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Verräterische Kleinigkeiten

-all the small things-
von

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Mord oder kein Mord? Das ist hier die Frage!

Conan hatte sich derweil von Ran losgerissen, die sich gerade mit einem Polizisten unterhielt, und schlich sich unbemerkt ins Badezimmer. Dort wurden Moris Theorien soeben über den Haufen geworfen, als ein Gutachter sein Ergebnis verkündete. "Nun, meiner Meinung nach starb das Opfer an einem Genickbruch. Die große Wunde entstand jedoch vor Eintritt des Todes, da sie noch stark blutete." Conan wurde hellhörig. >Was? Wie geht das denn? Erst schlägt sie mit dem Kopf gegen die Stange und blutet stark, aber erst nach geraumer Zeit bricht ihr Genick, wenn man sich mal die Menge des Blutes ansieht. Wäre sie sofort nach dem anschlagen des Kopfes gestürzt, hätte die Wunde aufgehört zu bluten...Ein Genickbruch ist sofort tödlich, das Herz hört auf zu schlagen und die Blutung stoppt...warum ist sie nicht sofort gestorben? Es sei denn...es war Mord!!< Noch einmal ließ er seinen Blick über den Tatort schweifen. Außerhalb der Wanne gab es keinerlei Blut. Der Duschvorhang war zurückgezogen, und wie die Spurensicherung mitteilte befand sich auch an ihm kein Blut. >Wenn sie duschen wollte, hätte sie doch zuerst den Vorhang zugezogen...und vor allem duscht man nicht mit Handtuch! Wieso hätte sie also schon in die Wanne steigen sollen?< "Du Onkel, standen die Hausschuhe schon vorher so da?" Conan zog am Ärmel des Ehemannes der Frau. "Wie meinen? Ach, ähem, ja, so standen sie schon als ich reinkam!" >Aha, da haben wirs doch...ich brauche nur noch mehr Beweise!< Nachdenklich ging Conan in dem Zimmer umher auf der Suche nach weiteren Anhaltspunkten. Währenddessen hatte Mori sich eine Theorie zurechtgelegt, die zu den neuen Ergebnissen passte und die er nun lautstark mit triumphsicherem Ton verkündete. "Es ist doch ganz einfach, die Frau schlug sich den Kopf schwer an, fiel danach aber nicht sofort hin und brach sich das Genick, sondern blieb benommen stehen und versuchte die Situation einzuschätzen. Sie merkte nicht, wie stark sie verletzt war, verlor immer mehr Blut und stürzte schließlich. Als ihr Mann von seiner Geschäftsreise nach Hause kam, fand er sie und stürmte uns entgegen. Ein klarer Unfall!" Diese Vorstellung schien auch allen anderen plausibel, selbst der Inspektor nickte zustimmend. >Idiot!< dachte Conan nur. Mori lachte triumphierend, als er plötzlich einen Stich im Nacken spürte und sogleich in einen festen Schlaf taumelte, wobei er von Conan auf den Toilettensitz dirigiert wurde. "Aber Onkelchen, was hast du denn?" Doch noch während er das sagte, verschwand er auch schon aus dem Bad. Er versteckte sich hinter einem Sessel, von dem aus er trotzdem eine gute Sicht ins Bad hatte. Nun brauchte er nur noch die Stimme des Detektivs einzustellen und..."Genau so, wie ich es eben beschrieben hatte sollte es auch aussehen!" "Was? Aber Mori, was reden sie denn da? Der Fall ist doch geklärt, es war ein Unfall?" "Nein Inspektor, so sollte es nur aussehen. Es handelt sich ganz eindeutig um Mord!!" "WAS? MORD?" Alle waren überaus überrascht ob des plötzlichen Sinneswandels. "Genau, Mord. Und als Täter kommt nur einer in Frage. Nämlich der Ehemann des Opfers!! Genau, sie waren es!" Alle Blicke richteten sich schlagartig auf den Mann, der geschockt in der Tür stand und dem die Blicke überaus unangenehm waren. Schnell fing er sich wieder. "Wie sollte das denn gehen? Ich war auf Geschäftsreise!! Haben sie Beweise??" "Oh ja, die habe ich! Doch beginnen wir zunächst mit ihrem Alibi. Sie waren auf Geschäftsreise, das stimmt." "Ja aber Mori, wie sollte er denn dann der Täter sein?" "Nur Geduld, Herr Inspektor. Er war auf Geschäftsreise, jedoch kam er nicht erst kurz vor der Ankunft von mir und den Kindern nach Hause. Er muss wohl gestern Abend gekommen sein, denn in der Spülmaschine stehen zwei Teller, ich nehme an vom Abendessen. Das Bett im Schlafzimmer ist nicht gemacht und definitiv wurden beide Seiten benutzt, es haben also zwei Personen darin geschlafen, nämlich sie und ihre Frau. Doch das ist nicht das Entscheidende. Wichtig ist der Kassenzettel." "Was? Welcher Kassenzettel?" fragte Megure verwundert. "Conan, bring ihn bitte her." "Bin schon da Onkelchen. Hier, den hab ich in dem Koffer von dem Onkel da gefunden, als ich ein bisschen gespielt habe!" Damit übergab er den Zettel an Megure. "Spinnst du, du Knirps? Du kannst doch nicht einfach an meinen Koffer!!" "Nanu, haben sie etwa etwas zu befürchten?" Schon war Conan wieder hinter dem Sessel verschwunden und erklärte denn verwunderten Zuhörern die Bedeutung des Kassenzettels mit Moris Stimme. "Wenn sie einmal darauf sehen, Herr Inspektor, wird ihnen etwas auffallen." "Mh, mal sehen. Ein