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Maddy's short stories

Meine Kurzgeschichten
von

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Romina & Juliette-Manchmal begegnet man sich zweimal

Vorwort:
 

Ich weiß nicht mehr wann das mit den beiden angefangen hat, aber ich erinnere mich noch ganz genau daran wie sie beste Freundinnen wurden. Es gab zwischen den beiden schon immer ein unsichtbares Band. Auch schon als meine kleine Schwester Juliette geboren wurde. Ich, Amelie Portrait, die damals schon fünf Jahre alt war, fand es seltsam das meine Mutter so ein Kind bekam. Juliette war schon kurz nach ihrer Geburt ein seltsames Kind. Sie hat nicht geschrieen, sie hat nicht einmal geweint. Ja, meine Schwester war ein sehr ruhiges Kind.
 

Romina dagegen war von ihrer Geburt an, die ein Jahr nach Juliettes war, ein kleiner Wildfang und benahm sich auch sonst nicht wie ein Mädchen. Ihre Mutter war bei der Geburt gestorben und Romina müsste bei ihrem Onkel Oskar Cá' Riná aufwachsen, da ihr Vater im zweiten großen Krieg gegen die deutschen gefallen war.
 

Hätte ich damals schon geahnt, wie es für die beiden endet. Das ihre Liebe zueinander keine Change gehabt hätte. Dann hätte ich sie am 19. Juli 1961 aufgehalten. Als ihr junges Leben jäh ein Ende fand:
 

Das Jahr 1961. Es war ein schönes Jahr in Paris im März. Ich und mein Verlobter Drac Nové, schmiedeten schon Pläne für unsere bevorstehende Hochzeit. Zusammen mit meiner besten Freundin Jeanne, überlegte ich mir einen geeigneten Ort für die Trauung. Es war ein Regentag und wir saßen zuhause in meinem Zimmer. Juliette war nebenan und lernte mit Romina für die Prüfungen. Ja sie lernten. Als nach einer Stunde mein Liebster und Jeanne gegangen waren, legte ich mein Ohr an die Wand und lauschte:
 

"Romina!" Gekicher. "Was hast du Juli? Willst du nicht, das ich dich glücklich mache?" Ein seufzen. "Doch. Aber wenn meine Mutter uns erwischt!" Dann hörte ich ein lautes Geräusch. Etwas war runter gefallen. "Amelie hat doch gesagt, dass sie uns nicht verrät. Es ist doch keine Schande, das ich dich liebe!" Gekicher. "Doch, es ist eine der größten Sünden, eine Frau wie dich zu lieben." Ein unterdrücktes Glucksen.

"Uns kann doch egal sein, was die von uns denken. Hauptsache wir sind glücklich!"

"Aber Romina! Es wird Ärger geben, wenn man uns erwischt!" Lautes Lachen. "Dann lassen wir uns eben nicht erwischen!" Ich hörte ein leises Stöhnen. "Oh, Romina!"

Ich nahm Abstand zu der Wand. "Juliette! Ich liebe dich!" Ich legte meinen Kopf unter mein Kissen. "Ah. Romi, Oh. Ich liebe dich auch." Es war unerträglich für mich, wenn die beiden lernten. Ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren, doch dass ganze keuchen war nicht wegzudenken. Ich hörte den beiden nicht gerne zu, wie sie sich liebten. Es war irgendwie zu unanständig für mich, mir auszumalen was die beiden nebenan taten. Dabei wusste ich sehr gut was sie taten! Ich hatte sie schließlich erst vor einer Woche zusammen im Bett verwischt. Im ersten Moment war ich entsetzt und geschockt, aber dann als ich sah wie Juliette weinte, gab ich den beiden meinen Segen.

Von da ab hatten wir drei ein kleines Geheimnis.
 

Ich hörte das Quietschen von dem Wagen meines Vaters und das ächzen des Kühlers.

Ich klopfte mit dem Handrücken dreimal gegen die Wand. Das war unser Zeichen, es bedeutete Gefahr. Ich hörte nebenan, wie die beiden fluchartig vom Bett aufsprangen.

Ich zählte leise die Sekunden. 1...2...3...4...5...6...7...8...9...10. Vater kam die Treppe rauf.

11...12...13...14...15...16...17...18...19...20. Juliette und Romina kamen aus dem Zimmer gestürzt, begrüßten scheinheilig meinen Vater. 21...22...23...24...25...26...27...28...29...30.

