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Amnesie

The Quest of Hayate
von

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Der Brief

Nach einem langen Spaziergang kam ich wieder an meinem Zuhause an, von dem ich mehr und mehr zu glauben begann, dass es gar nicht meines war.

Ayane hatte mich bereits erwartet.

"Da bist du ja endlich. Ich hab' Frühstück gemacht."

Sie lächelte mir entgegen, wie sie es bisher jeden Tag getan hatte.

Doch ich erwiderte ihr Lachen nicht und versuchte meinen ernsten Blick zu bewahren.

"Kannst du mir eine Frage beantworten, Ayane?"

Ayane schaute mich liebevoll an.

"Natürlich, Liebling. Frag' mich alles was du willst."

Ich zögerte kurz, aber ich wollte es nun endlich wissen.

"Habe ich eine Schwester?"

Ich hatte das Gefühl etwas Verbotenes gesagt zu haben, denn auf einmal hatte Ayane ihre Persönlichkeit gewechselt. Das Lächeln in ihrem Gesicht war einem ernsthaften Ausdruck gewichen.

Doch sie strengte sich an sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen.

"Wie kommst du denn darauf?"

Ihr entfuhr ein schlechtgespieltes Lachen, womit sie versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen.

"Weil sie es mir jemand erzählt hat!", beharrte ich.

Ayane zog ihre Augenbrauen hoch.

"Ach ja und wer war dieser jemand?"

"Kasumi, die von sich selbst behauptet meine Schwester zu sein!", ging es mit über die Lippen, während ich gespannt die Reaktion meiner Partnerin erwartete, welche ich auch prompt serviert bekam.

"Du hast mit Kasumi geredet? Bist du verrückt geworden? Sie ist eine falsche Schlange!", ungläubig und wütend schaute mich Ayane aus ihren feuerroten Augen heraus an.

"Warum ,Schlange' ? Auf mich machte sie keinen besonders bedrohlichen Eindruck!"

Ayane standen die Tränen in den Augen und mit einem Ausdruck der Verzweifelung fiel sie um den Hals.

"Du darfst ihr nicht glauben! Sie will uns auseinander bringen! Aber ich werde dich nie wieder hergeben! Verspreche es mir, Hayate! Verspreche mir, dass du mich nie verlassen wirst!"

Ich lächelte sie sanft an, das heißt ich habe es versucht.

"Ich verspreche es dir! Für Nichts und Niemanden auf dieser Welt werde ich dich verlassen!", sagte ich und hasste mich bereits eine Sekunde später dafür. Denn obgleich ihre Tränen sicher nicht gespielt waren, waren einfach zu viele Dinge unstimmig und mir war klar, dass ich mich kurz vor einem Wendepunkt in meinem Leben befand, den ich nicht entkommen konnte, so sehr ich auch versuchte die romantische und harmonische Fassade aufrechtzuerhalten.
 

***
 

Die Nacht war gekommen und hatte sich über das ganze Land gelegt. Die Natur hatte nun jede Harmonie und Schönheit verloren und erstrahlte im silbernen Schein des Vollmondes in einem kalten und bedrohlichen Blau.

Ayane schlief bereits seit Stunden sanft und still an meiner Seite, doch ich tat in dieser Nacht kein Auge zu.

Noch immer geisterten die Ereignisse des Tages in meinem Kopf herum.

Dieses Mädchen, ihre Geschichte und Ayanes Reaktion gaben mir Rätsel auf, die nicht lösen konnte.

Ich schloss die Augen, um doch noch ein wenig zu Ruhe zu kommen und diese bizarren Geschehnisse zumindest für diese Nacht zu vergessen.

Ich versuchte mich zu entspannen und war sogar kurz davor einzuschlafen, als ich plötzlich ein ungewöhnliches Rascheln vor der Tür der Hütte vernahm.

Ich erhob mich und bewegte mich zum Eingang und öffnete das leicht knarrende Schloss.

Ich schob meinen Kopf durch den entstandenen Spalt zwischen Tür und Rahmen und hielt suchend Ausschau. Mit Erfolg. Ich erblickte einen dunklen Schatten der mit grazilen Sätzen in Wipfeln der benachbarten Bäume verschwand.

Ich wollte ihm noch etwas wie "Warte!" hinterher rufen, aber ließ dann doch davon ab.

Stattdessen richtete ich lieber meinen Blick auf die Türschwelle, wo ein Zettel hinterlassen war.

Ich hob ihn auf und begann neugierig die Zeilen zu lesen, die jemand in Eile auf ihn niedergeschrieben hatte:
 

"Mein geliebter Bruder,

Es tut mir Leid, dass ich auf diesem Weg mit dir Kontakt aufnehmen muss, aber bald wirst du mich verstehen.

Komme bitte in drei Tagen nach Tokio und treffe mich am Tokio Tower, dort werde ich dir alles erklären.

Ich bitte dich, mir zu glauben! Du kannst nicht bei Ayane bleiben! Sie ist gefährlich und du musst fliehen, auch wenn dir meine Worte verrückt erscheinen!
 

,deine Schwester Kasumi"
 

***
 

Noch in der gleichen Nacht machte ich mich auf den Weg nach Tokio, was sich aufgrund meiner schlechten Ortskenntnis nicht ganz einfach gestaltete. Es dauerte einige Zeit bis ich die nächste Stadt erreichte, aber nachdem ich mich mit der Hilfe der dortigen Bewohner orientieren konnte, war die Reise nach Tokio kein Problem mehr.

Vor meiner Abreise verzichtete ich übrigens darauf mich von Ayane zu verabschieden oder sie auch nur noch einmal anzusehen.

Denn mittlerweile war bei mir jegliche Liebe für sie erloschen und ich hatte nur noch Mitleid für dieses einsame und verlassene Mädchen übrig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-08-16T16:27:59+00:00 16.08.2006 18:27
Der Teil ist ja auch echt super!
*gleich nächstes Kapitel spannend weiterlese*
Und wie ich schon sag, schön weiterschreibe und
gruß Suna-kun3^^
Von: abgemeldet
2004-07-30T14:20:30+00:00 30.07.2004 16:20
ja, juhu, gefällt mir ^^ *näxtes kapitel anklick* ^^
~peAch
Von:  Uriko7
2004-05-08T19:18:47+00:00 08.05.2004 21:18
hm ich glaub du hast dich geirrt den teil kenn ich auch schon aber den nächsten nicht!^^ *knull* egal aber auch der teil is super und ich hoffe der nächste erscheint ziemlich bald!^^ *freu* *rumhops* du weißt ja warum!XD chu!^^

deine Uriko7


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