Zum Inhalt der Seite

Liebes Tagebuch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jahrmarkt

Liebes Tagebuch,

ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich ihn sah.

Ich werde nie vergessen, wie es dazu kam.

Die Schule war gerade zu Ende und ich lief die Straße zum Markt herunter. Ich war allein, wie immer. Es machte mir nie etwas aus allein nach Hause zu gehn. Es machte mir auch nichts aus allein zu Essen. Ich war oft allein. Das war okay so.

Aber einmal war etwas anders. Ein Jahrmarkt war gerade in der Stadt und kreuzte meinen Weg. Ich mochte noch nie solche lauten Orte. Viele Menschen und lauter Stände. Es war schwer sich darin zu bewegen ohne ständig mit irgendwelchen Leuten in Kontakt zu bekommen. Man wurde ständig belästigt. "Wollen sie nicht mal versuchen? 3 Würfe zum Preis von einem! Super Gewinnchancen! Die besten Süßigkeiten der Welt! Kommt und trinkt!" Lauter Sprüche und Rufe aus allen Ecken. Und ausgerechnet mein Heimweg führte hier durch.

Die durch die Stände entstanden Gänge schienen überall hinzuführen. Dank meinem Orientierungssinn habe ich mich schnell verlaufen.

Da war ich also, inmitten eines Jahrmarktes. Zwischen lauter Menschen und Ständen. Und irgendwo in der dunklen Ecke leuchtete etwas auf. Ich weiß selbst nicht mehr warum, aber ich ging darauf zu. Ein Traumfänger der mit kleinen Perlen bestückt war glitzerte in der Sonne. Ich lächelte ein wenig.

Träume waren für mich nie etwas besonderes. Ich träume nicht oft. Aber ich mag Traumfänger. Sie gefallen mir.

Doch ich hatte nie die Absicht mir einen zu kaufen. Wozu auch? Ich hatte nie Albträume oder ähnliches.

"Kann ich ihnen helfen?" fragte mich eine sanfte männliche Stimme.

"Ah, nein. Danke." nuschelte ich und schaute langsam hoch. Mir war nicht bewusst, dass ich sehr lange vor dem Traumfänger verweilte.

Er lächelte. Sein dunkles Haar betonte seine helle Haut. Aber sonst war er ziemlich durchschnittlich. Nicht besonders groß, trotzdem größer als ich. Sein Lächeln wirkte sehr natürlich im Gegensatz zu dem aufgesetzten Buisness-Lächeln der meisten Verkäufer. Er hatte ein Grübchen, aber nur auf einer Seite. Seine dunklen Augen waren so tief, man hätte sich ohne weiteres darin verlieren können. Wie alt war er? Ich weiß es nicht. Vielleicht 20? Zumindest sah er nicht besonders alt aus.

Wieso erinnere ich mich so gut an ihn? Ganz einfach. Weil er lächelte. Egal wie ungeschickt ich mich anstellte. Er lächelte einfach nur.

"Tut mir Leid, ich habe sie nicht recht verstanden." sagte er. Ich schaute ihn nicht direkt an und wiederholte mich. "Ich brauche keine Hilfe. Danke" sagte ich nun etwas deutlicher. Er nickte "Verstehe."

Ich ging.

Ich wusste nicht warum aber ich dachte oft an diesen Jungen. Und an den Traumfänger der mich dorthin führte. Oft führte mich mein Schulweg durch den Jahrmarkt und wann immer ich an dem Stand vorbeiging lächelte er mich an.

Immer. Er lächelte immer.

Doch dann war der Jahrmarkt fort. Mein Weg wurde nicht länger besetzt. Ich musste nicht länger den Lärm ertragen oder die Menschenmassen. Es war alles wie vorher. Mein Frieden, meine Ruhe. Alles war wie vorher. Und es brach mir das Herz. Ohne es zu wissen, hatte ich sein Lächeln liebgewonnen.

