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Able 6(66)

Corruption
von

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Black Milk

„Was ist lus, ihr wuseligen Wurmis?!“, muss ich den kleinen Gliederfüßern gegenüber übertrieben loswerden, als diese wie verrückt umherwuseln, da sie Barboura und mich in ihrer Nähe erspäht haben. Erwartungsvoll glubscht mich der – momentan – Mini-Hunde große, pummelige Madendämon mit seinen drei roten Äuglein an und erhebt dabei seinen Oberkörper. Erfreut wackelt Rogo mit seinen sechs Ärmchen, als ich mich zu ihm Hocke und seinen schwabbeligen Madenkörper daraufhin berühre. „Sieh dich an, du Knubbelmadi!“ Vorerst schaut sich Rogo verwirrt um. „Wer ist das beste Dämonenwürmchen weit und breit? Na, du!“ Fiepend wackelt die Riesenmade fröhlich hin und her, wobei Barbie kichern muss. Errelez steht dieser kuriosen Situation eher gleichgültig gegenüber, wohingegen Ahulil ungläubig ihre linke Augenbraue hochzieht. „Was denn? Rogo hat nach Aufmerksamkeit verlangt.“ „Das haben wir bemerkt.“ „Nicht nur ihr wollt Aufmerksamkeit.“, spreche ich zu der Magierin. „Ich bin mir sicher, dass das etwas völlig anderes ist, Zerstörer.“ „Ach, bist du dir da ganz sicher?“ Frage ich sie gehässig, als ich Rogo’s plumpen Körper anhebe und diesen zugleich in meine Arme lege. „Schwupps, hab dich. Das ist jetzt MEIN Rogo. Ich hau jetzt damit ab. Tschüssi, muhaha~“ „Hey, nimm mir Rogo nicht weg!“ Nur andeutend entferne ich mich von ihnen, als Barbie mich auf Schritt und Tritt verfolgt, um ihren besten Freund wieder in die eigenen Arme schließen zu können – was ich demnach auch bereitwillig zulasse. „Nein, er kriegt dich nicht! Wir bleiben für immer zusammen.“, sagt sie leise zu ihrem Gehilfen. „Das war doch nur Spaß, Barbie. Ich nehme ihn dir ja schon nicht weg … Vielleicht.“ Mit aufgeplusterten Wangen, drückt die Chaos War Maiden of Nurgle ihren Begleiter an sich, was mich zum Schmunzeln bringt. Momentan kommt es mir so vor, als wären wir zwei Kinder, die sich um eine Plüschpuppe streiten. „So wie es aussieht, geht es dir gut.“, stellt Errelez mir gegenüber fest, als sie sich mit ihrer schwingenden Lust-Rute zu mir gesellt. „Nun: jaein. Es brennt stärker als zuvor, was daher auch bedeutet, dass mein Gesicht rot sein müsste.“ Dieses penetrant ekelhafte Gefühl … Das, sowie die Gefühle, die ich in meinem Inneren verspüre, sind die einzigen negativen, die mir noch verbleiben. Aber dafür sind sie überaus präsent. Wie lange kämpfe ich bereits gegen die Leere und gegen den Hass an, der versucht meinen Willen, als auch mein Handeln zu beeinflussen? Doch mittlerweile ist nur noch die Leere geblieben. Tse, wenn es doch nur bei einem „Nur“ bleiben könnte; wenn es einen nicht innerlich zerfressen würde … „Das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen, jetzt da du wieder diese Maske trägst.“ Was? Ach, sie meint mein Gesicht?! Oh, welch „Überraschung“. „Da wir ein wenig herumgebumst haben, brauche ich wieder etwas Leben.“ „Kannst du dir nicht etwas aus dem Vorrat nehmen, mein Süßer?“ „Ich habe diese Fähigkeit bereits mehrfach an Leichen ausprobiert. Irgendwie funktioniert es nicht, wenn mein Futter tot ist. Ich hätte auch gedacht, dass es vielleicht mit organischem Material zu tun hätte, aber: nö. Da ist viel mehr an dieser Sache, als ich dachte. Mehr, als wir uns vorstellen können … Vielleicht muss es wirklich eine Seele haben, damit dieser Entzug funktioniert? Ich weiß es nicht. Bisher kann ich leider nur spekulieren.“ Und vielleicht bleibt es auch so … „Also muss die Quelle leben, damit diese Fähigkeit eine Wirkung erzielt?