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Loki: The Dark Prince - Der dunkle Prinz

von

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Wiedervereinigung

«Könnte er sich nicht irren?» fragte Coulson hoffnungsvoll. Er hatte Thor beiseite gezogen und sprach leise, damit weder Loki noch die anderen ihn hörten. «Vielleicht können wir diese Biester geschlossen angreifen und ausschalten.»
 

«Sohn von Col, sie haben doch selbst gesehen, dass nur Lokis Eiskristalle die Shrike töten konnten. Und die sind sehr, sehr kalt!» Wie kalt genau, das wusste er nicht – nur dass es weitaus mehr Grad unter Minus waren, als man auf der Erde künstlich herstellen konnte. «Und alles andere blieb wirkungslos. Aber davon mal abgesehen...» Thor warf einen resignierten Blick zur Kammer, in der die Infizierten lagen, hinüber, «...gibt es wohl inzwischen so viele von diesen Monstern hier, dass es unmöglich für uns ist, sie alle zu finden.»
 

«Wir müssen es immerhin versuchen!» Coulson wusste selbst, dass es ziemlich aussichtslos war. Aber er hatte nicht vor, aufzugeben. Jedenfalls nicht, solange noch ein winziges Fünkchen Hoffnung bestand.
 

«Sir, kommen sie bitte sofort!» Macks Stimme über Funk riss die beiden Männer aus ihrem Gespräch. «Wir haben soeben Bilder aus der Nähe des Death Valley hereinbekommen: das müssen sie sich ansehen.»
 

Coulson, Thor und die Avengers, die sich ebenfalls an Bord des 'Bus' befanden, rannten in die grosse Kommandozentrale. Auf dem riesigen Bildschirm wurde soeben ein unglaubliches Szenario sichtbar: unzählige infizierte Menschen versammelten sich zu einem Kreis und vollführten dann die gleiche Vereinigung, wie die Agenten sie bereits schon beobachten konnten.
 

Doch dann mussten die fassungslosen Zuschauer mitansehen, wie etwas völlig Neues, Unerwartetes geschah: zwar platzten die Körper der Infizierten wie bei denen, die schon vor ihnen dieses Schicksal ereilt hatte, auf, und auch aus ihren Leibern quollen Stacheln hervor. Doch anders als sonst schlüpften dabei nicht augenblicklich neue Shrike, sondern die Stacheln begannen, sich ineinander zu verhaken und dabei immer mehr anzuschwellen... Sowohl an Länge als auch an Breite.
 

«Der Turm...» keuchte Thor heiser. «Loki hatte Recht: sie beginnen, den Turm zu bauen.» Auf die entsetzten Blicke der Umstehenden hin erklärte er, was Loki ihm erzählt hatte: dass der Bau des Turms das Ende bedeuten würde...
 

«Apropos Loki.» flüsterte Melinda in die atemlose Stille hinein. «Wo ist er?»
 

Alle wandten sich um, doch der schwarzhaarige Magier war nirgends zu sehen. Bis Daisy plötzlich rief: «Da!» und auf den Bildschirm zeigte.
 

Coulson, seine Leute sowie die Avengers, Thor und Melinda starrten gebannt auf den Monitor, der die Bilder übermittelte, die ihnen via SHIELDs Satelliten gesendet wurden. Sie sahen den hochgewachsenen, schwarzhaarigen Mann, der hinter dem Turm sichtbar wurde und sich langsam zu verändern begann, das Aussehen eines Frostriesen annahm. Dann ging Loki in die Hocke und liess die Hände auf den Boden gleiten. Sobald seine Handflächen die Erde berührten, formten sich Eiskristalle unter ihnen und liessen den bis eben noch glühend heissen Sand gefrieren. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit schoss das Eis dann nach vorne, frass sich in Richtung des Turmes, glitt über die Stacheln, fuhr an ihnen hinauf bis zur Spitze und vereiste dabei das ganze Gebilde sowie die neu hinzukommenden Stacheln der Befallenen. Wenige Minuten lang sah der Turm beinahe aus wie ein gefrorenes Kunstwerk, ehe auf einmal ein schrilles Pfeifen zu hören war...
 

...bevor das ganze Bauwerk auseinanderbröselte.
 

«Er hat es geschafft!» rief Thor, «Der Turm ist zerstört.»
 

Alle jubelten durcheinander, und Mack holte bereits das Bier zum Feiern. Doch gerade als Iron Man sagte «Damit ist das Schlimmste vorüber,» kam Loki zurück und erwiderte ernst: «Schön wärs... Doch leider war das erst der Anfang.»
 

Die euphorische Stimmung erstarb sofort. «Aber du hast doch den Turm vernichtet, Bruder,» meinte Thor verwirrt.
 

«Ja – diesen Turm. Aber da sie nicht erfolgreich waren, werden sie einen neuen bauen.» Loki liess sich müde in einen Stuhl fallen. Die ganze Aktion hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er vermutet hatte. Verflixt, er war einfach viel zu schwach als 'halbe Portion'!
 

«Wir sind also nicht weiter als vorher?» fragte Coulson heiser.
 

Loki wollte traurig nicken, verhielt aber mitten in der Bewegung. Was war denn das, was er da auf einmal zu spüren begann? Das konnte doch nicht sein, oder?
 

«Loki..?» Thor und Melinda merkten instinktiv, dass etwas vor sich ging.
 

Der Schwarzhaarige hob die Hand und bedeutete ihnen, still zu sein. Und nach wenigen Minuten hatte er keinen Zweifel mehr...
 

