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The Dreams of Fantasy

Träumer der Fantasy
von

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Die Sonnenwüste

Die Sonnenwüste. Ein Ort, an dem es nicht ein Tropfen Wasser gibt. Ein Ort, an dem es Tagsüber zu einen Brodelnden Kessel wird und nachts einem die Kälte in die Knochen kriecht. Es gibt manche Wesen die diesen Umständen trotzen und die in diesen unbarmherzigen Zuständen leben, die Sydems. Sie wandern, eingehüllt in ihren Umhängen, auf ihren Sträußen über die Sanddünen und sind dafür bekannt Wüstenexperten zu sein. Die brennende Scheibe flimmerte am Horizont. Keine einzige Wolke durchstreifte den grauen Himmel. Celcine, Eine Frau mit langen, dunklen Haaren, war die Sammlerin ihrer Sydem Gruppe. Insgesamt bestanden sie aus zwölf Leuten, unter anderem einen Waffenmeister, Heilkunder, Spurenleser und andere weitere Berufe. Celcine mochte die Wüste. Es ist ein mystischer Ort, welcher sie schon als kleines Kind fasziniert hatte. Sie hatte schon viele Dinge erlebt, Sandstürme, Regen, vereinzelte Dörfer und Sogar Sandwürmer. Aber was sie an diesen Tag sah, war das erste, was sie richtig erschrocken hatte. Vor ihrer Gruppe lagen haufenweise Trümmer. Zerstörte Kisten, Fässer, alte Klamotten und sogar ein Leute, deren Leblose Körper im Sand versanken.

» Menke defé? « Einer der Männer ritt neben ihr und zuckte fragend die Schultern. Die Gruppe teilte sich auf, sammelte alles auf was sie gebrauchen konnten, als sie auf einmal etwas aufschrecken ließ. Die Sträuße wichen zischend zurück und bauschten warnend ihre Federn auf. Einen Augenblick verharrten die Sydems in ihrer Position.

» Nemé ki feg! «, rief ein junges Mädchen mit welches nach vorne zeigte.

Sie zeigte auf einen Trümmerhaufen, der zunächst unverdächtig schien. Doch ging ein Strauß, mit vorsichtigen Schritten und wachsamen Augen, auf den Haufen zu, scharrte mit seinen großen Füßen und zog mit dem Schnabel etwas hervor. Ein kleines Mädchen mit blonden Haaren kam zum Vorschein. Celcine fragte sich zunächst ob sie überhaupt noch am Leben war, aber anhand der auf und ab Bewegungen ihres Bauches konnte sie erkenne das dies nicht Fall war. Einer Sydems nahm sich ein Stück Holz, was zu seinen Füßen lag, womit er das Mädchen antippte. Das Mädchen zuckte zusammen, hustete kurz ein wenig und öffnete schließlich blinzelnd die Augen.

» W-Wo bin ich? «

Als sie auf einmal von einem Strauß angegrinst wurde, rollte diese sich vor Schreck zusammen. Fragende Blicke unter der Truppe, nicht wissend was sie mit machen sollten. Celcine war der Ansicht das man ein kleines Mädchen nicht einfach ihren Schicksal überlassen kann. Die Wüste wimmelte nur so von Gefahren, sie wäre also eine leichte Beute. Die Männer hingegen waren sich schnell einig, dass die fremde nur Unglück bringen würde, doch die strengen blicke der Frauen unter ihnen brachten sie zur Vernunft.

» Miné tafé? «, fragte Celcine unsicher aber bestimmt.

Das Mädchen öffnete erneut die Augen und stand mit wackeligen Beinen vorsichtig auf. Schnell klopfte sich auf das Kleid um den Staub wegzukriegen, bis sie sich endlich dazu gerungen hatte sich umzusehen. Vor ihr stand eine Frau mit langen dunklen Haaren, und riesigen flauschigen Ohren. Die Augen der kleinen fingen an zu glänzen als sie die Hasenohren betrachtete. Am liebsten hätte sie sie angefasst. Als sie jedoch den fragenden Blick der fremden Frau bemerkte, wandelte sich ihre Neugier in Unsicherheit.

» W-Wer seid ihr? «, stammelte sie ohne die anderen Sydems aus den Augen zu lassen.

Die Frau sah skeptisch zu den anderen, die daraufhin nickten.

» Du nicht sprechen unsere Sprache. Mein Name ist Celcine. Ich bin Sammlerin der Sydems. Wer sein du? «

Aiyuki sah die Frau komplett perplex an. Sie hatte erwartet, dass die Fremden nicht ihre Sprache sprachen, doch die selbstsicheren Kommunikationsversuche schienen ihr zu gefallen.

» I-Ich bin Aiyuki. Ich bin eine Vampiren und das Schiff, auf dem Ich und meine Freunde waren, ist abgestürzt. «

Kaum erinnerte sie sich an das Drama was sich vor kurzem im Himmel abgespielt hatte, stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie ließ sich zu Boden sacken.

» Seien deine Freunde noch hier? « Aiyuki zuckte kurz mit den Schultern auf. Sie wusste nicht wo sie waren, was ihr das Gefühl gab ganz alleine auf dieser Welt zu sein. Noch nie war sie alleine Gewesen. Entweder war immer ihre Mutter bei ihr oder Kenji, der nie ihre Hand losließ. Es war als wäre für sie ein Albtraum wahr geworden. Zum allen Überfluss standen nun auch noch merkwürdige Leute vor ihr, die nicht ihre Sprache verstand. Am liebsten wäre sie weggelaufen, doch in einer Wüste alleine rumzugehen wäre auch nicht das wahre, zumal sie nichts zu trinken hatte. Sofort bemerkte sie wie sie der Durst und Hunger erschlich. Sie bemerkte, wie die Sydem sie immer noch fragend ansah, doch hatte sie keine Lust darauf zu antworten. Aber sie konnte auch schlecht unhöflich sein nachdem sie sie aus den Trümmern gezogen hatten.

» Ich weiß nicht. «, schluchzte sie und wischte sich mit den Handrücken die Tränen aus den Augen. Celcine stieg von ihrem Strauß ab und nahm die kleine, zerkratzte Hand des Mädchens.

» Wir suchen werden nach Freunde «, beruhigte sie sie mit einem Lächeln, dann wandte sie sich der Gruppe zu.