Aber nicht nur das. Ich hatte den ganzen Jahrmarkt lieb gewonnen. Ich kannte ihn. Besser als ich es gewollt hatte. Ich wusste wer die Leute betrogen hatte. Ich wusste wer die besten Süßigkeiten verkaufte. Und nein es war nicht der, der rief er hätte die besten der Welt. Ich kannte die alte Frau die in aller Seelenruhe ihren Tee genoss. Ich kannte die Kinder, die jeden Tag kamen und verzweifelt versuchten den Hauptgewinn beim Dosenwerfen zu gewinnen. Und nun waren sie weg. Hatte ich diesen >Lärm< wirklich gehasst? Waren mir all diese Menschen tatsächlich eine Last. Und hatte ich es wirklich gehasst durch den Jahrmarkt gehen zu müssen? Nein. Ohne es zu merken ging ich sogar langsamer wenn ich ihn erreichte. Und dann, dann war er einfach verschwunden.

"Schnell! Beeil dich Tim! Vielleicht ist er noch da!" ich hörte Schritte. Es waren die Kinder vom Dosenwerfen. "Oh...sie haben schon abgebaut. Jetzt haben wir doch nicht den Hauptgewinn bekommen!" jammerte ein kleines Mädchen. Nach kurzer Zeit entdeckte sie mich. Sie grinste breit. "Du bist bestimmt auch hergekommen, um zu sehn ob sie noch da sind oder? Ich kenn dich! Du bist auch gaaaaaanz oft hier."

Ich schaute sie eine Weile an. >Nein, ich bin nicht hier wegen einem dämlichen Jahrmarkt! Ich bin hier weil ich nach Hause will.< Meine Gedanken waren klar. Aber das war nicht die Wahrheit. Wenn ich dort gewesen wäre, weil es mein Heimweg ist, wäre ich nicht stehn bleiben. Ich hätte nicht gespürt, wie mir die Tränen kamen.

"Ja, ich bin auch hier, weil ich sehen wollte ob der Jahrmarkt noch da ist." Ich versuchte zu lächeln. So wie er es immer tat. Aber ich konnte es nicht.

Das Mädchen schaute mich an. "Mach dir keine Sorgen, nächstes Jahr kommt er bestimmt wieder." sie grinste übers ganze Gesicht. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich erhoffte den Hauptgewinn nächstes Jahr zu bekommen.

Der Junge schaute zu uns herüber und zertte an dem Ärmel des Mädchens. "Lass uns gehn! Wenn der Stand nicht mehr da ist können wir den Hauptgewinn vergessen!" Er schaute zu mir hoch und begann plötzlich in seiner Schultasche zu kramen. "DU!" rief er und zeigte mit dem Finger auf mich. Ich schaute ihn etwas verdutzt an und wischte mir schnell die Träne aus dem Gesicht. "J-ja?" nuschelte ich.

"Hier" er drückte mir einen Traumfänger und einen Zettel in die Hand und lief dann mot dem Mädchen im Schlepptau davon.

Verwirrt stand ich also da. Vor einem leeren Platz mit einem Traumfänger und einem Zettel. Ich brauchte eine Weile um zu realisieren, dass es genau dieser Traumfänger war. Ich war erstaunt und zugleich hatte ich das Gefühl mein Herz würde zerspringen. Ich öffete den zusammengefaltenen Zettel.

"Ich hoffe er gefällt dir. Damit du keine Albträume bekommst!

Denk dran ab und an mal zu Lächeln und trau dich ruhig zu

sagen was du denkst. Sprich doch etwas lauter. Sonst kann

deine süße Stimme gar nicht richtig hören.

Den Traumfänger kannst du nächstes Jahr

bezahlen. Also denk dran vorbei zu kommen! Dann verrat ich dir

auch meinen Namen. :)"

"Idiot. Soll das ein Date sein?!" fragte ich mich selsbt und lächelte.

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. Er wusste es also. Das ich ihn sah. Das ich oft nach ihm Ausschau hielt. Er wusste, dass ich heimlich den Traumfänger begutachtete, wenn er geade woanders war.

Liebes Tagebuch. Auch jetzt wische ich mir eine Träne aus den Augen und warte. Ich warte darauf, dass er wieder kommt. Der Jahrmarkt den ich so liebgewonnen habe und der Junge mit dem Traumfängern. Meiner hängt übrigens über meinem Bett. Ich träume so gut wie nie, aber wenn, dann sind es schöne Träume.

The Red Flower

Liebes Tagebuch,

ich war spazieren, so wie es der Arzt mir es vorgeschrieben hat.

Ich bin krank. Aber das weißt du ja schon.

Und ich frage ich, ob ich überhaupt gesund werde? Nathalie kommt mich kaum noch besuchen. Sie hat jetzt nämlich einen Freund. Also wirklich, das ist noch lange keinen Grund den eigenen, sterbenskranken Bruder zu vergessen!!

