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Zwiegespalten

Duo cum faciunt idem, non est idem.
von

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Step 4

Kapitel 4
 

Etwas ziepte ihn an den Haaren. Vom Schlaf noch leicht benommen blinzelte er und entdeckte Hyogyouku, der eine seiner silbernen Strähnen im Schnäbelchen hatte und immer wieder daran zupfte. Vorsichtig entzog er dem Vögelchen seine Haare, richtete sich auf und streckte sich erstmal. Dabei wanderte sein Blick kurz durch den Raum, der vom Licht der Morgensonne durchflutet war. Auf dem Tisch vor ihm stand noch Teious leeres Glas und die fast völlig abgebrannte Kerze. Teiou selbst schien nicht mehr im Haus zu sein. Jedenfalls war der Platz neben ihm leer und er konnte nicht einen einzigen Laut vernehmen, der auf die Anwesenheit des Prinzen hingewiesen hätte.

„Hyogyouku, jetzt lass das doch mal!“

Mit einer Hand versuchte er den Vogel zu verscheuchen, der schon wieder an seinen Haaren rumpflückte und anscheinend auf sich aufmerksam machen wollte. Mit einem protestierenden Laut ließ dieser nun von ihm ab.

Keika stand auf und schaute kurz aus dem Fenster. Er würde sich erstmal einen Tee kochen und dann in die Kaserne gehen. Früher oder später würde Teiou dort auftauchen. Es hatte keinen Sinn nach ihm zu suchen. Wenn er nicht gefunden werden wollte, konnte man es auch nicht. Das hatte Keika in den letzten Wochen gehäuft festgestellt. Dabei interessierte ihn gerade nur eine Frage: Würde Teiou sich wie gestern Nacht verhalten, oder würde er wieder dem eiskalten und unberechenbaren Teiou gegenüber stehen?

Er schüttelte den Kopf um den Gedanken noch eine Weile zu verdrängen. Vermutlich war es eh die zweite Möglichkeit und er hatte die Ereignisse von letzter Nacht nur geträumt. Immerhin war er alleine auf der Couch aufgewacht.

Ehe er sich weitere Gedanken machen konnte spürte er, wie sich kleine scharfe Krallen in seine Schulter gruben. Hyogyouku war wieder da und so langsam nervte ihn dieses Federknäuel, das heute anscheinend besonders viel Aufmerksamkeit haben wollte.

„Jetzt hör schon auf.“

Ärgerlich wollte er den Vogel mit der Hand von seiner Schulter stoßen. Allerdings setzte sich dieser nun einfach auf Keikas Hand und krallte sich dort fest.

„Au! Hyogyouku, du hast viel zu spitze Krallen für so einen kleines Vögelchen.“

Er hielt die völlig zerkratzte Hand leise seufzend vor sich und betrachtete den Vogel, der nicht loslassen wollte und ihm nun das Köpfchen entgegen reckte. Erst jetzt fiel ihm der kleine Papierumschlag auf, den Hyogyouku im Schnabel hatte und ihm hinhielt. Ein wenig perplex nahm er ihm den Umschlag ab, der dabei leise knisterte.

„Wo hast du das her?“

Fragend sah er den Vogel an, der aufgeregt auf und ab wippte und dann zum Sofa flatterte und dort unter der Decke rumwühlte. Wie konnte er es dort gefunden haben? Wie kam dieser Umschlag hierher? Was darin war, war Keika völlig klar. Es musste eine der Drogenpflanzen sein, auf die Hyogyouku abgerichtet war, sonst hätte der kleine Drachenvogel nie so einen riesigen Aufstand gemacht. Es musste eine dieser dämonischen Pflanzen sein, aus der Himmelsbewohner Drogen gewannen …

Teiou! Anders konnte es gar nicht sein. Der Umschlag musste Teiou aus der Tasche gefallen sein. Wie sollte er sonst in ihr Haus und auf das Sofa gekommen sein?