Ich stand auf und öffnete die Tür, sah meinen Vater Freude strahlend an. 31...32...33...34...35...36...37...38...39...40. Mein Vater ging in sein Arbeitzimmer am Ende des Flurs. 41...42...43...44...45...46...47...48...49...50. Die beiden atmeten erleichtert auf und lächelten sich gegenseitig an. 51...52...53...54...55...56...57...58...59...60. Meine Mutter kam hoch, sie trug mal wieder ihr bestes Seidenkleid spazieren. Es war Sonntag, Gottesdiensttag. Doch meine Mutter war für meinen Geschmack zu sehr an dem Pastor interessiert. Juliette hingen ihre schulterlangen dunkelblonden Haare noch verklebt in der Stirn und von Rominas verschwitzten rotblonden Haarschopf perlte der Schweiß. Man konnte ihnen die Sünde förmlich an der Nasenspitze ansehen, doch meine Eltern waren blind.
 

Juliette legte ihre Hand in die von Romina, als meine Mutter außer Sichtweite war. Dann küssten sich die beiden direkt vor meinen Augen. Ich verdeckte sie vor Scharm, dabei war dies die wahre unschuldige Liebe zweier Mädchen. Wenn die beiden sich küssten, dann wünschte ich mir von ganzem Herzen, dass ich erblinden würde, nur um nicht sehen zu können, welch grausamen Schmerz sie meinen Eltern bereiteten in jeder verdammten Sekunde. Ich wollte diese Verbindung um alles in der Welt zerstören, denn ich hatte Angst, dass Romina Juliette ins Unglück stürzen würde. Es war nicht die Tatsache, dass meine Schwester eine Frau liebte, nein viel mehr war es eine Abscheu gegen Romina. Von mir aus, konnte sie jeden lieben, egal ob Frau, ob Mann. Nur mit Romina war ich nicht einverstanden. Ich wusste der Tag würde eines Tages kommen, und all ihr Glück würde zerronnen sein und man würde sie verurteilen ohne sie einmal zuvor anzuhören.
 

Da standen die beiden nun. Fest umschlungen. Ich wusste nicht wo meine Schwester anfing und Romina aufhörte. Es gab keinen Übergang zwischen den beiden. Es war als wären sie verschmolzen. Ich räusperte mich. "Seit ihr verrückt? Wollt ihr unbedingt erwischt werden?" Die Verbindung bröckelte. "Was mischt du dich eigentlich ein?! Wir wissen schon was wir tun!" Oh, ich hasste diesen Hasserfüllten Blick von diesem Mädchen. "Romina! Sei nicht so gemein zu meiner Schwester! Immerhin deckt sie uns!"

Rominas Augen verengten sich. Man konnte erkennen, dass in all dem blau auch grün schwach schimmerte. "Warum nimmst du sie immer in Schutz? Sie kann uns jeder Zeit auffliegen lassen! Mensch Juliette! Sie hat uns in der Hand!!" "Ihr habt mich nicht darum gebeten euch so vorzufinden! Also hört auf mich in etwas hinein zuziehen, was ich am liebsten nie gesehen hätte." Juliettes Augen füllten sich mit Tränen. Das dunkelblau wurde schwarz wie die Nacht. "Hört doch bitte auf zu streiten! Romina, sie wird uns nicht verraten, sie hat mir ihr Wort gegeben! Warum tut ihr mir das an?"

Romina nahm sie in den Arm, um sie zu trösten. "Psst, kleines. Ich bin doch bei dir."

"Ich gehe!" Wütend drehte ich mich um.
 

"Amelie, warte bitte! Ich will das ihr euch vertragt." Romina rümpfte die Nase. "Bei der? Lieber heirate ich ihren piekfeinen Geliebten!" Ich holte ohne es zu merken mit der flachen Hand aus. "Wag es ja nicht noch mal meinen Verlobten so in den Schmutz zu ziehen, du schäbiges Ding! Wenn meine Schwester nicht so an dir hängen würde, hätte ich eure kleine Affäre schon längst ausgeplaudert!!" Juliettes Gesicht war versteinert.

"Bitte Romina, nimm Vernunft an!" Romina riss sich von Juliette los. "Du stehst doch immer auf ihrer Seite! Du hast doch bestimmt was mit ihr am laufen!" Ich holte unbewusst wieder aus. "Du schäbiges FLITTCHEN! Wag es ja nicht noch mal, den Namen meiner Schwester in den Dreck zu ziehen! Scher dich in die GOSSE aus der du kommst!" Romina rannte Wut entbrannt aus unserem Haus. Juliette weinte und hatte ihr Geicht versteckt. Ich umschloss sie.
 

