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Lost without You

Shin x KangTa
von

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Hard Work

Harte Arbeit
 

*Shin's Sicht*
 

Kaum, dass sie den Club betraten und Taya diese Frage stellte, meinte Shin, dass er sich zunächst umziehen gehen würde und sie beide sich anschließend beim Chef blicken lassen sollten. Denn Taya hier die ganze Zeit, ungemeldet, herumlungern zu lassen, käme nicht gut an.

So lief Shin dann auch mit Taya zu den Umkleideräumen und aus einem Spind holt Shin seine Sachen.

Eine schwarze Stoffhose, nicht eng, aber dennoch Figurbetont, mit leichtem Schlag ab den Knien beginnend. Dazu ein weißes Hemd, über das eine schwarze Weste getragen wird und eine Krawatte, aus schwarzem Satin, durfte auch nicht fehlen. Die Kellner trugen ähnliche Kleidung und doch waren sie so gekleidet, dass sie sich vom Barkeeper abhoben. Verwechslungen sollte es nicht geben.

Während Taya wartete, zog Shin sich um. Sie waren allein im Raum, aber es war noch etwas Zeit bis zum Schichtwechsel.
 

Taya wurde ein bisschen mulmig, bei dem Gedanken, dem Chef zu begegnen. Doch er kam willig mit und sagte kein Wort.

Im Umkleideraum sah er sich um und musste sagen, dass Shins Uniform sehr elegant war. Er mochte den Stil des Clubs.

Sicher würde es ein interessanter Abend werden.

Doch als sein Blick über Shin schweifte, als dieser sich umzog, konnte er seine Augen nicht von ihm lassen. Taya musste sich eingestehen, dass Shin ein unglaublich attraktiver Mann mit gutem Körperbau war.

Zu gern hätte er ihn einmal...berührt.

Doch schüttelte er die Gedanken davon und wandte sich ab.

Als Shin angezogen war, war er es nun, der anerkennend Pfiff.

"Wow, das steht dir aber super!"

Meinte Taya lachend.
 

"Mach dich nur lustig."

Schmunzelte Shin, als er fertig war und Taya diese Bemerkung abgab. Unter einem Lachen sollte man wohl weniger ernste Komplimente abgeben, aber als ob Shin es ihm übel nehmen würde, wenn Taya sich über ihn lustig macht.

Gemeinsam verließen sie dann die Umkleide wieder, liefen ein Stück den Flur entlang, an der Lounge vorbei, wo sie heute schon waren und dann kamen sie an eine Treppe.

Diese ging Shin mit Taya hinauf und oben war ein kleiner Flur, der nur zu einer Tür führte. Dahinter lag das Büro des Chefs.

"Nervös musst du nicht sein. Er ist voll in Ordnung."

Erklärte Shin dann leise, als sie vor der Tür standen und dann klopfte er an. Auf ein ~Herein~ wartete er nicht, sondern trat ein.

Da saß er. Ein Mann in der Mitte der 40er, hinter einem großen Schreibtisch in einem verhältnismäßig großen Ledersessel.

Überrascht sah er auf, als er Shin vor sich stehen hatte, dessen Freund er nicht sofort bemerkte.

"Shin?! Was gibt es? Gibt's Probleme?"

Shin winkte ab und trat einen kleinen Schritt zur Seite, wodurch Taya zum Vorschein kam.

"Ich hab einen sehr guten Freund von mir mitgebracht. Sein Name ist Taya und er wohnt zur Zeit bei mir und damit er sich nicht langweilt, hab ich ihn mitgebracht. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich ihn gern hier behalten während der Arbeit."

Auch wenn Shin seinen Chef siezte, grenzte die Art, wie er mit ihm sprach, an etwas freundschaftlichem, aber das war die Art hier unter allen Angestellten und dem Boss. Das lockerte das Arbeitsklima.

Der Chef, Lee Byung Hun, blickte Taya kurz an. Er sah kein Problem darin, wenn er ein Freund von Shin war, konnte er darauf vertrauen, dass es keinen Ärger geben würde, den der 'Kleine' anzetteln könnte.

"Nein, das ist kein Problem, aber mir kam so eben eine ganz andere Idee. Wenn sich dein Freund nützlich machen will, kann er die Anstellung als Aushilfskellner annehmen, die noch frei ist. Du kannst doch kellnern, oder?"

Fragend und abwartend blickte Herr Lee sein Gegenüber an.
 