» Keme ni fete! Nik lomen se te«, sprach die Frau in einer Sprache, die Aiyuki zunächst sehr merkwürdig fand. Noch nie hatte sie solch merkwürdige Wesen gesehen obwohl sie schon so viel rumgereist war. Vergebens versuchte sie die Sprache zu verstehen. Anfangs hatte sie gehofft das die Leute, ähnlich wie die Kudus, eine Verbindung mit ihrer Sprache und der der Menschlichen hatten, doch schnell merkte sie das dies nicht der Fall war. Trotzdem war sie froh das wenigstens eine der Fremde ein wenig ihre Sprache sprach.
 

Die Sydems waren von ihren Reittieren abgesprungen und schlugen sich durch die Trümmer des Flugschiffes. Überall lagen Töpfe und Holzbretter was die Suche nur noch schwieriger gestaltete. Einer von ihnen sah unter einen Haufen Holzbrettern nach. Als er sich sicher war, das niemand dort zu sein schien wollte er sich gerade zum gehen wenden, da griff plötzlich eine Hand um seinen Knöchel und ließ ihn hysterisch aufschreien. Der Mann fiel zu Boden und versuchte verzweifel die Hand loszubekommen, welche sich jedoch mit einer enormen Kraft um den Knöchel drückte. Eine Stimme war aus den Trümmern zu hören, welche den Sydem aufhorchen ließ.

» So ein Mist! «

Der Holzhaufen fing an sich zu bewegen und raus gekrochen kam eine Rothaarige Frau.

» Das gibt es doch nicht. Ich lebe ja noch! Der Herr scheint mir gütig gewesen zu sei «, schnaufte sie.
 

Als sie endlich draußen war musste sie aufgrund des Staubs, welcher aufgewirbelt war, husten. Ihre Klamotten waren komplett zerrissen und Schrammen zierten ihre Arme und ihr Gesicht. Der Mann, der immer noch am Boden lag, sah sie kreidebleich an. Die Frau wollte wissen, wem sie es zu verdanken hatte das sie endlich draußen war. Neugierig blickte sie auf und sah den Mann der am Boden saß, welcher sie wie ein Geistesgestörter ansah.

» Was ist? Hast du ein Geist gesehen? Oh aber vielen Dank für die Rettung. Ich dachte mein letztes Stündlein hätte schon geschlagen. «

» Noelani! «

Noelani wandte ihren Blick zu den anderen Fremden, als ihr Aiyuki freudig in die Arme fiel.

» Du lebst, du lebst! «

» Herrje bin ich froh! Jetzt bin ich nicht die einzige die überlebt hat «, seufzte die Rothaarige und nahm das Mädchen feste in die Arme.

» Wo sind denn die anderen? « Aiyuki zeigte auf das Schiff.

Noelani rappelte sich auf, verbeugte sich kurz beim Fremden, um sich dann gleich umzusehen. Das war das erste Mal das sie einen Schiffabsturz miterlebt hatte.

» Das sieht gar nicht gut aus. Norik! Norik wo steckst du? «

Die Rothaarige lief zu den Trümmern des Schiffes und blickte sorgenvoll um sich. Sie wusste nicht wo sie anfangen sollte geschweige denn ob sie überhaupt wissen wollte was mit den anderen passiert war. Was wäre wenn sie Noriks leblosen Körper fand und sie ihn nie wieder sehen würde. Mit der Zeit ist er ihr ziemlich ans Herz gewachsen. Vielleicht war sie sogar ein kleines bisschen verliebt.
 

Schließlich drehte sie sich zu Aiyuki um.

» Ok, Aiyu. Wir sind von nun an auf uns alleine gestellt. «

Der Rothaarigen stiegen Tränen in die Augen als sie sich verzweifelt hinsetzte.

» Aiyuki, du musst jetzt stark sein. «

Das Mädchen sah Noelani fragend an und zeigte stumm nach rechts. Aus der Richtung in der sie zeigte, war ein Rumpeln vom Schiffswrack zu entnehmen. Noelani wandte sich in die Richtung aus der das Geräusch kam. Die riesigen Strauße, welche erneut zischend zurück wichen, plusterten sich wieder auf.

» Oh man, mein Kopf. Sag bloß ich lebe noch. «

Celcine sah den Schwarzhaarigen Mann, der aus einem Haufen kroch, misstrauisch an. Doch als sie bemerkte wie die, ihr Fremde, Rothaarige auf ihn losstürmte, steckte sie ihren Dolch wieder zurück.

» Norik! Norik du lebst! «, rief Noelani und sprang dem Mann lachend um den Hals.

» Autsch. Nicht so schnell Noelani, ich bin schließlich nicht unverletzbar. «

An Noriks Arm klaffte eine tiefe Wunde aus der noch ein wenig Blut troff.

» Du solltest froh sein das du überhaupt noch am Leben bist, du Dummkopf «, beschwerte sich die Frau schluchzend.

» Ist ja gut. Bei mir ist alles in Ordnung. Aber wo sind die anderen? «

» Naja irgendwo in den Trümmern. «

» Na wunderbar! Los Noelani, hilf mir mal auf. «

Die Hände des Waldgeistes waren noch immer zusammengebunden, sodass dieser Hilfe beim Aufstehen benötigte. Sofort richteten sich die Waffen der Sydems auf sie.

» Wieso ihr tragt Fesseln, mein Herr? Nur Böse Leute tragen solche Fesseln wie diese «, sagte Celcine die auf ihren Strauß thronte.

» Wir werden euch die Geschichte später erzählen, doch bitte helft uns zunächst «, kam es von Aiyuki.
 

Noelani hatte sich bereits an die Arbeit gemacht, die Trümmer zur Seite zu schieben, als plötzlich ein Lauter Knall zu hören war. Die Sydems zuckten zusammen, die Reisenden hingegen rannten schnell zu den Hohlen Schiffsbauch. Vor ihnen stand Kuro, welcher Penulatal und Noelani über seine Schulter trug.

» Hahaha! Lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Das nenne ich ein Abenteuer! «, lachte der Ell laut, während er triumphal auf den Trümmern stand.

Noelani, Norik und Aiyuki sahen ihn wütend an. Das war ja mal wieder typisch. Der achso große Held hatte mal wieder seinen Spaß bei dem ganzen Chaos. Noelani konnte es nicht fassen das dieser sich über sowas freute.

» Du spinnst doch! « Ein Holzbrett landete im Gesicht des Kriegers.

