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Nur Freunde...

Herzschmerz...
von

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Doch Zeit heilt alle Wunden,

Als Marinette am nächsten Montag das Schulgebäude betrat bildete sich eine gewaltige Menschenmenge um sie. Mit immer noch leicht, vom weinen geröteten Augen sah sie sich um. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sich eine Traube um sie gebildet, die trotz des nahenden Schulbeginns immer weiterwuchs. Ihre Freunde aus allen Klassen und Stufen waren zu ihr gekommen, da es einfach nicht zu ihr passte, solange zu fehlen und sich alle große Sorgen um sie gemacht hatten. Selbst Chloé war in ihrer gelben Jacke in der Menschenmenge zu sehen. Jedoch ließ sich nicht ausmachen, ob sie absichtlich dort war oder nur vom Strom mitgerissen wurde. Plötzlich schoss von einer Seite Alya aus den Massen und stob, Mari an der Hand haltend weiter, bis zum Klassenraum.

Sie setzten sich nach ganz hinten in die letzte Reihe des Klassenzimmers. In Adriens Nähe zu sein war das letzte, was Marinette freiwillig ertragen würde. Es war schon schwer genug hinein zu gehen und von ihm gegrüßt zu werden. Da musste sie nicht auch noch den ganzen Tag lang seine blonde Haarpracht vor sich haben. „Mari…“ Adriens Ton war traurig. Dabei war er nicht derjenige gewesen, dessen Herz in viele kleine Stücke zerhackt wurde, sondern der, der nur Freundschaft wollte. Den ganzen Tag lang versuchte er mit sein (Ex-) besten Freundin ins Gespräch zu kommen, während sie den Tag damit verbrachte ihm so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Nur einmal gelang es ihr nicht. Sie holte ihre Chemiesachen aus dem Spind und als sie die Tür schloss stand er da. Der grausame Herzensbrecher. „Es tut mir wirklich leid, dass du wegen mir so traurig bist. Ich werfe dir auch nichts vor… Ich habe vermutlich die falschen Signale gesendet, aber ich liebe es mit dir befreundet zu sein und möchte nicht, dass alles, was wir gemeinsam (als Freunde) haben an so etwas zerbricht.“ Und erneut hatte er genau das Falsche gesagt.

Sie begann, wie auch schon eine Woche zuvor stark zu weinen. Er wollte ihre Tränen trocknen doch schlug sie seine Hand weg. Sie drehte sich um und raste los. An der Tür stand Alya. Sie hatte alles gesehen. Ihr Blick war der einer Furie. „Du bist dran Agreste!“ zischte sie ihn an. Zu seinem Glück machte sie noch auf der Stelle kehrt und rannte Marinette hinterher. Die Bloggerin erklärte den Lehrern, dass es Mari wieder schlechter ginge und sie nach Hause gegangen war, doch da einige gesehen hatten, was wirklich vorgefallen war, wusste es bereits die ganze Klasse. Wenn Blicke töten könnten, wäre Adrien von vielen Seiten gleichzeitig ausgelöscht worden.
 