"Das habe ich ernst gemeint."

Sagte Taya dann etwas leiser, als er neben Shin her ging. Er wollte ihn doch nicht veralbern. Dazu sah Shin zu gut aus.

Als dieser versuchte ihn vor der Tür des Chefbüros zu beruhigen, konnte Taya nur schwer lächeln. Nervosität lag ihm einfach im Blut. Leise und schüchtern trat er hinter Shin ein und besah sich sofort interessiert den Herrn hinter dem Schreibtisch. Einen solchen Anblick hatte er nicht er wartet.

Und als dieser ihn dann betrachtete und meinte, es sei kein Problem, war Taya recht erleichtert, bis zu dieser Frage, die er nicht beantworten konnte.

"Ahm...ich weiß nicht, Ich würde mich schon gerne nützlich machen, aber ich habe noch nie gekellnert."

Sagte er wahrheitsgemäß und sah etwas unsicher zu Shin.

Wenn er hier wirklich arbeiten könnte, dann wäre das ein Anfang.

"Nun gut..."

Meinte Herr Lee .

"Wenn du gewillt bist, werden wir dich eben einweisen, in diese Kunst. Außerdem Shin, hast du mir da einen recht gut aussehenden Typen angeschleppt. Er wird bei den Frauen hier sicher gut ankommen. Und das hat man ja als Gast auch gern."

Sagte er lachend und warf noch einen Blick zu Taya.
 

Shin sah Taya lächelnd und ermutigend an.

"Du bringst das schon. Ich weiß es."

Taya erschien nicht ungeschickt und würde das mit dem Kellnern schon hinbekommen. Die letzte Aussage seines Chefs hätte Shin beinahe mit einem Schmunzeln quittiert, hätte dieser nicht das mit den weiblichen Gästen angespielt. Shin konnte diese auf den Tod nicht ausstehen. Sie halten sich alle für ungewöhnlich schön und führen sich auf wie eine Möchte-gern-Prinzessin.

"Ich werd ihn Brian überlassen, der macht das mit dem Einweisen."

Warf Shin dann nur ein, vergab eine Handgeste und bedeutete Taya, dass sie jetzt gehen.

Brian war einer der Leute, Kellner, die hier schon am längsten Arbeiten. In Taya würde er einen kleinen Schützling sehen, dem er gern helfen und im Auge behalten wird. So müsste Shin sich keine Sorgen machen.

So lief Shin mit Taya die Treppe wieder nach Unten, durch den Gang und dann hinein ins Geschehen. Sie nahmen die Tür, die sie direkt hinter die Bar führte, wo Shin an seinen Kollegen herantritt, ihm die Hand auf die Schulter legt und lächelt.

"Deine Ablösung ist da. Aber sag, wo ist Brian?"

Grinsend deutet der Kollege in eine Richtung, in das Getümmel und da war er auch zu sehen.

Brian tauchte kurz darauf auch schon auf, um Nachschub an Getränken zu holen, die die Gäste verlangen, aber Shin schnappt ihn sich mal kurz.

"Hey Brian. Ich hab hier jemanden, dem du ein bisschen was zeigen kannst."

Und er deutete auf Taya.
 

Taya wusste nicht ganz, wie er die Aussage des Chefs aufnehmen wollte. Er hatte eigentlich nicht vor, sich einigen "Damen" vorzuführen. Doch dass er jetzt einen Job bekam, gefiel ihm. Besonders als Shin gleich jemanden wusste, der ihm alles beibringen und zeigen konnte.

"Also, wenn Brian ihm alles gezeigt hat, kann er ja gleich seine erste Übungsnacht antreten. Wir haben ja noch genügend Kellneruniformen im Lager."

Damit schloss er und wünschte fiel Glück.

Das ging jetzt alles recht schnell und Taya wusste kaum, wie ihm geschah, da stand er schon hinter Shin an der Bar und sah Brian.

Dieser musterte ihn auf Shins Aussage hin und vergab dann ein verschmitztes Lächeln.

"Da hast du mir ja einen kleinen Prinzen angebracht Shin. Ich werde ihn gern einweisen. Und...hab keine Angst. Ich bin nicht zu hart zu ihm."

Denn wandte er sich Taya zu.

"Hi, ich bin Brian und ab heute wohl auch dein Vorgesetzter. Willst du gleich anfangen?"

"Hallo, ich bin Taya. Ja, ich soll heut schon üben...meinte zumindest der Chef."

