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Gefesselt

Ein Daiyoukai, eine Miko und ein lästiger Zauber
von

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Eine zauberhafte Nacht

When you feel my heat look into my eyes,

there´s where my demons hide

 

Imagine Dragons

 
 

Kagome hätte gern geseufzt, als Sesshōmaru sich ohne weiteres Wort dem Abhang zuwandte um weiter hinunter zu gehen. Sie war hundemüde – schön, auch so ein Wort, das sie in seiner Gegenwart besser nicht aussprechen sollte - und eine Pause mit zumindest etwas zu trinken, besser noch zu essen, wäre ihr nur zu recht gewesen. Allerdings erblickte sie hier im wahrlichen Dschungel weit und breit nichts, was nach Wasser aussah, geschweige denn essen. Und, auch das musste sie zugeben, da die Kugel irgendwie verschwunden war, waren sie jetzt ohne Führung und die Zeit drängte wahrscheinlich. Wenn sie sich und die gesamte Menschheit nicht als total dämlich darstellen wollte, sollte sie maulen besser sein lassen.

Immerhin schien es dem Herrn Hund jetzt wieder besser zu gehen – soweit sie das beurteilen konnte war sein Gang elegant wie nur je. Und, nicht zu vergessen, er schien immerhin eine gewisse Art von Dankbarkeit für ihre Behandlung zu zeigen. Nicht das, was man als Mensch darunter verstand, aber anscheinend doch so etwas in Richtung Kriegerehre oder persönlicher Stolz. Das würde sie weniger vor einer Bestrafung schützen, wenn sie es mit ihren Emotionen übertrieb, aber womöglich, nach dem Ende dieses unsäglichen Bannes, doch dazu beitragen, dass er sie wieder zuhause ablieferte. Ohne ihn – tja. Sie sah herzlich wenig Chancen von Ryuku nach Musashino zu gelangen, lebendig und in einem Stück, ohne diesen doch recht wachsamen Leibwächter.

Musashino erschien ihr im Augenblick wie das Paradies auf Erden, aber sie entsann sich durchaus wie sie in der Zukunft einen Reisebericht gelesen hatte, kaum hundert Jahre nach der Zeit in der sie nun lebte, in der diese Gegend als Einöde, trostlos und unfruchtbar, nur bewohnt von Räubern und Elenden, bezeichnet worden war. Fand sie nicht. Da war das Dorf, Inu Yasha, ihre Freunde, und sie wollte dahin zurück! Dieser Vampir....oh, sie konnte gar nicht sagen, wie viele Pfeile sie für diesen Idioten hätte. Nun ja, zehn, mehr passten nicht in ihren Köcher.

Allerdings half ihr Zorn wenig. Sie war müde, trottete in dem bereits dämmerig werdenden Wald einem Daiyōkai hinterher, der mehr als schweigsam war. Toll. Sich hinzusetzen würde nichts helfen, der Hundeidiot würde einfach weitergehen und sie mitschleifen, dessen war sie sicher.

Oh. Sie nahm gerade alle bösen Gedanken zurück, als sie nach einer scharfen Kehre, die ihr Begleiter eingeschlagen hatte, vor sich eine Lichtung erkannte, die einen kleinen Teich bot. Und, noch dazu, entdeckte sie im Hintergrund Pilze, die essbar schienen. Nun, sie würden es sein, denn ein fragender Seitenblick wurde nicht beantwortet, sondern Sesshōmaru ließ sich an einem Baum nieder, wie immer ein Bein angezogen, eines ausgestreckt, und schien zu warten, dass sie verstand. Hatte er das vor Jahren so mit Rin gehalten? Er führte zu einem ordentlichen Übernachtungsplatz, dann war man für sich selbst verantwortlich?

