswegen er sein Schwert fest umklammerte und mit aller Kraft zu schlug. Immer wieder schlug er auf Tsujigiri ein. Ganz gleich ob dieser parierte. Denn auch Tsujigiris Schläge parierte er dieses mal. Kazuki war wie durch Zauberhand verletzt worden, sodass es jetzt an Kuzanagi lag die Sache zu beenden.

Er versuchte es von allen Seiten, während die Flammen sie immer mehr einschlossen. Doch in diesem Moment war es Kuzanagi egal ob er verbrennen würde, solange er Tsujigiri erwischte. Die extreme Hitze und die knirschenden Balken lenkten Kuzanagi keine Minute ab. Er schlug zu. Er stach zu. Er trat zu. Ihm war alles recht. Schließlich schaffte er es Tsujigiri in die Seite zu treten, was wieder für einen gewissen Abstand sorgte.
 

Tsujigiri atmete etwas schwerfälliger, hielt sich kurz die Seite, ehe er selbst ausholte. „Jetzt zwingst du mich dazu aufs ganze zu gehen!“ Doch noch bevor Tsujigiri zuschlagen konnte, stürzten Balken von der Decke und trennten den Raum so ab. „Pha. Ihr habt mehr Glück als Können!“ Meinte er wütend, ehe er sein Schwert wegsteckte. Kuzanagi hämmerte jedoch wild mit seinem Schwert gegen die Balken, welche natürlich nicht nach gaben. „Komm gefälligst her du Schwein! Ich mach dich kalt!“ Tsujigiri zog sich den Mantel wieder eng um den Körper. „Oh das wird früher sein als euch lieb ist. Genießt diesen kleinen Sieg, beim nächsten Mal seid ihr Tod.“

Das passte Kuzanagi überhaupt nicht, selbst wenn er sich starke Verbrennungen zuziehen würde, versuchte er die Balken mit seinem Schwert anzuheben. Kazuki legte jedoch seine Hand auf Kuzanagis Schulter. „Es bringt nichts Kuzanagi, lass uns abhauen! Wir wissen jetzt, dass er in der Nähe ist und uns jagt! Wir kriegen ihn noch, das muss fürs Erste genügen!“ Kuzanagi sah mit Tränen in den Augen zu Kazuki, ehe er nickte und mit ihm aus dem Raum eilte.
 

Tsujigiris Stimme ertönte noch ein Letztes Mal. „Ich werde im Kolloseum auf euch warten, zwingt mich nicht euch zu suchen. Wenn ihr mich so sehr tot sehen wollt wie ich euch, ist es egal wo und wann wir aufeinander treffen“ Danach konnte man nur noch das Knistern des Feuers und das nachgebende Holz hören.

Als die Beiden durch die mittlerweile stark brennenden Flure rannten, hörten sie plötzlich eine Stimme.

„Kazuki! Kuzanagi! Den Schöpferwesen sei Dank ihr lebt! Holt mich gefälligst hier raus!“ Es war Matsudaira, welcher von Holzbalken begraben war. Kuzanagis Blick galt dem Boden, als er stehen blieb. Erst langsam lief er weiter. „Hilf dir Selbst... Vater“ Meinte er kühl, ehe er mit dem ebenso wenig betroffenen Kazuki heraus eilte. Das ganze Schloss stand mittlerweile in Flammen. Hustend stürzte Kazuki auf den Boden als er die frische Nachtluft roch. Immer noch hielt er sich die Schulter. Glücklicherweise tauchte Goemon wie gewohnt aus dem Schatten eines Baumes heraus auf. „Kuzanagi! Kazuki! Ein Wunder das ihr lebt! Ich meine, natürlich lebt ihr!“

Kuzanagi stützte Kazuki mittlerweile, während er betroffen zu Goemon sah. „Hilf ihm! Dieser Bastard hat irgendeinen Zauber gewirkt und ihn verletzt!“

Kazuki sah leicht geschwächt zu Kuzanagi, die Schmerzen waren wirklich unerträglich. „Was hast du vor?“
 

Kuzanagi sah noch einmal zum brennenden Schloss, ehe er seine Waffe fest umschloss. „Mutter sagte zu uns, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann...jedoch wird es immer ein besonderes Band zwischen ihr geben. Ich muss etwas erledigen“ Nach diesen Worten stürzte sich Kuzanagi erneut in das brennende Schloss, während Goemon Kazukis Wunde behandelte.

Nach einigen Minuten konnten sie eine Gestalt ausmachen, welche aus dem Feuer lief. Es war Kuzanagi welcher eine Person in seinen Armen hielt. Es war Kurumi, welche bewusstlos war. „Ich konnte sie nicht zurück lassen..lasst uns abhauen!“ Im Takt nickten sowohl Kazuki als auch Goemon, ehe sie sich den Kuzagaul und 2 weitere Pferde schnappten und davon ritten. Im Hintergrund konnte man den in Flammen stehenden Palast sehen.
 

Im Feuermeer lag immer noch Matsudaira, welcher immer wieder nach Wachen oder sonst irgendwem schrie. Seine Frau war schon entkommen als Tsujigiri aufgetaucht war. Dennoch hoffte er, dass noch irgendjemand im Schloss war. „Helft mir endlich! Irgendwer!“ Als er schritte hörte, horchte er auf. Ein paar Stiefel stand genau vor seinem Gesicht. Als er aufblickte konnte er Tsujigiris Maske erkennen. „Welch ein Glück..Tsujigiri, hohl mich hier raus! Und dann rächen wir uns an diesen undankbaren Bastarden! Ich hätte sie niemals zeugen sollen!“

Tsujigiri blickte weiter auf Matsudaira herab. „Und was bringt mir deine Hilfe? Du warst mir keine Minute von Nutzen. Aber wenn du darauf bestehst, erspar ich dir den Flammentot.“

Matsudaira grinste zunächst, ehe er fragend auf das Gerät in Tsujigiris Hand blickte. „Wie willst du mir damit helfen?“

Tsujigiri erwiederte nichts, sondern drückte lediglich den Abzug und ein lauter Knall ertönte, welchen selbst noch die hunderte Meter weit entfernten Brüder hören konnten.



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