» Hey! Ich habe hier zwei Damen auf den Schultern, also pass auf. «

» Ich soll aufpassen?! Du Idiot hast doch erst den Kommandanten fallen gelassen. Wenn er das Schiff hätte fahren können, dann wäre das alles gar nicht erst passiert. «

Wütend nahm Noelani weitere Holzteile, die sie nach dem Mann warf.

Kuro versuchte hektisch den fliegenden Gegenständen auszuweichen, als eines auf einmal an Nanooke’s Kopf landete. Für einen Augenblick bewegte sich keiner, bis plötzlich Kambei mit gezücktem Schwert und bösen Blick hinter ihnen stand.

» Sie war das! «, kam es sofort von Kuro, der prompt auf Noelani zeigte.

» Wieso ich!? Das…Das war alles seine Schuld. Er hat Nanooke als Schutzschild verwendet. «

» Wo hast du denn diese Lügengeschichte aufgegriffen! «, brüllte Kuro die Rothaarige an.

» Frauen müssen flexibel sein. Sie brauchen für jede Situation einen passenden Text «, lachte sie Ironisch und warf ihr Haar schwungvoll nach hinten.

Ein Murmeln war von der Katzenfrau zu hören.

» Nein, keine Wollknäul. Muss Katzendrang w-wiederstehen! «

Die Frau fuhr auf und fing an zu zappeln, was dazu führte das sie von der Schulter des Ells rutschte. Aiyuki entfuhr ein Lachen.

» Wollknäul? Hihihi! «

» Ist ja schön das ihr so viel Spaß habt, aber könnte mir mal einer helfen. «

Aiyuki drehte sich um und sah, wie Kenji mit gefesselten Händen am Boden saß. Als das Mädchen zu ihm geeilt war, half sie ihm auf. Nie war sie so glücklich gewesen Kenji zu sehen. Ihr wäre es egal gewesen, ob ihm ein Arm fehlte oder sonst was, Hauptsache er war bei ihr. Nun war also die ganze Truppe wieder vereint.
 

Nanooke rieb sich den Kopf und nahm dankend die Hand von Kambei entgegen.

» Wo sind wir denn? «

Die Katzenfrau sah sich orientierungslos um.

» Wir sind in der Sonnenwüste. Und wie es aussieht, scheinen wir ein paar Besucher hier zu haben «, erklärte Kuro und nickte zu den Sydems.

» Wer sind die denn? «, fragte Kenji verwirrt.

» Sie haben uns geholfen «, antwortete Aiyuki.

Nanooke, betrachtete die Wesen mit den langen Ohren eindringlich und trat zu ihnen.

» Se frä Te sish. On dre per tis? «, fragte die Katzenfrau, wobei sie bemerkte wie die anderen sie interessiert ansahen.

Die Sammlerin der Sydems huschte ein Lächeln über den Lippen.

» Du sein Priester nicht wahr? « Nanooke nickte.

» Und ihr könnt also die Sprache der Menschen sprechen. Würdet ihr uns vielleicht helfen diese Wüste zu durchqueren?“

Die Sydem blickte skeptisch zu den anderen. » Wieso sie tragen Handfesseln? «

» Die Leute die uns angeboten hatten, mit ihnen zu reisen, hatten vor uns an den Sklavenmarkt zu verkaufen. Wir konnten ihnen gerade noch entkommen. «

» Nun gut, wir euch begleiten werden durch Wüste namens Sonne. «

Die Gruppe verbeugte sich dankend, setzten sich auf ein die Strauße und ritten mit den Sydems in die Nacht.
 

Der Mond schien wie eine riesige Kugel am Nachthimmel, um den sich tausende und abertausende Sterne versammelt hatten. Die Tiere wurden mittlerweile immer langsamer, doch die Sydems bestanden darauf weiterzureisen, da sie sich vor den Sandwürmer fürchteten. Lieber suchten sie sich einen geeigneten Ort zum rasten. Nanooke hielt die ganze Zeit über Aiyuki im Auge. Die Augen des Mädchens leuchteten in einen tiefen rot.

» Kenji? «, fragte Nanooke zu den Weißhaarigen gewandt.

» Kann es sein das Aiyuki kein normales Mädchen ist. Ich mein wegen ihren Augen. «

Kenji blickte kurz zu dem Mädchen rüber welches sich nun freudig daran machte die Sträuße zu ärgern.

» Hab ich das euch gar nicht erzählt? Aiyuki ist ein Vampir Kind. Sie hatte mich damals gerettet und als Begleichung nehme ich sie auf meine Reisen mit. «

Kambei, der vor Nanooke saß, ließ einen strengen Blick auf ihn fallen.

» Oh man, ich kann nicht mehr! «, murmelte Noelani gähnend.

Die Rothaarige hatte ihren Kopf an Noriks Rücken angelehnt. Auf einmal blieben die Tiere stehen.

» Was ist los? «, fragte Noelani.

Keiner gab einen Mucks von sich.

» Habt ihr das gehört? «, kam es von Kuro der sichtlich angespannt war.

Jeder zog seine Waffe, die sie Kampfbereit in die Hand nahm. Aufmerksam blickten sie sich um, doch es schien alles ruhig. Noelani verstand nicht was vor sich ging und tippte auf Noriks Schulter.

» Was ist denn los? «

Norik wandte seinen Blick nicht von der Wüste ab.

» Hier stimmt etwas nicht. Die Tiere haben große Furcht und riechen Gefahr. «

Gerade machte ein Sydem mit seinen Strauß einen Schritt vor, da schnellte unter ihnen ein riesiger Wurm hervor und verschlang den Sydem. Mit einem erbärmlichen Hilfeschrei, wurde auch der Strauß in den Sand gezogen.

» Niemand bewegt sich! «, schrie Kambei in die Truppe hinein.

Die meisten Tiere waren in helle Panik geraten und rannten einfach drauf los nur um im nächsten Moment qualvoll in den Sand gezogen zu werden.

» Wüstenwürmer «, murmelte Noelani ehrfürchtig.

» Wir dürfen uns nicht bewegen. Diese Viecher reagieren auf Bewegung oberhalb des Sandes. Nur ein Zucken und wir sind erledigt «, erklärte Kuro.

Jeder versucht sich ruhig zu verhalten, doch von Minute zu Minute wuchs die Angst der nächste zu sein.

» Zum Glück schläft Penulatal. Wenn sie das sehen würde, würde sie lauthals drauflos rennen. «, sprach Noelani um die Situation ein wenig zu lockern.

Niemand wusste jetzt was er genau tun sollte. Zwar zogen sie es in Erwägung mit voller Geschwindigkeit zu flüchten, doch sollten die Sandwürmer sie einholen wäre alles zu spät.