"Warum tust du dir das immer wieder an? Juliette, warum lässt dir das von ihr gefallen?" Sie drückte sich an meine Brust. "Weil, ich nicht anders kann. Ich liebe sie verdammt noch mal! Warum verstehst du dies denn nicht? Mir ist egal was mit uns wird, Hauptsache ich kann bei ihr sein!" Ich zwang sie dazu mir in die Augen zusehen.

"Es tut mir Leid was ich getan habe und gesagt habe, aber bitte hör mit diesem Wahn auf!" Sie sah mich seltsam an. "Hab ich dir schon mal gesagt, wie schön deine Augen sind? So schön dunkel und dieses blau. Du bist so schön, ach wenn ich doch euch beide haben könnte." Ehe ich mich versah, zog sie mich in ihr Zimmer. "Amelie, du hast Recht. Romina macht mich kaputt, aber das ist der Preis für unsere Liebe."

Sie hatte etwas Seltsames an sich. War dies überhaupt meine Schwester? "Bitte entschuldige dich bei ihr!" "Wenn dies dein Herzenswunsch ist." Sie drückte meinen Körper fest an sich. Die drei Köpfe die ich größer war, überwand sie indem sie sich auf Zehenspitzen stellte. Sie schmiegte sich wie eine Katze an.
 

Plötzlich trafen ihre Lippen meine. Ich war völlig überrumpelt und stieß sie von mir. Sie lächelte mir von unten zu.

"Ich bin nicht nur in Romina verliebt, nein ich spüre auch eine tiefe Zuneigung zu dir."

Ich faste mich erschrocken an die Brust. "Juliette! Das geht nicht, wir sind Schwestern! Stürze dich doch nicht in noch eine weitere Sünde!" Sie nahm meine Hand und zog mich zu sich runter. Leichte Panik durchströmte mich. Sie beugte sich über mich. "Ich spüre aber mehr als Blutsverwandtschaft. Du und Romina seit, die einzigen Menschen die ich liebe. Ich kann meine Gefühle nicht verleugnen. Ich will bei dir sein!" Sie küsste meine Stirn, ich dache an den Judas Kuss. "Nein! Ich kann dich nicht mehr lieben, als eine Schwester!" Sie lächelte. "Warum lügst du mich an? Ich weiß, dass du dasselbe empfindest. Und ich spüre, dass du auf Romina eifersüchtig bist." In diesem Moment wusste ich nicht mehr, wer von den beiden, als erste mit diesem Wahnsinn begonnen hatte. Ich wusste nur, es war ganz bestimmt nicht Romina, wie ich es immer vermutet hatte. Und nun war ich an der Reihe, um dieses Spielchen mit zu machen. "Juliette, wenn du nicht mit diesem Unsinn aufhörst; schreie ich!" Sie grinste mir frech ins Gesicht. "Ich will, dass du dich mir fügst. Sei meine Geliebte." Jetzt zeigte dieses Kind endlich ihr wahres Gesicht! Sie war krank und brauchte dringend Hilfe.
 

Es war schon seltsam, mich hatten alle Kräfte verlassen. Mein Widerstand, war nicht mehr als ein Wort. Ich kniff die Augen zu, als ich sah dass sich ihre Lippen mir näherten.

Was war bloß aus meiner Schwester geworden? "Ich bin nicht Romina!" Ich spürte ihren Kuss, der meine Stimme sterben ließ. Und der Gedanke daran, dass ich dies als angenehm empfand, ekelte mich an. Sie spielte dieses Theater sehr gut; immer Papas kleiner Engel; immer war sie der Liebling. Doch den Abgrund hinter ihrer Maske sah nur ich. Diese Bestie ließen sie auf mich los. Sie ließen mich von ihr verschlingen. Ihre Berührungen, weckten in mir Gefühle die ich nicht kannte und auch nicht kennen wollte. Als ich mir bewusst wurde, dass ich allihre Liebkosungen erwiderte, wurde mir schlecht. Ich war genauso eine Bestie wie sie.
 