Manchmal macht mich das wütend, aber wir sind beide erwachsen. Und wenn man Erwachsen ist hat man keine Zeit mehr. Ich frage mich wohin die ganze Zeit verschwindet...oder sind es wir, denen die Zeit einfach nicht mehr reicht?

Ich war spazieren in meinem hellblauen Hemd und der dunkelblauen Hose. Ich mag die Kleider die sie einem hier geben nicht.

Irgendwann kam ich zu einem Garten voller blauer Blumen. Alle waren sie genau so blau wie ich. Nur eine einzige war anders. ROT. Ihre Farbe war rot.

En hübsches Ding. Sie stach hervor und wurde sofort bemerkt und zur gleichen Zeit wurde sie von den anderen Blumen verachtet. Sie stand ein wenig Abseits der anderen und lächelte zart hinüber.

"Guten Tag mein Herr."

"Guten Tag Frau Blume."

"Sind Sie hier um mich zu bewundern?"

"Ganz recht."

"Dabei bin ich so klein, sehen sie dort drüben."

Mein Blick wanderte zu den blauen, größeren Blumen.

"Meine Geschwister sind viel größer und schöner. Daran haben Sie sicher mehr Freude."

"Ach nein, ich bewundere lieber die kleine, rote Blume."

Sie lächelte. "Ich verstehe." Und so begann ich die rote Blume jeden Tag zu besuchen. Sie ist mir leib geworden. Ich spreche oft mit ihr, darüber was schön und was weniger schön ist. Und darüber dass mein Arzt oft ein besorgtes Gesicht macht.

Liebes Tagebuch,

Nathalie kommt mich kaum noch besuchen und ich habe mich in eine rote Blume verliebt. Ich hab es nicht gewagt sie zu pflücken aus Angst sie würde sterben. Und obwohl ich mir versprach es niemals zu tun habe ich dennoch getan. Jetzt liegt sie neben mir und wir warten zusammen auf den Tod. Liebes Tagebuch, lebe wohl.

The Blue Man

Liebes Tagebuch,

ich bin eine einsame Blume. Ich bin anders als die anderen, deshalb halten sie sich von mir fern. Ich bin kleiner als die anderen, deshalb hänseln sie mich.

Aber die Menschen kommen gerne und schauen mich an. Sie bleiebn aber nicht lange, ich bin zu klein um beachtet zu werden. Lieber schauen sie meinen Geschwistern zu. Sie sind nur etwas größer als ich, aber sie sind alle zusammen und machen auf sie aufmerksam. Ihr Blau erfüllt den gesamten Ort.

Ich kleine rote Blume bin einsam.

Aber einmal traf ich einen seltsamen Menschen. Er trug blaue Blüten, so wie meine Geschiwster. Aber er kam zu mir.

"Guten Tag, mein Herr" begrüßte ich ihn.

"Guten Tag Frau Blume" lächelte er.

"Sind Sie hier um mich zu bewnundern?"

"Ganz recht"

Ein seltsamer Mensch. Ausgerechnet mich wollte er bewundern. Dabei sind meine Geschwister viel schöner!

"Sehen sie dort, meine Geschwister sind viel schöner und größer als ich!"

"Ich bewundere aber lieber die kleine, rote Blume."

Das bereitete mir große Freude. Ich lächelte ihn fröhlich an. Er kam oft, der junge blaue Mann. Er erzählte mir von seiner Schwester und von seinem Arzt. Er lächelte bedrückt.

"Liebes Fräulein Blume, ich denke ich kann sie nicht länger besuchen kommen."

Mein kleines Herz blieb stehen. Mir kamen die Tränen. Noch nie war ich so traurig, noch nie war ene Blume auf der ganzen Welt so traurig!

"Ja, aber warum denn nicht mein Herr?"

"Ich bin schwächlich, ich kann nicht länger bei dir sein. Ich sterbe." Er tätschelte mich wehmütg. "Dann nimm mich mit. Ich sterbe doch auch. Ich bin so klein und zerbrechlich! Ohne dich sterbe ich. Nimm mich mit." Ich weinte fürchterlich bittere Tränen.

Und auch er weinte. Ihm lief eine Träne nach der andern sein schönes Gesicht hinab. "Wenn ich dich pflücke stirbst du!"