Nahm Teiou dieses Zeug etwa, auch wenn er wusste, wie gefährlich das war und war deshalb so aggressiv und unberechenbar? Oder aber war er gestern normal, weil er es genommen hatte? Oder hatte er es nur bei seiner Tour ins Vergnügungsviertel von irgendwem beschlagnahmt?

Den Tee völlig vergessend, zog er sich eilig was anderes an, schnappte sich seine Jacke und machte sich auf den Weg zur Kaserne. Erst würde er Teiou sehen müssen, um die Lage zu beurteilen und dann würde er sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung begeben.
 

*~*~*~
 

„Nach was suchen wir noch mal?“

Kuja klang absolut desillusioniert. In Anbetracht der Papierstapel, Mappen und Ordner auf seinem Schreibtisch, trafen seine Vorstellungen vom aufregenden und ruhmreichen Soldatenleben in letzter Zeit nicht wirklich zu.

„Ähnlichen, vergleichbaren Fällen. Wir müssen was finden, sonst nimmt der Tenno Teious Nominierung nicht zurück und er muss antreten.“

„Teiou will aber antreten. Das hat er dir doch heute Mittag mehr als deutlich klar gemacht und bei Shoou-dono bist du auch auf taube Ohren gestoßen mit deiner Bitte. Außerdem kommt so mal ein bisschen Schwung und Abwechslung in das Turnier und eine richtige Waffe bekommt er ja auch nicht in die Hand.“

Gähnend lehnte Kuja sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete Keika, wie dessen Blick im Schein der Öllampen über die Unterlagen aus dem Archiv wanderte, in denen sämtliche Fälle von Drogendelikten drin standen. Dabei kraulte Kuja Hyogyouku, der sich auf der Armlehne seines Stuhls niedergelassen hatte und die Aufmerksamkeit, die er endlich bekam, sichtlich genoss.

Draußen war es schon längst dunkel und in der Kaserne hielten sich nur noch die Soldaten der Wachpatrouillen auf, die darauf warteten sich gegenseitig abzulösen. Die letzten Nächte hatte sich Keika hier um die Ohren geschlagen, auf der Suche nach Hinweisen und Erklärungen für Teious Verhalten. Kuja hatte sich freiwillig für die Nachschicht gemeldet, um ihm zu helfen und wohl auch um Teiou nicht zu oft zu begegnen. Bisher hatten sie nichts Brauchbares gefunden und in Anbetracht dessen war Kujas Motivation auf einem ziemlichen Tiefpunkt angekommen.

Seufzend schlug Keika die Mappe zu, die er gerade studiert hatte und legte sie auf einen der Stapel, die sie schon durchgesehen hatten. Es war wirklich frustrierend. Vermutlich konnte er Teiou nur von der Teilnahme bei dem Turnier abhalten, wenn er ihn irgendwo einsperrte, aber dass ihm das gelang war mehr als unwahrscheinlich.

Zweimal hatte er versucht mit Teious Bruder Shoou zu sprechen. Man hatte ihn nicht einmal soweit vorgelassen. Weder als Dämon, noch als Muryu hatte er etwas erreicht und die Zeit war gegen sie. Übermorgen würde das Turnier des Himmelsturms stattfinden und Teiou würde antreten …

„Wir machen Schluss. Ich überlege mir was anderes.“

Keika stand von seinem Sitz auf und räumte alle Unterlagen wieder zusammen, während Kuja unter dem Tisch nach seinem Stock suchte, den er seit seiner Niederlage gegen Teiou vorerst noch zum Laufen brauchte.

„Vielleicht sprichst du mal mit dem Shuten. Wenn der nichts machen kann, dann weiß ich es auch nicht. Vielleicht kann er Teiou ja heilen, wenn es eine Krankheit ist oder Drogenabhängigkeit …“

Überrascht sah Keika den Blonden an. Warum war er da nicht drauf gekommen? Tia war der Einzige, der ihm vielleicht noch helfen konnte. Er musste ihn schnellstmöglich aufsuchen!
 