Es waren drei Monate vergangen, seit diesem schrecklichen Erlebnis. Wir hatten inzwischen Anfang Juli. Juliette hatte sich natürlich mit Romina versöhnt und turtelte mit ihr durch die Gegend. Ich war meiner Schwester die ganze Zeit aus dem Weg gegangen, denn ich konnte ihren Anblick nicht ertragen. Ich hatte richtig Angst vor ihr. Auch mein Verlobter merkte, dass ich etwas mit mir herum schleppte, so fragte er mich eines Abends am 3. Juli, was mit mir los wäre:
 

"Amelie, dich bedrückt doch was." Ich tat so als ob ich ihn nicht gehört hätte. Er seufzte. "Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst." Ich lächelte ihn gezwungen an. "Drac, es ist nichts. Du bildest dir etwas ein." Er schaute mich zornig an. "Du lügst."

Ich versuchte mein Gesicht zu verbergen. "Nein, es ist alles in Ordnung!" Er nahm meine Arme und zwang mich ihn anzusehen. "Du kannst mich nicht belügen, Kleines. Ich kenne dich jetzt schon so lange, ich weiß wann du die Wahrheit sagst und wann nicht." Ich schaute zur Seite, ich wollte seinem Blick nicht begegnen. Er dreht mein Gesicht in seine Richtung. "Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!" Ich sah die Wut in seinen Augen aufblitzen. "Ich sage die Wahrheit!" Ich unterdrückte meine Tränen.

"Nein, tust du nicht!" Ich war erstarrt. Warum kannte er mich bloß so gut? Meine Tränen konnte ich nicht länger aufhalten. "Ich kann es dir nicht sagen!" Er sah mich ernst an. "Was verheimlichst du mir?" "Gar nichts, ehrlich!" Ich spürte seinen starken Griff, um meiner Hand. "Warum lügst du mich an?" "Ich kann nicht!" "Wenn das so ist, dann kann ich dich auch nicht heiraten. Wenn du mir noch nicht einmal jetzt vertraust, dann wirst du dies auch nicht in Zukunft tun!"
 

Ich flehte ihn an, bei mir zu bleiben. "Doch ich vertraue dir!" "Dann sag mir die Wahrheit! Ich habe dir bedingungslose Liebe geschworen, als ich dich bat meine Frau zu werden." "Ich kann es dir nicht sagen, verzeih mir!" Er wischte meine Tränen weg.

"Warum, kannst du es mir nicht sagen? Hast du mich etwa betrogen? Ist es das, was dich so quält?!" Er hatte mich durchschaut! "Nein...Ja!" Ich sah, dass er verletzt war. "Also stimmt meine Vermutung doch. Aber, ich werde dir verzeihen." Ich löste den Griff seiner Hand. "Warum willst du mir verzeihen? Ich habe etwas Schreckliches getan!" Ich versuchte zu lächeln. "Ich liebe dich bedingungslos, deshalb werde ich dir diesen kleinen Fehler verzeihen." "Aber...", stammelte ich. "Aber nur, wenn du mir die ganze Wahrheit erzählst!" "Aber..." "Nichts, aber! Sonst werde ich unsere Verlobung lösen." "Nein, bitte tu es nicht! Ich sage alles!" "Ich höre." Ich sammelte allen Mut zusammen. "Ich habe dich betrogen!" Ich weinte. Er legte seinen Kopf schief. "Soweit waren wir schon." Seine Worte trafen mich sehr. Sie waren so gefühllos.

"Mit wem? Mit einem Mann? Kenn ich ihn?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe dich nicht mit einem Mann betrogen. Nein, es war eine Frau." Ich wendete den Blick von ihm ab. Ich schämte mich so.
 

"Du hast mich also mit einer Frau betrogen. Warum?" Ich vermiet es Juliettes Namen fallen zu lassen. "Sie hat mich dazu gezwungen!" Ich hatte nicht gemerkt, dass seine starken Arme mich sanft umschlossen. "Warum, muss ich dich erst erpressen, damit du mir die Wahrheit gestehst?" Ich holte tief Luft. "Ich hatte Angst, vor deiner Reaktion. Ich habe es seit drei Monaten versucht zu vergessen, aber immer wenn ich sie gesehen habe, kam alles wieder hoch!" Endlich schenkte er mir ein Lächeln. "Jetzt ist es ja vorbei. Fühlst du dich erleichtert?" Ich lächelte. "Ja, sehr sogar!" Ich konnte ihm jetzt wieder in die Augen sehen, aber trotzdem hatte ich immer noch ein schlechtes Gewissen.