"Nun, aber ich sterbe als eine glückliche Blume. Nicht einsam, aber glücklich."

Er nickte und brach mich sanft ab. Er trug mich zu sich, auf sein Bett. Und nun warten wir. Wir warten auf unseren Tod.

Liebes Tagebuch, ich sterbe. Aber ich sterbe glücklich. Ich, die kleine rote Blume und der junge blaue Mann.

Rainy Days

Liebes Tagebuch,
 

ich hasse Regen. Regen geht mir so auf die Nerven. Immer ist man NASS! NASS! NASS! Und nochmal NASS! Einfach widerlich.

Außerdem regnet es immer zum dümmsten Zeitpunkt.

Erst letzte Woche hab ich verschlafen und bin panisch die Treppe runter gerannt mit meinen Notizen in der Hand. Das Wetter schien gut zu sein, also lies ich den Schirm zu Hause. (Bei meiner Eile hätte ich ihn eh zu Haus gelassen.)

Da lief ich also zur Bushaltestelle. Ich dachte das Glück wäre auf meiner Seite, weil der Bus immer noch an seinem Platz stand. So nah! 10m....8m...5m...2m!!!

BAMM! Hätte ich nicht besser laufen können. Irgend so ein Mädchen rennt doch tatsächlich in mich hinein, ich lasse alle Notizen fallen und der Bus? Ja der war weg!

Aber nicht genug fängt es plötzlich an zu regnen! Meine schönen Notizen, alles nass. Da hockt sich das Mädchen zu mir und sammelt eifrig alles ein. Wäre auch zu schön gewesen, wäre die einfach weiter gegangen!

Egal. Sie hilft mir also, entschuldigt sich so um die 20mal und verhaspelt sich dabei bestimmt 15mal.

Ich entgegne verärgert "Ja ja, ist schon gut."

Ich stehe auf und sehe dann zum ersten Mal ihr Gesicht. Sie war wahrscheinlich jünger als ich. Vielleicht 1 oder 2 Jahre. Ziemlich hübsch und ihre langen Haare passten sich perfekt ihrer Kopfform an. "Ah...also..ich...ehmm..." haspelte ich vor mich her. Dumme Sache, bei hübschen Mädchen werd ich immer zum Volltrottel.

Sie lächelte verständnissvoll und ich fühl mich gleihc noch dümmer. Der Regen hatte übrigens noch immer nicht aufgehört.

Also liefen wir beide unter die Bushaltestelle und warteten gemeinsam auf den nächsten Bus.

Ich hatte den Bus verpasst, ich war total durchnässt und meine Notizen konnte ich vergessen. Ich hasse Regen.
 

Dann 3 Tage darauf wollte ich mich mit Freunden treffen. Die bestandene Prüfung feiern und mal wieder was trinken. Lief eigentlich alles super. Spaß mit den Kumpels und das Bier schmeckte super. Meine Laune war zum Abend hin recht heiter. So gegen halb 12 war es dann auch für mich langsam wieder Zeit. Immerhin war es ein Wochentag und ich durfte es mir bei dem Prof. nicht verscherzen. Kaum hatte ich ein Bein vor die Tür gesetzt, fing es an wie aus Eimern zu gießen. Super. Betrunken und wieder total durchnässt.

Ich nahm wegen dem Regen ne Abkürzung, die ich sonst nie benutzte. Aus gutem grund, der Köter dieser alten Dame hatte es ziemlich auf mich abgesehn. Aber bei dem Regen nahm ich es auch gern mit 5 von den Viehchern auf.

ich bin froh, dass es nur einer war. Er hat mir ein schönes Stück meiner Hose abgerissen und ich kam mit einer Schramme davon.

Am nächsten Morgen bekam ich dann einen panischen Anruf.

"Hey bist du in Ordnung?"

"Ja, warum nicht?"

"Gestern war ein Unfall, schlimme Sache. Die gesamte Straße ist immer noch gesperrt! Bis du gestern gar nicht dran vorbei gegangen?"

"Ah, nein. Hab nen anderen Weg nach Haus genommen."

"Hast du ein Glück. Seh dich dann später. Bye."

"Ja...klar. Bye."
 

Uns erst gestern war schon wieder ekelhafter, stürmischer Regen. Diesmal war ich so schlau und hab meine Schirm mit genommen.