*~*~*~
 

Suchend blickte sich Keika in der Menschenmenge um, die sich um den Ascheplatz drängte, auf dem die Kämpfe stattfinden sollten. Schaulustige strömten aus allen Richtungen herbei, andere hatten vom Gedränge schon genug und versuchten sich zu den vielen Marktbuden durchzuschlagen, wo es zu essen und zu Trinken gab und Händler unter großem Geschrei ihre Waren anboten.

Das Himmelsturnier war ein einziges großes Fest, zu dem die Leute aus allen vier Ländern anreisten. Es ging nicht nur um die Kämpfe, sondern auch darum, die Adligen der verschiedenen Länder zu sehen. Vor allem natürlich die Königsfamilien und den Shuten, den die einfachen Bürger sonst nie zu Gesicht bekommen würden. Außerdem bot sich die Möglichkeit Waren und kostbare Gegenstände aus den anderen Himmelsreichen zu erwerben, die sonst schwer zu kriegen waren. Es gab viele Gründe, warum die Turniertage so beliebt waren und warum die Menschenmassen hierher strömten.

„Wo ist Teiou? Habt ihr ihn gefunden?“

Er hatte Kujas blonden Schopf entdeckt und kämpfte sich bis zu der Wand durch, an der der Kommandeur lehnte und sich mit Feldmarschall Kilian unterhielt, der auch mitgekommen war.

„Gefunden, ja. Aufgehalten, nein.“ Kuja hob entschuldigend die Schultern und Kilian nickte zustimmend. Eigentlich hatte Keika das schon erwartet und wenn nicht, hätte er es an den Gesichtern der beiden führenden Soldaten sehen können. „Er ist bereits in dem Bereich gewesen, wo man uns als einfachen Besuchern keinen Zutritt mehr gewährt hat. Wir werden ihn wohl spätestens auf dem Platz wiedersehen. Was sagt der Shuten?“

Seufzend sah Keika zum Platz hinüber, den man zwischen all den Menschen kaum noch sehen konnte. Hinter dem Kampfplatz erhob sich der Tenshu Turm mit der Loge des Shuten. Resigniert schüttelte er den Kopf. „Ich bin nicht mal bis zum Shuten-sama durch gekommen. Wirklich jeder kleine Adlige wollte eine Audienz und die Flure waren so überlaufen, dass man mich gar nicht erst in den Turm gelassen hat.“

„Vielleicht hättest du Kuja reingehen lassen sollen. Der ist doch mit einem – wenn auch toten - Generalfeldmarschall verwandt. Da hätte man ihn sicher durchgelassen. Immerhin ist er kein ‚kleiner’ Adliger …“ Die Ironie, die Kilian in seine letzten Worten einfließen ließ, war überdeutlich. Noch feixend stieß Kilian Kuja den Ellenbogen in die Seite, der ihn daraufhin böse anfunkelte. Auf den Vorfall war Kuja nicht gut zu sprechen und es lastete immer noch auf ihm, dass er bei einer Verschwörung geholfen hatte, welche einer seiner Verwandten, Generalfeldmarschall Houjou, verbrochen hatte.

„Immerhin bringt mir meine Herkunft, im Gegensatz zu deiner, ordentliche Plätze.“ Ein bisschen trotzig starrte Kuja den Feldmarschall an, der immer noch grinste und diese Bemerkung mit einem Wink abtat. „Und ich fände es ganz gut, wenn wir da jetzt hingehen würden, denn ich kann wegen meinem Bein nicht mehr allzu lange stehen.“

Während er sprach, stieß er sich von der Wand ab, stütze sich auf seinen Stock und begab sich in den Menschenstrom, der sich zielsicher zu den Logen der Adligen Familien schlängelte.

