Zum Inhalt der Seite

Bankrobber

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

First day

Ich habs geschafft, mein erstes cap is fertig:)

Schon mal danke an alle, die es lesen!

An dieser Stelle will ich mich noch einmal offiziell bei meinem ehemaligen Deutschlehrer entschuldigen, ich habs wahrscheinlich trotz all seiner mühen geshafft, alle möglichen Ausdrucks und Kommafehler zu machen;)
 

Vollkommen entnervt strich sich Seto Kaiba mit der Hand übers Gesicht.

"Hören sie mir jetzt mal gut zu! Ich weiß nicht, wer sie sind, und ehrlich gesagt interessiert es mich auch kein bisschen! Aber wenn sie mir nicht innerhalb der nächsten zwei Sekunden den Direktor dieser Bank vor die Nase schaffen, werde ich es herausfinden und dafür sorgen, dass sie weder in dieser, noch in irgendeiner anderen Bank auf dieser Erde auch nur irgendetwas tun werden!"

Dieser Tag war wirklich eine Katastrophe! Nicht nur, dass nicht ein einziger seiner Geldtransfairs innerhalb der letzten zwölf stunden funktioniert hatten, nein, jetzt musste er sich auch noch persönlich mit dieser kleinhirnigen Ausgabe eines Schalterbeamten herumärgern!

Da er die Hiobsbotschaft vom Versagen seiner Bank erhalten hatte, als er gerade zwei Strassen weiter mit seiner Limousine unterwegs gewesen war, hatte er beschlossen, dem Direktor persönlich auf den Schlips zu treten. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war, das der Name Seto Kaiba diesem minderbemittelten Subjekt von einem Bankangestellten so rein gar nichts zu sagen schien. Er hatte doch tatsächlich die Frechheit gehabt, IHM, Seto Kaiba, mitzuteilen, er bräuchte schon einen Termin, wenn er zum Boss wolle. Das Alles hätte Kaiba ja VIELLEICHT noch verschmerzen können, doch das der Angestellte ihn aufforderte, falls er keine weiteren Anliegen habe, doch bitte die Bank zu verlassen, wurde es zu viel. Kaiba stand kurz davor, auszurasten. Trotzdem sagte er die letzten in einem ruhigen, gelassenen Tonfall.

Zu ruhig.

Das bemerkte auch der Mann hinter dem Schalter. Nach einem prüfenden Blick in die eisblauen, stechenden Augen seines gegenüber griff er eiligst zum Telefon.

Da erklang plötzlich eine Frauenstimme:

"Finger weg vom Telefon! Dies ist ein Überfall!!!"

Das gab's doch echt nicht! Und er hatte gedacht der Tag könnte nicht mehr schlimmer werden! Kaiba verdrehte die Augen zur Decke.

"Gute Frau,",

Begann er, während er sich umdrehte:

"ich habe für so etwas leider momentan überhaupt keine Zeit, also wenn sie viel..."

Weiter kam er nicht, denn als ersiech umgedreht hatte musste er feststellen, dass er direkt in die Mündung eines Revolvers blickte.

"Klappe zu und Hände über den Kopf!!"

> Na prima!<

In sich hineinfluchend nahm Kaiba die Hände über den Kopf und lies dabei seinen blick über die Person wandern, die zu den den revolverumklammernden Händen gehörte. Vor ihm stand eine mittelgroße Frau, die komplett mit einem schwarzen Overall bekleidet war. Mit der Sturmmaske über dem Gesicht, dem riesigen Sicherheitsgürtel, der kugelsicheren Weste und den Springerstiefeln wirkte sie allerdings eher, wie ein Terrorist, als dass sie an eine Bankräuberin erinnerte. Ihm entfuhr ein seufzen.

>Na, das kann ja heiter werden<
 

Die Pistole noch immer auf Kaibas Kopf gerichtet, schmiss sie einen schwarzen Rucksack auf den Schalter.

"Los! Ich will 10.000 Mäuse! Aber in unauffälligen Scheinen!"

Der sichtlich geschockte Bankangestellte griff eiligst nach dem Rucksack und lief zum Tresor. Dort begann er ihn mit dem Erwünschten zu füllen. Als er der Frau den Rucksack wieder in die Hände drückte, konnte man auf einmal Polizeisirenen hören. Noch waren sie ziemlich weit entfernt, aber sie schienen sich schnell zu nähern.

