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Snape Rules

auch auf Deutsch
von

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Erwachen des Schreckens

9. Erwachen des Schreckens
 

Der böse Blick immer fest am Gesicht festgemacht und ein gewetzter Kommentar auf der Spitze seiner Zunge. Severus Snape war die Verkörperung des Selbstvertrauens. Wie sonst würde er es wagen, so herumzulaufen? Seine Haare waren so ölig, dass es einem glauben machte, dass das Wasser in seiner Dusche irgendwie um seinen Kopf herumfloss. Es war ungewiss, ob jemals eine Zahnbürste Snapes Mund von innen gesehen hatte. Und Zahnspangen wären auch eine gute Idee gewesen, vor drei oder vier Dekaden.
 

Dieser übermäßig sichere Tränkemeister war nunmehr auf ein einziges Häufchen Nerven reduziert. Adrenalin pumpte durch seine Adern als er fortfuhr, auf einem geschmacklosen Stück Toast herumzukauen. Nervöse Augen flatterten von einer Seite zur anderen. Der Gegner konnte überall sein. Ein paar Fünftklassler-Ravenclaws schossen Blicke zum Lehrertisch, und Snape fühlte sich unwohl. Mehrere andere Schüler - beiderlei Geschlechts! - schauten auch zu ihm rüber. Sein Gefühl des Unwohls verstärkte sich noch mehr. Oh Merlin, das war so krank! Ein Schaudern arbeitete sich durch seinen Körper. Es war absolut ekelhaft! Alleine der Gedanke an den Haufen von Schwachköpfen ließ jeden möglichen Funken zu Tode erfrieren! Jeder war besser als-
 

Snape war gelähmt, die Hand, die den Kelch mit scheinbar unbeschädigtem Kürbissaft zu seinem Mund führte, gefror mitten in der Luft, als seine Augen den Gryffindor-Tisch erreichten. Aufgehender Horror erhob seinen hässlichen Kopf und wisperte frotzelnde Wörter in sein Ohr: 'Wer hätte gedacht, dass du so beliebt bist?'
 

Severus stöhnte leise und stellte den Kelch zurück. Plötzlich war er gar nicht mehr so durstig. Zumindest würde es Kürbissaft jetzt nicht mehr bringen. Was er jetzt brauchte war eine gute (und mit 'gut' meinte er nicht die Qualität sondern die Quantität) Flasche Feuerwhiskey, bevorzugterweise sofort.
 

Drei Paar Augen beobachteten genau, wie ihr Tränkemeister schnell die Große Halle verließ. Da ging ihr erster Versuch, noch vier weitere Phiolen.
 

"Hm", murmelte Hermione. "Er hat es nicht getrunken."
 

"Hast du den Blick gesehen?" fragte Harry in einem leisen Wispern, sodass er keine Aufmerksamkeit auf sie zog. "Als ob er einen Geist gesehen hätte..."
 

"Oder ob Dumbledore ihm gerade verboten hätte, schwarze Roben zu tragen", fügte Ron gedankenvoll hinzu.
 

"Oder ob Voldemort gerade zurückgekommen wäre, wie eine Drag-Queen verkleidet... was dann ja nicht anders von seinem letzten Outfit wäre."
 

"Oder ob Gryffindor gerade mit zehn Punkten Vorsprung auf Slytherin den Hauspokal gewonnen hätte... wieder mal."
 

"Oder ob irgendein 'Gryffindor'scher Schwachkopf' gerade seine unsterbliche Liebe für ihn erklärt hätte", sagte Harry zuletzt und brach bei der schieren Idee in Gelächter aus.
 

"Das ist nichts, womit man Witze macht", murmelte Ron und bebte sichtbar. "Wir haben herumgealbert, okay, aber das war wirklich nicht nötig."
 

Harry ließ seinen Kopf schamvoll hängen. "'Tschuldigung."
 

Severus Snape sprang schnell zurück in die verhüllenden Schatten als eine kleine Gruppe plappernder und kichernder Fünft- und Sechstklässler sich ihren Weg durch die Gänge bahnten. Die Haare auf seinem Nacken stellten sich auf als er Teile ihrer Unterhaltung mitbekam.
 

"Hast du ihn heute gesehen?" wisperte eines der Mädchen und brach dann wieder in Gekicher aus.
 

"Merlin", stöhnte das nächste Mädchen übertrieben. "Wie könnte man ihn denn übersehen?"
 

"Mm", fügte ein drittes Mädchen zwischen Kicheranfällen hinzu. "So dunkel und mysteriös - mir wird ganz schwindelig..."
 

Snape wartete bis die drei Mädchen außer Sicht waren, dann wagte er es, die schützende Dunkelheit zu verlassen. Der Tränkemeister hielt sich immer schön an der Wand und marschierte brüsk zu den Kerkern. Er versuchte angestrengt, nicht wie ein flüchtendes Reh auszusehen, angstvoll was für eine böse Kreatur denn hinter der nächsten Ecke lauerte. Böse Kreaturen, pubertierende Teenager - wo war denn da schon der Unterschied?
 

Severus fühlte sich verfolgt. Das Gefühl verstärkte nur seine normale Paranoia. Jedes Mal, wenn er einem Schüler, Lehrerkollegen oder selbst einem Geist begegnete, hörte er sie wispern und Informationen austauschen. Er war nicht dumm; er hätte Voldemort nicht überleben können wenn es anders wäre. Er wusste einfach, dass sie über ihn redeten. Sie machten Bemerkungen, deuteten auf ihn während er ihnen den Rücken zukehrte... Snape musste nur herausfinden, wer, von diesem ganzen Haufen hormongetriebener Dummköpfe, sein geheimer Verehrer war. Severus versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Geheimer Verehrer. Diese Phrase alleine ließ sein Herz schon schneller schlagen; und es war nicht weil er sich geschmeichelt fühlte.
 

Nymphadora Tonks watschelte in ihr kleines angrenzendes Badezimmer und schälte unterwegs Seidenblüten von ihrer Haut. Sie hatte verschlafen, weil sie es letzte Nacht ein wenig übertrieben hatte. Zu viele Blumen, zu viele Blüten; es sah aus, als hätte letztens eine Hochzeit stattgefunden.
 

Tonks grinste in den Spiegel (dann zog sie eine Grimasse und zog eine rote Blüte aus ihrem Ohr) als sie sich daran erinnerte, dass ihr jede Blume viel Glück vorausgesagt hatte. Normalerweise war Tonks keine Frau, die an solche Dinge wie Wahrsagen glaubte, aber in diesem Fall war sie bereit, eine Ausnahme zu machen. Überall entdeckte Nymphadora positive Zeichen, und selbst Trelawney hatte vorausgesagt, dass Tonks' Mystery-Mann (natürlich hatte Tonks ihr nicht gesagt wer dieser Mann war) es auf den 'Tod hin nicht ertragen könne, sie nicht kennenzulernen'.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DarkEye
2005-04-02T19:06:45+00:00 02.04.2005 21:06
wiedermal einfach toll und genial übersetzt... *sich verbeug vor deinen englisch kenntnissen*

dark


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