Taya bemerkte, dass Brian eine Frohnatur war.

"Na gut, dann geb ich dir ne Uniform und dann kann's losgehen. Komm mit."

"OK...tschau Shin. Bis später."

Sagte er noch schnell, dann wurde er auch schon von Brian mitgezogen und fand sich in den Umkleiden mit seiner Arbeitskleidung in der Hand wieder.
 

Shin nickte. Er hatte keine Zweifel, dass Brian gut mit Taya umgehen wird, aber als auch dieser eine Bemerkung abgab, seufzte Shin. Ja, Taya sah gut aus und wer weiß, was das alles noch mit sich bringen wird.

Er konnte seinem Freund nur noch nachwinken, dann musste er sich an die Arbeit machen.

Um diese Uhrzeit war noch nicht ganz so viel los, aber in 3 bis 4 Stunden wird das ganz anders aussehen und dann kommt es auch öfter vor, dass einige mehr oder weniger betrunken, hier herum stolzieren.

Shin lobte es sich selbst, hinter der Bar zu stehen und sich ab und an höchstens mit einigen unterhalten zu müssen oder sich zutexten zu lassen, mit allen möglichen Sachen.
 

Taya zog sich die Uniform vor dem Spiegel sorgfältig an. Es musste ja alles gerade sitzen. Schließlich war das ein teurer Club.

Die Kellner trugen, wie der Barkeeper, schwarze Hosen, diese waren allerdings etwas weiter. Dazu hab es ein weißes Hemd, auch versehen mit einer schwarzen Weste. Doch die wurde höher geknöpft, da die Kellner keine Krawatten sondern Fliegen um hatten. Sie waren recht gut vom Barkeeper zu unterscheiden. Als Taya von Brian hörte, dass alles perfekt sitzen würde, lächelte er.

"So und jetzt, zeig ich dir, was die Arbeit hier ausmacht."

Und schon wurde er wieder zum Club gezogen und trat mit Brian hinter der Bar wieder ein. Taya sah Shin etwas schräg vor sich stehen, der sich schon mal auf den Abend vorbereitete. Leicht tippte er ihm auf die Schulter und grinste ihn an, in seiner neuen Tracht.
 

So lange noch nicht viel Betrieb war, nutzte Shin die Zeit und spülte ein paar Gläser, die er hinterher sorgfältig trocken polierte.

Er ist aber auch nicht allein. Es teilen sich immer zwei den Job an der Bar, besonders Abends und Nachts.

Als ihm dann aber wer auf die Schulter tippte, dreht Shin sich um und erkannte Taya fast nicht wieder.

"Holla."

Brachte er zunächst nur hervor. Was er da sah, gefiel ihm durchaus, aber ganz andere Leute würden das ganz sicher auch so sehen.

"Und pass bloß gut auf unseren Goldschatz auf."

Meinte Shin dann gestellt drohend zu Brian. Dieser grinste und nickte dann.

"Na dann Taya, viel Spaß und immer schön die Augen offen halten."

Er wusste ja, wie Taya teilweise vor sich herträumte oder überhaupt hin und wieder seinen Gedanken nachhing.
 

Unter einem verlegenen Grinsen piekste er Shin in die Seite. Das war gemein. Und das mit dem "Goldschatz" erst recht.

"Aber ich würde unseren GOLDSCHATZ doch nie aus den Augen lassen."

Meinte Brian übertrieben laut. Taya versprach Shin, dass er schon gut aufpassen würde. Dann begab er sich hinter seinem Vorgesetzten hinterher und sah ein letztes Mal auf Shin. Dieser stand da und sah ihm ebenfalls nach. Taya lächelte und Shin war hinter den Leuten verschwunden.

Zuerst durfte er sich mit dem Großteil der gerade vertretenen Kellnerschaft bekannt machen. Alle begrüßten ihn auch herzlich. Besonders die Frauen.

Eine kleine blonde, ihr Name war Kiyumi, kam sofort auf ihn zu und fragte, ob er denn nicht Lust hätte mit ihr nach der Schicht etwas trinken zu gehen. Taya konnte nur etwas überrumpelt daneben stehen und alle lachten. Dann wurde er aufgeklärt, dass Kiyumi eben so war.

