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For you...

*Taito*
von

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For you

Zitternd atmete Taichi ein und lauschte dem leisen Atem seines Gegenübers. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn, zumal er sich wirklich sicher fühlte in den Armen des andern.
 

Bei keinem anderen Menschen auf der Welt würde Taichi sich vorstellen können, jetzt angefasst zu werden, gar SO umarmt zu werden. Ein bisschen wunderte er sich selbst über sein starkes Vertrauen in Yamato.
 

Doch dieser hatte ihn noch nie enttäuscht oder im Stich gelassen. Immer war er für ihn da gewesen und umgekehrt. Und selbst jetzt wo er am Ende seiner Kräfte war, körperlich wie seelisch, fing ihn sein Freund ihn auf.
 

Taichi konnte es gar nicht fassen, dass er heute Nacht in dieser Gegend nach ihm gesucht hatte. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wen Yamato nicht gekommen wäre…
 

Schwer schluckte der Braunhaarige bei dem Gedanken und versuchte ihn aus seinem Gedächtnis zu drängen. Zögernd löste er sich von Yamato und schaute ihm in die geröteten Augen.
 

Er wusste nicht, wie lange sie sich im Arm gehalten hatte. Doch schien auch Matt sich wieder beruhigt zu haben. Es tat ihm weh, den anderen wegen ihm so fertig zu sehen. Taichi wollte ihm keinen Kummer bereiten.
 

„Wie geht es dir?“, fragte Yamato leise. Nachdenklich legte Taichi den Kopf schief. Er wusste keine Antwort auf diese Frage, seinen Körper zierten nach dieser Nacht etliche neue Verletzungen. Die Übelkeit war immer noch leicht präsent und er fühlte sich schwach, schwindelig und ausgelaugt.
 

Über die vergangenen Stunden mit dem Schwarzhaarigen wollte er gar nicht zu genau nachdenken, sonst würde er wohlmöglich wieder zusammen brechen. Wenn Yamato nicht hier wäre, wüsste Taichi nicht was er tun würde…

Die Anwesenheit des Blonden beruhigte ihn, gab ihm Kraft und ein Gefühl von Sicherheit.
 

„Magst was essen oder trinken?“, fragte Yamato sanft, er ahnte wohl dass er keine Antwort auf die vorherige Frage erhalten würde. Leicht nickte Taichi, er hatte wirklich Hunger. Doch eines wollte er noch mehr als essen.
 

„Ich würde aber gerne vorher duschen“, nuschelte Taichi leise. Sofort änderte sich der Ausdruck in Yamatos Augen, sie schauten ihn verständnisvoll entgegen.

„Ich ruf schnell in der Rezeption an, sie sollen derweil was zubereiten. Dann ist es fertig bis du aus der Dusche kommst“, sagte Yamato erleichtert.
 

Anscheinend war er froh darüber, etwas tun zu können. Auf jeden Fall fasste Taichi es so auf, als er zusah wie sein Freund aus dem Zimmer stürmte und Sekunden später auch schon zu telefonieren begann.
 

Leicht seufzte der Braunhaarige und schwang vorsichtig seine Beine über das Bett. Er war sich selbst nicht sicher, ob sie ihn tragen würden. Daher wartete er einen Moment ab und versuchte sich langsam hinzustellen.
 

Es gelang ihm auf Anhieb, doch seine Beine fühlten sich an, wie aus Wackelpudding und er schwankte bedrohlich. Sicherheitshalber stützte Taichi sich mit einer Hand an der Wand ab und versuchte so zur Badezimmertür zu gelangen.
 

Auf halben Weg, hatte er das Gefühl das jeden Moment seine Beine nachgeben würden und musste anhalten. Frustriert seufzte Taichi auf, wie sollte er sich den Duschen, wen er noch nicht einmal die paar Schritte ins Bad alleine schaffte?
 

Er fühlte sich schmutzig und wollte dieses Gefühl loswerden. Sein Körper war besudelt mit seinem eigenen Blut und er bildetet sich ein neben dem Geruch von Erbrochenem auch noch den Duft des Schwarzhaarigen zu riechen.
 

Es erinnerte ihn an die grausame Zeit und ließ die Übelkeit wieder stärker werden. Tränen traten erneut in seine Augen, er fühlte sich einfach benutzt und dreckig.
 