» Und wie werden wir diese Würmer los? «, fragte Nanooke welche verängstigt die Ohren angelegt hatte.

» Wir müssen uns was ausdenken «, erwiderte Kambei.

Aiyuki sah mit ihren roten Augen auf den Boden.

» Es müssten fünf sein. «

Kenji schien nicht gerade mit der Situation zufrieden zu sein. Nicht nur das die Würmer unter dem Sand nicht sichtbar waren, zum alles Überfluss waren ihre Hände immer noch zusammengefesselt. Somit war auch eine derzeitige Verteidigung mit Waffen nicht möglich.

» Ok Leute. Ich habe das schon mal erlebt und bin nicht abgekratzt, also werde ich es heute genauso wenig tun. Wir werden uns aufteilen. Jeder rennt in eine andere Richtung. «, erklärte Noelani die sofort von der Sydem unterbrochen wurde.

» Und hoffen darauf nicht gefressen zu werden? Dass sein großes Glückspiel Kriegerin mit Feuerhaaren. «

Noelani rümpfte die Nase. Und wenn schon, dachte sie, besser als wenn alle auf einmal draufgehen. Sie konnte die Sydem nicht so Recht leiden. Die ganze Zeit wurden sie von ihr verdächtigt, dennoch, der Name „Krieger mit Feuerhaaren“ gefiel ihr.

» Du vielleicht bessere Idee haben Frau die nicht richtig sprechen kann? «

Sofort funkelten die beiden Frauen sich böse an. Doch schließlich musste Celcine nachgeben. Sie war den Sandwürmer bisher immer ausgewichen oder auf Felsen geklettert, doch in so einer Situation wusste sie sich nicht zu helfen.

» Nun gut Frau der großen Worte. Du erklären kannst was tun wir müssen? «

Noelani nickte selbstsicher.

» Ok hört mal alle zu. Ich weiß dass es nicht gerade sehr nett ist, wenn man selber ein Opfer wird aber es ist immer noch besser als wenn wir alle draufgehen. Wenn ich mich nicht irre müsste auf jeden Strauß einer sein, der eine Waffe beherrscht. Nutzt sie wen ihr seht das ein Sandwurm in eurer nähe ist. Zögert ihr, werdet ihr sterben. Also dann. Seid ihr bereit? «

Niemand antwortete. Es schien als wären die anderen von diesem Plan nicht gerade sehr überzeugt.

Doch insgeheim hatte auch Noelani ein wenig angst. Noriks Hände waren ihm gebunden das hieß dass sie die Verantwortung für sein Leben trug.

Nanooke war sichtlich verängstigt. Sie war bisher noch nie in der ersten Reihe gewesen. Sie war keine Kämpferin sondern eine Heilerin.

» Mach dir keine Sorgen. Tu das was ich dir sage und lass dich nicht ablenken hörst du? «, versuchte Kambei sie zu beruhigen.

» Ich hoffe mal ganz stark, dass wir nicht diejenigen sind die draufgehen Noelani. « Ein Grinsen machte sich im Gesicht es Waldgeistes breit. Wie konnte er nur so ruhig sein. Es zwar ihre Idee gewesen aber wer weiß ob sie nicht diejenigen sind die untergehen. Aiyuki hingegen schien wesentlich amüsiert. Kichern zappelte sie auf ihren Strauß rum und wartete nur auf das Startsignal. » Lass mich ja nicht in Stich Aiyuki. «

Das Mädchen schüttelte kräftig den Kopf

» Ich werde es ihnen zeigen. Niemand tut Kenji weh! «
 

Nachdem sich alle innerlich gesammelten hatten, gab Noelani das Startzeichen.

» Los! «

Sofort rannten die Tiere mit Höchstgeschwindigkeit los. Nur wenige Meter neben Noelani’s Strauß rannte ein Sydem, der sogleich von einem Sandwurm verschlungen wurde. Noelani schluckte schwer, als sie sah wie ein kleiner Sandhaufen hinter ihnen her war.

» Oh, oh. Das gefällt mir ganz und gar nicht. «

» halt dein Schwert bereit! «

Einen Augenbick später, sah sie wie der Sandwurm direkt hinter ihnen aus dem Sand sprang. Seine scharfen zähne waren zu sehen und ein übler Geruch zog Noelani in die Nase. Noelani drehte sich auf Strauß geschickt um und rammte ihn das Schwert in den Kopf. Mit einen lauten aufbrüllen, fiel der Sandwurm zurück, doch plötzlich war direkt vor ihnen einer in der Luft.

» Noelani! «

Der Strauß duckte seinen Kopf was auch Norik dazu veranließ sich zu ducken. Das Maul des Sandwurms schnellte über seinen Kopf hinweg und lief direkt in Noelani’s Schwert. Diese wurde vom Gewicht des Monsters mit zu Boden gerissen.

Kaum landete sie unter Schmerzen auf den Boden war schon der nächste direkt über ihr.

» Semplex! «

In letzter Sekunde errichtete sich ein Schild vor Noelani, welcher jedoch das Gewicht des Tieres nicht lange standhalten konnte. Schnell rollte die Rothaarige sich zur Seite und wurde auch schon im gleichen Moment von der Sydem auf den Strauß gezogen.

» Alles in Ordnung ? « fragte Celcine.

Noelani nickte benommen. Der Sandwurm hatte ihr Schwert mit so einer Wucht zurückgezogen, das sie nun ihre Schulter nicht mehr spürte.

» Du Glück haben durch Priester gerettet wurdest. «

Nanooke war direkt hinter ihnen und auch Norik hatte den Strauß, trotz gebundenen Händen unter Kontrolle gekriegt. Aiyuki und Kenji liefen etwas abseits neben ihnen genauso wie noch zwei Sträu0e mit Sydems. Als Aiyuki bemerkte wie ein Sandwurm von der Seite kam, holte sie tief Luft. Das Monster wirbelte aus dem Sand, doch flog mitten in einen Flammenmeer hinein.

» Könne wir ihn mitnehmen dann gibt es gebratenen Wurm. «

Kenji seufzte.

» Nein. Wer weiß was der Kerl schon alles gefressen hat Aiyuki. Der schmeckt dir bestimmt nicht. «

Aiyuki ritt schmollend weiter.
 