Ich konnte ihm einfach nicht die [i[ganze Wahrheit sagen. "Das ist schön. Aber wenn du mich noch einmal so derb belügen solltest, werde ich dich verlassen!"

Ich schluckte und schnappte nach Luft. "Ich werde es nie wieder tun!" Ich erschreckte mich richtig, als er mich küsste. Doch trotzdem versuchte ich die Vergangenheit hinter mit zu lassen und mich ihm voll und ganz hinzugeben. Doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Ich fasste einen Entschluss: Juliette musste dafür bezahlen!
 

Es verging eine Woche. Romina und Juliette trafen sich mal wieder zum lernen.

Meine Eltern waren mal wieder nicht da. Ich saß in meinem Zimmer über meinen Büchern, die ich mir diesen Monat ausgeliehen hatte und las. Ich hörte ihr stöhnen und Liebesgesäusel. Ekelhaft, dachte ich. Was hatte Juliette noch mal gesagt? Ich sei eifersüchtig? Ich fand diese Bemerkung lächerlich. Ich hörte das gewohnte quietschen, des Wagens. Diesmal würde ich nicht klopfen! Ich zählte die Sekunden. 1...2...3...4...5...6...7...8...9...10. Mein Vater kam die Treppe rauf. 11...12...13...14...15...16...17...18...19...20. Meine Mutter rannte hinter ihm her. 21...22...23...24...25...26...27...28...29...30. Sie standen nun vor Juliettes Tür, ich tat so als ob ich schlafen würde. 31...32...33...34...35...36...37...38...39...40. Mein Vater las den Zettel, den ich an die Tür geklebt hatte. Bitte, nicht stören! 41...42...43...44...45...46...47...48...49...50. Er hörte ihrem Lärm und riss die Tür auf. 51...52...53...54...55...56...57...58...59...60! Er zog die Bettdecke weg und erwischte die beiden in einer prekären Situation. Ich hörte Schreie:
 

"JULIETTE! Was zum Teufel tust du da?!" Es war die Stimme meines Vaters. "Vater, es ist nicht dass was du denkst!" Ich hörte Juliettes gebrochne Stimme. Es war mein Triumph; meine Rache! Dann hörte ich meine Mutter: "Kind, warum nur? Wir haben doch immer alles für dich getan!" "Juliette es ist aus!", hörte ich Rominas Stimme durch den Raum schwellen hören. Genugtuung! "Nein! Es kann doch noch nicht vorbei sein-" "WAS? Juliette, du und Romina?" "Ach, Monsieur Portrait! Ihre Tochter und ich sind ein Liebespaar, haben Sie das endlich geschnallt?" Ich hörte wie meine Mutter zu Boden stürzte. Es gab einen dumpfen Knall. Ich hatte mein Zimmer verlassen, um der Situation die Krone aufzusetzen. "Warum müsst ihr so laut sein? Ihr habt mich geweckt." Juliette, stand in einem Bettlaken gehüllt gebeugt über unserer Mutter. Romina, wurde von meinen Vater festgehalten, sie war ebenfalls in ein Laken gehüllt.
 

"Mutter, komm doch wieder zu dir!", weinte Juliette verzweifelt. "Oh Gott!", sagte ich.

"Verräterin! VERRÄTERIN!!" ,schrie Romina, als mein Vater sie aus dem Haus jagte.

"KOMM BLOß NIE WIEDER IN MEIN HAUS!" Meine Mutter öffnete die Augen und schreckte zurück als sie Juliette sah. "Fass mich nicht an! Du bist nicht länger meine Tochter!" Juliette war tief getroffen. "Aber warum? Nur weil ich eine Frau mehr als alles andere liebe? Ich kann meine Gefühle doch nicht verraten!" Angewidert, rümpfte sie die Nase. "Du bist eine Sünderin Juliette! Ich kann dich nicht mehr länger meine Tochter nennen." "JULIETTE! Du wirst sie nie wieder sehen, haben wir uns verstanden?!" Juliette nickte. "Ich hätte mir denken können, dass ihr so reagieren würdet. Warum seid ihr bloß so Intolerant? Warum könnt ihr es nicht akzeptieren? Warum?" Sie ging in die Knie. Mein Vater und meine Mutter gingen, beide in verschiedene Richtungen davon.
 

