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Plans for World Domination, Tentacle Retrievers and Pancakes

von
Koautor: Arcturus

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Loki: Electric Boogaloo

Kate hatte recht. Sie hat die Zeit definitiv nicht. Es braucht nicht lange, um Loki zu überzeugen - das braucht es nie - aber es ist trotzdem zu lange.

Als sie sich aufrichtet, tut sie es in der Erwartung, sich Auge in Auge mit einem Tentakelterrier wiederzufinden. Doch da ist nichts. Kein Terrier. Nicht einmal einer von den kleinen. Und noch etwas fehlt-

„Speed hat das ... Ding über den halben Hof gebombt“, informiert sie Loki. „Die Reste sollten überall sein. Also ... warum knurrt es dann nicht?“

Loki schenkt ihr eines ihrer übertrieben breiten Lächeln.

„Soll ich es dir sagen oder willst du dich umdrehen?“

Sie kommt nicht dazu, zu antworten. Was auch immer sie sagt, es geht in einem lauten „SHIIIIII-!!!“ unter.

Sie tauschen einen Blick.

„Spee-“

„ᚱᛃᛖᚱᛞᚹᚱᛒᚱ!“

Noch im gleichen Moment stehen sie. Das heißt - Loki steht. Kate hängt wie ein Schluck Wasser in der Luft und ... fällt. Einen Wimpernschlag lang fällt alles - oder alles außer Laevateinn. Sie spürt Lokis Arm um ihre Taille. Kates Kopf schlägt gegen ihre Schulter, ihre Füße setzen auf dem Boden auf. Ihre Hüfte protestiert. Irgendwo hinter ihr kläfft es, doch das hat damit vermutlich nichts zu tun.

Dann schlägt Speed ein.

Loki taumelt. Kate taumelt hinterher.

Irgendwie schaffen sie es, auf den Beinen zu bleiben.

„Leut-au.“

„Sorry. Heroischer Bluescreen.“

Sie spürt, wie Speed auf Lokis anderer Seite hängt und zappelt. Unvermittelt hält er inne.

„Moment. Sind das deine-“

Kate verdreht die Augen. Ein verirrter Irish Setter mit zu vielen Saugnäpfen eilt an ihnen vorbei. Mehr als ein Grollen hat er für sie nicht übrig. Sie ahnt die Richtung, in die er läuft, mehr, als dass sie sein Ziel sieht. Sie muss es auch nicht sehen. Dafür fällt ihr Blick auf etwas anderes.

„Meine Titten? Was glaubst du?“

Entschlossen lässt Kate Lokis Arm los. Behutsam lässt sie Laevateinn in den Gürtel gleiten, der noch immer ihren Köcher hält. Sie spürt das Schwert auf ihrem Oberschenkel aufliegen, doch es wird gehen - gehen müssen.

„Ähm-“

Hinter ihr kläfft es immer noch. Sie ist sich vage bewusst, dass das kein Tentakelretriever sein kann. Für den Moment ist das egal. Ihre Finger schließen sich um ihren Bogen. Vielleicht zum ersten Mal, seit die Scheiße den Ventilator getroffen hat, hat sie das Gefühl, wieder richtig Luft zu bekommen. 

„Ich würd mir ja etwas überziehen, aber ich zensier nur für das Cinematic Universe.“

Sie dreht sich um. Unter Lokis Fenster hockt die Mutter aller Hentai. Einige ihrer Fangarme kleben an der Außenmauer, andere umfassen alles, was greifbar ist. Sie hat das Stoppschild wieder. Die Löwenstatue der Nachbarin schwebt bedrohlich auf Höhe von Lokis Küchenfenster. Alles, was das Ding und Kate noch trennt, ist ... Bonaparte. 

Kate blinzelt, doch das Bild geht nicht weg.

Da steht wirklich diese kleine, stummelbeinige, französische Bulldogge vor dem fliederfarbenen Tentakelberg und kläfft. Kläfft. Mit dem ganzen, größenwahnsinnigen Ego, das nur Schoßhunde dieser Größe besitzen.

Ein Tentakel streckt sich aus den Pulk, hebt sich - Klatsch!

Schneller, als Kate es den Stummelbeinen zutraut, springt Bonaparte nach vorn, unter dem Hieb hinweg, unter einem weiteren schleimigen Angreifer hindurch. Er schlittert bis zu den Mülltonnen, dreht sich um und bellt weiter.