Die Truppe ritt zur Sicherheit noch paar Kilometer weiter. Niemand wollte, dass sich noch ein Sandwurm hinter ihnen herschleicht und sie angreifen könnte. Alle waren an ihren Grenzen angekommen. Sie waren Müden, hungrig und durstig. Vor allem, die sonst so energiegeladene, Aiyuki war komplett erschöpft. Die Nacht schien unendlich, denn noch immer schien der Mond mit seinen. Nun viel zu grellen wirkenden, Schein am Himmel. Der Glanz der Nacht war verschwunden, die Sterne verdeckt von dunklen Wolken.

» Wir sollten uns einen Platz suchen «, murmelte Nanooke im Halbschlaf.

»Wir gleich machen Pause. Seht ihr kleinen Felsen? Dort wir machen Feuer «, erklärte Celcine mit einen schläfrigen Unterton.

» Na das wird auch langsam Zeit. Die Elfe wir langsam schwer.«

Noelani konnte sich ein kichern nicht verdrücken, als sie die Elfe sah welche sich an schlafend an Kuro kuschelte. Als die Truppe am Felsen ankam, holten die restlichen Sydems ein wenig Feuerholz von einen ihrer Sträuße herunter. Aiyuki setzte sich vor den Holzstapel und zündete diesen mit viel Geschick an. Die meisten schliefen bereits als die Männer, Nanooke und Noelani sich am Lagerfeuer unterhielten.

» Wo müssen wir denn als nächstes durch? «, fragte Kenji, woraufhin Noelani ihr Karte auskramte und diese Im Sand ausbreitete.

» Mal sehen wir sind hier. Wir gehen gerade Richtung Westen, das heißt als nächstes kommen die Klippen. «

Nanooke sah zu den schlafenden Sträußen.

» Glaubt ihr die Sydems durchqueren die Klippen auch? «

Kambei schüttelte den Kopf

» Die Klippen sind viel zu gefährlich. Die Sträuße könnten in die Tiefe fallen. «

» Wir müssen unsere Wasservorräte neu auffüllen «, mahnte Norik mit ernster Miene.

Noelani nickte eifrig.

» Und ich würde gerne mal wieder duschen. «

» Oh ja! Ein schönes Bad wäre wirklich nicht abzuwägen «, kicherte Nanooke.

Kenji seufzte. » In Klartext, wir suchen eine Stadt. Aber bessere wäre es, wenn wir erst mal jemanden finden der uns die blöden Handfesseln abnehmen kann! «

» ich kann nicht mal was essen «, murmelte Norik der davon Träumte endlich mal was in den Magen zu kriegen.

» Ich kann dich füttern «, lachte Noelani und hielt den Waldgeist ein Stück Trockenfleisch hin.

Norik schnappte sich das Stücken weg und kaute darauf genüsslich rum. Als die anderen die beiden wie ein Liebespärchen rumturteln sahen, blickten sie zur Seite. Nanooke stand auf und ging nach hinten, wo sie ihren Umhang ausbreitete und sie schlafen legte.

» Seit wann seid ihr denn ein Pärchen? «, grinste Kuro und kassierte dabei zwei funkelnde Blicke.

Noelani wurde etwas Rot um die Wangen, froh, dass es niemand in der Dunkelheit sah. Nun legten sich auch Kenji, Norik und Noelani zur Ruhe. Noelani gesellte sich zu Norik, der es sich bereits bequem gemacht hatte. Sie wusste wie kalt es werden konnte und verzichtete somit nur ungern auf einen Partner. Kenji hatte sich neben Aiyuki gelegt, welche er in seine Arme schloss damit sie nicht in der Nacht frieren würde.
 

» Scheint, als wäre zwischen dir und Nanooke noch ein paar Schwierigkeiten «, grummelte Kuro zu dem Schattenläufer.

Eisernes Schweigen umhüllte den Mann

» Du hast dich kein bisschen verändert und ich glaube das genau das dir zum Verhängnis wird. «

Kambei bekam schlechte Laune von den Worten seines Kameraden, stand auf und ging ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren.

» Oh man, kann wirklich keine Kritik ab, dieser Mann. «

Nanooke hatte das Gespräch mit gelauscht, während sie neben Penulatal schlief und ihr schlafendes Gesicht betrachtete. Zum ersten Mal seit Jahren, verlor sie wieder einen Gedanken an Kambei. Allein die Tatsache, dass sie wieder schwach wurde, beschämte sie. Deshalb schob sie jegliche Gedanken zur Seite und schloss ihre Augen.
 

Am nächsten Morgen, waren die Sydems bereits vor den anderen wach. Noelani streckte sich wie jeden Morgen ausgiebig während Aiyuki, die verschlafen ihre Augen rieb, an Kenjis Schulter rüttelte.

» Hey Kenji. Aufwachen es geht weiter! «

Der Weißhaarige murmelte verweigernd und drehte sich auf die andere Seite

» Kenji! Na los! «

Schließlich öffnete er langsam die Augen, musste aber die Hand vor die Sonne halten, damit er nicht komplett geblendet war. Als er Aiyuki über sich sah, verging ihm in die Laune.

» Hilf mir mal hoch. «

Aiyuki tat wie geheißen und half ihm beim Aufstehen.

» Ihr müsst endlich mal diese Handfesseln loswerden «, beschwerte sie Penulatal, die versuchte ihre Haare zu bändigen.

Die meisten konnten es nicht glauben, dass sie all die Aktionen der letzen Nacht verschlafen hatte.

Noelani wandte sich an eine der Sydems.

» Wisst ihr zufällig wo die nächste Stadt ist? « Der Sydem sah sie fragend an

» Herrje, Nanooke übersetzten « Die Katzenfrau trat zu ihnen

» On de pre schisch, tek ni kal dem? «

Die Sydem antwortete auf die Frage in der Sprache, die soeben Nanooke gesprochen hatte, was

Noelani dazu brachte die Stirn zu runzelte.

»Woher kannst du diese Sprache Nanooke? «

» Im Himmelstempel lernen wir viele Sprachen. «

» Ihr Priester könnt wohl echt alles. Was hat der Kerl denn jetzt gesagt? «

Nanooke zeigte nach rechts

» Wir müssen dort entlang. Irgendwo in den Gebirgen soll es ein kleines Dorf geben. «

» Aber warte mal. Sollen wir jetzt etwa alleine weiter? «, fragte Norik.

» Ja. Die Sydems verlassen die Sonnenwüste nicht da in den Gebirgen ein Dämon hausen soll «, antwortete die Katzenfrau bestimmt.