«Ich bin zurück!» murmelte er fassungslos – und noch ehe einer der Anwesenden auf diese seltsamen Worte reagieren konnte, war Loki bereits wieder weg.
 

Die Zurückgebliebenen konnten sich nur verwundert anstarren.
 


 

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Sowohl die Avengers als auch die Agenten von SHIELD hatten ja nun wirklich schon so einige verrückte Sachen erlebt. Aber irgendwie übertraf dieser Anblick alles andere, was ihnen in der Vergangenheit so alles begegnet war, bei weitem... Selbst Thor riss weit die Augen auf, obwohl er es ja gewusst hatte. Es jetzt aber vor sich zu sehen, war dann doch noch etwas anderes...
 

Was sich da aus dem Portal schob, dass sich rund eine Stunde, nachdem der Magier verschwunden war, vor ihnen öffnete, war eindeutig Loki. Allerdings in zweifacher Ausführung! Wobei der eine Loki den anderen stützte, weil der allem Anschein nach nicht alleine aufrecht stehen konnte.
 

Sofort schob Jemma Simmons dem zweiten Loki einen Stuhl hin, und dieser liess sich erschöpft und dankbar hineinfallen. Sein Zwilling schaute Thor an und sagte: «Bruder, könntest du bitte...»
 

«Erklären, was hier gerade passiert, meinst du?» fragte der Blonde, als Loki abbrach. Dieser nickte und kümmerte sich dann um seine zweite Hälfte.
 

Thor dirigierte alle ins Hintere des Raumes und erzählte ihnen in groben Umrissen, was Loki hatte tun müssen, um aus dem Stollen zu entkommen. Alle starrten ihn ungläubig an.
 

«Und was passiert jetzt?» fragte Melinda. Ihre Stimme klang dünn, und sie warf immer wieder besorgte Blicke in Richtung des Mannes – der beiden Männer! – den sie liebte.
 

«Jetzt wird er sich wieder mit sich selbst vereinen.» erwiderte Thor. 'Zumindest hoffe ich das,' fügte er im Stillen hinzu. Denn Loki hatte ihm auch anvertraut, dass es keineswegs sicher war, dass ihm das auch gelingen würde.
 

Nach einer runden Viertelstunde erhoben sich die beiden Lokis, streckten die Hände aus und berührten sich an den Fingerspitzen. Zu sehen war nichts in diesen ersten Minuten, in denen die zwei Männer reglos da standen - doch die Magier selbst spürten die gewaltige Energie, die freigesetzt wurde, sehr wohl.
 

Keiner der Anwesenden wagte es, auch nur laut zu atmen. Sie alle standen ebenfalls beinahe so still wie Statuen und warteten auf das, was jetzt kommen mochte.
 

Eine gefühlte Ewigkeit lang geschah wirklich nichts weiter, als dass die beiden Lokis sich gegenüber standen und an den Fingern berührten - doch dann begann es zwischen ihren Fingerkuppen auf einmal zu vibrieren. Erst kaum merklich, dann immer deutlicher und stärker. Und langsam, ganz langsam, ging das Vibrieren in ein grünlich-blaues Flimmern über, das die beiden Männer einzuhüllen begann.
 

Schliesslich sahen die fassungslosen Zuschauer, wie der eine Loki quasi durchscheinend wurde. Sie rieben sich ausnahmslos die Augen, vor allem, als der nun selbst ein wenig wie ein Geist wirkende Mann auf den anderen zutrat... oder eher zuschwebte...
 

.In diesem Moment wurde auch der andere Loki fast durchscheinend, und eine Sekunde lang sah es so aus, als würden beide vor den Augen der Zuschauer verschwinden. Doch dann wurde aus dem Flimmern auf einmal ein richtiges Glühen aus blau-grüner Energie, das an Intensität stetig zunahm und nach einigen Minuten so stark war, dass die Anwesenden die geballte Kraft spüren konnten. Sie zuckten instinktiv zurück, und in dem Moment geschah es: die beiden Lokis verschmolzen ineinander, ätherisch durchscheinend noch, nur um im nächsten Augenblick in einem gewaltigen Wirbel aus magischer Energie langsam wieder feste Form anzunehmen.
 

Die Umstehenden konnten sehen, wie die zwei Lokis, die langsam wieder zu einem verschmolzen, von der unglaublichen Kraft hochgehoben und durchgeschüttelt wurden, wie sie mehrere Minuten lang immer wieder auseinander zu brechen drohten, ehe die beiden festen Formen definitiv und abschliessend zu einem Ganzen verschmolzen.
 

Der magische Wirbel löste sich auf, und mit einem leisen Aufschrei fiel Loki zu Boden.
 

Sie... er... hatte es tatsächlich geschafft!
 

Er war wieder einer.
 

Sofort war Melinda bei ihm und riss ihn in ihre Arme. Nach einem endlos langen Kuss löste sie sich von ihm, stemmte die Hände in die Seiten und zischte wütend: «Und nun erklär mir bitte mal, warum du mir nichts davon erzählt hast!»
 

Loki warf Thor einen hilfesuchenden Blick zu, doch dieser lächelte nur und zog die anderen mit sich aus dem Raum heraus. «Leute, ich glaube, wir verdrücken uns besser. Da scheint ein Gewitter aufzuziehen.»
 

«Gute Idee.» feixte Tony und grinste Loki liebenswürdig zu. «Schliesslich weiss ich genau, wie brutal Melinda werden kann.»
 

Und weg waren sie.



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