“ „Wenn die Zerstörung des Lebens mir Energie liefern soll, dann: ja.“ „Interessant … Aber warum erzählst du mir das alles? Hast du denn keine Angst, dass ich dich doch eines Tages hintergehen würde?“ „Lezzi, du hast dir unser Vertrauen verdient. Zumindest ich – für meinen Teil - denke das so.“ „Ach, wirklich? Wenn das so ist, dann sollten wir das feiern.“, schlägt sie im erotischen Ton vor. „Besser nicht. Wenn wir das ‚feiern‘ würden, kommen wir nie wieder aus der Feierlaune heraus.“, stelle ich erheitert befürchtend fest, was Lezzi ebenso amüsiert. „Es ist ja nicht so, als müsstest du dich zuerst wieder einer intensiven Körperpflege unterziehen, bevor wir eine derartige Veranstaltung vorziehen würden.“ „Barbie würde es jedenfalls nicht stören.“ „In der Tat, das würde sie nicht. Unser Liebchen scheint gute Laune entwickelt zu haben. Alles dank deinen Bemühungen.“ Bedächtig sehe ich die Oberdämonin der Gelüste an. „Nein. Nein, nicht alles dank mir. Du warst der Zünder. Ohne deine … Herangehensweise, wäre es wahrscheinlich nicht passiert.“ „Ach, denkst du das, mein Süßer?“, belächelt sie mich bei ihrer Frage, als sie ihre langen Finger – mit einer ihrer oberen Hände – spielerisch auf meinen Schultern entlangführt. Sie ist wahrlich anregend, als auch verspielt. Eine bezaubernde Dämonin, die ich anerkannt habe, mit all ihrem Sein. „Ich hoffe, du bleibst bei uns; bei mir.“, muss ich ihr prompt zuflüstern, als ich ihre tiefschwarzen Augen mit meinen fixiere. Aber ich sollte nichts erwarten. Immerhin ist sie eine Dämonin Slaanesh’s. Sie wurde erschaffen, um zu verführen. Und ich befürchte, dass sie mich bereits in ihrem Bann gezogen hat.
 

Wir setzten uns in Bewegung, um unser zukünftiges Ziel zu erreichen. Errelez hat mir während der Wanderung ein wenig darüber berichtet. Ich meine: wir haben ja auch viel Zeit für tiefgründige, als auch intensive Gespräche. Die Märsche, die wir bisher hinter uns haben, konnten uns alle nach und nach zueinander führen. Ich kenne jeden einzelnen meiner Gefährten besser, als ich es mir hätte vorstellen können. Das kommt auch daher, dass Linos um einiges größer ist, als Durkan und somit meine ehemalige Heimat, die ich bereits hinter mir gelassen habe. Jedenfalls soll dieses besagte Ziel eine gigantische Siedlung sein, die einer Stadt gleicht. Noch größer und imposanter als das, was wir im Gebiet von Khorne betrachten durften … Eigentlich kann ich all dem kaum einen Glauben schenken. Die Amazonen sollen immer noch existieren? Nach alldem? Das scheint mir unmöglich zu sein; kaum vorstellbar. Jede Spezies ist verreckt! Alle wurden von der Zerstörung erfasst, bis auf das Chaos. Wie haben also bitteschön die Amazonen DAS überlebt? Es gibt noch zu viele Fragen, die nach Antworten verlangen. Antworten, die Errelez sogar kennt, die sie mir allerdings nicht preisgeben will. Sie spielt ein perfides Spiel mit meiner Neugier. Es war bereits schon zuvor der Fall gewesen und jetzt ist es nicht anders. Sie liebt es immer noch: die Macht, die sie in den Händen hält. Die Geheimnisse, die nur ihr gehören. Fast so, wie eine Anhängerin von Tzeentch, die im Wissen schwelgt und dieses Wissen als Köder benutzt. Ich fühle mich von Anfang an so, als wäre ich eine kleine, hilflose Maus, deren Leben durch die Güte einer Katze abhängig ist. Immer wieder lässt die Katze der Maus wissen, dass sie sterben könnte. Genauso ist es, wenn man sich auf Errelez einlässt. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich – als Maus – mächtiger bin, als ich vorgebe zu sein. Lezzi weiß das. Sie bringt mir mehr, wenn sie lebt und das hält sie mir vor die Nase. Auch wenn sie das gar nicht braucht, denn: das Katzenfell ist einfach viel zu flauschig. Ich würde sie nicht umbringen wollen. Nicht ohne guten Grund. Es sieht so aus, als würde ich mitspielen. Ob ich es will oder nicht. „Barbie, was sieht dein Elbenauge? … Tschuldige, der musste sein.“ In weiter Entfernung ist bereits unser Ziel zu sehen. Diese Siedlung muss wahrlich gigantisch sein. „Hm? Oh, also es sieht so aus, als kämen einige Divided zu uns. Obwohl, nein: es sind nicht irgendwelche Divided. Es sind ‚The Unmade‘, ‚Cypher Lords‘ und … sind das ‚The Splintered Fang‘?!“ „Ich verstehe kein Wort.“, gestehe ich der Chaos War Maiden of Nurgle, die zu diesem Zeitpunkt ihren dämonischen Maden-Begleiter als praktisches Fernglas benutzt. „Stämme des Chaos, die sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert haben. Sie haben alle ihre Heimat verloren – so wie die meisten Überlebenden der Zerstörung, durch Euch.“, erklärt mir Ahulil schon fast vorwurfsvoll. „Das heißt, die sind auf jeden Fall sauer.“, stelle ich unangenehm fest. „Kommt darauf an. Sie konnten in all der Zeit ihre eigenen Kulte aufbauen.“ „Vielleicht wollen sie sich dann ja einfach bei mir bedanken? Obwohl ich mir da nicht so sicher wäre … Sind diese Waffen ihre Arme und Beine?!“ Was für ein verstörender Anblick. „The Unmade sind Kannibalenstämme, die Selbstverstümmelungen vorziehen. Auch wenn mittlerweile so gut wie jedes Individuum ein Kannibale geworden ist, um in der unfruchtbaren Umgebung von Linos überleben zu können.“ „Danke, Ahulil. Ich finde es gut, dass du mich ein wenig berätst.“ Ein wenig oft sogar. „Wie ich sehe, hast du ein wichtiges Detail vergessen, Barbie: den großen Dämon an der Spitze dieses Zirkus.“ „Ich dachte, er wäre auffällig genug und daher nicht erwähnenswert.“, kichert sie mir verwegen zu. „Ja, verstehe … Dennoch wäre es erwähnenswert gewesen, Barbie.“ „Die Cypher Lords sehen übrigens mit ihren goldenen Masken fast so aus, wie unser General.“ Bitte?! „Barboura, das sind keine Masken, sondern Helme. Ihr müsst wissen, dass sie ihre Gegner mit absoluter Hingabe in den Wahnsinn treiben.“, erklärt mir meine inoffizielle, magiebegabte Beraterin nebenher flüchtig. „Erinnern mich – vom Weiten her - viel mehr an die Anhänger deines Gottes.“ Schweigsam blickt sie mich an. Ich habe bereits verstanden, dass sie ihm immer noch zugetan ist, trotz allem. „Seine Wege sind unergründlich. Für jeden von euch, was?“ „So ist es, Zerstörer. Auch für Euch.“, will sie mir weismachen. „Alles, was passiert, folgt seinen Plänen.“ Und warum stellst du dich gegen seine Pläne? Was hat deine Meisterin gefunden, dass Tzeentch dermaßen erzürnen würde? … Fragen, die leider warten müssen. „Ich kann mir vorstellen, was ihr im Sinn habt. Das alles kann warten.“, meint Ahulil. Dem kann ich nicht widersprechen. „Und diese Möchtegern-Gladiatoren da? Sind das dann diese Fangs?“ „Genauso ist es. The Splintered Fang ist für seinen Umgang mit Giften bekannt.“ „Also haben wir da drei unterschiedliche Stämme vor uns, die von einem Dämonenprinzen angeführt werden …“ „Es sind jeweils mehrere Stämme, die sich zusammengeschlossen haben. Genauer gesagt, kann man diese Allgemeinheit der Stämme als jeweilige, eigene Kulturen bezeichnen.“ „Äh, ja. Ich kann es mir zwar garantiert nicht merken, aber ich schätze deine Bemühungen, mir all das zu erklären, Ahulil.“, bedanke ich mich bei ihr, was sie seicht zum Lächeln bringt. „Dann lasst uns mal diese sonderbaren Chaos-Kulturen zerschlagen, was?