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Till death...

Salt in my wounds, until the bitter end
von

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Chapter 10

Ja, ich bin seit langem endlich mal wieder zu nem Kapitel gekommen... -puh- Und es ist recht kurz ausgefallen, dafür wird das nächste länger! ;) Versprochen!
 

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Die Wirklichkeit schien einen Sprung zu erhalten, andere Dimensionen schienen über sie hereinzubrechen und sie zu verfälschen, den Schatten einen anderen, fast grausamen Ton zu geben. Dunkle Ausläufer einer Realität, die zu anders war, als dass ein menschlicher Verstand sie jemals begreifen konnte, ohne daran zu zerbrechen.

Wir näherten uns langsam der Brücke, auch wenn ich noch immer nicht begriff, warum ich uns genau hierher geführt hatte. Es war inzwischen wirklich dunkel geworden, nur das unwirkliche Licht der Straßenlaternen erhellte die Waterloo Bridge und einen Teil der Themse unter ihr. Es war still, nahezu unheimlich still. Auf dem Weg hierher waren wir keinem Auto, ja nicht einmal einem Lebewesen begegnet. Was auch immer für Mächte hier am Werk waren, sie waren so gewaltig, dass selbst der normale Mensch, in seinem Alltag gefangen, die Bedrohung spürte und die offene, dunkle Straße mied.

Oder wir waren bereits, ohne es zu merken, in eine andere Dimension gewechselt, eine, die der unsrigen ähnlich war, nur leer, verlassen und trostlos, bar jeden Lebens, bar jeder Wärme, jeden Empfindens, das positive Assoziationen hervorrufen konnte. Wieder war da in mir irgendetwas, das auf das Rufen und Locken antwortete, dass von irgendwoher zu kommen schien. Ein Gefühl der Endgültigkeit, das erneut von mir Besitz ergriff, das mir sagte, dass sich hier und jetzt alles entscheiden würde, entweder das Leben oder nicht das Leben. Und trotz dem ich wusste, dass nur der Sieger sein Leben behalten durfte, so hatte ich doch keine Angst, Lucifer gab mir Sicherheit, ich war mir gewiss, dass er der entscheidende Schlüssel in dem bevorstehenden Kampf (?) war, der das ganze Blatt nach Belieben wenden konnte, denn er war der Mittelpunkt. Ich vermochte nicht zu sagen, wieso auf einmal solche Gedanken in meinem Kopf waren, geschweige denn, wieso plötzlich solch ein gewaltiges Wissen in mir war, aber ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Mein Gefühl sagte es mir einfach, dass ich dem Wissen vertrauen konnte, so sicher, wie ich vorhin geahnt hatte, dass wir zur Waterloo Bridge mussten.

Wir betraten die Brücke und je weiter wir uns der Mitte näherten, desto langsamer gingen wir. Es war seltsam, meine anfängliche Furcht wandelte sich mehr und mehr in eine nahezu morbide Neugierde auf das, was vor uns lag und das trügerische Gefühl von Stärke, das sich in mir breit machte, intensivierte sie nur noch.

Lucifer stockte plötzlich im Schritt neben mir und ich hielt an.

„Was ist?“, fragte ich. Meine Stimme durchbrach die beklemmende Stille wie ein Pistolenschuss und ich wäre beinahe selber zusammengezuckt, als ich sie hörte. Irgendwie fühlte ich, dass die Geräusche eines Menschen oder gar seine Anwesenheit nicht hier hin gehörten. Es war ein Ort, der allein durch seine Existenz das Leben verspottete und es zunichte machte. Mehr denn je war ich mir sicher, dass irgendetwas geschah, dass nicht mit der normalen Wissenschaft zu erklären war.

„Da vorne.“ Lucifer streckte seinen Arm aus und deutete irgendwo voraus in die vielen Lichtkegel der Laternen. „Ein Dämon, ich spüre es...“, wisperte er.

Ich starrte angestrengt in die neblige Luft vor uns und nach einigen Sekunden bemerkte auch ich die einsame Gestalt, die dort in einem der Lichtkegel stand. Die Konturen waren etwas zu unförmig, um einen Menschen zu gehören. Die Person, die sich dort befand, war breitschultrig, kräftig und viel größer als ein normaler Mensch. Wahrscheinlich hatte Lucifer recht und wir standen einem Dämon gegenüber. Die Gestalt hob plötzlich einen Arm und bedeutete uns näher zu kommen.