Kommt mir soÄn Typ entgegen.

"Na, schicker Schirm. Hast den von Mami bekommen?"

Grinst mich dieser Möchtegern-Gangster doch tatsächlich doof an.

"Nein nein, den hab ich aus'm Rossman.", lächeöl ich ihn gelassen an.

Er schaut mich erst verdutzt an und tut dann so als wäre ermir überlegen, dreht sich zu seinen Kumpels und lacht mal eben übertrieben laut. Ja, wirklich sehr amüsant.

Bei Regen passieren mir die dümmsten Dinge.

Auf halben Weg fiel mir ein, ich hatte etwas zu Haus vergessen. Ging ich also zurück. Hatte ja noch massig Zeit. Seh ich den Typen doch tatsächlich aufm Boden kauern und panisch am Boden etwas suchen.

"Kann ich dir helfen?" fragte ich übertreiben freundlich.

"Ach halt's Maul" keifte er mich an.

"Gut, dann eben nicht."

Da saß der obercoole Typ also auf dem nassen Boden und suchte panisch nach etwas, was wahrscheinlich nicht mal von so großem Wet war.
 

Ich hasse Regen. Bei Regen passieren mir immer nur unliebsame Dinge.

Meine Notizen konnte ich vergessen. Meine Hose ist im Arsch. Erkältet bin ich heute noch und die dumme Grimasse von dem Typen darf ich jeden Morgen sehn, da er jetzt zufällig den selben Weg hat wie ich.

Gut, das Mädchen von der Bushaltestelle treff ich morgen wieder. Wir haben ein Date.

Und wäre ich den normalen Weg gelaufen, wäre ich vielleicht tot oder zumindest schwer verletzt und wäre ich an dem Tag nicht meine Schirm genommen, hätte ich niemals dieses schöne Bild von einem jammerlappen sehn können.

Liebes Tagebuch, ich nehm meine Meinung zurück. Ich liebe den Regen!

Anders sein

Liebes Tagebuch,
 

ich bin anders. Und manchmal weiß ich nicht ob das so gut ist. Zumindest scheint es oft nicht so. Viele Leute meiden mich und sagen gemeine Dinge über mich.

Oft bin ich ein wenig einsam aber so schlimm ist das gar nicht. Wenn ich mich in meine Traumwelt flüchte geht es mir eigentlich ganz gut aber manchmal wünsche ich mir auch wen dem ich davon erzählen kann.
 

"Hey, schaut euch die an!" "Hey, halt dich lieber fern von der, die is echt komisch" "Haha! Hast du die gesehn! Ist ja peinlich!"
 

Inzwischen bin ich ganz gut darin solche Dinge auszublenden. Aber letztendlich weiß ich selber, dass ich sie höre. Es tut eben doch weh wenn man sowas hört.

Aber ich mach mir darüber lieber nicht zu viele Gedanken. Rumheulen bringt ja nichts.

Ich geh nach wie vor mit meinem komischen Aussehen durch die Welt, mit meiner komischen Art und meiner komischen Denkweise. Das ist okay so. Vielleicht finde ich ja trotzdem wen der mit mir diese Eigenschaft teilt. Die Eigenschaft >anders< zu sein. Irgendwie macht mich dieser Gedanke sehr glücklich. Der Gedanke, dass es irgendwo ja doch wen gibt der mir die Hand reicht.
 

Liebes Tagebuch ich halte dich auf dem laufenden. Wenn ich wen finde mit dem ich zusammen >anders sein kann< sage ich dir als erstes bescheid. Also warte auf meinen Eintrag. C: Liebe Grüße, das Mädchen mit den seltsamen Träumen.
 

Autorenkommentar: Ja, das Kapitel war etwas kurz aber ich wollte nur das wesentliche hiermit ausdrücken. Es ist okay anders zu sein, auch wenn es erst ein wenig einsam ist und es vielleicht einfacher wäre einfach so zu sein wie alle anderen auch. Ach ja ich möchte mich für Tippfehler oder verwirrende Ausdrucksweisen entschuldigen. >___< Liebe Grüße -Toto. ♥

Freundschaft 1

Liebes Tagebuch,
 

ich scheiß auf Freundschaft! Wozu brauch ich die überhaupt?!
 