“ Ich hoffe nur, dass dieser besagten Stadt nichts geschehen ist. Kann es sein, dass die Amazonen bereits besiegt wurden? Möglich wäre es. Wir haben die Armee von Khorne gesehen und haben sie bekämpft. Das war bestimmt nicht die einzige Herrschar dieser Art … Wie auch immer: wir dürfen diese Anhänger des Chaos nicht davonziehen lassen! „Das ist er! Zertretet diese Kakerlake! Tötet den Yakukage! FÜR MANIA!“, ruft der diabolische Dämonenprinz plötzlich aus. Moment, WAS?! „Mania?“ „Weißt du denn nicht, wer das ist, Barboura? Mania war einer der beiden großen Generäle des Chaos. Außerdem war sie eine Halbgöttin: ein sogenannter ‚Able‘.“ Ihre Augen bewegen sich in meine Richtung. „Ja … Ich kannte sie. Ich hatte sie einst bekämpft und umgebracht. So wie so ziemlich alles und jeden … Aber ohne Ronoxe hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.“ Die Able ließen mich im Stich … Mephil war von Anfang an auf der Seite des Chaos … Und Pain - alias Remigio - war ein Spitzel vom Able des Wahnsinns: Sabazios. Er, der mir die Wahrheit zeigte. Er, der mit mir gegen das Chaos vorging - mit allen erdenklichen Mitteln. Doch zu welchem Preis? Jetzt: sieh es dir an! Das ist es, was daraus wurde … Und das Chaos darf weiterhin existieren.
 

Ill Nino – Pieces of the Sun

https://www.youtube.com/watch?v=9xrEKdJp3Lo&ab_channel=Hajateppe
 

„General?! Sie kommen auf uns zu!“ „Die Gegenwart benötigt deine Anwesenheit, mein Süßer!“ Da ich Barbie’s und Lezzi’s Worte vernehme, kann ich wieder das tun, wofür ich noch da bin. Ihre Aggressivität ist derzeit ihre Schwäche. „Ahulil, wenn ich bitten darf?!“ Schweigsam nähert sie sich den anstürmenden Truppen des Chaos. Ruhig nimmt sie zuerst ein kleines Fläschchen in die Hand. Ist es etwa das, was ich denke? Als sie den gläsernen Verschluss entfernt und den dickflüssigen, schwarzen Inhalt zu sich nimmt, sehen die Chaos War Maiden neugierig zu ihr. Kurz darauf beugt sich Ahulil zu ihrem linken Bein und zieht ihr Kleid hoch, damit man zuerst diese makellose Extremität bestaunen kann, während der lose Rest ihres Kleides ungestüm im Wind weht. Dieser Anblick ist schon auf gewisser Art und Weise ziemlich reizvoll. All das tut sie jedoch nur, damit sie den rätselhaften Kris mit ihrer linken Hand aufnehmen kann, mit dem sie schlussendlich einen Zauber ausspricht. Ein Zauber, der die Gesichter brennender, dämonischer Vögel offenbart. Diese Köpfe kommen mir durchaus bekannt vor … Sie stellen wohl die großen Dämonen des Tzeentch dar. Drei gewaltige Feuerbälle – dieser absurden Formen –, fliegen direkt in die drei kulturellen Stammesansammlungen, um diese mit Haut und Haaren zu verschlingen. Der Aufschlag setzt viele der Krieger in Brand. Was für eine Macht … Erschöpft strauchelt Ahulil’s schmächtiger Körper, den ich sofort versuche zu stützen. „Hah, danke, Zerstörer.“ „Du musstest ja nicht gleich so übertreiben.“ „Ihr setzt gewisse Erwartungen in mich, denen ich gerecht werden muss.“ „Aber doch nicht, indem du gleich alles gibst, bis du vor Erschöpfung zusammenbrichst!“ Mit einem hinterhältigen Gesichtsausdruck, lächelt sie mich an. Ich habe ihren rechten Arm um meine Schulter gelegt und umfasse liebevoll ihre hübsche Hüfte. Ob das von ihr geplant war? „Die Macht, die Ihr mir verleihen konntet … Der Zauber hat seine Wirkung gezeigt.“ „Stimmt. Der Schaden, den du damit verursacht hast, ist enorm.