Juliette war nur noch ein kleines Häufchen Elend. Ich reichte ihr meine Hand, die sie ergriff und sich an mich drückte. Ich fühlte wieder dieses Gefühl der Angst. Es war auch nicht unbegründet, wie ich einige Minuten später spüren konnte. Sie hatte ihre Lippen auf meine gepresst. Ich Ohrfeigte sie. "Warum?", hauchte sie. "Juliette! Verdammt noch mal, ich fühle nicht dasselbe wie du. Ich liebe Drac!" Sie starrte mich fassungslos an. "Das ist nicht Wahr, du liebst mich!" "NEIN! Du widerst mich an! Lass mich endlich damit in Ruhe!" Sie weinte. "VERRÄTERIN!!" Dann rannte sie davon.
 

Die nächsten drei Tage hatten meine Eltern mich dazu verdonnert auf Juliette aufzupassen, damit sie Romina nicht treffen konnte. Doch, weil ich mich bei den beiden entschuldigen wollte, ließ ich es zu das die beiden sich heimlich treffen konnten. Natürlich war ich immer in ihrer Nähe.
 

"Warum musst du sie mitschleppen? Die ist doch an all dem Schuld!" Die beiden umarmten sich. "Sie muss immer in meiner Nähe sein, sonst lassen sie mich nicht raus."

Sie nahmen sich an den Händen. Ich ging hinter ihnen und achtete darauf, dass keiner die beiden erwischen konnte. Sie flüsterten sich etwas zu. Dann sahen sie sich traurig gegenseitig an. "Juli, das ist der einzige Ausweg für uns!" Ich konnte diese Aussage von Romina nicht nachvollziehen. "Ich weiß, sie wollen mich verheiraten." "Gut. Dann ist es abgemacht, in sechs Tagen treffen wir uns wieder hier und dann werden wir unseren Plan in die Tat umsetzen." Sie küssten sich zum Abschied und Romina ging davon.
 

Drei Tage darauf, am 16 Juli, sollte Juliette zum ersten Mal ihren Verlobten treffen.

Er war ein magrer Bursche Anfang 18. Dunkles Haar und ziemlich schüchtern. Juliette machte gut Miene zum bösen Spiel und tat so als ob sie Romina vollkommen vergessen hätte. Ja sie war eine gute Schauspielerin. Mein Vater und sogar meine Mutter hatten sie wieder in ihr Herz geschlossen. Alles war wieder beim alten. Prinzesschen hatte sie alle mal wieder getäuscht. Ich war zu meinen Verlobten gezogen. Unsere Hochzeit sollte in drei Monaten anstehen. Juliette sagte immer wieder so komische Sachen wie: Es tut mir alles so leid! Aber ich komm nicht zu deiner Hochzeit. Ich dachte mir bei diesen Bemerkungen nichts weiter, den ich wusste ja noch nicht was die beiden vor hatten.
 

Es kam der Tag, des 19 Juli. Es herrschte seltsames Treiben im Haus. Meine Mutter war ganz aufgebracht als ich sie in der Küche fand. "Was ist passiert?" Sie schluchzte. "Juliette!" Sie hielt einen Brief fest umklammert, den ich ihr nur mit Mühe aus den Händen reißen konnte. Bevor ich lesen konnte, weinte meine Mutter wieder los. "Juliette ist weggelaufen!" Ich versuchte sie zu beruhigen, um endlich diesen Brief lesen zu können: Liebe Familie, es tut mir furchtbar leid, dass ich euch allen so viel Unglück bereitet habe. Ich werde euch nicht länger mit meinen Sünden belasten und werde mich von ihnen rein waschen. Bitte, vergebt mir alle. Ich bin mit Romina durchgebrannt, um einen Ort zu finden an dem wir uns lieben dürfen. Doch bevor wir dort hin gehen werden, werden wir uns in der Kapelle trauen lassen. Damit wir Gottes Segen haben. Bitte verzeiht mir.

Amelie, ich sagte dir, dass ich nicht zu deiner Hochzeit kommen kann, bitte komm doch zu meiner! Du weißt wo wir sind! Also bitte komm und sei Zeugin des Ereignisses.
 

In liebe, eure Juliette, die glücklichste Frau der Welt.
 

Ich spürte wie meine Hände zitterten. "Mutter ich hole sie zurück!" Meine Mutter wurde bleich und weinte wieder los. Ohne sie auch noch mal anzusehen machte ich mich auf den Weg zur Kapelle.
 