Nun ja. Sie ließ Bogen und Pfeile zu Boden gleiten, sicher, dass hier keine Gefahr lauerte und trank erst einmal einige Schälchen Wasser, ehe sie die Pilze näher begutachtete. Ja, die waren wohl essbar. Allerdings hätte sie sie doch gern gebraten und so pflückte sie sie, wusch sie, suchte sich trockenes Holz, sowohl zum Feuer machen als auch als Spieße. Dann ließ sie sich seufzend nieder. Nun ja. Hier gab es keine Sango, die schnell mit Feuersteinen und Zunder Flammen erwecken konnte. Blieb also nur die zeitaufwendige Variante. Hoffentlich war das Holz trocken genug. Sie suchte sich einen etwas dickeren Ast aus dem geplanten Feuer, Hartholz, wie sie hoffte, und versuchte mit einem anderen Ast ein Loch hineinzubohren, um dann durch Reibung Hitze zu erzeugen. Das konnte dauern. Wann wurde es hier dunkel?

 

Der Hundefürst sah ihr tatsächlich ein wenig irritiert zu. Was machte sie da? Sie hatte vor Feuer anzuzünden und die gewaschenen Pilze zu braten, ja, das hatte Rin auch immer getan. Aber … Er erkannte seinen Gedankenfehler. Jaken hatte mit seinem Kopfstab stets Feuer für Rin angezündet und die Kleine hatte rasch gelernt es am Leben zu halten, selbst, wenn er selbst und der ehemalige Krötenkönig nicht da waren. Ganz offensichtlich versuchte die Miko auf jämmerliche, menschliche, Weise Feuer zu machen. Das war ausgesprochen mühsam. Erstaunlich, wie es diese nichtsnutzigen, schwachen Wesen schafften zu überleben, ja, sich derart zu vermehren.

Keine fünf Minuten später entschied er, dass das so nicht anging. Sie bat nicht um Hilfe, obwohl ihr eigentlich klar sein sollte, dass er sie geben konnte. Nun ja, stur war Inu Yashas Miko, das hatte er in den letzten Tagen nur zu deutlich erlebt. Und jetzt lieber allein um Feuer zu kämpfen, als eine Bitte zu äußern, obwohl es dunkel wurde, obwohl sie übermüdet war, obwohl ihr Magen vor Hunger knurrte …. Menschlicher Stolz gegenüber einem Daiyōkai? Wo endete menschliche Sturheit und begann törichte Selbstgefährdung?

 

Kagome zuckte instinktiv zusammen, als sie neben sich Sesshōmaru erkannte, der die Hand hob. Alle Härchen ihrer Haut richteten sich auf und sie spürte ihr Reiki wie Wellen schützend über ihren Körper laufen. Unwillkürlich ließ sie die Hölzer fallen, eine Reaktion, die sie prompt ärgerte, denn sie war doch schon so nahe dran gewesen, dass wenigstens ein Funken... Außerdem: was passte ihm denn schon wieder nicht? Sie hatte ihn nicht einmal angeguckt, geschweige denn geredet...

Oh. Yōki. Dämonische Energie in Funken, die in die trockenen Zweige fielen und diese hell aufflammen ließen.

„Äh, danke.“ Während er sich schweigend wieder auf seinen Platz begab, steckte Kagome eilig die Pilze über die Flammen und rupfte soweit das Gras aus, um nicht auch noch einen Waldbrand zu verursachen. Das war ja wirklich hilfsbereit gewesen. Nett, um es so zu sagen. Allerdings wieder natürlich eine Dämonstration im wahrsten Sinne des Wortes, warum er Menschen für die mindere Art hielt. Aber genau diese pragmatische, wortlose, Hilfsbereitschaft musste Rin so fasziniert haben. Und, das musste sie zugeben, sie auch. Irgendwie gewöhnte sie sich langsam daran, dass der Idiot nicht redete. Aber, wenn man ihn brauchte, war er da, zugegeben. Ein eiskalter Mistkerl, wie ihn Inu Yasha genannt hatte, ja, das war er, ein vornehmer Killer – aber offensichtlich, wenn er jemanden, ob gezwungen oder nicht, bei sich duldete, erhielt man auch seinen Schutz.