Sixpack Coca Cola, Chips, Bier...sieht alles nach einem Fernsehabend aus. Aber Moment...was ist DAS denn?? Eisenstange??" Das Gesicht des Ehemannes verzog sich immer mehr und Schweiß trat ihm auf die Stirn. "Genau. Es handelt sich um eine solche Stange, wie sie im Bad in der Dusche zu finden ist." setzte Conan alias Mori seine Ausführungen fort. "Die Dosen finden sich im Müll, ebenso die Chipstüte. Das Datum des Kassenzettels ist gestern Abend! Er stammt ausserdem von einem 24-Stunden Shop hier ganz in der Nähe. Waren sie da nicht noch auf Geschäftsreise?" "Nun, ähm, ich..." "Doch das Wichtigste: Was wollten sie mit der Eisenstange?" "Die...die war für einen Freund. Er...er brauchte noch so eine, hat mich drum gebeten!" "Waren sie nicht 300km entfernt auf Geschäftsreise? Ist es nicht etwas ungewöhnlich, dass sie ihr Freund fragt, ob sie die für ihn mitbringen könnten, wo sie doch noch gar nicht zurück sein sollten? Wäre es nicht schneller gegangen, sich die Stange schnell selbst zu kaufen?" "Was sagen sie dazu?" drängte nun auch Inspektor Megure, dem die zunehmende Unsicherheit des Verdächtigen keineswegs entgangen war. "Verdammt ich war es nicht!! Das sind doch alles bloß Spekulationen!" "Wie sie meinen, doch nun will ich zu den wichtigsten Beweisen kommen. Fällt einem an diesem Bad nicht etwas auf, wenn man es betritt?" "Nun, jetzt wo sie es sagen, Mori. Alles scheint sehr ordentlich..." "Genau, Herr Inspektor. Zu ordentlich, genau wie der Rest des Hauses!" "Meine Frau war sehr reinlich!" warf der immer verzweifelter wirkende Ehemann ein. "Nun, dann hat sie aber unter den Schränken unsauber geputzt." "W-was?" "Herr Inspektor, würden sie bitte mal den Badschrank unter dem Spiegel leicht anheben?" "Wie sie meinen Mori." Damit begab sich der stattliche Mann zu besagtem Möbelstück und tat wie befohlen. "Aber-das ist ja Blut!!" "Stimmt! Genau an der Kante des Schrankes nach innen ein Blutfleck! Solche finden sich auch unter anderen Schränken. Das heißt also, der Täter hat das viele Blut, das den Boden bedeckt hat gründlich entfernt. Nur leider vergas er dabei unter die Schränke zu sehen. Das beweist also, dass im gesamten Bad eine Blutlache gewesen sein muss. Mit Luminol* lässt sich das sicher leicht nachweisen!" "Das ist genial Mori! Aber wie ist denn das Opfer nun gestorben?" "Nun, zunächst sollte ich bemerken, dass der gesamte Raum so präpariert wurde, dass alles wie ein Unfall aussehen sollte. Allerdings wurden in der Hektik wohl einige Kleinigkeiten übersehen. Da wären der Duschvorhang, der zurückgezogen war und an dem sich kein Blut befand, das Handtuch, das die Frau umgewickelt hatte, und die Latschen!" "Die Latschen?" "Ja, sehen sie sich einmal genau an, wie sie stehen. Parallel zur Wanne, so das man erst durch das halbe Zimmer laufen müsste, um sie anzuziehen. Unlogisch, wenn jemand aus der Dusche kommt, möchte er normalerweise sofort in die Schuhe steigen können." "Sie haben Recht, Mori! Bleibt nur noch zu klären, wie sie starb!" "Natürlich! Also, der Ehemann hatte vor es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Also kaufte er sich eine Eisenstange, die in der Form der aus ihrer Dusche glich. Denn er wusste, anhand der Form der Wunde könnte man die Waffe identifizieren! Er kam früher als geplant nach Hause, um sich ein perfektes Alibi zu schaffen. Als seine Frau dann duschen wollte, kam er ins Bad und schlug sie mit der Eisenstange nieder. Der Schlag hätte sie ohnmächtig machen sollen, doch nachdem er sie in die Wanne getragen hatte, kam sie wieder zu sich. Also schlug er ihren Kopf noch einmal gegen die Stange an der Wand, doch auch das brachte sie nicht um. Zwar verlor sie viel Blut, doch sie kämpfte und wehrte sich gegen ihren Mann, wodurch sich die Lage für ihn verschlechterte. Um sie endgültig zu erledigen, brach er ihr also mit einem Ruck das Genick." "Wie grausam..." "Allerdings! Nun musste er sie nur noch so hinlegen, dass es aussah, als sei sie gefallen! Doch noch während der Beseitigung der Spuren hörte er ein Auto kommen, nämlich mich und die Kinder. Das versetzte ihn in Panik und er lief uns entgegen, mit der Forderung die Polizei zu rufen! Warum forderte er keinen Krankenwagen?" "Weil er schon wusste, dass sie tot war..." fiel Megure ein. "Ganz genau!" Nun startete der verzweifelte Ehemann einen letzten Versuch, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. "Aber warum hätte ich das tun sollen?? Was ist mein Motiv?" "Eifersucht!" "W-w-was? Woher...?" "Nun, ich fand im Kühlschrank mehrere Überreste von Mahlzeiten, angefangene Weine, in der Wäsche Männersachen, die nicht zu ihrem Bürostil passen! Ihre Frau hatte eine Affäre! Sie haben davon Wind bekommen und fassten den Entschluss, ihre Frau umzubringen. Das häufigste Motiv von allen."



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