Brian hielt ihn ganz schön auf Trapp. Sagte ihm im Schnelldurchlauf alle Orte und seinen Arbeitsbereich und dann das Wichtigste: Das Kellnern. Elegant und doch sicher ein Tablett mit einer Menge Gläser zu einem Tisch bringen Ohne dass etwas herunter fiel. Doch Taya strengte sich an und konzentrierte sich. Denn wenn er das gut machte, bekam er den Job und dieser Job bedeutete Geld. Und das bedeutete, er konnte seinen Anteil bei Shin zahlen. Bei dem Gedanken war ihm weitaus wohler.
 

Wenn Taya jetzt schon verlegen wurde, musste er noch mit einigem hier rechnen, dass ihn immer wieder in Verlegenheit bringen könnte. Shin's und Brian's Worte waren nur ein kleiner Vorgeschmack.

Dann galt es aber nicht länger nur hier herum zu stehen und Brian führte Taya weg. Shin sah ihm so lang nach, bis er unter den Leuten verschwand.

Er wird ihn noch öfter sehen, spätestens wenn Taya an der Bar die Getränke holt. Das beruhigte Shin schon.

Und bei den Leuten, die hier arbeiten, war jeder einzelne in guten Händen. Ja, sie waren alle fast wie eine Familie und der Boss war so zu sagen ihr behütender Vater.

Erst 4 Stunden nachdem er Shin verlassen hatte, sah er ihn wieder. Als Brian meinte, dass Taya den Rest jetzt nur noch mit der Zeit lernen könnte, da dieser sich nicht all zu dumm anstellte, schickte er ihn vor, um die ersten Bestellungen zu erfüllen. Und Taya war gewillt, es gut zu machen.

Er trat an die bar und sah auf den Block, auf dem er alles notiert hatte. Es waren schon viele Leute da und dementsprechend hoch war auch die Anzahl der Bestellungen.

"Hey Shin! Ich bin jetzt eingewiesen und darf meinen ersten Arbeitstag anfangen."

Grinste er und gab ihm dann die Bestellung.

Taya freute sich sehr ihn wieder zu sehen. Auch wenn sie natürlich nicht für sehr lange Zeit getrennt gewesen waren. Doch Shin war einfach sein...ja...ein und alles.
 

Die Zeit flog regelrecht davon und das immer ganz besonders dann, wenn sich der Club füllt und damit die anliegende Arbeit wächst.

Aber immer wieder durchwanderte Shin's Blick den Raum, in der Hoffnung, Taya einmal erhaschen zu können. Pustekuchen. Dabei hatte er von der Bar aus einen guten Überblick.

Erst einige Zeit später sollte es ihm gegönnt sein, Taya zu sehen, als dieser nämlich an der Bar auftauchte.

Und Taya sah nicht so aus, als ob es ihm hier nicht gefallen würde. Das freute Shin.

"Aber natürlich, Schatz."

Grinste er dann zurück und machte die Cocktails, die auf der Liste standen, fertig, während sich sein Kollege um die Gäste direkt an der Bar kümmerte.

Die gefüllten Gläser stellte Shin dann auf Taya's Tablett. Es waren sechs Gläser und für Anfänger sicher nicht einfach zu hantieren, dann auch noch in dieser Menge.

"Du musst nicht alle mit einmal nehmen..."

Taya sollte nicht denken, dass ihm hier jemand an die Gurgel gehen würde, wenn er für eine Bestellung zwei Mal ging.
 

Taya grinste, als Shin ihn so nannte, riss aber gleichzeitig etwas überrumpelt die Augen auf. Das musste seltsam aussehen, aber anders konnte er es nicht machen.

Als Shin ihm dann alles auf ein Tablett stellte und meinte, er bräuchte nicht alles auf einmal tragen, sagte er:

"Keine Angst. Das hab ich beim üben auch schon geschafft. So schwer ist es nicht."

Und Taya nahm das Tablett mit Leichtigkeit und schritt so elegant, wie er es sollte, davon.

Was ebenfalls aus seinem Gedächtnis verschwunden war, war, dass er, als er studierte, sich sein Geld jede Nacht mit Kellnern verdiente. Daher auch sein seltsames Talent dafür.
 

Taya's Ausdruck auf die Aussage hin war beschmunzelnswert, aber ohne etwas... befürchten zu müssen, könnte Shin ihn hier wohl so nennen, zu Mal das vorhin mit dem ~Goldschatz~ fiel.

Shin hatte auch keine Zweifel, dass Taya das mit den Tragen der Gläser nicht schaffen würde, vor allem, wenn dieser es sagte.

