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Appearances.

ZoNa
von

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Danksagungen

„Dankeschön, Sanji-kun.“
 

Entsetzt versteifte sich der Körper des Schwertkämpfers und nach Luft ringend erwachte er aus seinem Schläfchen an Deck, während sich seine Augen schlagartig auf Tellergröße weiteten.
 

Das war der Untergang!
 

Panisch beobachtete er, wie die Navigatorin der Strohhutbande zur Untermalung ihrer zuckersüß gezwitscherten Worte einen Handkuss in die Richtung des Kochs hauchte und damit den Vertrag für die Hölle auf Erden persönlich unterschrieb.

Wieso musste sie dem Blonden auch so überaus freundlich danken? Er hatte ihr doch lediglich einen erfrischenden Cocktail zubereitet…
 

Jedenfalls hatte sie damit die unglaubliche Illusion eines Heiratsantrages in den Kopf des Smutjes gesetzt, der nun kaum noch zu halten und bändigen war. Laut säuselnd und seine tiefe Liebe begründend umschwirrte er, angefeuert von der Chaostruppe Ruffy-Brook-Lysop das komplette Deck der Thousand Sunny geschlagene zwanzig Minuten wie der größte, wahnwitzigste und erbärmlichste Trottel der Welt und strapazierte somit die Nerven des Schwertkämpfers auf enormste Art und Weise. Der Blonde hatte in seinen Augen keinen Anstand, keine Würde und vor allem absolut gar nichts in der Hose. Sprich: Alles, was der Koch zu verlieren hatte, war schon längst weg!
 

Als schließlich sogar das Nasenbluten einsetzte und keiner der anwesenden Personen in der Lage war, Sanji zu beruhigen, verlor Nami schließlich ihre Gelassenheit sowie Geduld und ließ etliche, todbringende Kopfnüsse hageln. Ein völlig aufgelöster und panischer Chopper wuselte daraufhin quer über das ganze Deck, während Franky den schwerwiegenden Fehler machte und die Navigatorin als brutales Monster bezeichnete, was eine verheerende Kettenreaktion auslöste.

Zischende Worte, knallharte Beleidigungen, hitziges Ausdrücke und viel, viel, viel Geschrei und Gekreische drangen somit ungehindert in die empfindliche Ohrmuschel des Grünhaarigen, der sein übliches Schläfchen nun wohl endgültig knicken konnte. Seine schöne, erholsame und regelrecht verdiente Ruhe war dahin…
 

Bösartig brummend und belanglose Verfluchungen vor sich hermurmelnd erhob er sich aus seiner gewöhnlichen Schlafposition und machte es sich zur Aufgabe, einen imaginären Stein mit einem saftigen Tritt über Bord zu kicken. Vielleicht hätte er weniger Schwung holen sollen, denn im Nachhinein konnte er zwar nicht mehr genau erklären, wie es passierte, aber Fakt war, dass er plötzlich auf seinem schmerzenden Hosenboden saß.

War ja klar. An so einem Tag konnte man ja nur auf die Fresse fliegen…
 

Ein einziges, kleines, verlogenes, hinterhältiges, falsches Dankeschön der orangehaarigen Hexe hatte demnach seine gute Laune in den Keller befördert, bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblicken konnte. Um den Tag daher halbwegs akzeptabel überstehen zu können, entschied er, seinen Frust mit viel, viel Alkohol zu ertränken und seine angespannten Nerven zu betäuben. Seufzend betrat er daher die Küche, schnappte sich die letzten beiden Flaschen Sake aus der Anrichte und leerte die Erste noch auf dem Weg zum Küchentisch. Gerade als er die zweite und damit letzte Flasche Sake regelrecht vernichten wollte, wurde die Küchentür beinahe aus den Angeln gedroschen und eine angespannte Crew betrat den Raum. Wenn sie ihm nun auch noch das Mittagessen versauten, dann würde er ihnen allesamt wortwörtlich das Maul stopfen!
 

[…]
 

Während des Essens wurde ein altbekanntes Thema an den Tag gelegt: Die Colareserven gingen zur Neige, ebenso der Alkohol- und Fleischvorrat. Um einer überflüssigen Diskussion zu entgehen, wandte sich die Orangehaarige an den Kapitän, um ein schnelles Urteil in Sachen Landgang einzufordern. Bemüht öffnete Ruffy seinen überaus vollen Mund, um seiner Navigatorin eine fachmännisch zu Recht gelegte Antwort zu liefern. Doch statt belangloser Worte entsandten seine Lippen lediglich den Knochen eines Hühnchens und dutzende Reiskörner, die nun das halbe Shirt der Orangehaarigen bedeckten. Wutentbrannt bedankte sich die junge Frau, ehe sie erneut gnadenlos ihre Fäuste erhob, was Zorro ein lautes und tiefes Seufzen entlockte.

