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Gefesselt

Ein Daiyoukai, eine Miko und ein lästiger Zauber
von

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Eine zornige Miko

Better be scared, better be afraid,

Now that the beast is out of her cage.

 

Mz Hyde

Halestrom
 

 
 

Sesshōmarus Angriff fegte als grünleuchtender Strahl auf den Emotionsvampir zu, der in dieser orangen, körperlosen, Form seine Erheiterung nicht zeigen konnte. Ach, waren diese Daiyōkai primitiv. Er sollte das dem Guten mal sagen. Genau, ein wenig anheizen, damit der seine Seele für den späteren geistigen Angriff weiter öffnete. Ein wenig musste es ja jeder, der mit diesen Metallklingen und seiner Energie kämpfen wollte, warum nicht die Tür weiter öffnen. Das hatte er doch bei den letzten Attacken auf diese Spezies gelernt.

Das Yōki durchschlug die Gestalt ohne sichtbare Wirkungen, ein guter Teil des da hinter liegenden Kraterrandes zerfiel allerdings in Staub und Schutt.

„Stark bist du ja, aber offensichtlich hast du keine Ahnung wer ich bin. Ich bin ein Gefühlsvampir. Mein Name ist übrigens Tama. Und kein Yōki kann mich treffen – und nein, liebe Miko, wie war doch dein Name? Kowahe? Du kannst mich auch nicht läutern, denn ich besitze kein Yōki. Kurz, eure Energien sind absolut sinnlos.“

„Ich heiße Kagome!“ zischte besagte Miko prompt mit der Freundlichkeit einer schwarzen Mamba und ließ den Pfeil von der Sehne. Der flog mitten durch das orangene Ei ohne irgendeinen Schaden anzurichten und landete dahinter auf dem Boden.

 

Tama schloss kurz die Augen. „Das kann ja richtig heiter werden mit euch zu spielen.“ Aha. Sie reagierte also ärgerlich darauf falsch angesprochen zu werden? Dann könnte man sie auf diese Art später übernehmen. Erst einmal war der Daiyōkai dran. Hm. Es war für ihn immer schwer das wahre Aussehen zu erraten, wenn die in ihrer Menschenform waren, aber es dürfte sich um einen Hund handeln. Ein Kitsune hätte bereits mit Magie attackiert und spätestens da seine Schwänze gezeigt. Das erklärte die Stärke. Unter allen Yōkai waren Füchse, Hunde, und mit Einschränkungen auch Wölfe die mächtigsten. Oh, das würde ein Festessen geben. Wenn er diesen Kerl geknackt hatte. Und das könnte sogar recht einfach werden, so stoisch wie der wirkte. Und eben auch arrogant. Keine Emotionen zeigen – oder glaubte der Narr etwa keine zu besitzen? Dann würde der eine Überraschung erleben.

Ja, was zu beweisen war. Noch eine Attacke mit dem Schwert. Was für eine nutzlose Energieverschwendung. Überdies beschädigte der Idiot den Vulkan. Mit ein bisschen mehr Nachdruck löste der vermutlich auch noch einen Ausbruch aus. Aber so verrückt oder lebensmüde sollte der doch nicht sein. „Was zu beweisen war. Hörst du mir eigentlich zu, Daiyōkai? Hast du auch einen Namen?“ Tama rechnete eigentlich mit keiner Antwort. Seine bisherigen Erfahrungen hatten gezeigt, dass gerade so mächtige Wesen durchaus einkalkulierten, dass man, kannte man ihren Namen, auch damit Magie wirken konnte. Nun, er nicht. Seine Zauber lagen auf dem Bewusstsein, ja, man könnte sagen, auf der Seele. Und nicht, dass ihnen ihr Schweigen etwas geholfen hätte.