Angefangen hat das alles...ja wann hat das angefangen? Als ich so blöd war mich mit ihnen an zu freunden? Oder als ich anfing ihnen zu vertrauen? Oder erst als sie mich sitzen gelassen haben?!
 

Okay, ich fang von vorne an.

Vor 3 Jahren bin ich in diese Stadt gezogen und war etwas nervös. Ich war noch nie besonders gut darin Freunde zu machen. Und besonders auf die Schule hab ich mich daher auch nicht gefreut.

Aber mein erster Tag verlief besser als erwartet. Es dauerte nicht lange da versammelte sich ein Großteil der Klasse um mich. So wie es halt immer war, wenn jemand neu in die Klasse kommt. Ich hielt mich etwas zurück und antwortete nur mit knappen Sätzen. Schnell verloren sie das Interesse an mir, was ich nicht weiter schlimm fand. In der Pause dann, kam ein schlankes Mädchen mit kurzen, braunen Haaren auf mich zu. Sie lächelte und fragte mich: "Möchtest du mit uns was essen gehn?"

Sie drehte sich zu 2 weiteren Mädchen um, die zu uns herüber winkten.

Ich schaute sie eine Weile an und nickte dann schüchtern.

Von da an nahm alles seinen Lauf. Ich fing an mich ihnen zu öffnen. Anfangs fand ich das alles noch ganz toll. Jeder Tag hatte plötzlich an Farbe gewonnen. Irgendwie, war alles besser. Zumindest hab ich das Gedacht.
 

"Hey, ich kann heute nicht kommen. Ist das okay für dich?"

"Ah, na klar. Ist doch kein Problem."

War es wirklich nicht. Es machte mir nichts aus auch mal ohne sie klar zu kommen. Ich war allein mit ihrer Freundschaft zufrieden. Dachte ich.

"Du willst ins Kino? Ne, tut mir Leid. Hab schon was vor."

"Okay, dann ein ander mal."

War ja nicht so schlimm. Sie hatten sicher was wichtigeres vor.

Mit der Zeit unternahmen wir immer weniger mit einander. Trotzdem hatte ich das Gefühl mit ihnen sehr gut befreundet zu sein.

>Wir sind Freunde. Ich mag sie und sie mögen mich.<
 

Mit der Zeit schien sich die Sache wieder zu entspannen. Ich machte wieder mehr mit ihnen, zwar nicht so viel zu Anfang, aber immerhin. Ich dachte es sei wieder alles wie vorher.

"Hey, du bist doch in Chris verknallt oder?"

"Ehm...ja. Hat dir Marie das erzählt?"

"Hm...ja. Ich find du solltest dich von ihm fernhalten. Er ist nicht dein Typ."

Komisch. Bis zu dem Tag meinte sie eigentlich, er würde gut aussehen und erst durch sie bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Aber Freundschaft war mir wichtiger. Ich hielt mich also von ihm fern.

Kurze Zeit darauf traf ich Chris wieder. "Hey du." er lächelte.

"Hey. Wie geht's so?" fragte ich ihn, als wäre nichts. Ich war immer noch ein wenig in ihn verschossen, aber wollte nicht dass es mir jemand ansah.

"Mir geht's super. Ich warte grad auf Jasmin." er grinste ein wenig vor sich her.

Ich war verwirrt. Warum wartete er auf sie? Sie war es doch, die sagte ich soll mich von ihm fernhalten. Sie war meine Freundin und meinte es sicher nur gut. Also warum?

Kurze Zeit später kam sie breitgrinsend aus dem Raum und umarmte ihn. Sie küsste ihn kurz und lachte. Sie schaute nur kurz zu mir rüber und winkte. Als wäre nichts, als würde sie nicht wissen, wie weh das tat.

Aber Freundschaft war mir wichtiger. Ich lies mir nichts anmerken.

"Ach na ja was soll ich sagen, es ist irgendwie passiert. Mach dir nichts draus."

"Schon okay, ihr passt ja auch super zusammen. So toll fand ich ihn auch nicht."

Ich fing an mir das Lachen auf zu zwängen.
 

"Sie wollte mit mir shoppen gehn. Aber ich hab abgesagt."

"Echt? Wieso denn das?"

"Sie kauft sowieso nur Schwachsinn und ihr Kleidungsstil ist ja wohl lächerlich."

"Haha, wie gemein du bist! Was hast du ihr gesagt?"

"Irgendwas von wegen ich muss zum Arzt."