Ich blickte hilfesuchend zu Lucifer und dieser erwiderte meinen Blick mit einem genauso ratlosen Ausdruck in den dunklen Augen. Schließlich zuckte er mit den Schultern und ging einfach los. Ich folgte ihm nach kurzem Zögern. Ein paar hastige Schritte und ich hatte aufgeholt, sodass wir wieder auf einer Höhe gingen. Die Straßenlaternen flogen an uns vorbei, das Wasser brach sich schäumend an den Brückenpfeilern und die Nebelfetzen schienen langsam zu verfliegen, fast als würde die Zeit auf einmal doppelt so schnell ablaufen.

Erneut überkam mich ein Gefühl, wie jenes, wenn eine schwere Tür hinter einem zuschlug und man nicht mehr zurückkonnte. Und trotzdem wir uns der Gestalt immer weiter näherten, schien sie nicht wirklich deutlicher erkennbar. Ihre Konturen zerflossen immer wieder, wie Rauchschwaden von einem Windhauch und dem launenhaften Willen der Natur stets in die vage Form zurückgedrängt. Aber eines erkannte ich mit dem näher Kommen schon: Rote Augen blitzten in den dunklen Schatten unter den Erhebungen, die vermutlich die Augebrauen darstellen sollten. Teuflisch, fast schon gierig glimmten sie mir entgegen ohne eine Pupille oder sonstiges. Sie waren einfach nur glühend rote Punkte wie erhitztes Eisen und glommen unheimlich in der Dunkelheit.

Das Licht der Laternen schien hier seine eigentliche Funktion zu verfehlen. Statt die Dunkelheit zu erhellen, schien es durch den scharfen Gegensatz des kleinen Kreises Helligkeit, nur die Schwärze und Schatten noch zu unterstreichen.

Schließlich waren wir dem Dämon so nahe, dass ich wenigstens erkennen konnte, was diese eigenartige Unförmigkeit hervor rief. Er trug einen schwarzen Mantel von einer so lichtschluckenden Intensität, dass keine Schatten und damit auch keine Falten erkennbar waren, sodass das menschliche Auge sich einfach nicht daran festhalten konnte und der Blick ständig wieder abglitt, um so einen zerfasernden Effekt zu erzeugen. Ich begriff, dass diese Art von Mantel sicher nicht von ungefähr angefertigt worden war. In tiefen Schatten und in der Nacht war er die perfekte Tarnung und wenn dieser so andersartige Stoff in dem normalen Licht meiner Welt erschien, musste er schier unsichtbar sein. Sicher bewegten sich die Dämonen so ebenfalls unerkannt in unseren Dimensionen. Und trotzdem führten sie grausame Operationen durch, um so Dämonen herauf zu schicken, die als Spitzel dienten? Ich runzelte unwillig die Stirn.

Nur wenige Schritte vor der Gestalt blieben wir stehen. Lucifer befand sich so dicht neben mir, dass ich ihn vor Kälte – und vielleicht nicht nur deswegen – sogar durch unser beider Jacken hindurch zittern spürte.

Der Dämon nahm seine Kapuze herunter und -

Ich zuckte erschrocken zusammen und zeitgleich stieß Lucifer einen entsetzten Schrei aus, als wir das Gesicht erkannten, das darunter deutlich zum Vorschein kam, nun nicht mehr verfälscht durch den fremdartigen Stoff des Mantels.

Es war der Dämon mit dem kräftigen Gesicht, der, den Lucifer so abwertend Vater genannt hatte in seiner Erinnerung.
 


 

So, hoffe es gefiel! ^^ Man darf gespannt sein, was genau passieren wird! Soviel verrate ich schon mal: Es ist ein ziemlicher Umschwung! ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-11-29T12:52:53+00:00 29.11.2006 13:52
Also, man merkt eindeutig das dein stil, von kapitel zu kapitel immer immer tollerer wird :D

*gg*
du arbeitest di verschiedenen charakter auch gaanz toll heraus :D

ich hab auch ne nue fanfic, vllt hassu ja mal lust sie zu lesen :D
http://animexx.onlinewelten.com/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=129187

bussooo


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