 

„Sesshōmaru.“

 

Oh, einer von der Sorte. Selbstbewusst bis zur Arroganz, scheinbar eiskalt. Aber irgendwo hatte der Gefühle und er selbst würde sie alle zu fressen bekommen. Noch ein wenig ablenken und die eigene Magie sammeln. „Der vollendet tötet? Wie schade, dass du das bei mir nicht vermagst, nicht wahr? Und die kleine Koga-chan ist auch nutzlos.“

 

Koga-chan? Kagome pumpte wie ein Maikäfer kurz vor dem Abflug, sah aber unwillkürlich zu ihrem Begleiter. Fiel dem was ein? Immerhin schien nun klar zu sein, wieso diese Vampire es schafften Daiyōkai zu übernehmen, zu fressen, was auch immer. Gegenwehr mit Energie, gleich welcher Art, war anscheinend nutzlos. Aber irgendwie hatten es die Daiyōkai laut Tanjeri-sensei es doch vollbracht, wenngleich zu dritt, diese Wesen auszurotten. Und, das erklärte auch, warum sich ein Mensch, sei er auch mit Reiki ausgestattet, ebenfalls nicht gegen die Übernahme wehren konnte. Das war doch wirklich nicht notwendig Leute umzubringen, nur weil man negative Gefühle als Ernährung brauchte. Sie sagte den letzteren Satz laut. Vielleicht ergab sich eine Entschuldigung oder sie konnte Zeit gewinnen, dachte sie, Sesshōmaru schien nachzudenken. Der hatte doch sicher so etwas wie Taktik gelernt. Inu Yasha haute ja immer erst drein, etwas, was sie seit Jahren versuchte ihm abzugewöhnen, aber sinnlos. Sie waren eben beide impulsiv.

 

Tama war tatsächlich erstaunt, wenngleich er es nicht zeigen konnte. „Liebe Kogame, natürlich müsste ich eine Miko nicht umbringen um ihre Gefühle zu bekommen. Aber man gelangt in Menschenform eben unbeobachtet durchs Land. Hättest du mit mir gesprochen, wenn ich mich nicht als Miko verkleidet hätte, sondern so vor dir gestanden hätte?“ Da sie unwillkürlich den Kopf schüttelte, allerdings bei der falschen Anrede schon wieder die Brauen zusammengezogen hatte, fuhr er fort: „Abgesehen davon macht es Spaß Leute zu übernehmen. Es verleiht einem unglaubliche Macht. - Ich denke, Sesshōmaru wird ähnlich empfinden, wenn er tötet. Apropos, Daiyōkai. Wir werden noch viel Spaß miteinander haben. Alle drei miteinander.“ Sie war eine gut ausgebildete, starke Miko. Wenn sie erst einmal aus dem Bann des Hundes entlassen war, würde sie sich gewiss rächen wollen. Sehr praktisch. Aber jetzt war dieser Daiyōkai dran.

Kein äußeres Anzeichen verriet, dass der Vampir seine komplette magische Macht abrief und auf den Hundefürsten warf – gezielt auf einen Punkt in dessen Geist: das Bewusstsein des Ich. Als sich die Emotionsvampire außer Menschen einst stärkere Nahrung suchten, intensivere, fanden sie zufällig heraus, dass Yōkai, noch dazu die mächtigsten unter ihnen, viel eher als Menschen dazu neigten ich-bezogen zu sein. Menschen opferten sich für ihre Kinder, für ihre Liebsten – ein Yōkai nie. Diese Erkenntnisse verbreiteten sich rasch unter seiner Art. Nahm man einem Daiyōkai sein Bewusstsein dafür, was ihn ausmachte, so war er relativ leicht in die geistige Schattenwelt zu dirigieren, in der er für den Rest seines Lebens gefangen bleiben würde. Und dazu gehörte, gerade bei so eiskalten, arroganten Typen wie dem Hund hier vor ihm, schlicht nur der Name. Sie waren einfach gestrickt, einfach zu berechnen, allerdings nur mit gehöriger magischer Macht zu überwältigen.

Wieso redete diese Miko denn schon wieder? Möglicherweise war sie hilfreich, aber sie sollte doch … nun, sie würde schweigen, wenn sie aus dem Bann erwachte. Falls nicht, nun, dann musste er sie eben doch ein Stück übernehmen und ihr Stille befehlen.