“ Dennoch hätte es nicht für die Khorne-Armee gereicht. Beobachtend drehe ich meinen Kopf zu den beiden Chaos War Maiden, die ihre Fläschchen bereits in den Händen halten. Sie nehmen ebenfalls den Inhalt zu sich?! Das ist doch gar nicht nötig! Sie zögern jedenfalls nicht, unsere Widersacher damit sofort in die Mangel zu nehmen. Die gewaltigen Hiebe von Barboura und Errelez lassen diejenigen in die Lüfte fliegen, die sich mit ihnen anlegen wollen. Auch Rogo hält sich nicht zurück, als er seinen Madenkörper meterweit verlängert und dabei ausholt. Wie ein Streitflegel rammt er dabei diejenigen aus dem Weg, die sich ihm und seiner besten Freundin nähern wollen. Alle anderen werden einfach von Barbie’s Sense Orele in Stücke geschnitten oder von ihrem giftigen Atem übermannt, der ein grünes Nebelfeld freigibt, was man lieber nicht betreten sollte – insofern man noch an seinem Leben hängt. Erinnert mich stark an das „Ninpou: Doku Kiri“, was in meinem einstigen Heimatdorf Dokugakure als Standard-Jutsu verwendet wurde. Und was macht Lezzi? Ihre Schläge und Tritte erschaffen flüchtige, rosafarbene Formen. Ein Echo des Arkanen liegt in der Luft, als Errelez die Truppen der unheimlichen Unmade in den Staub tritt, während sich Barboura viel mehr um die Cypher Lords kümmert. Anscheinend halten sich diese griechisch anmutenden Krieger zurück?! „Was macht ihr da?! Splintered Fang, zum Angriff!“, kann man deutlich die laute Stimme des Dämonen-Kommandanten vernehmen, der bereits in einer verzweifelten Lage zu sein scheint. Komischer Weise kann ich seine Situation durchaus nachvollziehen, denn: Das ist keine Schlacht mehr, sondern eine Hinrichtung! Mein schwarzes Zeug hat die eh schon enorm starken Chaos War Maiden beflügelt und ihnen noch mehr Stärke verliehen, genauso wie Ahulil, deren Magie noch tödlicher wurde, als eh schon. Mit einem heftigen, magiedurchdrungen Tritt, schleudert Errelez den letzten, aufständischen Rest der Unmade in mundgerechte Häppchen davon. Diese Power hätte ich von ihr nicht erwartet … Hinter meiner Maske bekomme ich den Mund kaum noch zu. Mein unheiliges Sperma ist ja mal der Wahnsinn! Warum haben wir es nicht früher schon so benutzt? Nun, vielleicht kann ich mir die Antwort ja bereits denken … „Kage! Du bist für alles verantwortlich!“ „Ja, ich weiß.“ „Du wirst Mania’s Tod noch bereuen!“, will mir der Dämonenprinz einreden. Was auch immer dieser damit erreichen will. „Ach, werde ich das?“ In den beiden Händen des imposant geflügelten Dämons, führt er eine Stangenwaffe mit sich, die zusätzlich als Banner fungiert. Eine schwarze Sonne in der Form des berüchtigten Chaossterns? Das scheint das Banner von Mania zu sein, oder? Nein. Der Leviathan, der in der Sonne gefangen war: das ist SEIN Symbol?! Natürlich, denn Mania, Mephil und das Chaos haben die Teile des Sonnenschlüssels gesucht, um den gefallenen Gott zu befreien. Dieser wäre dazu fähig gewesen, die Erde und zugleich das Jurachiso zu zerstören. Ein Ereignis, was Ronoxe und ich verhindern konnten. „Brauchst du Hilfe?“ „Nein, nicht nötig.“, gebe ich Barbie Bescheid, als sie mir ihre wertvolle Unterstützung anbietet. Die Chaos War Maiden stehen mit Ahulil an meiner Seite. Ach ja: Rogo und Treati sind natürlich auch mit dabei, die sich vorwiegend bei Barboura aufhalten. „Ihr?! Was bewegt euch dazu, das Chaos zu verraten?! Ihr werdet für all eure Vergehen am Chaos bestraft werden! Wenn die Götter es nicht tun, werde ICH derjenige sein, der eure Bestrafung einleiten wird. Unvorstellbare Qualen erwarten euch!“ „Was für ein Größenwahnsinniger. Wie amüsant.“, stellt Lezzi währenddessen schmunzelnd fest. „Anscheinend weißt du nicht, wer wir sind … und wem wir folgen. Vielleicht solltest du ihm deine Stärke unter Beweis stellen, Liebling?