"Scheiße!! Die Bullen!",

Fluchte die schwarzgekleidete unterdrückt.

"Na gut, kleine Planänderung!", meinte sie.

"Du", sie drehte ihr Gesicht wieder zu Kaiba, "kommst mit mir! Und du", sie wendete sich wieder dem Bankangestellten zu, "gehst raus und sagst denen, dass ich zwei Tage Vorsprung will, sonst geht's ihm hier dreckig!"

Der Tag strebte auf seinen absoluten Höhepunkt zu.

> Super! Ich werde gerade als Geisel genommen! Das war jetzt aber nicht im Terminkalender eingeplant!<

Die Polizei hielt vor der Bank und auf den Wink der Frau hin huschte der bemitleidenswerte Bankangestellte zur Tür und tat ihre Forderungen kund. Nach kurzen Diskussionen gab man ihren Bedingungen nach. Die Geiselnehmerin blickte Kaiba kurz an und wedelte mit ihrer Pistole.

"Los, nach hinten durch und nichts wie raus hier!"
 

Gehorsam ging Kaiba durch den Schalter. Dahinter war eine Tür. Er stieß sie auf und betrat das sich ihm öffnende Büro. Schließlich konnte er nicht mehr weiter, denn direkt vor seiner Nase stand die Wand.

"Nun,", meinte er gelassen zu der den Raum betretenden Frau, "Ich möchte sie ja nicht enttäuschen, aber ich fürchte hier ist kein Hinterausgang !"

Die Frau schloss die Tür und befahl:

"Komm her!"

"Ich kann mich nicht erinnern, ihnen erlaubt zu haben, mich zu duzen!", sagte Kaiba herablassend, gehorchte aber auf Grund des doch recht überzeugenden Argumentes in ihrer Hand.

Als er bei ihr angekommen war, nahm sie eine winzige Fernbedienung aus der Tasche und drückte auf das einzige vorhandene Knöpfchen. Ein ziemlich lauter Knall ertönte und ihnen flogen Putz und Tapete um die Ohren. Der Staub legte sich und enthüllte ein Loch von ca. 1,5m Durchmesser.

"Ich fürchte hier ist doch ein Hinterausgang!", kam es von der Frau.

Dann schubste sie Kaiba auf das Loch zu.

"So geht es natürlich auch!", murmelte dieser und kletterte hindurch.
 

Er kam auf eine enge, mit Mülltonnen zugestellte Straße.

>Das da vorher noch keiner auf die Idee gekommen ist ein Loch rein zu machen! Das bietet sich ja geradezu an! Mein Gott, ich brauch dringend eine neue Bank!<

Hinter Ihm kam die Frau durch die Öffnung gekrabbelt.

"Los, weiter!"

Sie wedelte ihm wieder mit dem Schießeisen vor der Nase herum und stieß ihn die Gasse hinunter. Kurz bevor die Hintergasse in eine Straße mündete, stand ein schmutziger, alter, grauer Audi. Sie öffnete die Fahrerseite und befahl:

"Steig drüben ein!"

Kaiba verzog das Gesicht.

>Das ist jetzt nicht ihr ernst, oder? Wenn ich schon entführt werde, wieso kann es nicht wenigstens ein Bisschen stilvoller sein?<

Es war ihr ernst. Kaiba stieg ein. Sie setzte sich hinter das Lenkrad, ließ den Motor an und fuhr los, heraus aus der Seitengasse. In aller Ruhe gummerten sie durch den Feierabendsverkehr von Domino.

>Die scheint`s ja auch kein Stück eilig zu haben! Und von der Polizei ist auch weit und breit keine Spur. Sollten die sich am Ende an die Vereinbarung halten? Und überhaupt, wie kann es eigentlich sein, das man am helllichten Tag im offensichtlichsten Terroristenoutfit durch die Gegend fährt und kein Mensch auch nur den Kopf rumdreht?<

Schließlich fuhren sie aus der Stadt hinaus.

>Klasse, meine Meetings für morgen kann ich wohl vergessen!<
 

Irgendwann kamen sie an einen verlassenen Parkplatz. Sie stieg aus.