Keika sah Kilian kurz an, der nun in Kujas Richtung nickte und diesem folgte. Bisher hatte Keika nichts zu dem kleinen Wortgefecht der beiden gesagt. Er wusste, dass die zwei befreundet waren und wollte nicht weiter fragen. Dennoch schien er irgendwie fragend dreingeschaut zu haben, den Kilian schien ihm das Ganze doch erklären zu wollen: „Irgendeinen Vorteil muss er mir gegenüber ja noch haben, wo man schon ohne adlig zu sein in die höheren Ränge aufsteigen kann. Außerdem ist er genauso arm wie ich. Als zweiter Sohn bekommt man ja vom Kuchen nichts ab. Also gönnen wir ihm diesen Erfolg mal.“

Keika nickte, aber in Gedanken war er schon wieder woanders.
 

*~*~*~
 

„Uiiii, habt ihr das gesehen? Jetzt hat er den voll weggeputzt. Wer ist als nächstes dran?“

Vor ihnen saßen einige halbstarke adlige Sprösslinge, die völlig begeistert den Kämpfen folgten und sich dabei mehr als angeregt unterhielten. Jetzt waren sie gerade dabei ihre Plätze kurz zu verlassen, da es zwischen den einzelnen Runden immer eine kurze Unterbrechung gab.

„Die sollen endlich ruhig sein und mir nicht dauernd die Sicht versperren. Vielleicht lernen sie ja noch was beim Zusehen“, brummte Kuja, der sich tiefer in seinen Sessel hatte sinken lassen und das Feld weit unter ihnen anstarrte, wo die beiden letzten Teilnehmer gerade leicht gebeutelt den Platz verließen.

„Vielleicht lernst du ja auch noch was, so dass du nächstes Mal nicht von Marschall Teiou niedergemacht wirst. Wobei sich bisher keiner da unten gegen ihn behaupten konnte. Aber das war ja auch nur die Vorrunde.“ Kilian lachte und kassierte dafür sofort einen bösen Blick von Kuja.

„In der nächsten Runde trifft Teiou auf Santo-sama“, unterbrach Keika die beiden, „vielleicht lernen wir da alle was von.“

Bisher hatte Keika Teiou nicht einmal aus den Augen gelassen. Von ihren Plätzen aus hatte er eine gute Sicht auf den gesamten Platz, inklusive dem Bereich, der den Teilnehmern vorbehalten war und den Logen des Hochadels und des Shutens, der mittlerweile auch auf seinem Platz saß. Er würde Kuja noch danken müssen für diese Plätze. Als Dämon hätte er ohne Teious Beisein nie einen so guten Platz bekommen und würde jetzt irgendwo unten in der Menschenmenge ganz hinten stehen, wo er Teiou nie hätte im Auge behalten können.

Jetzt gerade stand Teiou am Rande des Platzes, hatte sich die letzten Begegnungen angesehen und schien darauf zu warten selber wieder dran zu kommen. Das Gesicht des Prinzen wirkte ernst, angespannt und hochkonzentriert, soweit Keika das auf die Distanz erkennen konnte. Nicht einmal hatte er sich auffällig verhalten. Gut, er hatte seine Gegner eindeutig geschlagen, aber er war fair gewesen. Nichts ließ darauf schließen, dass es in der nächsten Runde anders sein würde, dass er sich so verhalten würde, wie beim Training mit Kuja, aber wetten wollte der Dämon darauf lieber nicht.
 

*~*~*~
 

„Ich muss da runter!“

Keika war aufgesprungen und rannte fast aus der Loge, die Treppen hinunter und unten auf den Platz, um möglichst schnell näher am Geschehen dran zu sein. Die beiden anderen sahen sich einen Moment lang ratlos an, folgten dem Dämon dann aber eilig, wobei Kuja aufgrund seiner Behinderung um einiges zurückfiel.