Die Kapelle, die Juliette meinte war eine alte baufällige Kirche ganz in der Nähe unseres Hauses. Ich stieß die schwären Eisen Türen auf. Juliette und Romina standen mit dem Rücken zu mir am Altar. "Juliette! Romina!" Sie drehten sich zu mir, beide hielten sie einen Trug in den Händen, den sie mit einen Schluck leerten. In Juliettes anderer Hand lag ein Straus weißer Lilien und in Rominas ein Straus schwarzer Rosen. Ich rannte auf die beiden zu. "Amelie, wie schön du kommst zu unserer Hochzeit!" Juliette lächelte. Sogar Romina schien sich zu freuen. Sie Trug zum ersten Mal in ihrem Leben ein Kleid. Ich war verblüfft. Juliette trug ein langes weißes Kleid, kein Hochzeitskleid, aber es war dennoch wunderschön. Rominas Kleid war schwarz. "Wo ist der Priester?" Die beiden lächelten. "Der ist doch gerade gekommen!" Ich schaute mich um, doch konnte keinen anderen Menschen im Raum erkennen. Ich begriff. Ich sollte sie trauen.
 

"Dann bin ich also eure Priesterin?" Sie lächelten.

Ich ging hinter den Altar. Ich wollten den beiden diesen einen Wunsch erfüllen, bevor meine Eltern die beiden für immer auseinander reißen würden. Die beiden sahen sich innig an. Dann sprach ich die Worte: "Wir sind heute zusammen gekommen, um dieses Paar in den Stand der heiligen Ehe zu erheben. Nur der Herr und ich sind Zeugen dieser Verbindung, die für alle Zeit halten soll. Ich frage dich nun Juliette. Willst du Romina zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?"

Sie lächelte. "Ja, ich will!" "Gut. Nun frage ich dich Romina. Willst du Juliette zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?" Auch sie lächelte. "Ja, ich will!" Dann tauschten sie die Ringe, die auf den Altar lagen. Es waren zwar einfache Silber Ringe, doch für sie waren sie besonders. Dann Küssten sie sich.
 

"Nun seit ihr verheiratet." Sie warfen ihre Sträuße zu mir. Dann knieten sie sich vor den Altar. "Juliette, Romina? Kommt ihr jetzt mit mir?" Sie lächelten. "Nein! In den Trugen war Gift. Wir lassen uns nicht aufhalten. Wenn wir nicht hier und jetzt zusammen sein dürfen, dann vielleicht in einen anderen Leben!" "Amelie verzeih mir. Aber wir werden uns eines Tages sicher wieder sehen." Sie gaben sich die Hände. "Aber, ihr dürft nicht einfach so aufgeben! Sonst war alles nur vergeudete Zeit!" Sie lächelten.
 

"Nein, das war es nicht." "Romina, bist du bereit? Ich spüre das Gift." "Ich auch, lass es uns zu Ende bringen!" Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Stimme versagte. "Romina, du Liebe meines Lebens. Lass uns von dieser ungerechten Welt Abschied nehmen und lass uns in einem anderen Leben wieder zusammen kommen. Ich werde deine Frau sein, bis in alle Ewigkeit." Mir stockte der Atem. "Juliette, du Liebe meines Lebens. Auch wenn sie uns in die tiefste Hölle stürzen werden, ich bekenne mich zu dir. Ich hoffe unsere Wege kreuzen sich noch einmal. Dann werde ich an deiner Seite sein bis in alle Ewigkeit, aber diesmal als Mann." Die beiden legten sich auf den Bauch. Juliette legte ihre Hand auf die von Romina. Ich hörte ihren schwachen Atem.

"Jetzt da es zu Ende geht, halt meine Hand..." Juliette hustete und schnappte nach Luft. Romina schloss ihre Augen schon. "Leb Wohl..." Ich stand vor ihnen und wusste nicht was ich machen sollte. Romina zeigte keine Reaktion mehr. Sie war Tod. Dahin geschieden an der Seite meiner Schwester. Juliette zeigte mir ein letztes Lächeln:
 

"Amelie, es tut mir leid! Ich wollte dir nicht wehtun. Du musst wissen, ich habe dich von klein auf geliebt!" Ich kniete mich zu ihr. Streichelte ihren Kopf. Tränen tropften, wie kleine Perlen aus meinen Augen. "Warum verlässt du mich dann?!" "Damit du mit Drac glücklich werden kannst!" Ich spürte wie sie meine Hand hielt. "Bitte erfülle mir einen letzten Wunsch..." Ich spürte wie sie schwächer wurde. "Alles, ich tue alles für dich!" Ihre Augen leuchteten. "Bitte Küss mich ein letztes Mal, geliebte Schwester..."
 