Gern hätte er ihm noch ein paar Worte mit auf den Weg gegeben, doch hinderte Shin sich selbst daran. Es erschien für ihn selbst seltsam, so widmete er sich wieder der Arbeit, während er Taya noch verschwinden sah. Wieder einmal...

Kurz darauf erschien eine Frau, die auch schon die besten Jahre hinter sich hat und setzt sich auf einen der Barhocker. Shin gegenüber.

"Wer ist denn der schnuckelige Kellner? Den hab ich hier ja noch nie gesehen..."

Fragte sie Shin dann und wandte ihren Blick noch einmal um, in die Richtung, in die Taya verschwand.

Scheinbar unberührt bereitet Shin ein paar Getränke vor und schaut die Frau nicht einmal an.

"Kein Wunder. Er hat heut erst angefangen..."

Antwortete er ihr auch nur knapp.
 

"Na dann hoffen wir, dass er noch ein Weilchen bleibt."

Sagte die Frau etwas seltsam lächelnd und bestellte sich einen Drink.

Währendessen hatte Taya alle seine Bestellungen abgeliefert und nahm neue auf. Er landete an einem Tisch voller junger hübscher Damen, die ihm aber alle gleich auf den ersten Blick unsympathisch waren. Doch lächelte er sie höflich an und fragte nach ihren Bestellungen.

Doch sofort wurde er in ein Gespräch verwickelt. Sie stellten Fragen wie: Woher er kam; seit wann er hier arbeitete und ob er sich nicht zu ihnen setzten und einen Drink nehmen wollte. Aber Taya winkte sofort wieder ab und ging so schnell wie möglich wieder. So schön das alles auch war, die Leute waren dann doch immer recht aufdringlich. Aber daran müsste er sich wohl noch gewöhnen. Alle Kellner hier sahen gut aus und wurden oft angesprochen. Doch bei ihm würde sich das sicher auch legen, wenn er erst einmal länger hier war.

Als er wieder zur Bar kam, saß neben der alten Frau noch ein weiteres junges Weib. Diese wirkte recht selbstbewusst und dreist.

Taya hatte keinen anderen Platz und musste sich zwischen beide stellen, um an Shin heran zu kommen.

Und genau in diesem Moment gab ihm dieses junge Weib einen Klaps auf den Hintern. Vielleicht fand sie das ja ganz toll, aber Taya gefiel es überhaupt nicht. Und als sie ihn dann so verführerisch ansah, musste er sich beherrschen, um sie nicht zu recht zu weisen. Er hatte so das Gefühl, dass er am Ende der Schuldige sein würde.
 

Schon allein für diesen Satz, hätte Shin dieser Frau den Inhalt des Glases sonst wohin geschüttet. Was bildeten diese Weiber sich nur immer wieder ein? Kamen hier her wie Raubtiere auf der Suche nach Frischfleisch. Rafften die nicht, dass sie auch nur Menschen waren

Und wie es immer so war, tauchten diese Leute in Scharen auf, so gesellte sich schon bald eine jüngere Dame an die Bar und bestellte sich etwas bei Shin. Aber als Taya auftauchte, schien dieser viel interessanter. Wie es Neulinge immer waren.

"Fummeln kostet extra."

Warf Shin trocken ein, dem es natürlich nicht entging, dass dieses Weib ihre Hand nicht bei sich lassen kann.

Dann nahm er Taya's Bestellung entgegen und überreichte ihm das Gewünschte.
 

Das das so genannte Weib streckte Shin beleidigt die Zunge raus und meinte:

"Sei bloß nicht so gut gelaunt. Man wird ja wohl noch probieren dürfen."

Taya konnte nur in sich hinein prusten, als Shin diesen Spruch fallen ließ und nahm das Tablett wieder entgegen. Wenn das hier immer so wäre, dann würde es noch einige unliebsame Überraschungen geben. Und Taya war Shin sehr dankbar, da er sich selbst nicht wirklich zu wehren wusste. Das würde sicher etwas Zeit brauchen.

Und so gingen die Stunden an diesem Abend dahin und es kam endlich der Moment, an dem Taya seine letzte Bestellung abholte und dann seine Schicht zusammen mit Shins ein Ende fand.

Erschöpft ließ er sich an der Bar nieder, die nun schon recht leer war.

"Oh man...gar nicht so schlecht, für die erste Nacht."

Meinte er und bettete seinen Kopf kurz auf seinen Armen.
 