 

Kagome hatte tief Luft geholt. „Es bereitet dir Vergnügen andere Menschen oder Yōkai zu übernehmen? Und damit zu töten? Ich habe gehört, ihr wurdet dazu erschaffen die negativen Gefühle von Menschen zu fressen, damit die nicht an Trauer oder anderen negativen Gefühlen zugrunde gehen.“

„Erschaffen werden und etwas tun sind zwei Dinge. Koga-chan.“ Ja, auf diese Anrede reagierte sie eindeutig am Meisten. Warum auch immer. Weiter im Text. Noch schien sie unter der Kontrolle des Daiyōkai zu stehen, noch war der zwar erstarrt aber nicht besiegt, noch kämpfte der um die Dominanz in seinem Ich. Das konnte noch etwas dauern. Solange sollte er selbst die Menschenfrau ablenken, damit sie ihrem Herrn nicht half. Danach würde es bestimmt anders aussehen. „Es macht mir Spaß. Und du wirst sehen, wie viel Vergnügen es mir bereitet diese stolzen Daiyōkai in jammernde Wesen zu verwandeln, ohne Stolz, ohne Macht. Das wird dir auch gefallen, da bin ich sicher.“

„Und wovon träumst du nachts?“ fauchte sie in einer Weise zurück, die Inu Yasha sicher stolz gemacht, allerdings jeden außer einem ganzen Rudel Krokodile in die Flucht geschlagen hätte. Oder Tama. „Wie kannst du glauben, dass irgendjemand, noch dazu ein Mensch, Spaß an sowas hat?“

„Ich habe meine Erfahrungen, Miko.“

Aha, dachte Kagome. Keine falsche Anrede mehr? Das traf ihn irgendwie doch. Nur, warum sah sie aus den Augenwinkeln, wie Sesshōmaru so seltsam still stand? Der dachte doch nicht mehr nach? Stimmte da etwas nicht? Versuchte dieser dämliche Vampir sie nur abzulenken, während er in Wahrheit einen Angriff auf ihren Schwager ausgelöst hatte? Einen magischen, dem sie nicht folgen konnte? Dann sollte sie irgend etwas unternehmen, um dem Hundefürsten zu helfen. Nur, was? Zuerst einmal sollte sie versuchen diesen dämlichen Möchte-gern-Nosferatu irgendwie abzulenken. „Ja, klar, wie Schulhofschläger, auch, wenn du bestimmt nicht weißt, was das ist. - Schön, ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich dich nicht läutern kann, weil du kein Yōki hast. Aber du verfügst doch über Energie, sonst könntest du gar nicht existieren.“

„Liebes Kind,“ begann Tama herablassend. „Ausnahmsweise hast du recht. Ich besitze Energie. Meine Energie besteht allerdings aus den Gefühlen anderer Wesen. Je mehr Gefühl, desto stärker werde ich.“ Oh, sie wurde schon wieder wütend. Ziemlich impulsiv, die Kleine. Das sollte er im Auge behalten. So immer Miko zum Dessert?

 

Diese Anrede kam bei Kagome ungefähr so gut an, als habe ihr Inu Yasha beiläufig gesagt, dass er nun eine Zweitfrau namens Kikyō habe. „Tama, heißt du? Soll ich dir mal verraten, was mit dem letzten Juwel passierte, das mich sah, das shikon no tama? Zuerst einmal habe ich es in tausend Scherben geschossen, dann haben wir es ziemlich mühsam wieder zusammen gesetzt – und dann habe ich es aus dieser Welt gejagt. Ich habe meine eigene Art mit Juwelen umzugehen, mein Schmuckstück!“

Aus irgendeinem Grund erkannte der Emotionsvampir, dass sie nicht log. Allerdings war er völlig frei von Furcht, dass sie ihm das antun könnte. Immerhin wusste er nun, dass seine Einschätzung richtig gewesen war – sie war eine gut ausgebildete, überaus fähige, Miko. Und dieser Daiyōkai war wirklich ein harter Brocken. Er musste sie noch hinhalten und noch mehr Magie gegen den nachschicken. Natürlich besaß er noch welche. Er war viel zu intelligent um alle seine Macht auf einmal zu Beginn zu zeigen.

 

Sesshōmaru hatte nachgedacht. Yōki half nicht, Reiki offensichtlich auch nicht. Aber dieses Hindernis musste zu beseitigen sein. Immerhin waren diese Vampire bis auf den vor ihm ausgestorben worden. Sie waren umzubringen, die Frage lautete nur wie. Da der jetzt in eine vollkommen nutzlose Diskussion mit Inu Yashas Miko einstieg, bekam er selbst die Gelegenheit eine neue Strategie zu überlegen.