"Sitzen bleiben!"

Die Tür wurde zugeknallt und der Wagen abgeschlossen. Kurze Zeit später hörte er den Kofferraumdeckel knallen. Schritte kamen um das Auto herum.

>Jetzt bin ich aber mal gespannt!<

Er drehte den Kopf und musterte sie während sie das Auto wieder aufschloss. Sie hatte sich umgezogen. Sie hatte blonde lange Haare und war ziemlich schlank. Der schwarze Overall war verschwunden und durch eine zerrissene Jeans und ein ausgewaschenes rotes T-Shirt ersetzt worden.

>Die Kleidung passt irgendwie zum Auto...<, schoss es Kaibas durch den Kopf.

Die Pistole steckte in ihrem Hosenbund. Sie stieg wieder in den Wagen ein und sah Kaiba an, sodass dieser einen perfekten Blick auf ihre Züge hatte. Auffällige, grüne Augen blickten ihm aus einem schönen, gleichmäßiggeschnittenen Gesicht entgegen. Er wurde ebenfalls einer Gründlichen Musterung unterzogen. Nachdem sie ihn sorgfältig von oben bis unten begutachtet hatte, sagte sie:

"Schätze, wir müssen dir was neues zum anziehen besorgen! In dem Zeug fällst du ja überall auf! Aber jetzt zieh wenigstens diesen Mantel aus, der ist wirklich viel zu auffällig!"

Kaiba tat wie ihm befohlen und sie fuhren wieder los.
 

Eine Stunde später war Kaiba extrem gelangweilt. Er beschloss das es an der Zeit war, mit seiner Geiselnehmerin zu kommunizieren.

"Wäre es nicht langsam Zeit für einen Fluchtfahrzeugswechsel? Das macht man doch normalerweise so!", sagte er in seinem üblichen, gedehnten, spöttischen Tonfall.

"Wofür? Die Polizei hat nicht gesehen wie wir geflohen sind, folglich weiß sie auch nicht, wie das Fluchtfahrzeug aussieht. Es gibt keinen grund, eine so auffällige Spur wie ein ganzes Auto zu hinterlassen. Wir sind hier schließlich nicht in einem Actionfilm!"

Sie beendete das Gespräch, in dem sie das Radio aufdrehte. Kurz darauf bogen sie auf die Autobahn ab.
 

>Mein Gott, dieses Gedudel kann einem mit der Zeit auf die nerven gehen!<
 

"Wir unterbrechen unser Programm für einen aktuellen Bericht über die Geiselnlahme des Konzernchefs Seto Kaiba. Meldungen zu folge hat die Polizei weiterhin keine Spur des am Nachmittag Entführten..."
 

Der Rest der Radiomeldung ging im Quietschen der Vollbremsung unter. Die Frau (oder eher das Mädchen?) schaltete das Radio ab und fuhr langsam auf den Standstreifen. Dort hielt sie an und tat eine ganze Weile lang gar nichts, außer durch die Windschutzscheibe in die aufziehende Dunkelheit zu starren. Schließlich wandte sie ihm ihren Kopf zu.

"Du bist nicht ernsthaft Seto Kaiba, oder?"

"Doch!", gab er zurück, leicht belustigt über ihren völlig fassungslosen Gesichtsausdruck.

"Shit!"

Sie ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken, dass sie immer noch mit beiden Händen festhielt. Irgendwie schien sie ziemlich verzweifelt zu sein. Kaiba war erstaunt.

"Komisch, ich hätte gedacht, dass sie sich zu freuen. Immerhin kann man für mich ein ziemlich hohes Lösegeld fordern!"

"Was soll ich denn damit? Was ich an Geld brauche, habe ich!", murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Kaiba.

Dann ließ sie den Wagen wieder an und fuhr los.
 

Langsam senkte sich Dunkelheit über das Land.

Sie schwieg sich aus.

Schaute sich nicht um.

Ihre Blicke schienen wie auf der Fahrbahn festgepappt zu sein.

Kaiba wurde es furchtbar langweilig. Die Umgebung um die Autobahn veränderte sich nicht wesentlich und bald konnte er sowieso nichts mehr sehen, außer den Lichtern des Verkehrs.