Ohne zu überlegen beugte ich mich zu ihr runter und küsse sanft ihre Lippen. Sie schloss dabei ihre Augen. Ich wusste sie würde gleich wieder mit Romina vereint sein.

Und als ich mich von ihr löste, war sie dahin geschieden und auf ihren Lippen lag ein Lächeln. Ohne es zu merken, fühlte ich einen stechenden Schmerz in den Schläfen.

War noch Gift auf ihren Lippen? Völlig benommen suchte ich mir einen Weg durch die Kapelle und stolperte über einen der Krüge. Auf den Boden fand ich zwei Briefe, die ich einsteckte. Dann wurde alles um mich herum schwarz und der Schmerz schien mich getötet zu haben.
 

Nachwort:
 

Ich wachte in den Armen meines Verlobten auf, drei Tage nach dem es geschehen war.

Meine Eltern und Rominas Onkel hatten die Abschiedsbriefe gelesen und wussten über alles bescheid. Auch, dass Juliette für mich eine tiefe Zuneigung empfand. Die Beerdingung der beiden war grauenvoll. Es war als ob man mir mein Herz rausgerissen hätte. Mit Juliette war ein Teil von mit gestorben. Ich weinte Stunden lang an ihrem Grab. Am schlimmsten waren meine Eltern, die mich immer so komisch ansahen. Sie zeigen eine seltsame Form der Anteilnahme und wahrten den Schein vor der Öffentlichkeit, indem sie nicht, um Juliette weinten, sondern freundlich in die Kammaras lächelten. Es widerte mich an, wie sie den Medien-Rummel genossen.
 

Drei Monate danach haben wir dann geheiratet. Es war eine wunderschöne Hochzeit.

Ich trug ein Wundervolles Seidenes weißes Kleid. Am Ende der Trauung hatte Jeanne den Brautstrauß bekommen und heiratete nur ein halbes Jahr später ihren Sandkastenfreund Matín.
 

Zwei Jahre darauf bekamen Drac und ich, unser erstes Kind. Einen gesunden Jungen, den ich nach meinen Großvater André nannte. Auch Jeanne brachte an diesen Tag ein Kind zur Welt, eine gesunde Tochter, die sie Monique nannte. Der Tag war etwas ganz besonderes, es war der 19 Juli. Juliettes und Rominas Todestag. Ich merkte recht schnell, dass André ein kleiner Wildfang war. Er war Erstaunlicherweise Romina sehr ähnlich. Da ich Christin war, glaubte ich nicht an die Wiedergeburt. Aber je großer mein Sohn wurde, desto sicher war ich, dass er Rominas Wiedergeburt war. Vom Aussehen kam er nach mir, aber vom Verhalten und Charakter nach Romina.
 

Nach seinen 17 Geburtstagen musste er die Schule wechseln, da wir nach Lyon zogen.

Er freute sich sehr auf die neue Stadt, aber dennoch vermisste er seine Freunde sehr.

Als ich ihn vor der Schule absetzte, wusste ich dass er in Moniques Klasse kam. Ich hoffte, dass die beiden sich anfreunden würden. Und nach einigen Monaten waren sie sogar zu einen Liebespaar zusammen gewachsen.
 

Monique kam nach ihrem Vater und hatte grüne Augen und schulterlanges Rotblondes Haar. Sie hatte viel von meiner Schwester, dass wusste ich sofort als ich sie zum aller ersten Mal sah. Sie hatte ihre Grazie und ihr Lächeln.

Ja ich war mir sicher, dass die beiden sich schon vorher schon einmal gesehen hatten, in einem früheren Leben. Und dieses Gefühl verstärkte sich mit jedem Augenblick, den ich die beiden beobachten konnte. Ich wusste jetzt endlich, dass Juliette und Romina endlich glücklich waren. Auch wenn sie jetzt André und Monique hießen. Ich schaute den beiden oft zu wie sie durch die Straßen schlenderten. Hand in Hand, wie damals meine Schwester und ihre beste Freundin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-11-19T10:47:17+00:00 19.11.2005 11:47
Endlich funktioniert Mexx wieder*smile*
Die Story ist super schön geschrieben! Man kann sich richtig in die Personen hineinversetzen! Sie ist total mitreißend geschrieebn! Super Schön!!!
H.D.G.D.L.
Patrizia-chan


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