» Ich würde auch gerne hier bleiben. Ich liebe die Wüsten «, schwärmte die Rothaarige die träumend in die Ferne sah.

Ein wiederwilliges Grummeln war von Norik zu vernehmen. Der Schwarzhaarige sah sich missbilligend um.

» Ich mag Wüsten nicht. Hier gibt es nicht ein Stückchen Wald um zu überleben. Wie kannst du sie nur mögen nach all dem was gestern passiert war? «

» Ha! Man braucht keinen Wald um zu überleben, mein Junge. Ich bin ebenfalls unter solchen Bedingungen aufgewachsen, also zerschlag dir nicht deinen Kopf «, lachte Kuro und schlug dem Waldgeist auf die Schultern.
 

So entschied sich die Truppe ohne die Sydems weiterzuziehen. Die Sonne hatte wieder ihre volle Kraft und schien brennend auf die Köpfe, sodass sie gezwungen waren ihre Kapuzen aufzusetzen. Celcine hatte ihnen erklärt, dass es nicht weit war bis zu den Klippen, doch ohne Strauße würde dies ein ziemlich anstrengender Weg werden. Als sie sich verabschiedet hatten, machten sie sich auf dem Weg. Der Sand wirbelte um sie herum als würde er einen mitziehen wollen, währen man mit schweren Schritten im Sand versankt. Zwischendurch legten sie eine Pause, doch auch hier wollten sie es nicht riskieren von jemand entdeckt zu werden, vor allem nicht von diesen Sandwürmern. Als sie vor dem riesigen Gebirge standen, von der die Spitze bis in die Wolken ragte, zögerten sie zunächst.

» Seid ihr sicher das wir dort durchgehen? «, fragte Penulatal unsicher.

Am liebsten wäre sie um das Gebirge drum herum gegangen, doch dies würde einige wichtige Tage in Anspruch nehmen.

» Das wird eine ganz schöne Kletterparty, aber was solls. Irgendwie müssen wir ja vorwärts kommen, nicht wahr? «

Noelani legte eine Hand auf einen Vorsprung und zog sich an diesen hoch. Die anderen taten es ihr gleich. Die Truppe kam nur langsam voran, denn immer wieder bröckelte Felsbrocken vom Gebirge und drohten sie zu erschlagen. Nanooke und Aiyuki taten sich hingegen nicht so schwer die Mauern zu erklimmen, sie sprangen katzengleich von Vorsprung zu Vorsprung. Dies schien Noelani zunächst gar nicht zu gefallen, sodass sie sich mehr Mühe gab um schneller hochzukommen. Doch je höher die Truppe kletterte desto weniger Möglichkeiten zum festhalten waren vorhanden. Schließlich fanden sie zu guter Letzt einen sehr weiten Vorsprung, an den sich jeder hochzog. Er hatte die Größe eines Balkons.

Als sie sich alle aufrafften, fielen ihre Blicke auf eine schwarz, gähnende Höhle in der Wand, welches sich vor ihnen auftat. Ein kalter, heulender Wind streifte, ihre Gesichter, was ihnen einen Schauer über den Rücken liefen ließ.

» Wow. Müssen wir da hindurch? «, fragte Noelani neugierig.

Penulatal verzog wiederwillig das Gesicht. Nie im Leben würde sie dort hineingehen. Es herrschte dort komplette Finsternis und wer weiß welches Ungeheuer sich mit seinen riesigen Pranken dort durchgebohrt hatte.

» Da könnt ihr alleine reingehen. «

Doch bevor auch nur irgendjemand etwas erwidern konnte, trat Aiyuki an den Eingang. Ihre Augen leuchteten in einem tiefen Rot während sie einen Schritt nach vorne machte.

» Aiyuki bleib hier! Du kannst da doch nicht einfach rein spazieren «, mahnte Kenji sie und zog das Mädchen zurück.

» Und was ist wenn wir da durch müssen? «

» Genau. Ich meine ich gehe lieber durch diese Höhle, als noch weiter klettern zu müssen. Zudem haben wir doch Nanooke und Kenji «, bemerkte die Rothaarige.

Sofort sahen die beiden Angesprochenen sie verwirrt an.

»D-Das ist doch nicht dein ernst, Noelani. Ich kann zwar Wunden heilen, aber doch keine Monster in die Flucht schlagen «, stotterte Nanooke unsicher.

» Ach was, das ist doch gar kein Problem. Ihr zwei macht euer Beschütze -Ding und wir halten euch den Rücken frei <, lachte Kuro.

Kenji sah ihn missmutig an.

» Ach ja? Du willst doch nur das wir als erstes dort hineingehen um als Köder zu dienen«, beschwerte sich der Weißhaarige.

Penulatal, die sich noch immer strikt weigerte, hängte sich an ihm ran.

» Ich bin ganz Kenjis Meinung. Ich werde zur Sicherheit lieber bei dir bleiben. «

Aiyuki zog einen Schmollmund. Sie mochte es nicht wenn sich jemand an Kenji ran hängte. Er solle schließlich sie beschützen und nicht diese Penulatal.
 

» Lasst uns gehen und haltet eure Waffen bereit «, kam es von Kambei, der nun vorging.

» Norik, kannst du uns ein wenig Licht machen? «

Der Waldgeist drehte seine Hand mit der Handfläche nach oben. Ein zartes Flämmchen leuchtete auf.

Kenji sah das kleine Lichtchen skeptisch an und wandte sich an Aiyuki.

» Könntest du vielleicht auch ein bisschen Licht machen Aiyuki? «

Das Mädchen knickte eifrig. Auch sie ließ eine Flamme aus der Hand lodern, die jedoch wesentlich größer war als die von Norik.

» Wieso nehmen wir nicht alle einfach eine Fackel, dann hat jeder ein Licht «, schlug Penulatal vor, doch Norik gefiel diese Idee nicht. Er mochte es nicht wenn Äste, egal ob Tod oder nicht, einfach angezündet werden. Schließlich waren diese auch ein Teil des Waldes, welchen er so liebte.

» Wir sollten sowieso nicht so viel Licht machen, ansonsten werden wir noch irgendetwas oder irgendjemanden entdeckt. «
 

So ging die Truppe durch die dunkle Höhle. Das Licht hüllte sie in ein dämmriges Licht. Hier und da leuchteten glänzende Kristalle auf, die Penulatal sogleich mitnehmen wollte, doch die Gruppe hielt sie davon ab. Und so standen sie nun vor einer Abzweigung.

» Und was jetzt? «, murmelt Nanooke.