Nach zwei Stunden war es genug.

"Ich hab Hunger!"

Dieser einfache Satz hatte eine durchschlagende Wirkung:

Es folgte die zweite Vollbremsung für diesen Tag.

>Mein Gott, wie oft machen das die Bremsen dieser Rostlaube wohl noch mit?<

"Du bist wirklich da?"

Das schien nicht ganz das zu sein, was sie sich erhofft hatte.

"Ja, und jetzt FAHR endlich, sonst haben wir gleich wen im Kofferraum hängen!"

Das schien sogar sie zu kapieren und fuhr wieder an.

"Okay, noch mal von vorne: Ich hab Hunger!"

Erneut durchschlagende Wirkung:

"ICH HABS JA KAPIERT!"

"Gut!"

Er lehnte sich zurück und wartete.
 

Die Lichter des nächsten Rasthofes flitzten vorüber.

"Das war ein Rasthof."

"Ich weiß!"

Kaiba schwieg und starrte sie an. Irgendwann schien sie das Gestarre nicht mehr ertragen zu können. Sie drehte kurz den Kopf und sah ihn an.

"Was?"

"Nichts."

Er starrte sie weiter an.

"Wie stellst du dir das vor? Soll ich einfach mit dir auf einen Rasthof fahren? Dein Gesicht erkennt doch jeder!"

>Jeder, außer ihr! Weil sie unfähig ist! Wenn ich schon entführt werde, warum von einer so völlig unfähigen Geiselnehmerin?<

Kurzes Schweigen.

"Ich hab trotzdem Hunger!"

Sie stöhnte. Er hörte sie irgendetwas murmeln, das sich verdächtig nach

"Das kann doch nicht wahr sein!"

anhörte.

Kaiba musste sich ein Schmunzeln verkneifen.

>DAS hast du dir selber eingebrockt!<
 

Eine weitere Stunde später begann Kaibas Magen vernehmlich zu knurren. Er sah hinüber zu seiner Geiselnehmerin. Von ihr war augenscheinlich gar nichts zu erwarten. Sie war leichenblass. Aus ihrem Blick auf die Straße und ihren Händen, die das Lenkrad umklammerten, als wäre es ihr letzter Halt, konnte man schließen, dass sie in nächster Zeit nichts anderes tun würde, außer geradeaus zu fahren. Kaiba seufzte in sich hinein.

>Vollkommen unprofessionell. Wenn die in meiner Firma arbeiten würde, die wäre sofort gefeuert. Wird Zeit, dass die mal wieder wer auf die richtige Spur bringt. Ich nehme das jetzt mal in die Hand!<
 

Er räusperte sich. Sie schrak zusammen, nahm den Blick jedoch nicht von der Straße.

"Es ist vollkommen sinnlos, erst eine Geisel zu nehmen, und sie dann verhungern zu lassen. Das wäre absolut unproduktiv. Außerdem dürfte auch dein Organismus Nahrung benötigen. Da ich als Geisel an etwas zu Essen habe, wäre es wahrscheinlich, dass ich mich einigermaßen brav benehmen würde, wenn ich in der Dunkelsten Ecke auf einem Rastplatz in das Auto eingeschlossen würde; vorausgesetzt, ich hätte Aussicht auf Nahrung."

Sie brauchte eine Weile, bis sie den Sinn seiner Worte kapierte.

>Himmel Mädchen! Jetzt stell dich nicht dümmer an als Wheeler!<

Aber das tat sie glücklicherweise nicht. Er konnte direkt sehen, wie sie aus ihrem Schockzustand erwachte. Sie hörte auf, sich krampfhaft am Lenkrad festzuklammern und setzte sich einigermaßen gerade hin.

"Ich schätze mal, wir müssen bald tanken!", meinte sie.

Mit diesem Satz gewann sie einiges der Coolness zurück, die sie vorher während der Radiomeldung verloren hatte.

"Mach mal das Handschuhfach auf!", befahl sie, "Da muss irgendwo `ne Baseballmütze drin sein. Die setzt du auf, wenn wir auf der Raststätte sind!"

Noch eine Weile und er würde sich richtiggehend an diesen Befehlston gewöhnen. Er öffnete das Handschuhfach.