Wie gemein. Sie sachten ich würde es nicht hören. Aber ich hörte es immer. Ich hab nur nie etwas gesagt. Sie waren meine Freunde, oder?

"Hey~ kannst du mir vielleicht bisschen Geld leihen?" sie lächelte aufgesetzt und ich sah ihr an, dass sie erwartete dass ich ohne zu zögern ihr mehr Geld gebe als sie überhaupt bräuchte.

"Wieso fragst du nicht deinen >ach so tollen< Freund Chris?"

Ich war verärgert. Sehr sogar und ich wollte das sie es merkte.

"Hm...der is pleite. Er ist eh nicht so toll, ich glaub ich mach Schluss." Sie sagte das als wäre es das normalste der Welt. Sie kümmerete sich nicht um mich. Es ging immer nur um sie, was ich dachte oder sagte war egal!

"Bist du bescheuert?! Du schwärmst mir 3 Wochen vor wie super toll er ist?! Dabei weißt du, dass ich ihn mochte! Aber das interessiert dich ja nicht." Ich kochte vor Wut. Mir kamen die Tränen.

"Tut mir Leid? Ich kann ja nichts dafür, dass er lieber mit mir zusammen ist."

Verärgert verließ ich in Tränen aufgelöst den Raum.
 

Sie sind Verräter. Alles Verräter. Sie spielen einem was vor und hintergehen einen dann. Was bin ich für sie? Nichts außer ein Lückenfüller? Jemand mit dem sie die Zeit rum kriegen können, wenn ihnen langweilig ist und den man einfach wegwerfen kann?! Wenn das Freundschaft ist, dann scheiß ich auf Freundschaft!

Freundschaft 2

Autorenkommentar:

Dieses Kapitel ist NICHT aus der Sicht der selben Person wie aus dem vorherigen Kapitel beschrieben oder bezieht sich auch NICHT auf das vorherige. Die Personen sind ebenfalls nicht die selben!

Ich möchte mit diesen 2 Kapieln nur zeigen, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf die verschiedensten Themen gibt und jeder andere Erfahrungen damit macht.
 

Liebes Tagebuch,
 

ich liebe meine Freunde. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich total aufgeschmissen.

Ob es sich nun um alte Freunde oder neue handelt. Ich bin über jeden Tag froh, den ich mit ihnen verbringen darf.

Egal worum es sich handelt, sie sind für mich da. Natürliche entgegene ich ihnen genauso. Wann immer sie mich brauchen, versuche ich mein bestes um ihnen bei zu stehen. Aber Freundschaften zu schaffen ist manchmal gar nicht so einfach, deshalb muss man auch mal aus sich herausgehen und auf einen zu gehen.

Natürliche vertraue ich nicht allen gleich viel. Wie sagt man doch, lieber eine Hand voll guter Freunde als 100 schlechte.

Bei mir ist es wohl 100 liebgewonnene Freunde aber nur eine handvoll unverzichtbare Freunde. Ich bin ein Mensch, der allein nicht weit kommt. Ich bin deshalb sehr dankbar für meine Freunde.
 

Ich kann mit ihnen über alles lachen und wir haben eigentlich immer Spaß.

Auch kleine Streiterein stecken wir weg wie nichts. Okay, ab und zu gibt es auch größere Streitereien und man beginnt, sich auseinander zu leben.

Allerdings halte ich das mit meinen Freunden nicht lange aus. Irgendwann gibt einer...manchmal auch beide...nach und wir fallen uns wieder in die Arme.

Nicht nur die spaßigen Dinge des Lebens kann ich mit ihnen teilen, auch meine Verluste, meine Trauer und manchmal auch meine Einsamkeit werden von ihnen wahrgenommen und verstanden. Sie akzeptieren mich wie ich bin und das macht mich froh. Ich will mich nicht verstellen müssen für meine Freunde.

Denn erst wenn sie mich nehmen wie ich bin, kann ich ehrlich und stolz sagen:

"HEY! Das sind meine Freunde! Sie sind nicht perfekt aber ich würde sie um nichts in der Welt eintauschen!"

Liebes Tagebuch, ich denke jeder hat gute Freunde verdient. Freunde die einen so nehmen wie man ist. Ohne Freunde macht das Leben nur halb so viel Spaß. C:

Traumwelt

Liebes Tagebuch,
 

heute stelle ich dir meine Traumwelt vor.
 