Die anderen zuckten die Schultern.

» Ich bin für rechts «, entschloss Noelani, die sich auch sofort an den rechten Tunnel wandte.

» Du kannst doch nicht einfach losrennen, Noelani! «, rief Nanooke verzweifelt hinter ihr her und folgte ihr.

Die anderen sahen einander an, unentschlossen ob sie ihr nun folgen sollte, doch schließlich setzten auch sie sich in Gang.

Kleine Tropfen fielen von oben in die Pfützen hinab. Das zärtliche Plätschern hallte von den moosbedeckten Wänden wider, als die Schritte der Gruppe in ein matschiges Flopp – Geräusch überging. Penulatal gefiel es ganz und gar nicht, das ihre Füße im Schlamm versanken.

» Das ist doch das letzte! Noelani, das ist alles deine Schuld. «

Die Rothaarige grummelte etwas Unverständliches vor sich hin.

» Ich bin sicher, dass es der richtige Weg sein wird. Schlimmer kann es doch auch gar nicht werden «, versuchte die Katzenfrau die anderen zu beruhigen, doch keiner schien es so positiv wie sie zu sehen.
 

Kenji hatte Aiyuki auf die Schultern genommen, da diese schon bis zu den Knien versunken war. Dem Mädchen schien es nichts auszumachen.

» Das ist lustig. Es ist wie ein riesiges Schlammschloss“ «, kicherte sie vergnügt.

» Hier stimmt doch was nicht «, murmelte Kambei.

» Das kannst du laut sagen «, stimmte Norik zu.

Der Schlamm wurde immer tiefer und nicht nur das. Blasen stiegen aus dem braunen Moder, welche mit klatschend platzend. Raus trat ein grünlicher Nebel. Der Gestank von faulen Eiern stieg ihnen in die Nase. Angewidert hielt sie Penulatal die Nase zu. Nanooke siegen bereits die Tränen in die Augen.

» Puh, das stinkt. Penulatal schäme dich! «, nuschelte Aiyuki hinter vorgehaltener Hand.

Die Elfe funkelte sie böse an.

» Haha, sehr witzig du kleine Göre. «

Penulatal klammerte sich noch fester an Kenji.

» Das ist doch nicht wahr. Wir sollten zurückkehren «, beschwerte sich selbst Kuro, der sie Sache ebenfalls nicht geheuer war.

» Wir sind schon zu weit gegangen. Jetzt zurückkehren würde zu viel Zeit brauchen. Zeit die wir nicht haben «, erklärte der Schattenläufer.

Plötzlich schrie Noelani auf. Die anderen sahen erschrocken aus und erblickten die Rothaarige, die ihr Schwert in den Schlamm gerammt hatte. Es war ungewöhnlich, dass gerade Noelani aufschrie. Norik kämpfte sie durch die braune Suppe zu ihr durch.

» Was ist los? «, fragte er sie.

> Irgendetwas war gerade an meinem Bein «, murmelte sie unsicher.

Norik sah nach unten, wo die dicke Brühe ihre Beine umfasste. Und auf einmal spürte er es auch. Etwas hatte sein Bein gestreift. Die Stelle, wo er harte Schuppenähnliche Haut verspürt hatte, fing an zu brennen. Norik hob das Bein hoch. Zunächst konnte er durch den Schlamm nicht erkennen, doch dann bemerkte er kleine rote Pusteln.

» Was zum Teufel ?! «

» Autsch! « Nun verspürte auch Noelani ein leichtes brennen.

» Was sind das für Viecher? «

Die anderen traten besorgt zu ihnen.

» Wir sollten hier schleunigst raus. Irgendwelche Viecher treiben sich rum «, erklärte Norik den andere.
 

Wieder sahen die anderen einander an.

» Aber wie sollen wir hier rauskommen? «, fragte Nanooke.

Auf einmal ertönte eine Stimme aus dem Inneren der Höhle. Es war eine aufgeregte aber tiefe Stimme.

» Seid ihr des Wahnsinns?! «, rief die Stimme.

Aus dem Schatten der tiefe erschien ein kleines hölzernes Floß. Darauf stand ein alter knochiger Mann, der mit einen schmalen Holz stab sich voran schob. Mit schwacher und schnaufender Stimme mahnte er die Gruppe, welche sich nicht von Fleck rührte.

» Wie seid ihre hier her gekommen? Ist euer Floß untergegangen? Los steigt schnell auf bevor euch noch die Schlammmampfer erwischen. «

Das Floß blieb vor ihnen stehen. Der Mann reichte ihnen eine knöchrige Hand hin.

» Na los, steigt auf. «

Zunächst misstrauisch, aber dann bewusst stieg jeder vorsichtig auf das Floß. Als alle Platz genommen hatten, war dieses um einige Zentimeter abgesackt, doch dem Fremden schien die nicht weiter zu stören. Nanooke machte sich daran die Pusteln an Noriks und Noelanis Beinen zu heilen, während die anderen versuchten sich vom Schlamm zu befreien. Kambei wandte sich an den alten Mann. » Vielen Dank für eure Hilfe. Wir stehen tief in eurer Schuld «, bedankte er sich höflich.
 

Der Mann nahm seinen Stab wieder in die Hände und schob das Floß mit großer Mühe weiter voran. Die Gruppe, welche sich dicht aneinanderdrückte um nicht hinunterzufallen, sah ihm schweigend zu.

» Das wird ja Jahre dauern «, beschwerte sich Penulatal genervt.

» Hey alter Mann! Lasst mich das Ruder übernehmen «, sprach Kuro zu dem Fremden, nahm ihm die Stande aus der Hand und schubste ihn zu den anderen.

Nanooke sah den Ell empört an.

» Kuro – san! Seid nicht so unhöflich. Schließlich hat er und aus diesem Schlamassel rausgeholte. «

Er verdrehte die Augen.

» Paddel schneller Kuro, Paddeln! «, rief Noelani, die sich am Vorderteil des Floßes gestellte hatte und nun befehlend den Arm nach vorne streckte.

» Vielen Dank, mein Herr. Aber seien sie vorsichtig und bitte Miss, gehen sie nicht zu nahe an den Rand sonst reißen sie noch die Schlammmampfer hinunter «, mahnte der Mann mit schwacher Stimme.

Noelani sah ihn skeptisch, dann setzte sie sich zu ihm.

» Ok, was zum Teufel sind diese Schlammmampfer? «, fragte sie etwas belustigt.