Es tat gut wenigstens warme Pilze in den leeren Bauch zu bekommen und sie trank noch einmal, bevor sie – immer der fünf Meter eingedenk - sich einen etwas außer Sicht liegenden Platz suchte, ehe sie zurückkehrte. Das Feuer brannte noch, aber es wurde rasch niedriger, dennoch würde die Asche sie wärmen und so legte sie sich nahe daran hin, bettete den Kopf auf den leeren Essenssack und versuchte sich zu entspannen, sicher, dass ihr Schlaf bewacht wurde.

 

Ein goldener Blick lastete auf ihr, ehe der Daiyōkai bestimmt wusste, dass sie tief schlief. Gut, er hatte sich wohl geirrt. Als sie so darum gebeten hatte, sich diese lästige Verletzung anzusehen, hatte er nicht umhin gekonnt, sich an Tanjeri-senseis Worte über einen Liebeszauber zu erinnern. Sicher hatte ihr Geruch nichts von Läufigkeit verraten, aber er hatte keine Ahnung wie das bei Menschenfrauen so ablief, sie nicht doch über ihn herfallen wollte, und war lieber vorsichtig geblieben, stets bereit sie abzuwehren.

Sie hatte jedoch sachlich, geradezu nüchtern, die Verletzung behandelt, ebenso wie sie, da war er sicher, auch einen menschlichen Patienten behandelt hätte. Und, das musste er zugeben, es hatte geholfen. Dieser Vampir hatte mit seinem Spiegelzauber es wahr und wahrhaftig vermocht, ihn, einen Daiyōkai, mit menschlicher Schwäche zu infizieren! War das der Grund, warum diese Energievampire offenbar einst so erfolgreich gewesen waren, dass sie nur von drei Daiyōkai gemeinsam zur Strecke gebracht werden konnten?

Kagome hatte ihm geholfen, ja. Und jetzt lag sie da und schlief, erschöpft, das war kaum zu überriechen – und sie fror. Das konnte noch ein Problem werden.

Er musste daran denken, wie einst Rin in einer Nacht gefroren hatte und nass geworden war. Gut, er war nicht dabei gewesen, nur Jaken. Aber, als er zurück kam, hatte die Kleine gezittert und hohes Fieber gehabt. Dermaßen hoch und lebensbedrohlich, dass er sich gezwungen gesehen hatte, sie in einen einsam gelegenen Schrein zu dem Einsiedler dort zu bringen. Natürlich hatte dieser versucht Rin zu überzeugen, dass sie nicht dem Yōkai folgen sollte, sondern bei ihm bleiben sollte, ebenso natürlich war das nutzlos gewesen. Und, ebenso natürlich, hatte dieser unselige Jaken eine Tracht Prügel abbekommen, da er nicht in der Lage gewesen war die Kleine davor zu schützen nass zu werden.

Hm. Er hob den Kopf. Es würde regnen. Inu Yashas Miko mit einer Lungenentzündung war zu nichts zu gebrauchen, überdies bestand nach den Erfahrungen mit dem Giftdrachen auch die Chance, dass er davon etwas aufschnappen würde. Unmöglich, undenkbar, unsäglich.

Es blieb also nur die Möglichkeit sie unter den Baum zu legen, unter dem er soeben saß, hier wäre sie vor dem Regenguss geschützt.

Er blickte erneut zu ihr. Sie hatte unbewusst die Arme um den Oberkörper geschlungen um sich zu wärmen. Die Nässe wäre also nicht das einzige Problem.

Sie sah so entspannt aus, so weich … auch wenn ihr Körper weitaus nicht den Ansprüchen eines Daiyōkai … Moment mal. Was dachte er da?

Wirkte der Liebeszauber doch? Heimtückischerweise auf ihn? Sie würde sich gegen ihn nie zur Wehr setzen können, Reiki hin oder her. Sie würde ihn verletzen können, ja, aber niemals daran hindern, etwas, das er unbedingt wollte, auch zu tun.

Diese Magie! Tanjeri hatte recht!

Fangzähne knirschten.

Es gab ein Gegenmittel.

Ja, so würde er vielleicht früher oder später dem Bann erliegen, wenngleich er es sich momentan noch nicht vorstellen wollte oder konnte. Dennoch. Allein, dass er solche Ideen hatte....