Marinette hatte sich auf ihren Balkon, ans Geländer gelehnt. Dies war ihr Rückzugsort für alle Gelegenheiten. Es war ihr Lieblingsort neben dem Eiffelturm. Sie schreckte auf, als leisen Schrittes sich näherte. Es war Cat Noir. Als sie es bemerkte wand sie ihm ihren Blick zu. „Was machst du hier? Ist etwa ein Akuma aufgetaucht?!“ Sie sah sich panisch um und sie ging in eine Kampfstellung, die sehr Ladybugs eigener ähnelte, was den Kater schmunzeln ließ. Er wollte ihr einen sanften Handkuss geben, doch grinste sie lieber schelmisch an. „Keine Angst Purrrincess. Ich wollte nur nach dir sehen. Du hast so deprimiert ins Lehre gestarrt, da wollte ich sicher gehen, dass es dir gut geht.“ Ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen. Es war ein aufgesetztes, schmerzdurchzogenes lächeln, aber keine, nie enden wollenden Tränen waren zu sehen. „Bitte Marinette. Sag mir, was los ist.“ Sie Atmete tief ein. „Es ist wegen dem Jungen, von dem ich dir schon einmal erzählt hatte. Es ist zwar schon ein paar Jahre her, aber vielleicht erinnerst du dich. An dem Tag, an dem du eine Überraschung für Ladybug vorbereitet hattest und ein Freund… Jemand der mir wichtig war nicht zu einem Treffen gekommen war. Ich habe ihm nach all den Jahren gestanden, was ich schon seit dem zweiten Tag für ihn empfinde.“ Er spürte eine Mischung aus Schock und Verwunderung in ihm aufsteigen. So lange empfand jemand etwas so starkes für ihn und er war einfach so gefühllos sie mit wenigen Worten abzuspeisen.

Er hasste sich selbst dafür, was er ihr angetan hatte. Marinette jedoch redete sich auch alles weiter von der Seele. „Das schlimmste an allem war nicht, dass er meine Gefühle nicht erwiderte. Um ehrlich zu sein hatte ich es sogar erwartet. Was sollte ein Model auch von mir wollen. Aber der Versuch meine noch blutende Wunde mit Freundschaft zu überdecken… Da hätte er auch gleich Salz nehmen können. So einfach geht das doch nicht. Besonders Herzen brauchen lange um zu heilen.“ Sie hatte sich richtig in rage geredet. So hatte Adrien seine Klassenkameradin noch nie erlebt. Mari war immer darauf bedacht, die Gefühle anderer so weit es ging zu schonen, auch wenn diese es (so wie Chloé) eigentlich nicht verdienten. Sie machte sogar so lange weiter, bis sie sich mit alle dem noch selbst in Probleme stürzen würde. Doch nun war sie einfach nur traurig und frustriert. Sein Herz wurde wieder schwer wie Blei. „Könnt ihr nicht versuchen das Ganze irgendwie zu klären? Ich bin mir sicher, dass er dich verstehen wird. Du bist ein herzensguter Mensch und ich hoffe, dass du deine Freude schnell wiederfindest.“ Nach diesen freundlichen Worten verabschiedete er sich mit einem sanften Handkuss, unwissend, wie sehr er damit eine ganze Gefühlswelt auf den Kopf stellen konnte. Nun hatten beide etwas, über das sie nachdenken könnten.
 

Vom kommenden Schultag an blieb Adrien von Marinette fern. Er ging ihr nicht aus dem Weg, behielt jedoch einen gewissen Abstand. Nun da er eine Ahnung hatte, wie das Mädchen empfand wollte er diese unausgesprochenen Erwartungen so gut es ihm möglich war erfüllen.

Er grüßte sie am Morgen und verabschiedete sich von ihr am Mittag. Die Entscheidung für weitere Gespräche wollte er ihr überlassen, da nur sie selbst wissen konnte, wann sie denn bereit wäre mit ihm zu reden. Es nagte an ihm, nicht mit seiner besten Freundin in der Schule reden zu können. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab sie des Nachts in verwandelter Gestalt besuchen zu gehen. Er fand es wunderbar zu sehen, dass sie sich seit seinem ersten Besuch deutlich beruhigt hatte und, dass es immer einfacher wurde sich mit ihr zu unterhalten. Das einzige Problem dabei war nur seine geheime Identität. Er hatte Ladybug versprochen, dass er nichts von seinem alltäglichen Leben erzählen sollte und auch wenn dies Gesprächsthemen wie Schule oder Hobbys schnell für ihn ausschloss, akzeptierte er es und hörte umso besser zu, wenn Marinette von ihrem Leben erzählte.

