Zum Inhalt der Seite

Schwere Beute

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verfolgt

Einer der Beamten stand an der Mauer und sah sich suchend um.

„Chef, hier ist nichts!“

Er wandte sich den anderen zu. Sein Vorgesetzter trat hinzu. „Hier muss etwas sein! Wir haben doch alle den Schrei gehört, oder etwa nicht?!“ Er sah seine Männer an. Sie nickten artig. Das war ja nun auch echt nicht zu überhören gewesen. Auch er ging nun die Mauer ein Stück ab und suchte nach dem Ursprung des Schreis. Aber sein Gehilfe behielt Recht. Hier war wirklich nichts! Er schüttelte ungläubig den Kopf. Wie sollte das gehen? Er sah an der Mauer hoch. Dort rüber kam niemand. Der Einbrecher musste einfach noch im Garten sein. Und was war mit dem Mädchen, das sie informiert hatte? Sollte es nicht auch eigentlich hier sein? Also wo steckten sie? Seine Männer sahen ihn erwartungsvoll an, als er zurückkam. „Weitersuchen! Die können sich ja nicht in Luft auflösen! Irgendwo hier sind sie noch. Also findet sie!“ Seine Leute nickten und alle rannten in verschiedene Richtungen davon. Noch einmal ließ er den Blick rundum schweifen, dann entfernte sich auch er.

Bakura hörte die Schritte, die immer leiser wurden und schließlich verstummten. Er und Line verharrten bewegungslos auf der anderen Seite der Mauer und hatten die letzten Minuten stillschweigend dem Gespräch der Polizisten gelauscht. Line blieb sowieso nichts anderes übrig, da Bakura seine Hand auf ihren Mund gedrückt hielt. Sie sollte ja nicht gleich wieder los schreien.

Erst jetzt ließ er Line wieder los. Sie keuchte. Bakura wandte sich ab und sah sich aufmerksam um. Die Straße war leer.

Line schnappte heftig nach Luft. Sie brauchte einige Zeit um sich wieder zu beruhigen, aber sobald sie ihre Sprache wieder gefunden hatte, wetterte sie auch schon los: „Sag mal, spinnst du eigentlich?! Du kannst mich da doch nicht einfach so runterwerfen! Weißt du, was ich für eine Angst hatte!?“ Bakura drehte sich zu ihr um. „Ja! Inzwischen weiß ich es! Hätte ich gewusst, dass du so einen Aufstand machst, hätte ich mir auch was anderes überlegt!“ „Aufstand?!“ Line richtete sich empört auf. „Doch wohl nicht ohne Grund! Bist du irgendwie lebensmüde?! Ich hätte tot sein können!“ „Dann hätte ich ein Problem weniger.“ Murmelte Bakura. Er wandte sich wieder um und sah erneut die Straße entlang. Line starrte ihn an. „Sowas wie Rücksicht kennst du wohl nicht, was?“ Zischte sie. Bakura drehte sich urplötzlich wieder zu ihr um. „Rücksicht?“ Fragte er lachend. Line sah ihn unsicher an. Was war denn daran so lustig? Tatsächlich war es aber schon sehr komisch. Ein Bakura und Rücksicht? Die einzige Entschuldigung, die es für diese Frage gab, war, dass Line Bakura noch nicht so lange kannte.

Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Denkst du im Ernst, es kümmert mich, ob du mit meinen Entscheidungen ein Problem hast oder nicht?! Du hast anscheinend vergessen, wen du vor dir hast! Wenn ich vorhin ein bisschen mehr Zeit gehabt hätte, wärst du wahrscheinlich schon tot.“

Bakura wandte seinen Blick missmutig wieder der Straße zu. „Sowieso war es ein Fehler das nicht gleich zu machen. Bis jetzt hast du mir nichts als Ärger gemacht und das ist das, was ich jetzt am wenigsten brauchen kann.“ Er warf ihr einen ernsten Blick zu. „Wenn du mir weiter nur im Weg stehst, ich schwöre dir, dann leg ich dich noch innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden um. Also überleg dir gut, was du tust.“

Line schwieg und nahm die Warnung ausnahmsweise mal ohne Widerspruch in sich auf. Vielleicht sollte sie wirklich mehr aufpassen, was sie sagte.

Plötzlich ertönten hinter ihnen Schritte. Beide schraken zusammen. Sie hatten gar nicht bemerkt, wie laut sie gesprochen hatten. Nun, als sie sich umdrehten, sahen sie zwei Polizisten auf sich zu kommen, die nach dem Rechten schauen wollten.

Bakura stöhnte. Heute ging echt alles schief, was überhaupt schief gehen konnte. Vorsichtshalber packte er sogleich Lines Arm, sodass sie ihm nicht doch noch abhauen konnte. Aber sie machte auch keine Anstalten, sich dagegen zu wehren. Sie starrte einfach die beiden Polizisten an, die nun schnell auf sie zugeschritten kamen. Bakura sah sich hastig um. Dann rüttelte er an Lines Arm um sie aus ihrer Starre zu befreien. Es funktionierte. Erschrocken starrte sie nun ihn an.

„Los, komm!“ Und schon rannte er los und zog Line hinter sich her.

Die Polizisten blieben überrascht stehen. Sie sahen sich ratlos an. Damit hatten sie nicht gerechnet. Konnte das der Einbrecher sein, den sie suchten?! Beide starrten auf die zwei flüchtenden Personen. Und erst jetzt nahmen sie mit lautstarkem Gebrüll die Verfolgung auf.
 