In meiner Traumwelt ist das Leben so viel einfacher. In meiner Traumwelt ist jeder und alles furchtbar nett zu mir. Niemand lügt, niemand klaut, niemand verletzt. Einfach perfekt.

In meiner Traumwelt ist es furchtbar schön. Die Menschen, alle Wesen, die Umgebung. Alles so schön. Jeder ist perfekt.

In meiner Traumwelt, da möcht ich bleiben. Hier kennt man mich, hier liebt man mich, hier bin ich willkommen. Das ist meine Traumwelt. Meine Welt in der Wünsche wahr werden. In meiner Welt, wo Wunder realität sind.

Meine furchtbar perfekte Welt.
 

Eines Morgens stehe ich auf. Ein wunderbarer Tag, wie jeder Tag.

Ein schöner blauer Himmel und leichte, flauschige Wolken. Vögel fliegen um die wette und zwitschern vor sich her.

Die Menschen sind fröhlich und jeder lächelt mir zu. Mir geht es gut, wie immer.

Wie furchtbar liebenswert meine Welt doch ist.

Das Frühstück ist furchtbar lecker und ich freu mich auf einen Tag mit neuen, netten Menschen.
 

"Guten Morgen, ist das nicht ein wundervoller Tag?"

"Ja das ist es."

"Hallo, wie perfekt das Wetter doch ist!"

"Da haben sie ganz recht. Sehr schönes Wetter."

"Du schaust heute wieder mal sehr schön aus."

"Danke, du schaust auch wie immer wunderbar aus."

"Ein wundervoller Tag. Wie jeder Tag in dieser furchtbar wundervollen Welt!"

"Ja ein wundervoller Tag. Ein Tag, wie jeder Tag."
 

Ich gehe also diese wunderbare Straße entlang. An den wunderschönen Häusern vorbei. Grüße die perfekten, freundlichen Menschen. Schaue den liebenswerten Tieren zu. Lache mit den immer glücklichen Kindern.

Und meine furchtbare, furchtbare Wunderwelt fängt an zu zerbröseln.

Die Häuser zerfallen, die Menschen verlieren ihre Gesichter.

Mir wird klar, meine Welt ist perfekt. Sie ist angsteinflößend perfekt. ZU perfekt.

Sie zerfällt.

Diese Welt ist furchtbar, aber das habe ich ja schon gesagt, nicht wahr?

Sie ist furchtbar.
 

Ich muss zugeben, diese Welt ist nicht echt. Diese Welt spielt Theater. Sie ist nicht echt. Sie versteckt sich hinter einer Maske.

Meine Maske ist zerbrochen.
 

Anstatt in einer Traumwelt zu leben, sollte ich vielleicht doch in der echten Welt leben. Ich erschaffe mir meine echte Traumwelt. Sie ist nicht perfekt aber ich bin glücklich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Risa
2011-08-18T13:11:30+00:00 18.08.2011 15:11
T^T TOTO meine Schnuggelmausi!!!!
Das ist soooo schön! du hast ja die Tränen in meinen Augen gesehen, als ich gelesen habe! ganz ganz ganz ganz gaaaaaaaanz ganz großes Lob!!! ^3^
Von: haki-pata
2011-07-18T19:32:21+00:00 18.07.2011 21:32
Perfektion funktioniert nicht bei Menschen.
Kurz. Aufschlussreich.
Und jede Menge hinein zu interpretieren...
Von: haki-pata
2011-07-12T17:19:51+00:00 12.07.2011 19:19
Und irgendwie...
Vergangenheit lässt grüßen.
Von: haki-pata
2011-07-12T17:18:27+00:00 12.07.2011 19:18
Kurz, aber prägnant.
Von: haki-pata
2011-07-09T07:14:24+00:00 09.07.2011 09:14
Beeindruckend.
Von: haki-pata
2011-07-09T07:10:03+00:00 09.07.2011 09:10
Berührend.
Von: haki-pata
2011-07-09T07:08:55+00:00 09.07.2011 09:08
Beängstigend.
Von: haki-pata
2011-07-09T07:07:38+00:00 09.07.2011 09:07
Oh... Das war ein bissi knapp, hm?
Es gefällt mir sehr.
Von: haki-pata
2011-07-09T07:06:45+00:00 09.07.2011 09:06
Schön.


Zurück