Inu Yasha mochte die Familienschande sein, Vaters Bastard. Aber er WAR ein Familienmitglied. Und den dadurch zu entehren, dass man sich nicht in der Lage erwiese einer magischen Falle Stand zu halten, seine Gefährtin …

Niemals.

Es gab nur eine Lösung, die er sah. Er stand auf.

 

Ein Gefühlsvampir, so, wie sich Tama sah, in Wahrheit der letzte, schüttelte ein wenig den Kopf. Er hatte den Schmerz gespürt des Daiyōkai, dessen Zorn, auch den Zorn der Miko – und dann war alles plötzlich verschwunden. So, als würden alle Zwei sich hinter einem dichten Bannkreis verstecken. Was natürlich unmöglich war. Seinen eigenen Zauber würde er immer auffinden können. Es gab keine Magie dieser Welt, die dem standhalten konnte. Was also war da passiert?

Schön. Es war das erste Mal, dass er eine Miko zusammen mit einem Daiyōkai einsperrte. Wäre es denkbar, dass sich die zwei gegensätzlichen Magien schlicht aufhoben und damit auch seinen Bann beeinflussten? Ja, das wäre natürlich eine Erklärung.

Jetzt hatte er wieder eine Spur an Emotion verfolgen können, die des Daiyōkai. Nun ja, verständlich. Die Magie seiner Art war eben darauf ausgerichtet. Noch kein Emotionsvampir, den er kennengelernt hatte, war darauf gekommen Menschen mit Reiki zu sammeln. Sie dienten nur der Tarnung. Allerdings mochte das ein Fehler gewesen sein.

Tama setzte sich aufrechter hin, ein leuchtender Klecks Orange in der dunklen Höhle. Die Menschen mit Reiki, da hatte ihn sein Instinkt offensichtlich nicht getrogen, lockten Daiyōkai an. Und selbst ...Nun ja, diese Miko war ein Ausbund an Gefühlen, auch, wenn sie sich spürbar bemühte das zu unterdrücken. Immer wieder schwappte da etwas über – und, zu seiner gewissen Verwunderung konnte er es verdauen jedoch nicht lesen. Da war Zorn, aber kein Hass, Zuneigung, keine Liebe, Kampfbereitschaft, aber kein Tötungswille … Das war vermutlich wirklich eine der bestausgebildeten Miko in Japan, die ihm da so zufällig über den Weg gelaufen war, wenn sie selbst im Angesicht des Todes, nun ja, eines Daiyōkai, noch so ruhig bleiben konnte.

Und, was auch so erstaunlich war, besagter Daiyōkai hatte keinen Tötungswunsch, keinen Hass, nur manchmal kam Zorn empor.

Was waren das nur für zwei seltsame Leute?

Oder, das wurde er sich zum ersten Mal bewusst, wie lange war er mit seinem letzten Gefangenen hier drin gesessen ? Und, was hatte sich unterdessen in der Welt da draußen verändert?

Sekunde.

Diese letzten Emotionen, gleich nach dem sie verschwunden waren, und jetzt wieder kamen – sie kamen näher. Wäre es möglich, dass die Zwei sich zusammen getan hatten und nun ihn suchten? Kurz, ihm in die Fänge liefen? Das wäre fast zu schön um wahr zu sein.

Und, natürlich, unnatürlich.

 

Kagome drehte sich etwas auf die Seite. Der Regen rauschte, aber sie war ja trocken und sicher. So drehte sie sich im Halbschlaf etwas, genoss die Wärme und Weiche ihres Untergrundes, ehe sie die weiche, warme und haarige Decke über sich zog.

Sekunde!

Im nächsten Moment saß sie aufrecht, sah erstarrt, wie der riesige Schwanz von ihr genommen wurde, und sprang auf.

In der Tat.