Zum Glück ließ sie dennoch ihre Hände fortan bei sich und lief Taya auch nicht nach, wie eine läufige Hündin. Zu mal Shin auch nicht wirklich etwas dagegen hätte tun können.

So durfte er die Gesellschaft der beiden... Damen länger ertragen, die ihn natürlich mit Fragen löcherten. Aber entweder ging Shin diesen Fragen gekonnt aus dem Weg oder zuckte unwissend mit den Schultern.

Der Rest des Abends verlief dann ohne weitere Vorkommnisse und der Club leerte sich etwas.

Ihre Schicht neigte sich dem Ende, aber müsste Shin noch warten, bis seine Ablösung kommt.

Als Taya dann an der Bar auftauchte, doch etwas K.O., musste Shin dennoch leicht schmunzeln. Dann stellte er ihm aber ein Glas vor die Nase.

"Erfrischung gefällig?"

Es war natürlich kein Alkohol, sondern schlichter Pfirsichsaft.
 

Er sah auf, als er das ~Klonk~ des Glases neben sich vernahm. Das war doch was. Dankend nahm er es an und trank in schnellen Zügen.

Taya stand noch der Schweiß auf der Stirn und die Abkühlung tat ihm gut. Er hatte die ganze Nacht so zuverlässig wie nur irgend möglich gearbeitet. Und das hatte Spuren hinterlassen.

Es war traurig immer wieder so schell von Shin weggehen zu müssen, aber er konnte ja auch immer wieder zurückkommen.

Gerade als er ausgetrunken hatte, kam Brian an und lobte ihn und klopfte ihm auf den Rücken.

"Wow ich weiß nicht, wen du uns da angeschleppt hast , Shin. Aber einen solchen Schnelleinsteiger hab ich noch nie gesehen. Ein wahrer Goldschatz."

"Hey, hört auf damit...ich frage mich langsam, warum ich mir so verarscht vorkomme..."
 

Lächelnd sah Shin Taya zu, wie dieser das Glas schnell geleert hatte, dann blickte er aber auf, als Brian hinter ihm auftauchte.

"Vielleicht weil du zu bescheiden bist."

Meinte Shin ernst, als Taya fast schon beleidigt klang, auf Brian's Aussage hin. Auf den Arm nehmen wollen ausgerechnet die beiden ihn nicht.

Dann kam aber schon die nächste Schicht und für die drei hieß es Feierabend.

So gingen sie gemeinsam im die Umkleide, wo auch zwei weitere Kellner schon waren.

"Kim Min Hee wird morgen übrigens hier sein. Das hat mir ein Insider geflüstert..."

Warf Brian ein, während sie sich gerade umzogen und Shin sah ihn etwas ungläubig an. Kim Min Hee war eine beliebte Schauspielerin Koreas und das gerade sie hier in den Club kommen soll...

"Wir werden sehen."

Entgegnete Shin gelassen und grinste.

"Wir werden sehen?! Ist das alles, was dir dazu einfällt?"

Jetzt war es Brian, der Shin etwas ungläubig ansah, dann schnappte er sich Taya und sah ihn an.

"So Taya, dir fällt bestimmt mehr dazu ein, als dem Langweiler namens Shin, hm? Ich schlage eine Verschwörung vor und die sieht so aus, dass wir Kim Min Hee nicht einmal in die Nähe der Bar lassen, wenn sie auftaucht."

Shin fing zu lachen an. Aber wie.

"Jetzt wirst du albern, Brian. Außerdem zieh ich die Damenwelt magisch an, da kannst du nichts gegen tun."

Es war immer das Gleiche. Kaum waren sie dabei Feierabend zu machen, scherzten sie im Umkleideraum herum und vergaßen dabei oft die Zeit.
 

Taya zuckte bloß mit den Schultern und meinte, da wäre nichts, weswegen er bescheiden sein müsste.

In den Umkleiden dann musste er aber schon wieder verlegen fühlen, weil er ja keine Ahnung hatte, wer Kim Min Hee überhaupt war. Und so sah er auch sehr verunsichert aus, als Brian ihn zu sich zog und das sagte.

Er grinste nur und nickte, als wenn er genau wüsste, wovon Brian überhaupt redete.

"Aber klar. Für Shin ist die unter Garantie nichts."

Sagte er und lachte. Sie musste wirklich schön und berühmt sein, wenn Brian so über sie herumwunderte.