„Und da sprach Kapitän Niveau: Wir sinken!“
 

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Die wiederholte Schlägerei am Esstisch hatte einen weiteren tiefen Abfall von Zorros Selbstbeherrschung gefordert. Schuld an allem war dieses verflixte Wort der Hexe, das er abgrundtief hasste. Für jede noch so klitzekleine Kleinigkeit musste sie jedem gottfremden Wesen danken, während er darunter zu leiden hatte.

„Wie war der bisherige Tag, Herr Schwertkämpfer?“, fragte Robin nett lächelnd und riss ihn somit aus seinen Gedanken, die sich hauptsächlich um die Worte Amok, Aggression und Tobsuchtsanfall drehten. Mit der gewissen Portion Ironie knallte er der Archäologin seine Antwort regelrecht brutal vor die Füße.

„Nun ja. Er fing schlecht an, wurde schlimmer und über das Ende schweige ich lieber, aber ansonsten: Toll!“
 

[…]
 

Um ihre Vorräte aufzufüllen waren sie also an einer kleinen, unscheinbaren Insel vor Anker gegangen. Doch die eigentlich geplante Verschnaufpause und Ganzkörperentspannung blieb natürlich aus. Das Schicksal, oder der gemeine Zufall meinte es nicht gut mit ihnen…

Eine unscheinbare Piratenbande hatte es doch trotz aller Selbstzerstörungsaktionen und Nichtskönnerei geschafft, den Herzog der Stadt in ihre Fittiche zu nehmen, die Frauen als persönliche Sklaven zu halten und etliche Häuser abzufackeln.

Da Kapitän Ruffy jedoch ungeheuer gutmütig und großzügig veranlagt war, startete die Strohhutbande eine allgemeine Rettungsaktion, die aufgrund der nicht vorhandenen Fähigkeiten der Verbrecher lediglich eine geschlagene halbe Stunde dauerte. Nami hatte sich daran aus zwei speziellen Gründen herzlich wenig beteiligt.

Erstens gehörten die Häuser, diese dreckigen, unhygienischen und abscheulichen Buden zu Recht abgefackelt!

Und zweitens war unter den befreiten Frauen ein Mädchen namens Natsumi, die sich dreist regelrecht an den Hals ihres grünhaarigen Retters geworfen hatte, was der Orangehaarigen aus nicht relevanten Gründen überhaupt gar nicht in das Konzept passte. Während Sanji der jungen Frau in typischer Manier den Titel ‚holde Maid’ zuschrieb, hatte die Navigatorin daher nur eine einzige Bezeichnung für Jene übrig: Blödes, arrogantes, verlogenes und hinterhältiges Miststück!

Natsumi bemerkte die Todesblicke, die auf sie abgefeuert wurden, und warf daher einen äußerst bösen und verachtenden Blick in Namis Richtung, als Zorro außer Reichweite war. Und da die Navigatorin keinen Bock hatte, einer dahergelaufenen Dorfente den Eintritt kampflos in ihr Revier zu gewähren, stellte sie ihre Absichten sogleich auf die höflichste Art und Weise dar:

„Komm mir in die Quere und meine Faust spielt Zahnfee!“
 

[…]
 

Immerhin hatte der Herzog der Stadt freundlicherweise beschlossen, seinen Dank in Form eines Festballs auszudrücken, was für die Bürger der Stadt so viel hieß wie: Typisch altmodische Tänze, feierliches Buffet und edle Weine bei gemütlichem Zusammensein.

Für die Strohhutbande hieß es vielmehr: All-you-can-eat, free Drinks à la Happy Hour und Party bis zum Umfallen.

Der einzige Unterschied zu einer normalen Strohhutparty bestand darin, dass sie allesamt im Anzug/Abendkleid erscheinen mussten. Zorro wollte sich strikt dagegen wehren, bekam daraufhin jedoch eine ungeheuer bestialische Drohung der Hexe an den Kopf geworfen, sodass er es lediglich mit einem Wortgefecht versuchte:
 

„Ach, willst du dir jetzt auch noch meine Würde unter den Nagel reißen, um sie in deinen Trophäenschrank zu stellen?“, fragte er missmutig mit einem Hauch an Sarkasmus in seiner tiefen Stimme. Für einen kurzen Moment, in dem es den Anschein erweckte, als wüsste die Hexe darauf keine Antwort, genoss er die ungeheuren Weiten seines Stolzes und das pure Glücksgefühl der Zufriedenheit. Doch wieder einmal wurde mit einer schlagfertigen Antwort so gnadenlos auf ihn eingedroschen, dass ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisten.

„Nööö, kein Platz mehr. Da stehen bereits deine Eier.“, meinte sie lächelnd, stemmte dabei die Hände in die Hüften und stolzierte hocherhobenen Hauptes davon. Dass Frauen immer das letzte Wort haben, beruht hauptsächlich darauf, dass den Männern nichts mehr einfällt…
 

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Eine halbe Stunde später stellte sich heraus, dass mit Ausnahme von Sanji und Brook kein männliches Wesen an Bord dazu in der Lage schien, eine Krawatte ordnungsgemäß zu binden. Während Franky die Seine nun als neumodernen Gürtel benutzte, brachte Lysop damit hingegen sein lockiges Haar in Form. Chopper schien kurz vor dem Erstickungstod zu stehen und die Dinger an Ruffys und Zorros Hals hatten seltsamerweise die Form eines Katzenknäuels. Kaum zu glauben, dass dieser erbärmliche Haufen an Piraten weit und breit gefürchtet war…
 

Robin, die genau wie Nami ein kurzes, enganliegendes, schwarzes Kleid trug, entfernte kichernd die geschätzten fünfzig Knoten aus der Krawatte des Kapitäns, während die Orangehaarige zielstrebig auf den Schwertkämpfer zustapfte, der sich gelangweilt an ein leeres Fass lehnte.