Sie hatte gelehnt an einen gewaltigen, weißen Hund, noch dazu einen Daiyōkai, geschlafen, war mit dessen Schwanz zugedeckt worden? Die Sache wurde nicht dadurch besser, dass sie feststellen musste, dass sie zwischen seinem Bauch und seinen Hinterbeinen geschlafen hatte! Ihr nächster Satz brachte sie allerdings in den strömenden Regen und so wich sie doch zurück unter die Baumäste, starrte jedoch den Hundefürsten an, der, die Hinterbeine ausgestreckt, offensichtlich auch geschlafen hatte. Der mächtige Kopf lag auf den nach vorn ausgestreckten Vorderpfoten. Ein glühend rotes Auge öffnete sich und musterte sie.

Kagome entsann sich nun, dass es vielleicht nicht die brillanteste Idee war herum zu maulen, wenn er ihr, aus seiner Sicht, die Gnade erwiesen hatte, im Trockenen und warm zu schlafen. Allerdings... ah. Sie hätte schreien können.

Der nächste Blick in Richtung Augen wich allerdings dem in Richtung Maul und damit ziemlich großen Zähnen. Hinzu kam der nächste Guck in Richtung Erde. Dort, wo die Säure, die auch jetzt noch aus dem Fang tropfte, den Boden berührt hatte, wuchsen weder Gras noch Kräuter mehr. Äh, ja. Keine gute Idee, sich über eine vermutlich gut gemeinte Tat zu beschweren.

„Ich... ich bin erschrocken,“ gab sie daher vor Adrenalin zitternd zu Protokoll. Vielleicht wäre es wirklich besser ihn nicht darauf aufmerksam zu machen, dass sie die Lage zwischen Bauch und Hinterbeinen nicht nur als überaus peinlich, sondern als übergriffig empfunden hatte, zumal eingedenk des Liebeszaubers, den ja Tanjeri-sansei erwähnt hatte. Allerdings schien der Schwager das eher mehr als neutral zu sehen, denn er erhob sich langsam und dehnte sich – dermaßen hundeartig, dass sie wiederum fast gelacht hätte. Du liebe Zeit, was war nur mit ihr los? Konnte man sich an das permanente Schweben in Lebensgefahr gewöhnen?

Besser war es abzulenken, so zog sie das Schälchen aus dem Ärmel und rannte in den Regen, unter einen Baum der nahe an dem Teich stand, um zu trinken. Frühstück, sozusagen. Als sie sich umdrehte, war sie doch irgendwie froh, dass dort der so menschenähnliche junge Mann saß, an den Baum gelehnt und ins Nichts guckte.

Und, um ehrlich zu sein, erkannte sie nun, dass sie wohl in seiner Menschenform nur mit dem Kopf auf seinem Schoß geschlafen hatte. Intim, ja, aber sicher nicht ehrenrührig, oder? Jedenfalls war es ihm anscheinend egal gewesen. Und, vor allem und überhaupt, er hatte ihr helfen wollen. Das sollte sie zumindest soweit honorieren, dass sie ihn weder schimpfte noch in Panik verfiel.

 

Sie hätte nie geglaubt, dass ihr Schreck, ihre Scheu, durchaus positiv aufgenommen worden waren. Sesshōmaru schloss daraus dass sie weder dem Liebeszauber unterlag noch auch nur einen Hauch daran dachte Inu Yasha zu betrügen. Gut. Das diente der Familienehre.

Sie schien auch wieder in der Lage weiter wandern zu können. Noch besser, denn, wenn er sich nicht durch den strömenden Regen irrte, wartete in diesem Tal, das sie von oben bereits gesehen hatten, eine unangenehme Strecke. Er hatte in der Nacht das Rauschen von Wellen gehört, auch jetzt noch drang Salzgeruch in seine Nase. Das war kein gewöhnliches Tal. Leider. Denn er wäre in aller Regel darüber gesprungen oder eher geflogen – wie das mit ihr buchstäblich im Schlepp werden sollte, war ihm noch nicht klar. Natürlich würde er eine schlüssige Lösung finden, schließlich war er kein Irgendwer. Aber auch das käme, ebenso wie jetzt der Spaziergang im Monsun auf die immer länger werdende schwarze Liste, die er Punkt für Punkt mit diesem sogenannten Emotionsvampir abarbeiten würde.