“ Liebling?! „Auch wenn ich sowas weder leiden kann, noch nötig habe.“, muss ich ihr entgegnen. „Aber da ich sowieso ein wenig Lebensenergie benötige …“ Mit Kampfgebrüll sticht der Dämon mit der großen Banner-Waffe zu. Dieses Teil ist eine scharfe Lanze, doch mit dieser wird er nicht weit kommen, denn ich packe mir diese sofort mit meinem linken Centipede-Arm, den ich reflexartig erschaffen habe. Dennoch ist es für den Dämon ein Leichtes, mich kurz darauf wegzuschleudern. Ich habe einfach keine Kraft, um ihn irgendetwas entgegenzusetzen. Manchmal vergesse ich, dass ich kein absurd starker Vanitas mehr bin … Immerhin komme ich mit meinen Füßen auf und kann mit einem Sprung zur Seite ausweichen, kurz bevor dieser mich aufspießen will. „Pass auf, General!“ „Keine Sorge, Barbie, ich mach das schon.“ „Narh! Haltet ihr das alle für einen Witz?“ Genervt schwingt dieser geflügelte Redeschwinger die Riesenlanze, an dem das Banner befestigt ist. Dabei fällt mir auf, dass die Grundlage nicht aus Stoff, sondern stattdessen aus Haut zu bestehen scheint. Warum überrascht mich das nicht? Meine Blutzikaden haben sich angesammelt, die ich nun auf diesen Feind loslasse. Ein leichter Sieg für meine Person, da meine Helferlein den Dämon aussaugen und mir die Energie liefern, die mir durch die unausgeglichene Schlacht und durch das Stelldichein mit meinen ungewöhnlichen Gefährtinnen gefehlt hat. „Ihr solltet ihn am Leben lassen. Wir könnten immer noch nützliche Informationen aus ihm herausbekommen.“ „Unser Schätzchen hat recht. Überlasst das Verhör mir. Ich kann mit solch widerspenstigen Gestalten bestens umgehen.“ „Ihr werdet gar nichts aus mir herausbekommen!“, brüllt uns der geschlagene Dämonenprinz zu, als dieser ein Schwert erhebt - was an seinem Gürtel befestigt war - um sich selbst eine tödliche Wunde zufügen zu können. „Herrje~“ Gelassen sehen wir zu denjenigen, der sich das Leben nehmen will. „… He … Heheh … Arh, wie kann das sein? Wieso … sterbe ich nicht?“ „Bitte, lass das mal sein, ja?! Meine Energie geht sonst flöten.“, bitte ich ihn höflich darum, während Errelez auflachen muss. „Nein … NEIN, UNMÖGLICH?! Du … verdammter Halbgott! Mania verflucht dich! Sie … Sie ist mit dem Leviathan verschmolzen. Sie verfluchen dich beide, bis an dein erbärmliches Lebensende!“ „Ich bin erstens kein Halbgott mehr und zweitens bin ich bereits verflucht. Hinzukommt, dass beide ausgelöscht wurden. Das Nox hat sie vernichtet, von daher juckt mich das herzlich wenig.“, spreche ich gelassen aus, als meine Blutzikaden ihn am Leben erhalten. „Ehehe, ach ja? Sie wird immer über uns wachen. IMMER!“ Was für ein Stuss der von sich gibt?! Er tut so, als wäre Mania zu einer richtigen Gottheit aufgestiegen. „Ihr verschwendet Eure Energie! Noch mehr, als Ihr von dieser noch lebenden Erbärmlichkeit erhalten habt. Hört besser damit auf, Zerstörer! Das ist es nicht wert.“, bittet mich Ahulil fast schon nötigend darum, als sie mich ansieht. Ich kann ihrem süßen, besorgten Gesichtsausdruck einfach nicht widerstehen. Außerdem nickt mir Errelez während Ahulil’s Worten gemächlich zu. Sie ist also der gleichen Meinung? „Na gut … Das heißt dann also, dass dein Tod jetzt sicher ist.“ „Hahaha … Ja, bis ich wiederkomme und euch alle hinrichten werde! Doch zuerst … Was … WAS MACHST DU?! AARRRRHHH!!!“ Und somit entziehe ich dem Dämonenprinz den letzten Rest und zerstöre seine Gestalt mit meiner bloßen, rechten Hand. Diese Berührung hat sein Ende besiegelt. Erlösung … wird er keine mehr finden.