Doch auch sie wollte mehr über ihn erfahren. Chat war ein guter Zuhörer und der ein oder andere Wortwitz brachte sie zum Lächeln, aber viel mehr wusste sie über ihren langjährigen Partner nicht. Und wie oft konnte man schon hingehen und berühmte Pariser Persönlichkeiten in einem privaten Gespräch auf die Probe stellen? Um dieses Mysterium zu lösen fragte sie den Kater etwas, auf das es keine leichte Antwort gab. „Was genau empfindest du eigentlich für Ladybug?“

Ein Großteil der Einwohner von Paris würden sagen, dass sie ihren Mut bewundern, da sie die Stadt immer wieder gegen Hawkmoths Opfer verteidigen, doch Chats Ansicht war eine andere. „Vor einigen Jahren, bei unserem ersten Kampf gegen Stone Heart hatten wir beide Angst. Wir waren beide neue Superhelden und beherrschten unsere Kräfte noch nicht vollständig. Ich musste mich so oft verstellen, dass es mir nicht schwer viel eine Maske aufzuziehen um zu verschleiern, wie nervös ich war, doch sie war ehrlich. Nachdem sie gegangen war dachte ich, sie würde ihr Miraculous aufgeben, doch sie überwand ihre Angst und kam zurück als es darauf ankam. Ich vertraute ihr voll und ganz und dieser anfangs gefälschte selbstbewusste ich wurde Teil meiner Maske. Sie ist unglaublich Kreativ, was ich jedes Mal aus nächster Nähe sehen kann, wenn sie einen scheinbar nutzlosen Gegenstand benutzt und mit ein wenig Arbeit in etwas verwandelt, das den Tag rettet. Und trotz all dieser Dinge bleibt sie immer dieselbe.“

Sein verträumter Blick richtete sich gen Nachthimmel. Er strahlte völlig vor Freude, Teil wegen des Gedankens an seine Partnerin und Teils weil Marinettes Gesicht von einem ehrlichen Lächeln durchzogen war. „Cat,“ begann sie leise zu sprechen, „du meintest doch, dass du ab und zu mit ihr auf Patrouille gehst, nicht wahr?“ Er wusste nicht, worauf sie hinauswollte, nickte jedoch mit dem Kopf. „Dann geh los und schau ob sie da ist. Du kommst seit über einer Woche jeden Abend zu mir und ich wette du hast sie seit dem letzten Akuma-Angriff nicht mehr gesehen.“

Sie hatte recht. Er hatte Ladybug schon beinahe zwei Wochen lang nicht mehr gesehen, aber seine Gedanken schwirrten generell eher um Marinette in dieser Zeit. Und so folgte er ihrem Rat und machte sich auf nach seiner Lady zu suchen. Es dauerte nicht lange, da erspähte er sie auf der Spitze des Eifelturms. Sie setzten sich zusammen und sprachen über die Geschehnisse der letzten Tage, soweit es ihnen ohne Regelbruch möglich war. Für sie hieß es, dass sie den Großteil der Zeit zuhörte und der Stimme ihres Partners lauschte. Sie kicherte über seine Wortwitze die sie sonst immer für Katzastrophal hielt und scherzte selbst ein wenig.

Cat Noir hatte bemerkt, dass seine so lange Bekannte sich anders verhielt als sonst. Es waren nur Kleinigkeiten, wie ihr neugewonnenes Interesse an seinen Witzen oder vereinzelte Blicke in die Ferne, doch er würde nicht wagen sie zu fragen, was los sei. Er hatte schon genug schöne Mädchen mit seinem fehlenden Taktgefühl zum Weinen gebracht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Atenia
2018-11-18T19:24:42+00:00 18.11.2018 20:24
eine interesannte story
Wirklich
Meien sidn nicht so spannend
Von:  MiraFangzahn
2018-11-18T10:35:44+00:00 18.11.2018 11:35
Ich bin ja sehr gespannt wie es weiter geht, noch kann ich nich viel zu der Geschichte sagen, außer dass sie mich neugierig macht


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