Er wusste nicht genau, wie er es geschafft hatte, aber Keika fand sich an der Absperrung wieder, die die Kampfarena umgab. Santo und Teiou standen sich bereits gegenüber und schätzten einander ab. Gleich würde Teiou sich aufgrund seines niedrigeren Ranges vor dem Tenno verneigen müssen. Als er eben aus der Loge gestürmt war, hatten beide den Platz erst betreten und waren aufeinander zu gegangen. Und dann …

… dann hatte Teiou ihn angesehen. Sein Blick war flüchtig über die Logen gehuscht und bei Keika hängen geblieben. Teiou hatte ihn beinahe panisch angesehen und die Lippen leicht bewegt, als ob er um Hilfe rufen wollte. Vermutlich hatte er sich das mit dem Rufen eingebildet, aber der Blick des Prinzen hatte schon für sich gesprochen.

Kilian kam ein wenig außer Atem neben Keika zum stehen und schaut auch auf das Feld, wobei sein Gesichtsausdruck zwischen Entsetzten und Ungläubigkeit schwankte.

„Hat er dem Tenno gerade vor die Füße gespuckt?“ Keika nickte nur fassungslos, während ein Raunen durch die Menge ging.

Santo hatte Teiou zugenickt, woraufhin der sich hätte verbeugen sollen, aber das hatte der Prinz nicht getan. Der Tenno schien sich recht schnell wieder zu fassen im Gegensatz zu den Zuschauern, denen diese Eskapade nicht entgangen war. Jetzt schien Teiou zu sprechen, man hörte nichts, wegen der Distanz und dem Lärm der Zuschauer, aber die Lippen des Dunkelhaarigen bewegten sich langsam, als würde er seinem Gegenüber etwas zuflüstern.

Einer der Kampfrichter auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes hatte eine Fahne hochgerissen. Das war das Zeichen, dass der Kampf nun beginnen würde. Die Flagge war noch nicht einmal ganz oben, als Teiou schon seinen Stock, der anstelle eines Schwertes verwendet wurde, fest umklammert hatte und diesen Santo um die Ohren schlug, der den schnellen Hieb noch gerade so abwehren konnte. Die Disziplin und eingeübten Schritte, die den Stockkampf normalerweise prägten und das Ganze wie eine Art Tanz wirken ließen, waren vergessen. Santo versuchte zwar einige Schritte umzusetzen, konzentrierte sich dann aber wohl darauf Teiou möglichst auf Abstand zu halten, der einen Schlag nach dem anderen austeilte.

„Hallo … Lasst mich mal durch bitte! Hab ich was verpasst?“ Kuja hatte es auch endlich durch die Menschenmenge geschafft, nachdem er mit seinem Stock ein wenig nachgeholfen hatte. Jetzt stützte er sich mit den Armen neben Keika auf den Holzzaun und betrachtete das Kampfgeschehen.

„Na zum Glück haben sie nur Stöcke, das gibt nur blaue Flecken oder Prellungen und keine Schnittverletzungen und ähnliches“, murmelte Kilian recht beeindruckt von der Vorstellung vor sich hin. Kuja schien einfach nur sprachlos zu sein und Keika beobachtete schweigend das Geschehen, allerdings mit wachsender Besorgnis.

Teious Angriffe waren stark und vor allem blitzschnell. Noch nie hatte Keika den Marschall so kämpfen sehen. Zwar war Teiou auch sonst schnell und geschickt, aber das hier stellte seine bisherigen Leistungen noch weit in den Schatten. Auch Santo, der sonst locker mit dem jüngsten Prinzen des Ostens mithalten konnte, hatte Mühe sich zu wehren und wurde von Teiou in die Defensive gedrängt.