„Hey, was machst du denn? Warte doch auf mich“, hörte er plötzlich die sanfte Stimme Yamatos neben sich. Unsicher drehte er sich zu dem Blonden, welcher langsam zu ihm ging. Als wollte er ihn nicht verschrecken.
 

Dann nahm er vorsichtig seinen freien Arm und legte ihn sich um die Schulter. So konnte Taichi sich nun auf den andern stützen und mit dessen Hilfe schafften sie es schnell ins Bad.
 

Dort angekommen, geleitete Yamato ihn zur Badewanne, wo er sich auf den Wannenrand setzen konnte. Erleichtert atmete Taichi auf, er war froh nicht mehr stehen zu müssen. Müde schloss er seine Augen und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
 

Vage hörte er die Schritte des anderen, welcher anscheinend Sachen zu Recht legte. Schwerfällig öffnete der Braunhaarige die Augen und schaute Yamato unsicher an. Sein Körper war völlig entkräftet, seine Gefühlswelt im wanken. Es war zu viel, alles war zu viel.
 

Das einzige dessen er sich sicher war, war die Tatsache dass er sich dringendst waschen wollte, aber dazu alleine auf keinen Fall im Stande war.

„Du kannst dich nicht alleine Duschen?“, fragte Yamato zögerlich, sofort nickte Taichi zustimmend.

„Aber du möchtest sicher nicht, dass ich dich unbekleidet sehe?“, schlussfolgerte Yamato leise, wieder nickte Taichi nur. Für mehr war er einfach zu erledigt.

„Okay, das kriegen wir hin“, murmelte der Blonde leise, beugte sich an dem Braunhaarigen vorbei und drehte das Wasser hinter diesem auf. Überrascht schaute Taichi ihn an, er wusste nicht was der andere vorhatte.
 

„So kann ich dir bei deinem Shirt helfen und musst nur die Hose alleine ausziehen und in die Wanne steigen. Ich werde einfach sehr viel von dem Schaumbad reinmachen, dann kann ich nichts sehen, okay?“, erklärte Yamato sanft und schaute ihn abwartend an.
 

Kurz zögerte Taichi, es gefiel ihm irgendwie nicht, das Yamato trotzdem was von seinem verletzten Körper sah. Was würde er denken, wen der die vielen neuen Schnitte und Verletzungen auf seinem Oberkörper sah?
 

Trotz seiner Zweifel nickte Taichi zustimmend, es gab einfach keine andere Möglichkeit. Er vertraute Yamato.
 

Yamato konnte die Zweifel in den Augen seines Freundes sehen und war erleichtert, dass er sich trotzdem von ihm helfen ließ. Langsam überbrückte er den letzten Abstand zwischen ihnen und stellte sich dicht vor seinem Freund. Selbst etwas nervös und darauf bedacht nichts Falsches zu tun, griff er zögernd nach dem Saum von Taichis T-Shirt und hob es vorsichtig an.
 

Nur langsam hob er das Shirt immer weiter an und zog es seinem Braunhaarigen Freund schließlich gänzlich aus. Sofort wanderten seine Augen über die nun freigelegte Haut.
 

Erschrocken keuchte er auf, als er die vielen neuen Verletzungen sah, das T-Shirt fiel ihm achtlos aus der Hand. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. So viele blaue Flecke waren neu dazugekommen. Dazu noch die vielen kleinen, aber auch größere blutverschmierte Schnitte.

Schnitte!!!
 

Übelkeit breite sich in ihm aus, als er daran dachte, was Taichi alles ertragen musste. Auch spürte er Wut in sich aufkeimen. Wut auf die Menschen die so mit seinem Freund umgegangen waren, ihm solche Dinge antaten. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er musste sich auf die Lippen beißen, um jetzt nicht laut loszuschreien.
 

„Yama“, leise drang sein Name an sein Ohr. Sofort zuckte er zusammen und seine Augen wandten sich ab, von den vielen Verletzungen. Stattdessen schaute er Taichi in die Augen.
 