„Damit sehe ich aus wie ein Vollidiot!“, stellte er mit bitterer Stimme fest und beobachte die Navigatorin bei ihrer Entwirrungsarbeit.

„Och, willst du noch etwas Nagellack auftragen, Moosbirne?“, spottete Sanji grinsend und wich geschickt dem Fass aus, das ihm prompt entgegengeflogen kam.

„WER HAT HIER BITTE DAS ROSA HEMD AN, GIFTMISCHER?“, kam sogleich die brüllende Antwort des Grünhaarigen, der nur mit Mühe und Not von Nami in Zaum gehalten werden konnte. Wie ein quengelndes, strampelndes Kind versuchte er mit zornesrotem Kopf ihrem eisernen Griff zu entkommen, um den Blonden hochkantig über die Reling zu werfen und damit sein eigenes, inneres Verlangen zu befriedigen. Da er seine Aufmerksamkeit auf den Koch beschränkte, der ihm nun auch noch provozierend den Vogel zeigte, bemerkte er die nichts Gutes verheißende Ader an Namis Stirn erst, als ihn eine Faust so hart im Magen traf, dass sich sein Inneres so heftig umstülpte, als hätte eine Kanone eingeschlagen. Für einen kurzen Moment überlegte er tatsächlich, seinen Mageninhalt direkt in ihr zufrieden wirkendes Gesicht zu entleeren, entschied jedoch, dass dieser kurze Moment der Überlegenheit und Schadenfreude die blutige Schlägerei im Nachhinein nicht Wert wäre. Daher beließ er es lediglich bei einem empörten Schnauben und einem grimmigen Blick. Trotzdem versuchte er aufgrund der unbehaglichen Nähe zu der Orangehaarigen ständig unbemerkt das Weite zu suchen, was der jungen Frau das Binden der Krawatte deutlich erschwerte, bis ihr letztlich wieder einmal der Kragen platzte.

„Wenn du mein Mann wärst, dann würde ich dir Gift geben!“, kreischte sie lautstark und schnürte letztlich seine Krawatte bestrafend eng, sodass ihm kurz die Luft wegblieb.

„Wenn du meine Frau wärst, dann würde ich es sogar nehmen!“, brüllte er daraufhin zurück und entfernte sich schnellstmöglich von ihr, um seine Aggression zu zügeln, ehe er komplett die Nerven verlor.

Früh aufstehen war eben doch der erste Schritt in die falsche Richtung!
 

[…]
 

Mit leuchtenden Augen betrat die beeindruckte Mannschaft den festlich geschmückten Ballsaal. Augenblicklich trennte sich die fröhlich und vergnügt wirkende Menschenmenge, um einen Durchgang für ihre Retter zu schaffen. Während sie von allen Seiten bejubelt wurden, richtete sich das Augenmerk der Strohhutbande auf eine auffallende Person, die ihnen freudestrahlend entgegentaumelte. Verdutzte und perplexe Blicke wurden ausgetauscht, als sie die Person schließlich identifizieren konnten.

Natsumi.

Wütend ballte die Orangehaarige die Fäuste und biss die Zähne zusammen, um allen Anwesenden den Megatobsuchtsanfall zu ersparen. Denn anscheinend hatte es das junge Dorfmädchen für notwendig befunden, ihre Haare zu färben. Grün!

Übertrieben lächelnd machte sie vor dem Schwertkämpfer Halt und blickte mit erwartungsvoll leuchtenden Augen zu ihm hoch, was Nami leicht schmunzeln ließ. Falls die kleine Dorfente nun auf ein Kompliment wartete, dann war sie bei Zorro definitiv an der falschen Adresse. Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf ihre Züge, als eine angewiderte Grimasse auf den Gesichtszügen des Grünhaarigen Platz nahm und er kurzerhand das Weite suchte. Mit überheblicher Miene und selbstgefälligem Grinsen starrte Nami auf die verzweifelte, junge Frau herab, ehe sie dem Schwertkämpfer folgte. Ruffy sorgte sogleich für den nächsten Eklat.

„Was wächst da für ein Gemüse auf deinem Kopf?“, fragte er ungläubig und erntete dafür einen heftigen Tritt gegen den Hinterkopf. Sanji entschuldigte sich bei Natsumi aufrichtig für das unsensible Verhalten seines Kapitäns, säuselte und umschwirrte sie dabei jedoch ungewöhnlich wenig. