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Maddy's short stories

Meine Kurzgeschichten
von

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Die Residenz Black-Die Wahrheit liegt in der Dunkelheit

1. Eine unheimliche Geschichte:
 

Es war ein stürmischer Herbsttag. Dunkle Wolken zogen auf. Es lag etwas Seltsames in der Luft; es regnete und Nebel war aufgezogen, doch Donner oder Blitz gab es nicht. Der Wind peitschte gegen das Fenster des kleinen Polizei Reviers von Cambridge. Jemand saß auf einem Stuhl in dem Büro von Inspektor Croft. Der Inspektor schaute grimmig drein. Jedes mal wenn der Wind einen Aßt der großen Kiefer, die vor seinem Fenster stand schlug, geriet die Person auf dem Stuhl in Panik. Sie hüllte sich dann noch mehr als zuvor in die braune Decke, die ihr der Rettungstrupp gegeben hatte. Croft verlor langsam seine Geduld. Seine Stirn legte sich in Falten. Der Stuhl vor seinem Schreibtisch wackelte. "Miss Peak, ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir endlich die Wahrheit erzählen." Ihre Stimme bebte. "Sie...Sie...glauben...mir doch sowieso nicht!" Croft verdrehte die Augen. "Miss Peak! Was ist mit ihren Freunden passiert? Wo sind sie bloß? " Sie schälte sich aus ihrer Decke und zeigte dem Inspektor ihr Gesicht. Die weiße Haut war von ihren Tränen leicht gerötet, trotzdem war sie noch wunderschön . Ihr Haselnussbraunes Haar fiel in ihr Gesicht und für einen Bruchteil einer Sekunde konnte man nichts von ihrer Schönheit sehen.
 

"Sie...Sie...s...sind...all...alle...verschwunden!" Sie fixierte ihn mit ihren fast schwarzen Augen. "Sie...Sie... können mir eh nicht helfen! Es ist zu spät! "Croft setzte sich hin und faltetet die Hände. "So kommen wir nicht weiter Miss Peak, das wissen Sie." Der wunderschöne Name dieses Geschöpfes war Katrina Peak. Sie war erst siebzehn Jahre alt, doch dennoch hatte sie schon jetzt die Ausstrahlung eines Engels. An einer renommierten Highschool war sie Cheerlederin für die Angelus. Sie war die Freundin von dem Dummkopf Harry Luther, dem Quarterback von Angelus. Er hatte dieses entzückende Geschöpf gar nicht verdient, denn er betrog sie. Obwohl er neben bei einige Affären hatte, liebte Katrina ihn über alles. Und weil es an der Zeit war ihr endlich die Augen zu öffnen, wählte das Schicksal Harry aus, einen nicht mehr wieder gut machenden Fehler zu begehen: Die Mietung der Residenz Black für ein Wochenende!
 

Croft knallte einige Akten auf dem Tisch. "Harry Luther, Emma Quien, Ted und Cindy Patrol und John Conner! Alle verschwunden! Und sie sind die einzige, die wieder aufgetaucht ist! " Katrina zitterte. Leise wisperte sie: " Ich konnte sie nicht mehr retten..." Croft neigte seinen Kopf nach vorne. "Was haben Sie gesagt?" Die ganze Verzweiflung floss aus Katrina. " ICH KONNTE SIE NICHT MEHR RETTEN! " schrie sie. Croft, der sichtlich überrascht war über diese Kraftvolle Stimme, setzte sich auf seinen Stuhl zurück. "Miss Peak...nein Katrina, wollen Sie mir nicht endlich sagen was mit Ihnen und ihren Freunden geschehen ist?" Katrina nickte.

Einige Tränen tropften auf ihre Knie, sie hatte den Kopf gesenkt und sprach nach unten. "Wir hätten diesen verfluchten Ort niemals betreten sollen, ich hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl bei der Sache. Etwas war an diesem Ort, wir waren nicht allein dort..." Croft lief ein Sauer über den Rücken. "Katrina, von welchen Ort sprechen Sie?" Katrina zitterte. " Das Haus..." Der Inspektor überkam eine seltsame Ahnung. " Welches Haus? Katrina, Sie müssen sich schon klarer ausdrücken." Katrina sah ihn an. "Die Residenz Black." Croft schluckte. "Doch nicht etwa das Geisterhotel auf den Hügeln?" Er glaubte zwar nicht an so einen Unsinn, doch dennoch hatte er viele üble Geschichten über dieses Hotel gehört, die ja nicht alle erfunden sein können, oder?
 

Die Residenz Black war ein riesiges Hotel mit 200 Zimmern, verteilt auf 6 Etagen. Früher war es mal der Landsitz der Familie Black gewesen, die es aber nach dem Brand, im 19 Jahrhundert verkauften. Danach gehörte es einem reichen Grafen, der es zu einem Hotel umbauen lies. Als er dann nach 50 Jahren starb, erbten seine Nachkommen das Hotel. In den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts, verschuldete sich die Familie so sehr, das sie das Haus verkauften mussten. Daraufhin kauften es die Blacks zurück. Da es aber für die Familie Black zu groß war, verkauften sie es vor 10 Jahren an ein Reiseunternehmen. Die es wieder als Hotel benutzten, bis es dort anfing zu spuken. Danach machte das Reiseunternehmen pleite und das Haus stand 2 Jahre leer. Dann wurde es vom Paradise Reisebüro gekauft und als Spukhaus vermarktet.
 

Katrina brachte den Inspektor wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. "Ja. Die Residenz Black, das Spukhotel auf den Hügeln. Wir wollten ein Wochenende dort verbringen und Harry hat es angemietet, das ganze Hotel!" Croft griff zum Hörer.

"Wenn Sie wirklich dort waren kann uns das Paradise Reisebüro das sicherlich bestätigen." Katrina ließ den Kopf hängen. Croft wählte die Nummer des Unternehmens. Es meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung: "Hallo? Sie sprechen mit dem Reisebüro Paradise. Wie kann ich Ihnen helfen?" "Mein Name ist Arthur Croft. Ich würde gerne die Residenz Black mieten." "Oh, ich verbinde sie sofort mit der dafür zuständigen Abteilung. Einen Moment Bitte." Er wunderte sich. Sogar eine eigene Abteilung hatte das Hotel. Dann musste er einem Tonband zuhören, das eine Sinfonie von Mozart abspielte. Croft war sichtlich genervt, er hasste solche Warteschleifen. Es meldete sich nach 5 Minuten Wartezeit jemand am anderen Ende.
 

"Residenz Black... " Dann folgte ein Rauschen. "...erleben sie das Wahre Grauen..." Wieder ein Rauschen. " Ha, ha, ha...ich werde dich kriegen...ich werde dich heim-" Croft verzog das Gesicht. "Jetzt hören sie doch auf mit dem Scheiß!" Eine Männerstimme flüsterte. "Tut mir leid! Ich wusste nicht, dass Sie so etwas nicht mögen. Unsere Kunden stehen auf so eine Begrüßung." "Schon gut." Croft kratze sich am Kopf.

"Wie kann ich Ihnen helfen Mr. Croft?" "Ich bin von der Polizei und überprüfe gerade ob ein gewisser Harry Luther letztes Wochenende Ihr Hotel gemietet hatte." "Einen Moment bitte, ich schaue nach." Croft lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ja, es stimmt. Harry Luther hat das Hotel gemietet...Moment...Für sich und weitere fünf Gäste." Croft schaute zu Katrina. "Wurden die Schlüssel wieder abgegeben?"

Ein klacken in der Leitung. "Die Schlüssel waren wie vereinbart im Briefkasten hinterlegt worden." "Danke für ihre Hilfe, einen schönen Tag noch." Croft legte abrupt auf, ohne auf die Antwort des Angestellten zu warten.
 

Er rüttelte an Katrinas Schultern. "Sie müssen mir endlich alles sagen! Haben Sie die Schlüssel in den Briefkasten geworfen?!" Katrina stieß ihn von sich. "NEIN! Harry hatte die Schlüssel und zwar die ganze Zeit. Aber das würde ja-" Sie brach mitten im Satz ab. "Katrina, sagen Sie mir endlich was vor einer Woche mit Ihnen und Ihren Freunden passiert ist!" Sie klammerte sich an ihre Decke. "Ich sage Ihnen alles, wenn ich danach dann zu meinen Eltern gehen kann." Croft ging auf den Handel ein. "Gut, aber Sie müssen mir jede Einzelheit erzählen. Verschweigen Sie mir nicht ein Sterbens Wort!" Sie nickte:
 

"Harry kam eines Tages auf die Idee- nach dem Footballtraining- einen Ausflug zu machen in das abgelegene Spukhotel auf dem Hügeln. Er meinte dort- in der Residenz Black- könnten wir so richtig die Sau rauslassen, es würde die Party des Jahres werden. Alle, -außer ich- waren von dieser Idee begeistert, besonders aber John. Harry mietete das Hotel kurz vor den Ferien an. Ted und Cindy kümmerten sich um das Essen und die Getränke, John um die Musik. Wir führen mit Cindys Wagen am 22 Oktober um 10 Uhr morgens los. Es war ziemlich nebelig und wir hatten uns verfahren, deshalb mussten wir an der nächsten Tankstelle anhalten und nach dem Weg fragen, zudem war unser Tank leer. Der Tankwart warnte uns vor dem Haus, es sei verflucht und würde einem wenn man es einmal betreten hatte nicht mehr gehen lassen wollen. Wir führen weiter und schlugen seine Warnung in den Wind. Warum auch? Geister, so etwas gibt es schließlich nicht.

An dem Hotel angekommen, staunten wir nicht schlecht. Es war einfach riesig, so groß hatten wir uns es nicht vorgestellt. Es war ziemlich bedrohlich. Mir lief ein Sauer über meinen Rücken, ich hatte das Gefühl das wir beobachteten wurden. Und Oben an den Fenstern des zweiten Stocks, bildete ich mir ein einen Schatten zu sehen. Wir gingen hinein. Die Eingangshalle war einfach überwältigend. So etwas Schönes hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Der Boden war mit rotem Samt bedeckt. Die Wände strahlten in Gold- und Silbertönen. Am Empfang lag ein Gästebuch. Wir Blätterteten nur so aus Spaß darin herum. Der letzte Eintrag von einer Familie Redstone war mir besonders aufgefallen.
 

Der Vater hatte geschrieben: 12. Juli 1999: Ich und meine Familie wollen dem Stress der Großstadt entkommen- wenigstens für zwei Wochen. Meine Frau hat sich wie ein kleines Mädchen auf unseren Urlaub gefreut, nicht weil sie so überarbeitete ist. Nein, weil sie dieses Hotel so faszinierend findet. Sie ist Geschichtslehrerin und möchte im nächsten Schuljahr eine Führung mit ihrem Geschichtskurs machen, um die Architektur des 19.Jahrhunderts zu genießen. Sie findet es Schade, dass diese Villa, die eins der stolze Landsitz der Blacks war, als konsumträchtiges Spuckhaus behandelt wird. Bis jetzt ist mir noch kein Geist über dem Weg gelaufen, aber wir sind ja auch erst angekommen und zwar mitten in der Nacht! Ha, ha, ha... Meine drei Kinder haben sich riesig über diesen Urlaubsort gefreut, denn sie wollten nicht noch einmal nach Hawaii. Wie dem auch sei, ich hoffe wir verbringen schöne zwei Wochen hier.

Eric Redstone
 

Unter diesen Eintag hatte eine Kinderschrift geschrieben: Danke, das Sie mich und meine Mummy wieder zusammen gebracht haben..."

Croft unterbrach sie. "Jemand hatte unter dem Eintrag etwas hinzugefügt? Daran können Sie sich noch erinnern?" Katrina nickte.
 

"Wir wollten auch jeder einen Gästebuch Eintrag verfassen. Ich schrieb als letzte hinein. Da ich nicht wusste was ich schreiben sollte, las ich die Einträg der anderen:
 

Das wird die Party des Jahres! Ich hoffe uns geht das Bier nicht aus. Katrina war die ganze Zeit schon so still, ich hoffe da geht heute Abend noch was...

Harry Luther, 22 Oktober 1999
 

22 Oktober 1999: Ted freut sich auf die Party, er will mit mir mal einen "besinnlichen" Abend verbringen...
 

Emma Quien
 

Meine Schwester geht mir auf die Nerven. "John ist dein bester Freund, sag ihm doch mal er solle sich um mich kümmern!" Hoffentlich hilft mir Emma mich abzureagieren...

Ted Patrol
 

Cindy geht mir mit ihrer ständigen Eifersucht und ihren bösartigen Kommentaren über Katrina auf den Geist. Katrina und Harry sind nun mal das Traumpaar der Schule...

John Conner
 

Heute Nacht krieg ich ihn rum...
 

Cindy Patrol
 

Ich schrieb: 22.10.1999: Ich habe bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl. Mir ist so, als ob uns jemand beobachtet. Es herrscht dicke Luft, ich hoffe das legt sich bis heute Nacht. Ich glaube nicht an Geister, aber irgendetwas beunruhig mich. Harry hat wieder nur sein eigenes Wohl im Kopf. Ich hoffe unsere Aktion geht gut...

Katrina Peak

Croft wirkte versteinert. "Sie haben sich das alles gemerkt?!" Katrina nickte. "Es hat sich in mein Hirn eingebrannt. Ich kann es nicht vergessen!" Croft rutschte aufgeregt auf seinen Stuhl hin und her. "Aber das erklärt noch nicht was mit Ihnen und Ihren Freunden passiert ist. "Ich war ja auch noch lange nicht fertig. Unterbrechen sie mich nicht immer!" Der Inspektor wurde still.
 

"Nachdem ich fertig war, hab ich mich in meinem Zimmer umgezogen und habe geduscht. Ich hatte das mich jemand beobachten würde. Dann als ich fertig war ging ich zu den anderen runter. Die Party war schon im vollen Gange, die Musik dröhnte mir von unten schon entgegen und erfüllte das ganze Hotel. Die anderen waren schon leicht benebelt. Harry kam zu mir und wollte mit mir tanzen. Wir feierten Stunden lang ausgelassen und heiter, bis ungefähr um Mitternacht. Dann war ich müde und wollte schlafen gehen. Harry folgte mir nach oben, was nicht ungewöhnlich war da er ja mein Freund war. Wir waren drei Pärchen; jedes Pärchen teilte sich ein Zimmer. Harry schmiss mich auf das Bett, er war ziemlich betrunken. Ich hatte aber keine Lust mit ihm zu schlafen; nicht wenn er so betrunken war. Das passte ihm natürlich gar nicht, worauf wir uns heftig stritten und ich das Zimmer verließ und runter zurück zu den anderen ging. Auf dem Weg nach unten, begegnete mir Cindy. Ich nahm an, sie sei müde und würde auf ihr Zimmer gehen.
 

Unten saß nur noch John. Als er mich bemerkte, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Er erklärte mir, er habe einen Streit mit Cindy gehabt. Sie hatte ihm ziemlich unschöne Dinge an den Kopf geworfen, ähnlich wie es Harry bei mir getan hatte. Natürlich war er stock sauer, aber auch enttäuscht über ihr Verhalten. Ich nahm ihm im Arm, um ihn zu trösten. Ich wusste schließlich wie er sich fühlte.

Er legte ebenfalls seine Arme um mich, was mich ziemlich überraschte, dennoch ließ ich es zu. John hatte genauso wie ich nicht viel getrunken. Auch er vertrug Alkohol nicht so besonders. Ich erzählte ihm von meinem Streit mit Harry. Er sagte mir, wenn ich seine Freundin wäre, würde er mich besser behandeln. Irgendwie gefiel mir der Gedanke mit ihm zusammen zu sein. Er schaute mir nach einiger Zeit in die Augen und ehe ich mich versah, hatte er mich schon geküsst. Da er mich völlig überrumpelt hatte, schupste ich ihn weg. Ich wollte gehen, doch er hielt mich am Arm fest und gestand mir seine Liebe.
 

Dann zog er mich zu sich runter und hielt mich von hinten ganz fest. Es gefiel mir sehr, als er anfing meinen Hals zu küssen und ich leistete keine Gegenwehr. Mehr noch drehte ich mich zu ihm um und küsste ihn. Vielleicht hatte ich doch mehr getrunken als ich dachte, jedenfalls verbrachten wir die Nacht gemeinsam in der Lounge auf einer roten Satincouch. Wir machten uns nicht die mühe in ein Zimmer zu gehen, da ja außer uns niemand da war."

Croft hatte alles Wichtige notiert. "Sie haben also die Nacht mit John Conner verbracht. Und ihr Freund, alleine oben?" Sie schüttelte den Kopf. "Er war nicht allein! Er hat sich mit Cindy die Zeit vertreibt! Als ich am nächsten Morgen in den Armen von John aufgewacht war, zog ich mich an und lief nach oben zu Harry, ich wollte so vermeiden, dass er mich mit John sah. Als ich die Tür unseres Zimmers öffnete, sprang mir sofort ins Auge, dass mein lieber Freund mit meiner ärgsten Konkurrentin im Bett lag. Ich rannte weinend zu John runter und berichtete ihm von den schrecklichen Ereignissen. Er nahm es relativ gelassen entgegen, dass ihn seine Freundin betrogen hatte. Er freute sich eher darüber, er war sie endlich los und könnte mit mir zusammen sein. In meinem tiefsten Innersten hegte ich dieselben Gefühle für ihn. Vielleicht schon seit einer Ewigkeit. Ich beschloss einen Schlussstrich unter meine Beziehung mit Harry zu ziehen. Ich rannte nach oben, stürmte durch die Tür auf die beiden zu.
 

Sie sahen sich panisch an, als sie mich bemerkten. Harry beteuerte seine Unschuld. Cindy zeigte eins ihres Triumphlächelns und ließ ihre weißen Zähne aufblitzen. Ich trennte mich von Harry, für immer. Er schaute mir verdattert hinterher als ich ging.

Auf dem Flur begegnete mit Emma, sie war Tränen überströmt. Sie erklärte mir, Ted wäre seit letzter Nacht verschwunden. Ich versicherte ihr, er habe sich verlaufen und finde den Weg zurück nicht. Sie nickte und machte sich auf dem Weg ihn im Hotel zu suchen. Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe.

Ich warf mich in Johns Arme, wollte den ganzen Ärger vergessen. Mir war immer noch nicht wohl zu mute in diesem Haus zu sein. Deswegen bat ich John mit mir diesen Ort zu verlassen. Ohne zu zögern rannte er nach oben und holte unsere Sachen. Plötzlich lief mir ein Schauer über meinen Rücken. Das Gästebuch lag aufgeschlagen auf dem Tresen. Ich war mir aber sicher es zugeklappt zu haben. Ich beugte mich über das Buch. Es war auf der Seite aufgeschlagen, auf der wir unsere Einträg gemachten haben.
 

Ich erstarrte beinnahe; unter jedem unter unserer Einträge hatte jemand mit einer schnörkeligen Schrift etwas geschrieben: ...Harry! Es ist nicht nett, wenn eine Frau keine Lust auf dich hat eine andere zunehmen...
 

...Emma, dein Geliebter wir heute Nacht zu dir kommen. Er hat sich in ein anderes Zimmer verirrt und hatte ohne dich seinen Spaß...
 

...Ted? Hat dir die Nacht mit meiner Schwester Theresa gefallen? Ich teile nur ungern mit jemand, aber ich habe ein neues Spielzeug gefunden, deswegen darfst du sie haben. Lauf meine andere Schwester Melissa wartet schon auf dich...
 

...John. Habe ich dir deinen Wunsch nicht erfüllt? Katrina ist dein. Aber leider nur in dieser Nacht. Wenn der Tag anbricht, muss ich sie dir leider wegnehmen...
 

...Cindy, Cindy. Du hast ihn tatsächlich bekommen. Du hast endlich Katrinas Ehre verletzt. Doch böse Mädchen werden bestraft. Harry wird dich dafür, dass du Katrina in Johns Arme getrieben hast zur Rechenschaft ziehen. Ja nicht nur du hast ihn hintergangen, nein er dich auch...
 

Meine Augen weiteten sich noch mehr. Plötzlich spürte ich wie meine Knie zitterten:

...Katrina, geliebte Katrina. Ihr werdet dieses Haus nicht mehr verlassen. Ich lasse dich nicht mehr gehen! Du gehörst nur mir, verabschiede dich von deinen Freuenden...
 

Ich ließ das Buch fallen. Aus dem nichts war ein Mann hinter dem Tresen aufgetaucht. Er hatte dunkelbraunes Haar und seine grünen Augen starrten mich komisch an. Er lächelte und mich überkam eine Übelkeit. War er der Verfasser? So plötzlich wie aufgetaucht war, war er auch schon verschwunden. Etwa zwanzig Minuten nach diesem Schreck, kam John herunter gestürzt. Seine Nase blutete, er erklärte mir es sei Harry gewesen. Wir rannten zur Tür. Von meinem mysteriösen Erlebnis sagte ich nichts. Zur unserer größten Überraschung war die Tür abgeschlossen. Wir mussten zurück zum Empfang. Mein Blick fiel erneut auf das Gästebuch, das wieder an seinem alten Platz lag. Ich redete mir ein, dass es genauso vorhin dort lag. John nahm meine Hand, wir müssten den Schlüssel von Harry holen.

Wir hörten einen Markerschütterten Schrei von oben und rannten die Treppe nach oben, bis wir vor dem Bett von Harry und Cindy standen. Harry hatte seine Finger um ihren als. Cindys Mund war noch zu einem Schrei geöffnet, ihre glasigen Augen starrten mich an. Das hellgrau färbte sich zu einem undurchdringlichen grauschwarz um. Harrys andere Hand war in ihren schwarzen Haaren verfangen, in seiner Brust ragte ein altmodisches Messer; ein antiker Dolch. Seine sonst so schönen hellbraunen Augen waren erstarrt und dunkel. Blut floss aus seinem Mund. Beide waren sie Tod."
 

2. Noch einmal zurück:
 

Der Inspektor starrte das Mädchen einige Minuten an, bis er die Sprache wieder fand.

"Hier endet ihre Geschichte?" Katrina schüttelte ihren Kopf. "An mehr kann ich mich nicht erinnern." Croft beendete seine Notizen. "Sie haben mich angelogen! Sie haben mir noch vorhin gesagt, dass Sie nicht wüssten was mit ihren Freunden passiert ist. Und jetzt erzählen sie mir das sich Harry Luther und Cindy Patrol gegenseitig umgebracht haben?" Sie schaute zu Boden. "Ich kann mich nur noch Bruchstückhaft erinnern, also ist es mir erst jetzt wieder eingefallen." Croft erhob sich von seinem Stuhl. "Jetzt wissen wir schon mal was mit Luther und Patrol geschehen ist, Miss Peak. Aber was mit Quien, Conner und Ted Patrol passiert ist, liegt noch im dunklen. Das alles erklärt aber noch nicht wo Sie die letzte Woche waren. Sie sind am 22. 10., das letzte Mal von ihren Eltern geschehen worden und galten nach dem 23. als vermisst. Eine Woche später am 30. sind sie orientierungslos umherwandert an einer Straße gefunden worden. Das war gestern."
 

Katrina stand zum ersten Mal an diesem Tag von ihrem Stuhl auf und ließ die braune Decke zu ihren Füßen fallen. Darunter trug sie ein altmodisches weißes Kleid mit Spitze, indem sie wie ein Engel aussah. Der Inspektor war noch recht jung, erst gute 27 Jahre alt. Katrina schaute ihn verzweifelt an. Dann köpfte sie das Kleid auf. "Was machen Sie da?! Lassen Sie das Katrina!" Sie stand nur noch in Unterwäsche vor ihm. "Sehen Sie all diese Flecken auf meiner Haut? Ich weiß nicht wo sie herkommen! Sie sind überall!" Sie hob die Decke wieder auf und rollte sie um sich. Croft atmete erleichtert auf, denn er dachte schon das Mädchen würde sich auf ihn stürzen. Wie hätte er so etwas seiner Frau erklärt?
 

"Miss Peak, warum haben Sie das eben getan?" Sie starrte ihn entsetzt an. "Ihr schönes Kleid liegt jetzt auf dem Boden und wird schmutzig." "DAS IST NICHT MEIN KLEID! Ich habe nie so ein Kleid besessen." Croft war kurz zusammen gezuckt, als das Mädchen geschrieen hatte. "Ich will das Sie mir etwas neues zum anziehen bringen und lassen Sie dieses Kleid verbrennen!" Croft griff zum Telefonhörer und tat wie befohlen. Kurz darauf kam ein Bote mit einem Päckchen, das er Katrina reichte, die sich über den Inhalt zu freuen schien.

"Drehen Sie sich um, ich will mich umziehen." Croft fixierte die Wand. Katrina wand ihm ihren Rücken zu.
 

Der Inspektor drehte sich flüchtig um und erhaste einen Blick auf ihren Rücken; er war überseht mit violetten und roten Flecken. Als sie fertig war, erlaubte sie ihm sich wieder umzudrehen. "Miss Peak, ich denke diese Flecken überall auf ihrem Körper sind Knutschflecken oder kleine Hemmatome." Sie hatte jetzt eine dunkelblaue Jeans und einen violetten Strickpullover an. "Das hab ich auch schon vermutet. Auf meinen Oberschenkeln sind große blaue Flecken, in der Größe einer Hand. Ich denke, ich bin vergewaltigt worden."

Croft schnappte nach Luft. "Wenn Sie dies vermuten, sollten Sie sich im Krankenhaus untersuchen lassen. Das County ist ganz in der Nähe, ich könnte Sie dort hinfahren."
 

Sie schaute aus dem Fenster. "Später vielleicht." Sie schaute dann Croft verzweifelt an. "Wir müssen erst noch einmal zurück." Er nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer. "Croft hier. Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl für das Black Hotel und ein paar ihrer Männer. Ich bin sicher, dass die anderen vermissten irgendwo in diesem Haus sind!" Er legte auf ohne auf die Antwort zu warten und öffnete eine Schublade. Dann nahm er seine Autoschlüssel, sein Mobiltelefon heraus und steckte beides gut weg.
 

Dann sagte er zu Katrina, sie solle ihm folgen. Es war zwei Stunden her, dass Croft und Katrina das County verlassen hatten. Der Arzt hatte festgestellt, dass Katrina während der letzten sieben Tage mehrmals gegen ihren Willen mit jemanden geschlafen hatte. Die Gewissheit hatte sie dermaßen mitgenommen das sie heulend im Behandlungszimmer zusammengebrochen war. Jetzt saß sie neben Croft auf dem Beifahrersitz. Sie hatte die Augen geschlossen. Das Mobiltelefon des Inspektors klingelte und brach die Stille: "Was gibt es Brando?" Eine dünne, fast hysterische Frauenstimme antwortete schleppend. "Croft, wir haben ihre Leichen gefunden-" Ihre Stimme zitterte aus der Freisprechanlage des Autos. "Alle?" "Wir haben die Leiche von John Conner noch nicht gefunden..." In Katrinas Brust krampfte sich etwas zusammen. "Weißt du schon wie sie umgekommen sind?" Ein klicken den der Leitung. "Harry Luther wurde erstochen, vermutlich aus Notwehr von Cindy Patrol, da er sie erwürgt hatte. Ted Patrol wurde die Kehle durchgeschnitten. Emma Quien hat vermutlich Selbstmord begangen und ist aus dem Fenster am Ende des Flurs des zweiten Stocks gesprungen." "Brando, wo haben ihr die Leichen gefunden? In welchen Stockwerk?" Katrina unterdrücke ihre Tränen. "Die ersten beiden Leichen haben wir im Zimmer 15 im ersten Stock auf einem Bett gefunden. Die Leiche von Patrol haben wir im zweiten Stock in Zimmer 24 gefunden, auch auf einem Bett." "Ist die Crew noch vor Ort? Ich bringe Miss Peak an den Tatort und ich wäre nicht gerne allein in dem Schuppen."
 

Ein lautes Lachen. "Keine Angst, wenn du möchtest bleiben wir alle dicht hinter dir. Aber warum willst das Mädchen mitbringen, sie hat doch schon genug durchgemacht und das alles ist kein schöner Anblick für sie!" "Sie hat ihre Erinnerungen verloren. Wenn wir sie noch einmal mit dem grausamen Ereignissen konfrontieren, vielleicht erinnert sie sich dann wieder. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sie den Mörder gesehen hat. Zumindest war sie mehrer Tage in seiner Gewalt." "Dann sehen wir uns nachher!" "Ach ja, Brando nehme dir doch den Rest des Tages frei." Das Gespräch war beendet, Katrina konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. "Wie grausam!", wisperte sie.

Kurz darauf erreichten sie die Zufahrt zur Residenz Black. Ihre Knie fingen an zu zittern. Obwohl es Helliger Tag war, war ein dicker Nebel aufgezogen und umhüllte das ganze Gelände. "Sie können es sich noch anders überlegen und hier bleiben." Sie schüttelte ihren Kopf. "Ich komme mit!"
 

Croft und Katrina standen in der Eingangshalle, um sie herum wuselten lauter Polizisten und Leute von der Spurensicherung. Als sie dem Empfang näher kamen, schossen Katrina furchtbare Bilder in den Kopf. Sie brach zusammen und Inspektor Croft konnte sie gerade noch so auffangen. In Katrinas Kopf spielten sich die Ereignisse der letzten Woche noch einmal ab: Sie stand neben John, der ihre Hand hielt. Sie hatten gerade die Leichen von Harry und Cindy gefunden. Katrina konnte sich gerade noch auf den Beinen halten, John musste sie stützen. "Katrina alles in Ordnung?" Sie nickte. "Geht schon wieder. Mach dir keine Sorgen!" Sie tätschelte seine Schulter. "Wir müssen den Schlüssel finden!" John durchsuchte alle Schubladen im Zimmer, doch er fand den Schlüssel nicht. Katrina durchsuchte Harrys Koffer. Nichts. Sie verließen das Zimmer, da sie den Anblick der Leichen nicht länger ertragen konnten. "Wir müssen einen Raum im Erdgeschoß finden, wo die Fenster nicht vergittert sind. Dann können wir das Fenster einschlagen und abhauen." "Was sagen wir der Polizei? Was wird auf Emma und Ted?!" John versuchte sie zu beruhigen. "Wir sagen, denen Harry wäre aufgerastet nach dem du dich von ihm getrennt hattest." Sie kuschelte sich an ihm.
 

"Ich habe Angst!" Er küsste sie. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir!" Er nahm sie an ihrer Hand. Sie rannten runter und streifen durch die Flure und kamen schließlich in einem Ballsaal, der zu einem Restaurant umgebaut worden war. Die Fenster waren nicht vergittert und groß genug, das die beiden durchpassten. John nahm einen Stuhl und zerschmetterte das Glas, das klirrend nachgab. Katrinas Blick haftete auf einem großen Bild. Es zeigte den Mann, den sie hinter dem Empfang gesehen hatte. Ein kalter Schauer lief ihr über dem Rücken. "Daniel Black..." Las sie unter dem Bild. Jemand berührte ihre Schulter.

Rückartig drehte sie sich um und ihre Augen erstarrten fast als sie in das Gesicht des Mannes sah, der das Bild vor ihr zierte. "Guten morgen Katrina." Ein unheimliches Lächeln zierte sein Gesicht. Katrina stammelte: "Wie... ist...das... möglich?!" "Hab keine Angst, ich werde dir nichts tun, wenn du brav mit mir kommst..." Ihr Mund hatte sich zu einen Schrei geöffnet, doch es kam kein laut aus ihrer Kehle. Black schüttelte den Kopf. "Na, na. Nicht schreien, Liebes." Sie hörte ein leises röcheln. "John!" Um John waren zwei blasse Hände gelegt. "Was hast du mit uns vor?" Black lachte verächtlich. "Ich werde ihm nichts tun, wenn du mit mir kommst und für immer bei mir bleibst." Sie zögerte einen Moment bevor sie sich entschied. "Ich werde mit Ihnen gehen, aber dann lassen Sie ihn auch frei!" Er machte eine leichte Handbewegung; die blassen Hände verschwanden. "Katrina!" John rannte auf sie zu. Sie blickte ihn an. "Es tut mir leid, leb wohl..." Black packte Katrina unsanft an den Schultern und verschwand im nirgendwo.
 

John starrte ihnen hinterher. Plötzlich stand eine Frau hinter ihm, er erschreckte sich fürchterlich. Sie hatte orange rote gewellte Haare, ihr Blick war durchdringend, was nicht zu ihrem Lächeln passte. Ihre grünen Augen musterten ihn genau. Sie trug ein altmodisches grünes Kleid mit schwarzer Spitze. "Hab keine Angst vor mir, ich bin hier um dir zu helfen, das Mädchen aus den Händen meines Sohnes Daniel zu befreien." "S...sind... Sie ein Geist?" Sie nickte. "Mein Name ist Gladys Black, ich verlor mein Leben bei einem Brand vor über sehr langer Zeit." John dachte daran, dass er Wahnvorstellungen haben könnte, er sprach schließlich mit einem Geist! "Sie wollen mir helfen meine Katrina zurück zubekommen?" "Mein Sohn, hat zu viele schreckliche Dinge gemacht, um ihn zu erlauben das Mädchen zu seiner Frau zu machen. Für ihn sind Menschen nur Mittel zum Zweck, er hat eine Lektion verdient!" "Er will sie zu seiner Frau machen!?" Sie nickte. "Folge mir jetzt." John folgte ihr in die tiefen der Dunkelheit.
 

Katrina wachte aus einer Art Trance auf. Sie lag auf einem Bett, einem Himmelbett aus schwarzem Samt. Die Vorhänge waren zu gezogen, das Zimmer war schwach beleuchtet. Sie setzte sich auf. "Bist du wach mein Engel?" Black lächelte ihr zu. "Was wollen Sie von mir?" Ein leicht ängstlicher Unterton lag in ihrer Stimme. "Ich will nur dich!" Katrina robbte zur Wand, doch er zog sie an ihren Handgelenken zu sich.

"Nein!" "Na, na... sei ein braves Mädchen und gib mir einen Kuss." Sie wehrte sich mit aller Kraft gegen ihn, was seine Ambitionen nur noch stärkte. "NEIN!"

Er küsste sie mit grober Gewalt auf den Mund. "Na, na... wenn du nicht hören willst, muss ich dich bestrafen." Er warf sie zurück auf Bett und nahm sich was er wollte mit grober Gewalt. "NEIIIIN!!!!"

Katrina schreckte hoch. Inspektor Croft hielt sie an den Schultern fest. "Miss Peak, Sie müssen vorsichtig sein, sonst fallen Sie noch die Treppe herunter. Sie starrte ihn an. "Wie komm ich hierher?" Croft kratzte sich am Kopf. "Wir sind in die Residenz Black gefahren, um Ihr Erinnerungsvermögen zu vervollständigen." Katrina überkam eine leichte Übelkeit. "Ich kann mich wieder an alles erinnern! Es war so schrecklich. Dieser Mann...nein dieser Geist, ach egal was er war hat mich entführt und..." Croft schüttelte seinen Kopf. "Sprechen Sie es nicht aus, ich weiß was Sie meinen." Einige Tränen kullerten ihre Wangen hinab. "Sind wir schon im zweiten Stock?" Croft deutete auf mit dem Finger auf eine Karte. "Also doch! Dieser Trakt des Hauses existiert laut Karte gar nicht." Sie traten auf die letzte Stufe der Treppe und waren im zweiten Stock angekommen. "Wie es existiert nicht?" Sie spürte eine weitere Übelkeit aufkommen. "Laut der Karte gibt es diesen ganzen Anbau nicht!" Sie lachte um ihre Angst zu verschleiern. "Das wurde ja bedeuten, jemand hat diesen Teil der Residenz über Nacht erscheinen lassen..." "Ach wahrscheinlich ist die Karte auch nicht auf dem neuesten Stand."
 

3. Stromausfall:
 

Plötzlich ging ein leichter Lufthauch und alle Lichter gingen aus. Das Team der Polizei von Cambridge tappte im Dunkeln. Katrina klammerte sich panisch an den Arm des Inspektors fest. Croft gab über ein Funkgerät Befehle zu seien Männern: "Ihr Affen! Was habt ihr schon wieder für einen Mist gebaut? Ihr sollt dem alten Kasten nicht den Strom abwürgen, wie sollen wir den sonst die Ermittlungen durchführen? Nun dreht die Sicherungen wieder rein, sonst dürft ihr demnächst Streife fahren!" "Tut uns leid!", quietsche das Funkgerät. "Wir waren nicht im Keller, ich denke dieser Bunker hat auch keinen Sicherungskasten. Chef was sollen wir jetzt machen?" Der Funkkontakt wurde unterbrochen. Katrina spürte etwas Kaltes an ihrem Nacken herunter laufen. "Mr. Croft, ich habe Angst, lassen Sie uns weiter gehen, bitte!!!" Croft blieb wie angewurzelt stehen, seine Augen waren geweitet: In der Dunkelheit stand ein kleines Mädchen. Sie weinte. Als Katrina sie entdeckte und erbleichte, kam das Mädchen auf die beiden zu.

"Ich habe meine Mummy verloren... er ist hinter mir her... ich hab solche Angst..."

Das Mädchen hatte eine alte Öllampe in ihrer blassen Hand und als ein schein des Lichtes es beleuchtete, sah man ihre blasse Haut und ihre blauen Augenlieder. Katrina stockte der Atem. Croft spürte wie sich das Mädchen durch in hindurch bewegte und eine unheimliche Gänsehaut bildete sich auf seinen Oberarmen.
 

Das Mädchen stand jetzt genau vor Katrina und rieb sich die Augen, die mit einer grünen Iris durchzogen waren. Dabei fielen ihr ihre dunkelbraunen Locken ins Gesicht. Katrina bückte sich runter zu dem kleinen Kind, trotz ihrer schrecklichen Angst. "Wie heißt du kleine?" Es schaute zu Boden. "Ich bin Anastasia Black. Ich suche meine Mummy, die ich verloren habe als ich gestorben bin. Mein Bruder will mir schon wieder wehtun..." Croft und Katrina beunruhigte ihr Kommentar "als ich gestorben bin" sehr. Sie schreckte auf einmal auf. "Er kommt, bringt euch in Sicherheit!!!" Dann verschwand sie mitten durch Katrina, deren Nackenhaare sich aufstellten. Mit ihr verschwand auch das Licht und die undurchdringliche Dunkelheit hatte die beiden wieder. Sie hörten Schritte rasch näher kommen. Katrina wusste Innerlich was sie erwartete: Der Geist von Daniel Black.

Sie hatte vor sich ihrem Feind zu stellen, ein zweites Mal würde er ihr so etwas Schreckliches nicht antun können. Aus der Gegenüberliegenden Wand lächelte sie die Fratze dieses verhassten Mannes an. "Katrina, Liebste! Bist du zurückgekommen, weil du Sehnsucht nach mir hattest?" Sie hatte zwar Angst, doch diese wurde von ihrem Hass unterdrückt. "Nach dir? Wieso sollte ich? Du widerst mich an!" Croft, der für seinen Geschmack heute zu viele Geister gesehen hatte, versuchte Katrina die Treppe herunter zuzerren. "Hat es dir etwa nicht gefallen?" Ein abscheuliches Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen. "Miss Peak ich will hier raus! Sofort!" "Später, erst nehme ich Rache an diesem Schwein." Croft war von dieser Antwortung nicht besonders angetan.
 

"Was willst du mir als schwacher Sterblicher schon anhaben? Du weißt das ich stärker bin!" Sie lächelte. "Ich bin zwar nur ein schwaches Mädchen und du hast dir von mir genommen was du wolltest, aber lieben werde ich dich trotzdem nicht!" "Das werden wir noch sehen!" "Miss Peak, wir müssen von hier verschwinden, sonst werde ich noch verrückt!" Katrina ignorierte den Inspektor für eine Weile. "Ich liebe John und keinen anderen. Und deine Gefühle werde ich niemals erwidern. Es liegt nicht an der Tatsache dass du ein Geist bist, sondern das du niemanden außer dich selbst liebst und andere nur manipulierst und demütigtest. Meinetwegen kannst du mich umbringen wie die anderen, aber ich werde die Ewigkeit ohne dich verbringen. Du tust mir nur leid!"

Black verstummte. Dieses Mädchen hatte ihm die grausame Realität vor Augen geführt. Er war es nicht Wert geliebt zu werden, da er sich noch nicht einmal selbst lieben konnte. Croft nutzte die Gelegenheit um mit Katrina zu verschwinden, bevor sich Black wieder im Griff hatte. Sie liefen die Treppen zum Erdgeschoss hinunter.
 

Black stand immer noch da und sagte kein Wort so erschüttert war er. Vier blasse Arme umschlungen ihn von hinten. "Liebster Bruder hast du endlich verstanden, was wir dir schon damals gesagt haben? " "Geliebter Bruder weißt du endlich warum dich alle verlassen haben? " Tränen liefen still und leise auf seinen Augen. "Theresa, Melissa. Ich bin ein Mörder, ein Sünder und ein Narr! Ich werde niemals ins Paradies kommen..." Theresa und Melissa schauten sich beide an und lächelten. "Wir müssen uns jetzt von dir verabschieden, wir sind endlich frei. Leb wohl..." Ein helles Licht erfasste Theresas Körper und zog sie nach oben, dasselbe passierte mit ihrer Zwillingsschwester Melissa. "Wir werden uns bald wieder sehen. Das Mädchen kann deine Seele läutern, sodass du endlich Frieden finden kannst..."

Croft und Katrina rannten und rannten bis Katrina schmerzhaft gegen etwas stieß. Voller Überraschung umarmten sie zwei Arme. "Katrina! Endlich habe ich dich wieder gefunden." Sie traute ihren Augen kaum. "John!!! Du lebst noch?!!" Sie fielen sich in die Arme. Ein paar Tränen flossen bei beiden. "Wo warst du?" Er lächelte und half ihr auf. "Das ist eine lange Geschichte, Gladys hat mir geholfen zu überleben." Er deutete auf den schwachen Umriss hinter ihm. "Katrina, es freu mich Sie kennen zu lernen."
 