Bakura und Line kamen völlig außer Atem an der nächsten Straßenecke zum Stehen. Die letzten paar Minuten waren sie ununterbrochen vor der Polizei davon gelaufen. Nun waren beide ziemlich fertig! Vollkommen erschöpft ließ sich Line auf der Bordsteinkante nieder. Bakura ließ es zu.

Die Polizisten waren inzwischen nicht mehr zu sehen. Sie hatten sie weitestgehend abgehängt. „Und jetzt?“ Keuchte Line. „Wie lange willst du noch vor denen weg rennen?! Das kann doch auf die Dauer gar nicht gut gehen!“ Bakura antwortete nicht. Kurz warf er einen Blick auf seine Uhr. Wo blieb Fred schon wieder?! Sie hatten vereinbart, dass er Bakura hier abholen würde. Hier hatte er ihn auch abgesetzt. Aber hier war niemand. Wie so oft kam Fred anscheinend zu spät! Nur war das heute nicht so gut. Wenn Fred nicht bald kommen würde, dann war er definitiv verloren. Die Polizei brauchte garantiert nicht lang, um sie wieder aufzuspüren. Und dann würden sie sie sehr schnell geschnappt haben.

Aber gerade in diesem Moment kam ein alter Transporter um die Ecke gepoltert. Die Reifen quietschten gefährlich, als er eine scharfe Rechtskurve vollzog und in die Straße einbog, in der Bakura und Line sich befanden. Als er dieses Kunststück schließlich vollbracht hatte ohne gegen die nahe Hauswand zu krachen, gab er noch mal kräftig Gas und kam auf die beiden zugerast. Line sprang auf und sah Bakura erwartungsvoll an. Dieser blieb ganz ruhig auf der Straße stehen und betrachtete den näher kommenden Wagen. Er hatte ihn sofort erkannt. Leise seufzte er: „Wie immer total unauffällig...“

Line starrte ihn an. „Du kennst den Irren da?!“ Sie deutete nach vorn. Eine Antwort bekam sie nicht, aber die brauchte sie auch nicht. Bakura setzte sich nun in Bewegung und rannte dem Wagen entgegen. Line folgte ihm nicht ganz so eilig. Abrupt bremste der Transporter, rutschte noch ein paar Meter weiter und kam schließlich zum Stehen. Bakura legte die letzten Meter im Sprint zurück und erreichte schließlich den Wagen. Mit einem kräftigen Ruck zog er die Fahrertür auf.

Fred saß da vor ihm, aber gerade war er von etwas anderem abgelenkt. Verwirrt starrte er zu Line. Und diese starrte zurück. „Wer…?“ Seine Frage konnte er nicht beenden, denn sofort wurde er von seinem Freund unterbrochen.

„Niemand da, ja??!!“ Fuhr ihn Bakura wütend an. Fred schaute erschrocken zurück.

„Das hast du gesagt, nicht wahr?! Kannst du mir dann mal das hier erklären?! (seine Hand wies anklagend auf Line) Wie kommt es, dass ich in einem Haus, dass doch eigentlich völlig leer stehen sollte, auf dieses Mädchen treffe? Ganz leer stand das Haus ganz anscheinend ja wohl doch nicht, oder? Wieso wusste ich davon nichts, verdammt?!“ Schrie Bakura. Fred sah ihn nur ziemlich ratlos an.

Line tippte Bakura von hinten an. „Was ist?!“ Aufgebracht fuhr er herum und funkelte Line böse an. Aber diese deutete nur stumm nach hinten und Bakura begriff sofort: Die Polizei war im Anmarsch. Und wenn sie nicht doch noch geschnappt werden wollten, dann müssten sie sich langsam vom Acker machen.

Bakura packte Lines Arm und zog sie zur Hintertür. Mit der noch freien Hand stieß er diese auf und drückte sie ins Innere des Wagens. Knallend fiel die Tür wieder zu. Bakura rannte ums Auto rum und Fred startete schon den Motor. Die Beifahrertür wurde aufgerissen und noch während Bakura sich auf den Nebensitz schmiss, fuhr der Wagen an. Die Polizisten hatten sie fast erreicht. Nun blieben sie geschockt stehen, als sie den Transporter direkt auf sich zukommen sahen. Fred riss das Steuer herum und der Wagen fuhr eine weite Kurve knapp an der angrenzenden Mauer vorbeischleifend! Innen war das Quietschen der Reifen noch viel unerträglicher. Alle waren froh als es endlich vorbei war.

Eine dicke Staubwolke blieb zurück. Und als sie sich endlich verzogen hatte, konnten die Beamten keine Spur mehr von dem Transporter finden…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-03-28T17:23:06+00:00 28.03.2005 19:23
Kein schlechtes, Chapi ehrlich! Aber so kurz... *snif* Kannst du die Chapis vielleicht mal ein gaaanz klein bisschen länger machen? Aber ansonsten, weiter so!
Von:  Hotepneith
2005-03-26T22:12:10+00:00 26.03.2005 23:12
Es ist ein toller Krimi...
und ich fürchte, die beiden Diebe haben sich ziemlich Ärger aufgehalst..oder eigentlilch aufgehalst bekommen.
Eine Bitte hätte ich: Könntest du mehr Absätze machen? es liest sich leichter.Danke.


Zurück