Wenn es nicht mit Energien funktionierte, dann eben in einem direkten Angriff? Nein, dieses Wesen war körperlos und würde sich hier kaum hinstellen, wenn es nicht auch einer solchen Attacke Widerstand leisten konnte.

Kagome lieferte sich ein Rededuell – wollte sie etwa von ihm ablenken? Ihm Zeit geben? Nett, aber nutzlos, wie ihre meisten Ideen. Er war ….

Er stockte in seinem Gedanken. Wer war er?

Ihm fiel sein eigener Name nicht mehr ein. Seltsam.

Er fühlte sich wie einen tiefen, schwarzen Schacht gezogen, rings um ihn waberte dichter, schwarzer Nebel. War das etwa der Angriff eines Gefühlsvampirs? Dem würde er zeigen, dass er kein Irgendwer war. Er war … wer war er?

Was war er?

Er besaß Yōki, also musste er ein Yōkai sein … glaubte er zu wissen.

Ein namenloser Yōkai, sicher zu schwach, um von seinen Eltern auch nur mit einem Namen, wenigstens einer Zahl, gewürdigt zu werden.

Ausgesetzt, schwach, allein...

Stolz bäumte sich auf.

Nein, er war kein Irgendwer. Er war …

Er würde kämpfen und beweisen...

Was?

Der schwarze Nebel in seiner Seele forderte ihn förmlich auf Ruhe zu geben, sich zu entspannen, es geschehen zu lassen.

Was geschehen zu lassen?

Sterben?

Er war selten genug in einem Kampf nahe am Tod gewesen, meinte er sich zu entsinnen. Aber diese Erinnerung an eine Welt im Licht verblasste immer mehr.

Es musste schön sein, sich dem Tod zu ergeben, besser als ein Leben ..

Nein! Er war nicht namenlos! Es würde ihm wieder einfallen, wenn sich der Nebel lichtete...

Er musste kämpfen, er würde kämpfen.

Und er würde jemanden umbringen.

Daran klammerte er sich, während er versuchte sich zu entsinnen.

Aber wozu noch kämpfen. Es gab keinen Ausweg als den Untergang. Keine Hoffnung.

 

Kagome ließ den Vampir nicht aus den Augen, nach ihren Erfahrungen mit Naraku zu sicher, dass der irgendeinen fiesen Plan auf Lager hatte. Dennoch bemühte sie sich zu erkennen, was der Hundefürst da tat. Und dass der die Rechte sinken ließ, Bakusaiga nach unten zeigte, genügte, um ihr Angst einzujagen. Der Kerl, der außer gegen Inu Yasha nie ging ohne gewonnen zu haben? Sie hatte genug Kämpfe von ihm mit angesehen. Nein, da stimmte etwas ganz und gar nicht. Die Falle des Gefühlsvampirs wirkte gegen Daiyōkai, hatte Tanjeri-sama gesagt. War es das, was auch immer?

Sie erinnerte sich an das soziale Praktikum, das sie im letzten Schuljahr hatte machen müssen. Betäubte oder bewusstlose Menschen reagierten am Besten auf ihren eigenen Namen, hatte ihr damals die betreuende Krankenschwester erklärt, wenn sie Patientenbetten aus dem OP holen sollte.

Wenn Sesshōmaru in einer Art Benebelung durch diesen dämlichen Tama steckte, würde das doch hoffentlich auch funktionieren? Außerdem schien ihr der Vampir ziemlich erheitert zu sein. Sie legte den Kopf schräg. „Oh ja, du Schmuckstück-Dracula, du bist geliefert. Das weiß ich und das verspreche ich dir. - He, Sesshōmaru!“ rief sie lauter als es notwendig gewesen wäre.

 

Sesshōmaru!

Der Daiyōkai hörte dieses Wort in der tiefen Schwärze, die ihn umgab. Es war wie ein unerwarteter Sonnenstrahl in einer düsteren Gewitternacht. Hell, strahlend, eine Hoffnung zum Leben, zu Überleben, und er klammerte sich daran wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. Es gab eine Chance das hier zu überstehen, es gab eine Möglichkeit …

Ja. Er war Sesshōmaru. Der in Perfektion tötet. Er war ein Hundeyōkai, ein Daiyōkai!