Kate zieht einen Pfeil aus dem Köcher.

„Leute? Weniger Zensur, mehr asgardisches Mumbo Jumbo.“

In ihrem Augenwinkel lassen ihre Kameraden einander los. Loki schenkt ihr ein dünnes Grinsen und hebt die Arme. Definitiv weniger Zensur. Ihre Fingernägel flackern. Grüne Flammen schließen sich um ihre Hände und versprechen Mumbo Jumbo.

„Gebt mir fünf Minuten.“

Hundert Kilo schleimiger Fangarme klatschen auf den Beton. Ein schwarzer Fellball fliegt, schlägt zwischen einem Sack verrottender Tomaten auf und grollt.

„Du hast anderthalb.“

Sie nimmt einen der Fangarme ins Visier, die sich um das Stoppschild geschlungen haben.

„Vier.“

„Zwei.“

„ᚹᛖᚱᚨᚠᚨ-“

„Speed?“

Speed wirft ihr einen Blick zu, der von „Muss ich?“ bis „Wir bringen uns noch alle um“ alles bedeuten kann, dann ist er nur noch ein grüner Schemen.

Kate spannt den Bogen. 

Einatmen. Zielen. Loslassen. Ausatmen. 

Einmal.

Zweimal.

Der Pfeil schlägt ein. Der Tentakel schnellt hoch, reißt andere mit. Das Stoppschild glibbert aus ihrem Griff, steigt hoch und immer höher, bis es den Zenit erreicht. Die Bewegung kippt. Das Geräusch, mit dem es in die Mutter aller Hentai schneidet, ist weder richtiges Scheppern, noch ein schleimiges Klatschen.

Es kümmert Kate genauso wenig, wie der saugnapfbewehrte Bobtail, der ein paar Meter zu ihrer Linken implodiert oder das grüne Flackern, dass sich über ihren Bogen legt. Sie stürzt nach vorn, die freie Hand bereits beim Köcher, überschlägt die Pfeile, die ihr bleiben. Im Sprint setzt sie über Bonaparte hinweg, sieht Speed ihr ausweichen. Dann hat sie die Distanz erreicht. 

Zwei Minuten.

Dort, wo sie Loki zurückgelassen hat, flimmert die Luft vor Magie.

Mehr Schüsse. Weniger Pfeile.

Anderthalb Minuten. 

Über ihr funkelt diese verdammte Löwenstatue. Sie hebt den Bogen, legt an. Einatmen. Spannen. Loslassen. Ausatmen. Nächster Pfeil-

Der Pfeil verfehlt sein Ziel, durchbricht statt einem Fangarm eines der Augen. Ein Schrei, der ein halbes Bellen ist, bebt über den Innenhof. Tentakel heben sich. Kate sieht, wie sich die Löwenstatue von den Saugnäpfen löst. Das Ding steigt mitsamt seinem Podest in die Luft, nicht senkrecht, in ihre Richtung-

„Oh-“

Der Aufprall kommt von rechts. Kate spürt Arme, Ellenbogen, Haare, Beton. Rippen. Beton. Beine. Irgendwo bersten fünfzig Kilo falsches Gold. Alles dreht sich. Blut pocht in ihren Ohren, dazwischen etwas, das ein Kreischen sein könnte. Nein. Kein Kreischen. Bellen.

Bonaparte. 

Sie blinzelt, sieht einen Moment nur grünes Spandex.

„Outch.“

Neben ihr kläfft es, unter ihr stöhnt es.

„Keine Zeit, Kate.“

Richtig.

Keine Zeit. Grünes Licht. Loki.

Kate hebt den Kopf. Sie sieht noch mehr Spandex. Irgendwo dort, wo Speeds Ellbogen aufhört, fangen Bonapartes schwarze Pfoten an. Davor liegt ein Pfeil.

Die Bulldogge knurrt.

Kate muss nicht fragen.

Sie glaubt, für den Rest der Woche keinen Bogen mehr anfassen zu können. Sie greift trotzdem nach dem Schaft. Sich in den Stand zu drücken, ist die Hölle. Dann sieht sie die Tentakelmasse, sieht die Tentakelretriever, sieht den Zauber. Das Portal ist fast offen. Fast.