>Ach du meine Güte! Irgendwo war genau der richtige Ausdruck! Wie kann ein Mensch nur so unordentlich sein?<

Nachdem sich eine Sturzflut bestehend aus einer Landkarte, leeren Trinkflaschen, Make-up, Tempos, usw. usf. über seine Beine und den Autoboden ergossen hatte, fand er in der hintersten Ecke des Handschuhfachs schließlich die ziemlich abgegriffen aussehende Kappe.

>Und wie zum Teufel schafft sie es, das alles um sie herum aussieht, als wäre es schon drei Generationen in ihrer Familie weitervererbt worden?<
 

Kurze Zeit später bogen sie aufeinen Rastplatz ein. Nach dem Tanken stellte sie das Auto ,wie empfohlen, auf dem hintersten Winkel des Parkplatzes ab. Sie stieg aus und wollte gerade die Tür schießen, als ihr etwas einzufallen schien. Sie steckte den Kopf noch einmal ins Auto und sagte:

"Wehe du rührst dich! Dann gibt's nix zu essen!"

Jetzt konnte Kaiba sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Glücklicherweise konnte sie es jedoch nicht mehr sehen, da sie die Tür schon zugeknallt hatte. Das hätte aber auch zu sehr an seinem Image gekratzt.
 

Kaum war sie aus dem Auto, da drehte Kaiba das Radio auf. Er hatte Glück, es ging gerade um seine Entführung.

Was er dann aber hörte, erschrak ihn doch sehr. Aus dem Radio erklang Mokubas Stimme.

"Bitte, geben sie mir meinen großen Bruder zurück! Sie bekommen auch alles, wirklich alles was sie wollen!"

>Was muss der sich Sorgen machen! Wie konnte ich das nur vergessen!<

"Die Polizei ist sich mittlerweile sicher, dass sich der Entführte nicht mehr in Domino befindet. Weitere Spuren sind bisher allerdings nicht bekannt. Der Jungunternehmer..."

Kaiba würgte das Radio ab.

>Ich muss Mokuba eine Nachricht zukommen lassen! Und ich hab da auch schon so eine Idee...!<
 

Als sie kurze Zeit später wieder zum Wagen zurückkam, lehnte Kaiba vollkommen entspannt am Sitz und sah sie unter dem Kappenschirm heraus an. Sie schloss das Auto auf, drückte ihm zwei Plastikflaschen mit Wasser und eine Bäckereitüte in die Hände und stieg ein. Kaiba öffnete die Tüte und sah hinein. Darin lagen vier Brötchen.

"Ein richtiges Festmahl, wie es mir scheint!"

"Schnauze! Das muss erst mal reichen. Würde empfehlen erst mal eins zu essen."

>Wuh, die ist ja geladen wie ein Elektrozaun! Da scheint ja gehörig was schief zu laufen!<

Er nahm sich eines der Brötchen und begann zu essen. Nach dem Essen beschloss er, dass es an der Zeit war, ein weiteres seiner Bedürfnisse kundzutun.

"Beim menschlichen Organismus ist es normal, das nach dem zuführen von Flüssigkeit und Nährstoffen auch Abfallprodukte entstehen.."

Sie stöhnte auf

"Meine Scheiße, kannst du net einfach so reden, dass man kapiert, worauf du raus willst?"

"Ich muss zur Toilette!"

Erneutes Stöhnen.

"Ich muss pissen!"

"ICH HABS JA KAPIERT!"

Kaiba lachte in sich hinein.

>Wenn ich schon als Geisel genommen werde, dann kann ich wenigstens ein bisschen Spaß dabei haben!<

Und sie zu ärgern bereitete ihm ganz außergewöhnlich viel Spaß.
 

Sie schien zu überlegen.

"Also, Toilette is hier nicht. Die ist nämlich im Rasthof!"

Sie zuckte die Schultern.

"Na dann ab in die Büsche!", meinte sie schließlich.

Als sie weiterfuhren, döste Kaiba bald ein.
 

Langsam erwachte er wieder. Ein kurzer Blick auf die Uhr am Armaturenbrett verriet ich, dass es schon kurz nach zwei war. Er beobachtete seine Fahrerin. Sie schien schon ziemlich müde zu sein. Dauernd blinzelte sie und sahs die ganze Zeit in einer sehr zusammengesunkenen Haltung da.