Und er war wie ein Welpe in diese heimtückische Falle des Emotionsvampirs gelaufen! Jetzt begriff er, wie so viele Daiyōkai dieser Spezies zum Opfer fallen konnten.

Er atmete tief durch, als sich der Nebel verzog, er wieder klar sehen konnte und richtete sich kampfbereit auf.

 

Kagome ahnte nicht was passiert war, aber sie war erleichtert, dass das gefährliche Schwert wieder in Kampfposition gehoben wurde. Vielleicht der passende Moment um ihre Idee zu sagen. Naja, nur keinen Vorschlag machen. „Dann sehen wir mal, ob ich recht liege, werter Tama,“ begann sie süß wie Honig. „Du hast kein Reiki, kein Yōki, damit sind Energieangriffe gegen dich also nutzlos?“

„Ja.“ Der Vampir gab sich zu, dass er verwirrt war. Wieso hatte sie es vermocht den Daiyōkai nur durch seinen Namen … Oh, verdammt! Der war noch nicht so weit weg gewesen, dass er das nicht gehört hätte! Sie war gefährlich. „Ihr könnt nichts tun, was mich umbringt!“ Er musste tatsächlich erst das Menschenweib übernehmen, dann den Daiyōkai.

„Um was wetten wir?“ gab sie zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen. „Da gab es mal einen Kampf gegen ein Schwert aus der Hölle … Sesshōmaru, du erinnerst dich sicher an den letzten Schlag.“

Der Daiyōkai stutzte. Ja, natürlich. Er hatte seinen Angriff mit Tenseiga mit dem Inu Yashas Tessaiga verbunden und gemeinsam.... Oh. Ärgerlich, dass sie auf diesen Einfall gekommen war und nicht er, aber da sie ihn offensichtlich aus den schwarzen Nebeln herausgeholt hatte, wie auch immer, war das nebensächlich. Ja, das war eine Idee, die dieser Vampir übersehen hatte – und diesen Fehler würde der bitter bereuen. Ja, weder Yōki konnte ihm etwas anhaben, da er körperlos war, noch Reiki, da er kein Yōki besaß. Aber ….

Sesshōmaru hob Bakusaiga und lächelte, als er sah, wie Kagome prompt den nächsten Pfeil anlegte.

„Stirb.“

 

Tama war verwundert, aber zu selbstsicher um das als Gefahr für sich zu erkennen. Yōki würde durch seinen Körper gehen und ihm nichts ausmachen, Reiki war nutzlos, er besaß kein Yōki...

 

Kagome visierte. Da durfte jetzt absolut nichts schiefgehen. Aber sie sagte sehr leise: „Weißt du, mein Schmuckstück, es ist ziemlich dämlich Gegnern zu sagen, wie man umzubringen ist.“

 

Ausnahmsweise waren sie einer Meinung, dachte der Daiyōkai und setzte die Spitze seines Schwertes auf den Boden. Da sofort die Sehne bis zum Äußersten gespannt wurde und er den nochmaligen Anstieg des Reiki spüren konnte, lächelte er erneut. „Tama, war dein Name? Der letzte seiner Art.“ Und er ließ sein volles Yōki über Bakusaiga in die Erde fließen, gezielt auf einen einzigen Punkt – das Ende des Eis.

 

Kagome hatte diese Art Angriff bereits gesehen und war bereit. Als sie die grün gleißende Energie senkrecht aus der Erde in den Vampir schießen sah, ließ sie den Pfeil los. „Mit den besten Grüßen von KA-GO-ME!“

 

Tama war irritiert. Was wollte der Idiot denn? Yōki konnte ihm doch nichts anhaben, das würde durch ihn durchgehen wie … Obwohl, das war schon eine Menge. Und dann spürte er wie Reiki in ihn drang, das Yōki läuterte.

NEIN! Sein Ruf verklang ungehört in dem plötzlichen Energieausbruch, der die anderen beiden Wesen auf dem Plateau die Augen schließen ließ, sie fast von den Beinen riss.

 

Kagome ließ den Bogen aus der jäh kraftlosen Hand fallen. „Materie plus Antimaterie ist reine Energie, Annihilation.“ murmelte sie.