Eine ganze Weile ging es in einem unglaublichen Tempo hin und her und Santo schien langsam aus der Puste zu kommen. Aus den Augenwinkeln konnte Keika sehen, wie der Tenno dem Kampfrichter ein kurzes Zeichen mit der Hand gab, dass er aufgeben wollte. Teiou schien es auch bemerkt zu haben und ein böses Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

Der Prinz wurde langsamer und ließ schließlich seinen Stock auf den Boden fallen. Santo nickte dankbar und nahm seine Waffe auch herunter, die er noch vor der Brust hielt wo er Teious letzten Schlag pariert hatte. Keika schloss die Augen kurz und atmete erleichtert durch. Teiou würde also nicht zu einem unfairen Schlag ansetzen …
 

*~*~*~
 

Ein aufgeregtes Raunen ging plötzlich durch die Menge. Neben sich vernahm Keika die aufgeregten Stimmen von seinen beiden Begleitern. Er hatte nur einen Moment abschalten wollen und die Augen kurz geschlossen und anscheinend das Entscheidende verpasst. Vorsichtig sah er auf.

Teiou stand noch auf dem Platz. In einer Hand hielt er seinen Talisman, den er sonst an einem Lederband um den Hals trug und der jetzt seltsam glühte.

„Das Kamaitachi-Schwert …“, brachte Kuja kaum hörbar hervor und starrte mit offenem Mund auf den Kampfplatz, wo Santo nun einige Schritte zurückwich und beschwichtigend die Hände hob. Teiou schien sich nichts daraus zu machen. Er machte mit erhobenem Schwert zwei drei Schritte auf den Tenno zu und schien sich jeden Moment auf ihn stürzen zu wollen.

Um sie herum wurde es stiller, die Menge schien den Atem anzuhalten. Nur einige Soldaten machten sich bereit den Kampf notfalls gewaltsam zu beenden.

„Neco te! Ilico!“

Teious Worte schallten über den Platz und hallten von den Wänden des Turmes wider. Mit seinem Schwert zielte er auf Santo, der noch gerade rechtzeitig einen Bannkreis hochziehen konnte, der den Schlag zum größten Teil abfing.

„Was hat er gesagt?“, fragte Kilian, ohne dabei den Blick von dem ungleichen Kampf abzuwenden. „Ich habe es nicht verstanden.“ „Klang auf jeden Fall komisch“, meinte Kuja.

„Er will ihn töten“, brachte Keika stockend hervor. „Neco te, ilico. – Ich töte dich auf der Stelle.“

Erst als er diese Worte noch einmal wiederholt hatte schien ihm alles klar zu werden. Das war nicht Teiou, konnte er gar nicht sein. Teiou beherrschte die Sprache der Dämonen nicht und ihm wäre es gar nicht aufgefallen, dass Teiou sie verwendet hatte, wenn Kilian nicht nachgefragt hätte.

Plötzlich wurde ihm alles klar, ergab alles einen Sinn: Teious Kopfschmerzen, sein Verhalten, die entkommenen Schramm, seine verräterische Augenfarbe …

Ohne noch groß nachzudenken stieg Keika auf die Holzabsperrung. „Ihr müsst ihn aufhalten, haltet ihn auf!“, schrie er, sprang in den Kampfring und rannte auf Teiou zu. Von mehreren Seiten eilten bereits Soldaten auf den Platz ...
 

~*~*~*~*~*~
 

Nachwort: Ja, es hat einen Cliffhanger, aber ich mag das ja sehr =) Ich gebe mir aber Mühe schnell weiter zu schreiben, damit es nicht ganz so schlimm ist, dass ich das Kapitel so enden lasse ^^. Die Sprache der Dämonen ist übrigens Latein (verbessert mich, wenn der Satz nicht korrekt sein sollte, mein Latinum ist ne Weile her ^^).

~kiya



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yolei
2009-02-21T19:57:34+00:00 21.02.2009 20:57
uih! spannend^^
du bist sooo gemein, dass du ausgerechnet da aufhörst ;.;
naja... aber ich bin bei meinen ff auch nicht besser... also von daher^^
ich freue mich schon auf das nächste kapitel und hoffe, dass es wirklich nicht so lang dauert^^

lg yolei^^


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