„HEY DU TENTAKELHIRN! HIER BIN ICH!“

Keine Reaktion. Die Tentakel heben sich unbeirrt, streichen beinahe sachte durch die Magie. Nur die Augen blinzeln.

Doch das reicht.

Sie legt an.

„HEY DU MUTTER ALLER HENTAI! LASS DIE FANGARME VON MEINEM GOTT!“

Blinzeln.

Spannen.

Schuss.

Die Spitze bohrt sich in die Pupille.

Die Luft vibriert in dem Schrei, der folgt. Fangarme schnellen herum. Tentakelretriever sträuben das Fell. Augen starren sie an. Kate starrt zurück. Mit der freien Hand fasst sie nach Laevateinn.

„Ich habe doch gesagt, die Irre da dort gehört mir.“

Tentakel heben sich.

Der erste Retriever prescht auf sie zu.

Dann ist das Portal offen.

„JETZT!“

Sie brauchen keine Anweisungen.

Einen Moment ist da der grüne Schemen, dann ist da Speed, über dem Tentakelberg, nur für einen Moment wie in Zeitlupe. Die Bewegung, die folgt, ist zu schnell, um sie mit bloßem Auge zu sehen, aber sie wirkt.

Hunderte glitschige Kilo rollen nach hinten, berühren die grünen Strahlen des Portals, lösen sich auf. Tentakel für Tentakel verschwindet auf nimmer Wiedersehen.

Der Tentakelretriever ist bei ihr.

Kate greift mit der zweiten Hand nach dem Bogen, holt aus, tut das, was sie bereuen wird. Karbon und ein nackter, fliederfarbener Brustkorb verschmelzen für einen Augenblick zu einer Einheit. Die Wucht ihres Schlages siegt. Der Köter fliegt, landet, rollt vor Speeds Schemen. Ihr Kumpel stoppt mitten im Lauf und greift zu. Einen beherzten Wurf später ist das Vieh, wo es hingehört. Seine saugnapfbewährten Geschwister folgen ihm.

Der knurrende Chor wird leiser und leiser, bis sie nur noch einen von ihn hören kann. Kate schaut sich um, blickt zu den Mülltonnen, dem ruinierten Fenster im ersten Stock, Bonaparte. Sie stockt, doch dann sieht sie ihn, so groß wie ein Schäferhund und mit genauso ruinierter Hüfte, wie er an Lokis Hosenbein hängt und zerrt.

Loki hat die Arme immer noch erhoben, der Zauber flackert zwischen ihren Fingern. Sie murmelt.

Der Zauber-

Doch bevor Kate auch nur einen Schritt machen kann, hebt Loki das Bein. Ohne, dass ihre Hände auch nur beben würden, schüttelt sie es, einmal, zweimal. Der Schäferhund löst sich. Lokis Bein schwingt ein letztes Mal nach hinten. Der Tritt sitzt.

Mit einem kläglichen Jaulen fliegt der Köter durch das Portal. Die Magie flackert ein letztes Mal, dann ist der Hinterhof so dunkel wie immer. 

Loki lässt die Arme sinken und schaut auf.

„Was? Ich hänge an dieser Hose.“

„Du hängst an- nein, schon gut. Sind sie wirklich in ihrer Dimension?“

Unbekümmert zuckt Loki mit den Achseln.

„Dort oder auf Thors Abort.“

Speed schnaubt. „Auf Thors Abort?“

„Er ist schon ein großer Gott. Er kommt damit klar-“

Schritte hallen aus der Einfahrt. Einen Augenblick lang stocken sie alle drei. Kate legt die Hand auf Laevateinns Griff. Speed macht einen halben Schritt zurück. Lokis Fingernägel leuchten.

Doch es ist kein Tentakel, der aus der Einfahrt stürmt.

„Ich“, verkündet David dem Innenhof. Der Triumph, der in seiner Stimme mitschwingt, wird mit jedem Wort leiser, „habe eure ... Eier ...“

Kate und Loki tauschen einen Blick. In ihren Augen funkelt es.

„Pancakes?“

„Pancakes.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, [[the_jacky]],

ich hoffe, du - und alle anderen - hatten Spaß beim Lesen. und es waren nicht zu viele Tentakel. Und Saugnäpfe. Und ... Stuff. Ich weiß nicht, wie's dir geht, aber ich brauch jetzt Pancakes. Das Rezept findest du - und alle anderen! - übrigens hier.

lG
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