"Und trotzdem hält es keine Dame lange genug bei dir aus."

Meinte Brian und piekste ihm in die Seite.
 

Das grenzte ja wirklich schon an eine halbe Verschwörung, dass sich Taya auf Brian's Seite schlug. Natürlich im Spaß.

"Das, mein Lieber, ist ein anderes Thema."

Schmunzelte Shin und piekste Brian zurück.

Manchmal durfte man sich wirklich fragen, wie alt sie waren...

Dann machten sie sich jedoch Aufbruch bereit und verstauten ihre Arbeitssachen wieder im Spind.

Brian musste jetzt ohnehin los.

"Also dann bis morgen ihr zwei. Gleiche Zeit. Gleicher Ort."

Lächelte er Taya und Shin noch zu und verschwand dann auch schon. Die beiden hielt dann aber auch nichts mehr und sie verließen den Club, um sich der Nacht Seouls zu überlassen.

Und Shin hatte mit seiner Vorahnung Recht: Es war ziemlich kalt. Da wollte man nur noch eines, nämlich ganz schnell nach Hause, wo es kuschlig und warm war.

"Und Taya, ist die Arbeit etwas, an das du dich womöglich gewöhnen könntest?"

Fragte Shin dann so nach, als sie um die Ecke bogen.
 

Taya konnte bei solcher Albernheit nur seinen Spaß haben. er fühlte sich ja selbst noch wie ein Kind. Auch wenn er nicht wusste, wie es vor dem Unfall gewesen war. Doch bis jetzt hatte sich alles gut entwickelt.

Er winkte Brian noch zum Abschied und ging dann mit Shin nach draußen. Ein kalter Wind kam ihm entgegen und er fröstelte.

"Ja. Eigentlich schon. Es ist fast wie, als hätte ich das schon mal gemacht. Es war ganz leicht. Als Brian es mir gezeigt hat, hatte ich plötzlich Ahnung davon."

Er lächelte. Es war ein tolles Gefühl gewesen, durch die ganzen Leute zu streifen und Reisen in ganz andere Welten zu machen und trotzdem alle 5 Minuten zu Shin zurück zu kehren.

"Ich würde sehr gern weiter machen. Außerdem ist das doch unglaublich praktisch. Mit dir an ein und dem selben Platz zu arbeiten...das ist toll."
 

Also entweder lag Taya das Kellnern ganz einfach im Blut oder er hatte schon Erfahrung darin. Wer weiß...

Der erste Abend hatte auch nichts Neues gebracht, z.B. dass irgendjemand Taya irgendwo her kennt oder Ähnliches.

Shin hatte ihn sehr gern bei sich, aber deswegen würde er nicht verhindern wollen, dass Taya sich wieder erinnert.

"Ja, das ist es."

Warf Shin dann lächelnd auf Taya's letzte Äußerung ein. Und es war sicher auch nicht verkehrt, wenn Taya unter Leute kam, arbeitete und Geld verdiente, wie im Leben eben, auch wenn es nicht sein richtiges war.
 

Jetzt konnte er sich wieder etwas nützlich fühlen. Und dass das so schnell passieren würde, hätte Taya vor zwei Tagen nicht geglaubt. Aber manchmal brachte das Leben ja auch Glück. Und in seinem Fall, so war er überzeugt, wurde alles Glück auf einen Haufen geworfen.

Als er Shin traf. Als er ihn sah an seinem Krankenbett, da hatte sein Glück begonnen.

Lachend hakte er sich bei Shin ein und ging mit ihm durch das Dunkel wieder zu seinem Appartement. Während sie an Jugendlichen, Betrunkenen und feiernden Erwachsenen vorbeiliefen, hatte Taya nur Augen für Shin. Er fühlte sich so glücklich bei ihm. Anders war es gar nicht zu beschreiben.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln, nahm Shin es zur Kenntnis, als Taya sich bei ihm einhakte. Es war, als wäre es nie anders gewesen. Das war wundervoll. Er mochte diesen Menschen jetzt schon so sehr. So gehörte auch Taya dessen ungeteilte Aufmerksamkeit.

Später am Appartement angekommen, schloss Shin rasch auf und angenehme Wärme hieß sie willkommen.

"Jetzt noch eine schöne Tasse Tee. Was meinst du?"

Shin hatte noch nicht mal Jacke und Schuhe ausgezogen und musste schon an das nächste denken. Aber wie könnte man auch anders, bei der Kälte da draußen.



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