Ah, sie zog sich etwas zurück Dann könnte man bald aufbrechen. Er stand auf. Immerhin würde der Regen seine Nase etwas von den lästigen Gerüchen befreien. Auch so ein Punkt, den er vollinhaltlich diesem Vampir anlasten konnte. Für was hielt der sich eigentlich?

Gut. Meister Tanjeri hatte gewarnt, dass sich die Gefühlsvampire auf die Jagd nach Daiyōkai spezialisiert hatten und diese damals aus irgendeinem Grund reihenweise gefangen nehmen konnten. Das besagte nur, dass es eine Falle gab, in die man nicht treten sollte. War etwa ein Teil dieser Falle, dass man dem geplanten Opfer auf die Nerven ging? Solange, bis das blind vor Zorn war? Nun ja. Er selbst behielt auch im hitzigsten Kampf einen klaren Kopf, Emotionen waren weniger seine Sache. Und doch, das musste er zugeben, schaffte es dieser unsägliche Bann, geschweige denn diese aufgezwungene Nähe zu einer Miko, noch dazu nicht irgendeiner, dass er langsam aber sicher wirklich eine Mordslaune bekam. War genau das das, was so ein Vampir erzielen wollte? Blindwütig drauf los zu schlagen? Nun, das würde er nicht machen. Und, wenn er die Meinung Kagomes dazu einholen würde, so war er sicher, dass sie einige gut gezielte Pfeilschüsse für eine passende Antwort an den Vampir halten würde. Sie war eindeutig alles andere als glücklich darüber mit ihm, immerhin dem Hundefürsten, durch die Wildnis zu gehen. Und ebenso offensichtlich dachte sie oft genug an seinen... an Vaters Bastard. Nun gut. Jedem das seine. Hoffentlich wäre Inu Yasha in der Lage besser auf Rin aufzupassen als Jaken.

Obwohl, das musste Sesshōmaru zugeben, da war er sogar sehr sicher.

 

Kagome kam und warf einen kurzen Blick auf den stehenden Daiyōkai, ehe sie sich rasch noch Hände und Gesicht wusch, einen Schluck Wasser trank und das Schälchen in der Ärmeltasche verstaute. Sie wollte schon sagen, gehen wir, ehe sie bedachte, wie er auf Anweisungen zu reagieren pflegte. „Ich bin fertig.“

„Gehen wir.“

 

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das unwillige Team verscuht das Beste aus der Situation zu machen... Ob sich Tama allerdings wirklich darüber freuen sollte, dass sie näherkommen? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SUCy
2023-09-16T19:17:09+00:00 16.09.2023 21:17
Haha XD deswegen also das keusche Verhalten XD hatte mich schon gewundert.
Also ich könnte mir keinen angenehmeren Schlafplatz vorstellen XD so viel Hund zum knuddeln :)
Antwort von:  Hotepneith
17.09.2023 20:48
Du solltest dich auch wundern....:) Aber leichte Panik bei einem Daiyoukai, weil er Sorge hat quasi vergewaltigt zu werden ist schon...niedlich.
Und ja, sehr knuffiger HUnd. Wenn man vom Maul und der Säure absieht...


hotep
Von:  DuchessOfBoredom
2023-09-13T19:14:20+00:00 13.09.2023 21:14
Sehr schön, wie Sesshoumaru sich da schnell im Griff hatte und das ganze rational wie immer gelöst hat. Und wirklich süß, wie beide versuchen, immer zu prüfen, ob der andere dem Liebeszauber nun doch unterliegt oder nicht ;D
Freu mich schon aufs nächste Kapitel und stimme zu, dass Tama sich definitiv nicht freuen sollte XD
Antwort von:  Hotepneith
15.09.2023 10:24
Es sei denn, Tama hat noch was in petto mit dem keiner rechnet - immerhin haben diese Sorte Vampire über Jahre, Jahrhunderte Daiyoukai ziemlich dezimiert, da kann man schon was erwarten.
Der Liebeszauber beschäftigt das unwillige Duo langsam mehr als der Entfernungsbann. Gut oder schlecht?


hotep


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