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Auch Amor liebt

DaiSuga
von

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Kapitel 4

Wieder einmal macht sich dieses eigenartige Gefühl in ihm breit, das bereits seit fast zwei Monaten immer wieder über ihn kommt, ihn einnimmt, alles in ihm zusammenpresst. Dafür sorgt, dass ihm schlecht wird. Und immer noch kann Suga es nicht einordnen, weshalb das so ist. Doch er weiß, dass es mit einer Sache in Verbindung steht. Er hebt seinen Kopf und als er das vor sich Geschehende wahrnimmt, verzieht er sein Gesicht und blickt schnell wieder auf seinen Pult vor sich. Als ein Kichern an sein Ohr dringt, steht er abrupt auf und eilt, ohne einen weiteren Blick zur Seite zu verschwenden, aus dem Klassenzimmer. Er kann das verliebte Getue von Daichi und Michimiya nicht mit ansehen. Seit die beiden ein Paar geworden sind, hängen sie nur noch aufeinander. Einfach nur nervig. Und jedes Mal versetzt es ihm einen Stich und ihm wird so komisch.

“Oh hey Suga.”

Der Angesprochene bleibt stehen und dreht seinen Kopf. Ein paar Meter weiter steht Asahi im Flur und lächelt ihn an. Für einen Moment, dann wirkt er eher verwundert.

“Alles okay, Suga?”

Asahi kommt auf ihn zu und bleibt direkt vor ihm stehen. Zwar versucht Suga, seine Mundwinkel zu heben, aber nur eine schiefe Grimasse erscheint auf seinem Gesicht.

“Klar, warum auch nicht.”

“Vielleicht, weil du aussiehst, als würde es dir nicht gut gehen?” Asahi mustert ihn fragend, Suga winkt jedoch nur ab.

“Ne, alles okay, passt schon. Wollte nur aufs Klo. Das da drinnen hält ja keiner aus.” Über seine Schulter deutet er mit dem Daumen in Richtung seines Klassenzimmers.

“Daichi?” Ein Kopfnicken ist die Antwort und schon seufzt Asahi. “Ja, manchmal finde ich es auch zu viel. Schön, dass die beiden verliebt sind. Aber das müssen sie ja nicht jedem auf die Schulter binden.”

“Ganz genau das. Und dann auch noch direkt vor mir. Ich kann dem gar nicht aus dem Weg gehen, selbst wenn ich es wollte. Ich bekomm immer alles mit.” Die Aussage wird von einem Augenverdrehen begleitet. Asahi legt seine große Hand auf Sugas Schulter, drückt sie.

“Du bekommst das hin. Na gut, wir sehen uns nachher.”

“Machen wir. Um falls Daichi mich noch mehr nervt, werf ich ihm einen Volleyball gegen den Kopf. Ich kann dir auch zuspielen, dann kannst du draufhauen. Versuch halt, ihn zu treffen.”

Schon zieht Asahi seinen Kopf zwischen die Schultern. “Das können wir doch nicht machen. Nachher verletzt sich Daichi noch.”

Suga will gerade sagen, dass das dem sicherlich nicht schaden wird, als ihm klar wird, dass Michimiya dann noch viel mehr um seinen besten Freund herumturnen wird, um ihn zu verarzten, zu pflegen und zu bemitleiden. Nein, lieber nicht, darauf verzichtet er gerne.