» Ihr seid wohl wirklich nicht von hier was? Die Schlammampfer sind Frosch ähnliche Wesen. Sie besitzen harte, scharfe Schuppen, Reißzähne und Schwimmhäute mit Krallen. Ihre Schuppen sind giftig, sodass wenn sie in Berührung mit etwas kommen, die Schuppen in das Fleisch schneiden und gleichzeitig Gift freigeben », erklärte er.

Noelani sah an ihrem Bein hinunter. Zwar hatte es Nanooke grob geheilt, doch das Brenne spürte sie immer noch.

» Ist das Gift tödlich? «, fragte Norik der sich zu ihnen gesellte.

Der alte Mann nickte mit Tränen in den Augen.

» Meine Frau und meine Tochter sind von dem Gift gestorben. Sie sind vom Floß gefallen und wurden von ihnen angegriffen. «

Noelani wurde sofort das Herz schwer. Hätte sie geahnt dass der alte Mann sowas erlebt hatte, hätte sie ihn niemals darauf angesprochen. Doch der Mann fasste sich.

» ihr solltet sofort zum Heiler gehen wenn wir ankommen. Er wird euch helfen können. «

Aiyuki kramte ein kleines Buch aus ihren Rucksack heraus. Dann nahm sie sich einen Stift und fing an den Schlammmampfer zu malen. Die scharfen Schuppen, die Reißzähne, die Schwimmhäute mit Krallen. Zum Schluss schrieb sie noch den Namen und die Gefahren darüber und zeigte es dem alten Mann.

» Schlammmampfer? «, fragte sie zögerlich aber bestimmt.

Der Mann hatte nun ein kleines Lächeln auf den Lippen. Sie erinnerte ihn ja so an seine Tochter.

» Ja, das ist er. Das hast du toll gemalt kleines. «

» Hast du auch den Sandwurm gemalt? «, fragte Noelani neugierig. Aiyuki krabbelte zu der Katzenfrau hinüber und nickte eifrig. Sie mochte die Katzenfrau. Man könnte meinen sie wäre eine Ersatzmutter für sie, doch Kenji hatte sie noch lieber. Er war immer an ihrer Seite gewesen und wenn sie an ihn dachte wurden ihre Wangen ganz warm. Doch er sah sie immer nur als kleines Mädchen, was beschützt werden müsse. Sie blickte zu ihm rüber, doch Kenji war gerade mit seinem Dolch beschäftigt, welchen er verträumt ansah. Sie hatte ihn schon des Öfteren gefragt wieso der Dolch so wichtig sei, aber nie bekam sie eine Antwort.

» Was hast du denn Aiyuki? «, fragte Nanooke aufgrund des traurigen Blickes.

Keine Antwort.

Plötzlich rückte Penulatal zu Kenji rüber, welche sofort den Dolch bemerkte.

» Das ist aber ein schönes Messer, woher hast du es Kenji? «

» Hm? Oh, das habe ich selbst geschmiedet. Der Stein in der Mitte ist von der Kette meiner Mutter. Sie ist verstorben. «

» Das tut mir leid «, murmelte die Elfe und drückte sich an seine Schulter.

Aiyukis Augen leuchteten rot auf.

» Lass dich nicht ärgern, Aiyuki-chan «, beruhigte Nanooke sie mit einen Lächeln.

» Kenji gehört mir. «

Nanooke nahm das Mädchen schweif wedelnd in die Arme.

» Du bist ja so zuckersüß! Hihihi. «

» Du erdrückst mich! «, grummelte die Vampiren und drückte sich von der Katzenfrau weg um nach Luft zu schnappen.

» Wo fahren wir eigentlich hin? «, fragte Noelani, die anfing sich zu langweilen.

Der Mann räusperte sich.

» Zu der Schlammstadt. «

Sofort verzogen die Frauen das Gesicht.

» Na super! «, stöhnte Penulatal genervt.

» Wann sind wir denn da? «, fragte Aiyuki aufgeregt, die sich nun anscheinend mit der Neuigkeit ablenkte.

» Da vorne rechts, dann könnte ihr sie sehen. «
 

Nach weiteren Minuten des Wartens, wurde die Stadt, oder eher das Dorf, sichtbar. Häuser aus Lehm standen auf Stegen die von Holzpfählen gehalten wurden. Kinder spielten, lachend, auf dem wackeligen Holz mit einem Lumpenball.

Manche Leute angelten, hingen ihre Wäsche auf oder liefen beschäftigt über die morschen Stege, welche knarrend unter ihren Füßen ächzten. Kleine Laternen beleuchteten die Wege.

» Die Kerzen müssen immer von selber ausgehen. Wir dürfen, aufgrund der Schlammgase hier, die Laternen nicht öffnen wenn die Kerze noch brennt, ansonsten würde eine Explosion entstehen «, erklärte der Mann.

Kuro setzte den Stab nochmal zum ausholen an, doch plötzlich gelangte dieser nicht auf den Boden, wie zuvor, sondern sank immer tiefer. Kuro konnte sich gerade noch auf dem Floß halten. Der Stab versank langsam im Schlamm, im letzten Moment erwischte Kuro diesen jedoch noch.

» Glück gehabt. Was zum Henker war das? «, schnaufte Kuro.

» Das war ein Schlammloch. Man muss aufpassen, dass man nicht den Stab in so ein Loch steckt ansonsten fällst du hinein. «

Am anlege Steg standen viele kleine Floße oder Kanus, die im Schlamm vor sich hin moderten. Ein junges Mädchen, in Latzhose und mit großer Mütze, winkte ihnen zu und gebot ihnen zu ihr rüber zu kommen. Das Floß legte an, als das Mädchen sich das Seil schnappte. Dann band sie es mit einem schweren Knoten am Pfeiler fest.

» Guten Tag, Herr Großmut. Es scheint mir als hättet ihr Besuch mitgebracht «, begrüßte sie die Gruppe mit neugieren Blicken.

» Guten Tag Momo, hahaha. Wie geht es dir mein Kind? Ich habe diese Truppe im Schlammkanal aufgegriffen. «

Momos Blick fiel auf dem Mann mit Kapuze und ernstem Gesicht. Nanooke sprang geschickt vom Floß herunter. Noelani zog sich am Steg hoch, gefolgt von Norik, Kuro, Kambei und Kenji, welcher zuvor Aiyuki hoch gehoben hatte. Das Mädchen machte einen einladenden Schwenker mit ihren Arm.

» Willkommen in der Schlammstadt! «



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