>Die schläft ja gleich ein beim Fahren!<

Kurze zeit später begann sie auch noch leichte Schlangenlinien zu fahren, als wäre sie im Vollsuff.

>Jetzt reichts!<

"Ehrlich gesagt verspüre ich keinerlei Verlangen bei dieser vollkommen amateurhaften Geiselnahme draufzugehen, nur weil meine Geiselnehmerin der Meinung ist, sie sei ein Übermensch und bräuchte keinen Schlaf!"

Als er zu sprechen begann, zuckte sie heftig zusammen. Anscheinend hatte sie nicht gemerkt, dass er wieder aufgewacht war.

>Schreckhaft, planlos, wie ungeeignet ist sie eigentlich noch, für den Job den sie hier macht?<

"Ich schlage also vor, dass du diese Rostlaube möglichst schnell auf den nächsten sich bietenden Parkplatz schaffst und schläfst. Sonst sehe ich uns beide in baldigster Nähe in der Leitplanke kleben!"

"Aber...", wollte sie entgegnen.

"Kein aber!"

Dies alles hatte Kaiba in seinem besten Konzernchefobermackerbefehlston vorgebracht und mit einem Blick begleitet, der einen Eisberg neidisch gemacht hätte. Sie, die bisher vom Kaibaschen Temperament weitesgehend verschont geblieben war und außerdem noch ziemlich müde, hatte einfach keine Lust oder Kraft mehr, dem noch etwas entgegen zu setzten und bog bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit von der Autobahn ab.
 

Sie kamen auf einen fast leeren Parkplatz, dessen einzige Highlights zwei Mülleimer und ein kleines Toilettenhäuschen waren. Er dachte schon, sie wäre sofort eingeschlafen, da riss sie noch einmal die Augen auf.

"Das hätt` ich fast vergessen!", murmelte sie schon leicht schlaftrunken.

Ein letztes Mal quälte sie sich aus dem Sitz hoch und stieg aus. Er hörte sie im Kofferraum herumhantieren. Kurz darauf wurde die Beifahrertür aufgerissen. Sie stand davor, an ihrer linken Hand baumelte ein im Licht blitzendes, silbernes Paar Handschellen..

Kaiba verzog das Gesicht.

"Sorry, aber was muss, dass muss! Hände vor!"

Es schien wirklich nicht zu gefallen, ihn zu fesseln.

"Ich sehe schon, du bist lernfähig!", meinte Kaiba grinsend, als er die Hände vorstreckte.

"Eben guckst du noch, als müsstest du Scheiße fressen und jetzt grinst du wie ein Honigkuchenpferd!", sagte sie etwas fassungslos, während sich die Handschellen geräuschvoll um Kaibas Handgelenke schlossen.

"Erstens: Ein bisschen Unwilligkeit der Geisel gehört doch dazu, sonst macht die ganze Sache doch gar keinen Spaß! Zweitens: Ich würde dich bitten deinen Gassenjargon zu mildern. Davon bekommt man ja Kopfschmerzen!"

Diese Aussage wurde nur mit einem ziemlich verwirrten Blick quittiert. Kopfschüttelnd schloss sie die Handschellen ab und ging, noch immer kopfschüttelnd, um das Auto herum, zurück zu ihrem Sitz. Nachdem sie ihm einen letzten konfusen Blick zugeworfen hatte, schloss sie die Augen und war bald darauf eingeschlafen.
 

Kaiba betrachtete die im Schlaf sehr kindlich wirkende junge Frau.

>Wie kommt so jemand nur dazu, eine Bank aus zu rauben und eine Geisel zu nehmen? Ich weiß auch nicht, aber irgendwie passt das nicht zu ihr. Sie wirkt ja auch völlig planlos dabei. Irgendwie niedlich!"

Kaiba war ganz in den Anblick der Schlafenden versunken, als eine Stimme in seinem Hinterkopf plötzlich ihren Senf zu seinen Gedankengängen abgab.

>Niedlich? Seit wann ist dieses Unwort in deinem Wortschatz existent?<

Aber Kaiba hatte keine Lust, sich seine schon eine ganze Weile erstaunlich gute Laune zerstören zu lassen.