Zur gewissen Überraschung Sesshōmarus, der darin allerdings einen mächtigen Zauberspruch vermutete, als er seine Klinge in den Obi schob. Sie war erschöpft, aber das glaubte er gern. In diesen letzten Schuss hatte sie vermutlich all ihre läuternde Kraft gelegt um mit ihm mithalten zu können, das Gleichgewicht der Kräfte aufrecht erhalten zu können. Und das war wirklich nicht schlecht für eine Menschenfrau. Hm. Gegen den Bas... Vaters zweiten Sohn plus Kagome würde selbst er sich hart tun. Natürlich gewinnen, aber … Sie sollte sich erholen. „Komm.“

Und sie folgte ihm, sich schon irgendwo bewusst, dass der Bann wohl aufgehoben war, aber, wohin hätte sie auch sonst sollen?

 

Kaum zehn Minuten später saßen Daiyōkai und Miko am Hang des Vulkans, der zwar noch immer grollte, aber wohl keine Gefahr darstellte, und betrachteten den weiten Pazifik, der kaum je den Beinamen des Stillen Ozeans so verdient hatte. Der leichte, warme Wind, der von Osten auf sie zuzog war nur angenehm. Kagome ließ ihre Knie über die Kante des Vorsprungs hängen und lehnte sich gegen die karge Wiese zurück, müde, erschöpft selbst in ihrem Reiki.

Sesshōmaru warf ihr einen Blick zu. Sie hatte ihn, wie auch immer, aus der Falle des Vampirs befreit, und, auch, wenn er das nie zugeben würde – er schuldete ihr Dank. Das verlangte die Kriegerehre. Überdies war sie vor ihm auf den Einfall mit den verbundenen, so gegenteiligen Energien gekommen. Nun gut. Er musste sagen, dass der ...sein Halb ...Vaters zweiter Sohn sich nicht das erstbeste Menschenweib geschnappt hatte, was ihm in den Weg kam. Schon dessen erstes Interesse war eine überaus fähige Miko gewesen, die sogar mal Rin gerettet hatte. War der Hanyō, gleich, was man sonst von ihm halten mochte, womöglich so etwas wie ein Mikodetektor? Interessante Theorie. Man ließ Inu Yasha frei durch Japan streifen und der fand immer die jeweils fähigste Miko der Zeit?

Das konnte für seine eigenen Pläne, der mächtigste Yōkai Japans zu werden, nur förderlich sein.

 

Kagome zögerte, aber dann beschloss sie, dass sie kein Risiko mehr einging, auch, wenn der Spiegelbann wohl erloschen war „Ich möchte nur noch schlafen.“ Sie sah vorsichtig beiseite und begegnete einem goldenen Blick, den sie nicht deuten konnte.

„Schlaf.“

Und zur vollkommenen Überraschung der Menschenfrau spürte sie einen Arm. Der sie mit unleugbar gezähmter Kraft an die Boa des neben ihr Sitzenden drückte. „Danke,“ war alles, was sie noch sagen konnte, ehe sie die Augen schloss.

 

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gewusst wie man Vampire auch ohne Pflock erledigt.... Nur, Miko-Detektor? Das sollten weder Halbbruder noch besagte Miko zu hören bekommen....
Das latzte Kapitel bietet eine stille Übereinkunft.


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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DuchessOfBoredom
2023-10-25T18:58:07+00:00 25.10.2023 20:58
Ach ja, das war sehr befriedigend, zu lesen wie dieser Vampir draufgegangen ist. Und die letzte Szene war tatsächlich einfach nur sehr schön <3
Jetzt bin ich mal gespannt, ob die beiden ohne Komplikationen wieder nach Hause kommen und in was für einem Gemütszustand Inu Yasha sie dort erwartet ;D
Antwort von:  Hotepneith
26.10.2023 12:08
Dankeschön.

Der Gemütszustand dürfte ein wenig strapaziert sein, nachdem ein gewisser alter Schmied etwas von Liebeszauber von sich gab...Kagome dürfte kaum erfreut sein.

hotep
Von:  Sanguisdeci
2023-10-24T07:40:13+00:00 24.10.2023 09:40
Muarharhar, wie schön dieses Kapitel zu lesen ist <3 Einfach nur Herrlich!
Antwort von:  Hotepneith
24.10.2023 14:35
Dankeschpn ....ich neige zu einer gewissen Atz ausgleichenderGerechtigkeit....

hotep


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