“Na gut, dann eben nicht.” Doch vielleicht wirft er Daichi trotzdem noch einen Ball gegen den Kopf. Allein die Vorstellung fühlt sich nämlich schon gut an.
 

~~~
 

“Dann bis nachher, Yui.”

“Bis nachher, Daichi.”

Suga unterdrückt ein würgendes Geräusch, als er dabei zusieht, wie Daichi sich zu Yui beugt, sie sich zu ihm streckt und das Paar einen Kuss teilt. “Müssen die das ausgerechnet hier machen?”, knurrt er.

“Oh, bist du etwa neidisch, Suga?” Mit einem breiten Grinsen erscheint Noya plötzlich neben ihm.

“Natürlich nicht”, knurrt der Ältere und wendet sich demonstrativ ab, um in ihren Clubraum einzutreten. Außerdem will er das wirklich nicht länger mitansehen.

“Also ich bin neidisch”, seufzt Ryu hinter ihm.

Ist ja klar. Wo Noya ist, ist der auch nicht weit. Suga verdreht seine Augen und zieht sich sein Hemd aus, um gleich darauf nach seinem Shirt zu greifen, das er überzieht.

“Ich hätte auch zu gern ein Mädchen, das ich küssen könnte. Nein, ich würde gern Kiyoko küssen. Unsere wunderschöne Kiyoko.”

Bei dem Seufzen kann Suga es nicht lassen, seine Augen erneut zu verdrehen. Dass Ryu nicht einfach aufgibt - zumindest hatte er bisher keine Chance bei ihrer Managerin. Da legt sich ihm eine Hand auf die Schulter. Als er den Kopf dreht, blickt Noya ihn grinsend an.

“Du musst nicht eifersüchtig sein, Suga. Eines Tages bekommst du auch wieder etwas von Daichi ab. Der und seine Holde werden sich ja nicht 24 Stunden am Tag abknutschen.” Ein Augenzwinkern, begleitet von einem breiten Grinsen, folgt noch auf die Aussage, dann wendet sich der Libero auch schon wieder ab.

Suga sieht ihm überrascht hinterher, als eine weitere Bewegung an seiner Seite seine Aufmerksamkeit wieder dorthin lenkt - und er sich wünscht, dass das nicht der Fall gewesen wäre. Dort steht nämlich jetzt ein ebenfalls breit grinsender und sehr zufrieden wirkender Daichi. Und als der sich sein Hemd aussieht, fällt Suga etwas ins Auge. Verwundert runzelt er seine Stirn und kneift seine Augen etwas zusammen, um den seltsamen Fleck am Hals seines besten Freundes zuordnen zu können. Das bemerkt der und im nächsten Moment landen Finger auf der Stelle und verdecken sie.

“Ähm, Yui … sie ist manchmal … etwas stürmisch”, erklärt Daichi peinlich berührt.

Da wird Suga klar, was genau sein bester Freund da verdeckt. Einen Knutschfleck.

“Gott, könnt ihr euch nicht zusammenreißen?”, knurrt er und schlägt seine Spindtür fester zu als beabsichtigt.

“Häh? Was ist denn los, Suga?”

“Nichts! Das Training beginnt gleich. Und das wäre dir ziemlich sicher auch klar, wenn du nicht so aufs Herumknutschen konzentriert wärst.” Und damit verlässt Suga den Clubraum.
 

Er ist noch nicht lange in der Turnhalle, als Daichi neben ihm erscheint.

“Hey, ist alles okay?”, fragt sein bester Freund, wirkt verunsichert.

“Klar. Sollte es das etwa nicht sein?” Suga eilt in den Geräteraum, um den Wagen mit den Volleybällen hinauszuschieben - und wichtiger: um von Daichi wegzukommen. Doch das ist dem offenkundig nicht klar - denn er folgt ihm.

“Na ja, so wie du drauf bist … Da mach ich mir doch Gedanken.”

“Wie bin ich drauf? Ich bin doch wie immer.”

“Finde ich nicht. Du bist so … weiß nicht … komisch drauf.”

“Komisch?” Der Gedanke, Daichi einen Ball gegen den Kopf zu werfen, fühlt sich immer besser an. Jetzt gleich vielleicht? Zumindest hätte er gerade genug Volleybälle zur Auswahl. Er könnte also auch mehr als nur einen werfen.

“Na ja, vielleicht passt komisch nicht so ganz. Suga … ist es, weil ich mit Yui zusammen bin?”

Suga erstarrt. Die Frage trifft. Es wäre nicht gelogen, wenn er jetzt zugeben würde, dass es nervt, wenn die beiden so aufeinanderhängen - tut es ihn ja auch. Aber das kann er seinem besten Freund nicht sagen. “Ne. Hab dir ja gesagt, dass du sie um ein Date bitten sollst”, wiegelt er ab.

“Das schon … aber … bist du vielleicht eifersüchtig, weil ich mit ihr so viel Zeit verbringe? Es tut mir wirklich leid, denn ich hab dich ja schon irgendwie vernachlässigt. Aber du verstehst es doch sicher, oder? Ich meine, Yui und ich sind erst seit knapp zwei Monaten zusammen … Aber ich werde mir mehr Zeit für dich nehmen, versprochen.”

Eifersüchtig? Suga runzelt die Stirn, schüttelt seinen Kopf und umfasst die Griffe des Ballwagens fester.

“Ich bin nicht eifersüchtig”, presst er hervor.

“Ich werde mir trotzdem mehr Zeit nehmen, dass wir beide auch mal wieder was zusammen unternehmen können. Ich will unsere Freundschaft ja nicht vernachlässigen.”

“Wie du meinst.” Und damit schiebt Suga den Wagen an und an Daichi vorbei, ohne ihm einen Blick zu schenken. Das kann er auch gar nicht. Denn dann würde der etwas in seinem Blick erkennen. Etwas, das ihm selbst noch gar nicht bewusst war. Und etwas, über das nicht nachdenken möchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Centranthusalba
2024-02-23T20:03:51+00:00 23.02.2024 21:03
Lalalala… diesmal wird Suga nicht schlafen. 😂
Ich hätte ja gedacht, dass es mehr in die Richtung Eifersucht auf Yui geht. Aber so auch gut. 😊
Antwort von:  Tasha88
23.02.2024 21:10
:D ach, die kommt auch noch XD
ach, ich mag das hier schon sehr :D hat spaß gemacht zu schreiben ^^
Antwort von:  Centranthusalba
23.02.2024 21:13
Das glaube ich dir 😁


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