>Ja, ganz eindeutig niedlich! Kann ja nichts schaden, wenn ich mir auch mal die Freiheit gönne etwas niedlich zu finden. Merkt ja keiner!<

Dann schlief auch er ein.
 

so, ich hoffe ihr habts alle überlebt und könnt mir jetzt ganz viele kommis schreiben;)

bis denne

lunareclipse



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-03-26T17:13:54+00:00 26.03.2006 19:13
Ich muss genauso wie jeder andere hier Yuki-Kai-Ray zustimmen! Du solltest irgendwo in der Kurzbeschreibung eine akute Gefahrenwarnung was Erstickungsgefahr auf Grund tödlicher Lachanfälle angeht anbringen XD

Doch, wirklich Hammer deine Geschichte, hab lange keine SO lustige Yu-Gi-Oh Fanfiction mehr gelesen *immer noch grins* Ich weiß auch nicht was genau mir jetzt so gefällt (Ach nein oo?), sagen wir einfach mal die Story als Ganzes hat es in sich^^~
Dein Schreibstil gefällt mir wirklich gut! (Und das will in unserer mit grammatikalischen Katastrophen überhäuften Zeit schon was heißen) Du schreibst schön kurzweilig, lässt sich in einem Ruck durchlesen ohne, dass einem langweilig wird. Und dein Humor XD Ehrlich, ich musste bei mindestens jedem zweiten Satz so dermaßen Lachen, dass meine Eltern jetzt warscheinlich sonst was von mir denken, aber was solls *grins* Das ist es auf alle Fälle wert^^ Ich weiß nicht, ob du es beabsichtigt so gemacht hast, dasss einem in jedem Abschnitt mindestens vier mal Tod durch Ersticken droht, auf alle Fälle ist es dir super gelungen^^

Was die Charas angeht...
Hmz, ein weiteres noch ungeklärtes Mysterium -.- Obwohl Kaiba nicht mehr sehr viel mehr OOC hätte sein können und sich sowas normalerweise schon aus Prinzip verabscheue, kann ich von deiner Geschichte nicht genug kriegen *völlig verwirrt ist* Es ist wirklich komisch, du bringst Kaiba auf eine Art und Weise rüber bei der einem der Kopf sagt, dass man sie hassen müsste, aber die man doch irgendwo ins herz schließt... Und bevor ich hier jetzt noch weiter siniere, lass dir einfach sagen, dass dir dieser OOC-Kaiba mehr als gut gelungen ist, sein Humor ist der Hammer^^

Auch die bisher noch relativ unbekannte Entführerin hat es auf ihre Art in sich^.~ kaiba hat das Richtige gesagt: So verplant, dass es schon wieder niedlich ist XD Nein, im Ernst, das Mädel ist einem auf alle Fälle sympatisch! Auch wenn sie doch seehr tollpatschig ist, so wirkt sie auf mich trotzdem nicht wie eine Mary Sue, das gehört irgendwo einfach zu ihrem Reiz^^~ Aber was mich doch noch interessieren würde, was du mir jetzt aber wohl nicht sagen wirst: Wozu braucht sie das Geld? Dass sie nicht gerade eine Meister-Bankräuberin ist, die vo0r dem Frühstück kurz eine Bank ausraubt dürfte klar sein, also was will sie mit dem Geld? *grübel* Naja, wir werden sehen^^

Zur Story... Einen Kommentar zu jeder Szene, die es mir angetan hat, würde warscheinlich die mir zur Verfügung stehende Zeit sowie die Kapazität meines Rechners sprengen, also belassen wir es (fast zumindest...) bei der Tatsache, dass es eigentlich keine Szene gab, die mir nicht gefallen hat. Ich fand eigentlich alles zum lachen^^~
Aber ein, zwei oder auch drei Szenen sollte man doch noch herausheben...
Zunächst natürlich einmal der Anfang. Anstatt, dass sich deine werten Leser erst einmal durch seitenlange Wetterbeschreibungen quälen müssen, fängst du das Ganze mit einer bühnenreifen Humoreinlage unseres werten Seto Kaibas an *grinsel* Und auch sonst, hast du die Bankgeschichte wirklich gut rüber gebracht *nicknick*
Vor allem die Szene mit dem Loch in der Wand, ich zitiere:

>Das da vorher noch keiner auf die Idee gekommen ist ein Loch rein zu machen! Das bietet sich ja geradezu an! Mein Gott, ich brauch dringend eine neue Bank!<

Ich hab SO gelacht, dass glaubst du nicht *immer noch grinsen muss* In etwa DAS habe ich mit Setos hammermäßigem, wenn auch leicht(?!) OOCen, Humor gemeint XP
Aber wie gesagt, würde ich alles zitieren was su super lustig war, ich könnt gleich die kompletten drei Seiten hier reinstellen^^

Und bevor ich das jetzt wirklich noch mache belassen wir es mal dabei und bei der Tatsache, dass dir da ein, wenn auch ungewöhnliches, Meisterstück gelungen ist^^

*dir ein letztes seeehr großes Lob zu Füßen leg*
*zum nächsten Kapitel husch*

Bye TC
Von: abgemeldet
2006-01-15T12:29:20+00:00 15.01.2006 13:29
boah geil geil geil
ein glück dass ich diese FF gefunden habe. so was hammer lustiges hab ich noch nie gelesen. seto bringst du sogut rüber, dass ich ständig grinsen muss. deinschreibstil ist voll genial und es mahct echt spaß.
die entführung war richtig klasse beschrieben und das in dme auto....zum totlachen.

du schreibst wirklich gut, weißt du das? *neidischwird*
okay ich werde mal weiterlesen
bis bald lily
Von: abgemeldet
2006-01-14T11:04:47+00:00 14.01.2006 12:04
Boah!! Das ist ja mal was ganz anderes!!!
XDDD
Das ist so eine coole Idee.
Du musst ganz schnell weiter machen. BIIIIIIIITTE!!
Ich hab gesehen, dass es schon ein ganzes Weilhen her ist, dass du das Kapitel veröffentlicht hast... bitte sag jetzt nicht, dass du aufhörst ;______;
Die Geschichte ist so toll die muss weiter geschrieben werden!!!
Ich mag die unheimlich sympatisch-caotische Geiselnehmerin und Seto ist so OOC auch einfach klasse.
Außerdem hat sie mit dem Geld ja etwas vor... (sie wusste den genauen betrag den sie haben wollte und meinte zu Kaiba sie bräuchte kein Lösungsgeld für ihn)
ich will wissen was es ist... sie unterstützt bestimmt jemanden damit...

bitte bitte bitte bitte bitte mach weiter
Von: abgemeldet
2005-11-03T15:51:51+00:00 03.11.2005 16:51
Also dazu kann ich nur sagen, dass Yuki-Kai-Ray recht hat! Ich hab mich so weggelacht. Besonders als es hieß "Das standt aber nicht im Terimnkalender" Boah wahnsinn auf die Idee muss man mal kommen. Gratuliere. Volltreffer!!! Hoffe dein nächstes Kappi kommt bald!!!!
HOCHACHTUNGSVOLL
das puzzle
Von: abgemeldet
2005-11-03T15:47:51+00:00 03.11.2005 16:47
Also dazu kann ich nur sagen, dass Yuki-Kai-Ray recht hat! Ich hab mich so weggelacht. Besonders als es hieß "Das standt aber nicht im Terimnkalender" Boah wahnsinn auf die Idee muss man mal kommen. Gratuliere. Volltreffer!!! Hoffe dein nächstes Kappi kommt bald!!!!
HOCHACHTUNGSVOLL
das puzzle
Von: abgemeldet
2005-11-02T15:06:58+00:00 02.11.2005 16:06
japs, *nach Luft schnapp*, ich habsüberlebt!!!! Aber ich weiß jetzt wieso du noch keine Kommis hast!: sämtliche Leser haben entweder keinen gesunden Humor, sind absolute Analphabeten und können nicht schreiben, oder sie ham nen dermaßen schlimmen Lachanfall bekommen, dass sies nich überlebt ham...
Jedenfalls, ich finds super und würd dich bitten (dies ist ein Befehl, der nich missachtet werden darf), weiterzuschreiben.
man liest sich bei Gelegenheit
Yuki-Kai-Ray
blacksnow

PS: Klein blacksnow hat geschriebn...*gg*


Zurück