"Ähm...mich auch!" Croft verstand mittlerweile die Welt nicht mehr und wollte keinen Sekunde langer dort verweilen. Er sah die Eingangstür und rannte los; ohne noch einen Gedanken an Katrina oder diese Einbildungen von Geistern und solchen Humbug zu verschwenden. "Lasst ihn gehen, ihm kann nichts mehr passieren. Katrina Sie müssen mir unbedingt in den Keller folgen!" Katrina schluckte und drückte die Hand von John fester. Der Weg zum Keller war nur einige Meter von der Eingangshalle entfernt. Es brannte Licht in einem schmalen Flur, der zu einer massiven Eichentür führte. Katrinas Herz raste, als sie die Hand auf den Griff der Tür hatte und sie runter drückte. Die Tür gab mit einem quietschen nach. Doch er Raum der sich vor ihnen zeigte, war dunkel, sodass sie nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnten. "Sie müssen hinein gehen, denn ich kann es nicht. Irgendein Fluch liegt auf diesem Raum." Katrinas Knie zitterten. "Aber es ist so dunkel!" "Bitte, Sie müssen mir helfen. Mein Mann hat irgendetwas in diesem Zimmer versteckt, das uns alle hier seit fast 2000 Jahren festhält. Er sagte immer: Die Wahrheit liegt in der Dunkelheit...wer sie finden will muss in sie gehen und das Geheimnis ans Licht bringen..."
 

Die Wahrheit liegt in der Dunkelheit! Katrina nahm all ihren Mut zusammen und trat ein in das ungewisse.
 

Gerettet?
 

Sie stand in der Finsternis. Nur der Lichtstrahl von draußen zeigte ihr einen Bruchteil des Geheimnisses das es hier geben sollte. Über ihr musste ein Kronleuchter hängen, denn sie konnte ein leises klirren hören. Sie ging geradeaus auf die Wand zu, die sie dort vermutete und tastete mit der Hand nach einem Lichtschalter. Und sie fand auch einen, doch nachdem sie ihn betätigt hatte, musste sie das schreckliche Geheimnis erkennen: Überall war Blut! Sie rannte vom Ekel gepackt und wurde Kreidebleich. Auch die anderen hatten es gesehen. Jemand tippte sie an der Schulter. Es war Black. "Ihr habt Vaters Folterzimmer gefunden... Er hat viele unschuldige Frauen und kleine Kinder dort festgehalten und gefoltert bis zum Tod. Nachts konnte man ihre Schreie Hören... und sie sind ALLE noch hier!" Gladys war entsetzt. "Dann können wir niemals frei sein? Erst wenn dieses verdammte Haus nicht mehr steht?!"

Er nickte. "Und ihr beiden könnt auch nicht mehr von hier fort. Jeder der diesen Raum betreten hat, kann dieses Haus nur wieder verlassen wenn er ein Blutopfer darbringt." "Wir sollen töten, damit wir hier weg können?!" "Einer von euch bleibt für immer bei uns..." John packte Katrina an den Schultern. "Hör nicht auf ihm! Er will dir nur Angst machen. Wir kommen hier auch so raus." Ein Lächeln zeigte sich auf Blacks Gesicht.

"Entweder tötest du John und haust dann von hier ab oder du tötest dich selbst, dann kann John gehen oder du bleibst hier und ich töte dich. Die Entscheidung liegt bei dir Katrina, er hat schließlich nicht diesen Raum betreten."
 

Sie lachte. "So oder so ist einer von uns Tod..." Dann fing sie an zu weinen. "Ich kann ihn doch nicht umbringen!" John schaute sie an. "Ich werde für dich sterben, damit du frei bist!" Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein, ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren!" Black reichte ihr einen Dolch. "Dein Leben für sein Leben, Ihr Leben für dein Leben." Katrina nickte und nahm den Dolch. John schloss seine Augen und wartete darauf das Katrina seinem Leben ein Ende setzte. Doch sie dachte nicht daran ihn zu töten, nein sie setzte den Dolch über ihrer Brust an. "Es tut mir Leid..." Sie stach mit zitterten Händen zu, doch anstatt der Dolch sie durchbohrte, ging er durch Black. John zog sie im entscheidenden Moment zur Seite. Beide atmeten schwer. Black lächelte traurig. "Lauft! Sonst werde ich euch töten..."

Das überlegten sich die beiden nicht zwei Mal. Sie rannten so schnell wie es ging durch die Eingangstür der Residenz. Hinter ihnen hörte man einen lauten Knall, die Fensterscheiben waren geplatzt. In ihnen loderten hungrige Flammen und verkohlten die Vorhänge aus schwarzem Samt. Der Brand von damals wiederholte sich und all die gefangenen Seelen kamen erneut darin um...
 

...ALLE? NEIN! ...Die Blacks waren seit Jahrhunderten endlich frei...
 

Katrina und John standen Hand in Hand einige Meter von der Residenz entfernt und betrachteten das Schauspiel. Katrina fühlte sich endlich in Sicherheit und war aus diesem schrecklichen Alptraum gerettet worden. War sie das wirklich?

Ohne dass sie es gemerkt hatte, hatte sich etwas Schreckliches in diesem Haus zugetragen! Aber was? Katrina schaute John in die Augen. Sie wunderte sich über seine Augenfarbe: Ihr war noch nie aufgefallen, dass sie grün waren. Waren sie nicht immer gelbbraun gewesen? Sie verwarf diesen Gedanken wieder. Unsinn ich habe bisher nur nicht richtig hingesehen. Unmöglich! Unmöglich? Aber warum hat er mich dann gerettet? Wollte er den nicht, dass ich für immer bei ihm bleibe?! "Katrina?"

John riss sie aus ihren Gedanken. "Geht es dir gut?" Sie lächelte. "Bei dir geht es mir immer gut..." Er zog sie zu sich und küsste sie. Dann lächelten sie sich gegenseitig an. "Komm lass uns endlich von hier fort gehen. Irgendwo muss dieser Polizist sich Rumtreiben." "Wir können doch auch den Wagen nehmen, denn haben wir hinter einem Busch versteckt." Er nahm ihren Vorschlag an und sie setzten sich in den Wagen von Cindy. John saß am Steuer und Katrina war eingeschlafen.
 

"Siehst du Katrina...ich bekomme immer das was ich will..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-03-26T20:30:13+00:00 26.03.2006 22:30
Die Short Fic hast du super hinbekommen!
Es war richtig spannend und die Gefühle hast du auch gut rübergebracht^^
Hehe,der letzte Satz war richtig gut,damit hätte ich nicht gerechnet *gg*


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