Müde und bittend sahen ihn diese an. Auch merkte Yamato jetzt erst, das sein Gegenüber zitterte. Kurz scholt er sich für seine Reaktion und lächelte den Braunhaarigen nun sanft an. Dann wandte er sich der Badewanne zu und überprüfte die Temperatur und goss viel von dem Schaumbad hinein. Als er damit fertig war, schaute er nochmals zu seinem Freund.
 

„Ich geh dir jetzt was zum Anziehen holen, du kannst dich derweil in die Wanne setzen. Ich warte vor der Tür bis du soweit bist, okay?“, fragte Yamato ruhig.

„Okay“, sagte Taichi leise. Prüfend sah der Blonde ihn an, zögerte einen Moment, ehe er schließlich eilig das Bad verließ und die Tür hinter sich schloss.
 

Sofort ging er zu seinem Kleiderschrank und wühlte nach passenden bequemen Anziehsachen für seinen Freund. Zum Glück hatten sie fast die gleiche Größe…

Als er alles gefunden hatte, ging er zurück zur Bad Tür und lehnte sich gegen sie. Aus dem Innern konnte er ein leises Rascheln vernehmen.
 

Es würde wohl noch einem Moment dauern. Taichi sollte eigentlich jetzt etwas Essen und anschließend schlafen, so fertig wie er war. Yamato hatte Angst, dass er einfach umkippte, während er vor der Tür stand. Für ihn stand es außer Frage, das er Taichi nun für längere Zeit alleine im Bad ließ.
 

Immer wieder schwebte das Bild von Tais verletzen Oberkörper vor seinem inneren Auge. So viele Verletzungen waren hinzugekommen und er fragte sich welche Geschichte zu ihnen gehörte.

Was hatte Taichi alles über sich ergehen lassen müssen?
 

Es tat weh.

Es brach ihm fast das Herz, wie andere Menschen mit so einem lieben, so lebensfrohen Jungen umsprangen.
 

„Ich… will sterben“
 

Wieder hörte die Worte seines Freundes in seinen Ohren wiederhallen. Hart schluckte er den Kloss runter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Die Angst um die Braunhaarigen wurde immer stärker und schlich sich in sein Herz. Sein Vater, die Arbeit, dass alles zerstörte Taichi allmählich.

Lebensfroh.

Glücklich, immer ein Lächeln auf den Lippen.
 

Das war der Taichi, den Yamato vor einem knappen Jahr verlassen hatte. Doch jetzt war er so anders. Voller Trauer und Schmerz und irgendwie resigniert. Er lebte nur noch für seine Schwester und dachte gar nicht mehr an sich.
 

Fast kam es Yamato so vor, als würde Taichi erst aufgeben wollen, an dem Tag wo Kari ihre Op überstanden hatte, egal was er noch ertragen musste. Doch soweit wollte Yamato es nicht kommen lassen. Es musste einen anderen Weg geben!

Irgendwas würde ihnen schon einfallen um Kari zu helfen.
 

Sie sollte nicht sterben!

Aber auch Taichi sollte weiter Leben!

Wieder Freude am Leben haben!
 

Yamato nahm sich vor mit aller Kraft für Taichi da zu sein, egal was kam! Auch wenn er seinen Vertrag brechen müsste und eine Strafe zahlen. Oder wen er sich mit Susumu Yagami anlegen musste.
 

Er würde es tun!

Um Tai zu beschützen!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu,
dieses Mal ist das Kapi auch wieder ein wenig kürzer.
Aber es war der perfekte Punkt für einen Schnitt :)
Zufrieden bin ich damit irgendwie nicht.


Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Lg Shanti Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kokuchou
2015-03-24T21:16:42+00:00 24.03.2015 22:16
Herrjeh... wie gut das Yama da ist, sonst wäre es noch schlimmer :O
Ein wunderbares Kapitel, schön gefühlvoll

ich hoffe es geht bald weiter :3
ich freu mich drauf *^*
Von:  kitty007
2015-03-22T18:36:04+00:00 22.03.2015 19:36
ach... der arme tai .____. hab so mitleid.. aber yama ist ja wenigestens da..

schön geschrieben wie immer, schneeeeell weiter biiiitteeeee

:D
Antwort von:  Tales_
22.03.2015 20:47
Danke für deinen Kommi :D
Ich arbeite dran, ich muss nur vorher noch einen OS für nen WB fertig schreiben.
lg Shanti


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