 

Die Gestalt des Chaos-Kommandanten ist zu Staub zerfallen. Ehrfürchtig starren die Krieger der dezimierten Splintered Fang in unsere Richtung. Einer ihrer Leute kommt zu mir. Diese Person ist im dunkel grünem Stoff gekleidet. Sein Gesicht wird von einer Kapuze und einer silbernen Maske verdeckt, die an einen Schädel einer Riesenschlange erinnert. Um seine Schultern hat es sich außerdem eine grüne Schlange gemütlich gemacht, die überaus gefährlich aussieht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie sehr giftig. „Endlich seid Ihr gekommen, wie wir es erwartet haben. Wir Splintered Fang wissen, wer der Yakukage und somit der Gift-Able ist. Mania hat uns von Anfang an nicht gekümmert. Wir sind ihren Schergen nur gefolgt, um Euch zu finden. Wir bitten darum, uns Euch anschließen zu dürfen.“ Das erklärt, warum sie sich zurückgehalten haben. „Warum wollt ihr euch unbedingt mir anschließen? Das Chaos ist gegen mich.“ „Nicht alle vom Chaos. Wie wir sehen, habt ihr mächtige Verbündete an Eurer Seite. Und Ihr – derjenige, der die Dämonen des Chaos mit seinen Giften bekämpfte – scheint es hinzunehmen, dass die mächtigsten Kriegerinnen des Chaos euch begleiten. Wir denken daher, dass Ihr zu etwas Großem bestimmt seid.“ „Man kann Ihnen nicht trauen, Zerstörer! Sie werden Euch vergiften, wenn Ihr es am wenigsten erwartet.“ „Mach dir darüber keinen Kopf, Ahulil. Ich kann nicht vergiftet werden.“, spreche ich selbstsicher aus, als sich mein Blick wieder auf den Anführer der Fangs richtet. „Wenn ihr mir folgt, werdet ihr ausnahmslos meine Befehle ausführen.“ „Aber natürlich, Herr und Meister.“ „Coba reicht aus.“ „Es ist ein Privileg für uns, hier zu sein und Euch Herr und Meister nennen zu dürfen.“ „… Was auch immer. Aber wenn ihr erwartet, dass ich euch etwas beibringen kann, so muss ich euch leider enttäuschen. Die Zeiten als Gift-Able sind längst vorbei.“ Wortkarg sehen sie sich gegenseitig an. Ah ja, da war also doch ein gewisser Hintergedanke dabei. „The Splintered Fang steht Euch dennoch zu Diensten.“ Applaudierend gesellt sich Errelez im Nachhinein zu uns. „Was für ein wunderbarer, festlicher Grund, um zu feiern. Oh, fast habe ich vergessen, zu erwähnen, dass jede Einzelne von uns leider etwas unvorstellbar Wichtiges aufgebraucht hat.“ Unvorstellbar wichtig? Was soll das bitteschön sein? „Uns ist die ‚Black Milk‘ ausgegangen. So ein Pech aber auch~“, erklärt sie mir, als sie das leere, kleine Fläschchen vor meine Nase hält. Jetzt haben die tatsächlich einen Namen für dieses Zeug gefunden?! Oh je … Moment mal?! Lezzi und Barbie lecken sich bereits die Lippen?! Oh … „Die erste Aufgabe besteht darin, euch umzudrehen und unser Umfeld zu überwachen! Und, äh … vielleicht haltet ihr euch besser die Ohren zu.“
 

Part 37

Black Milk



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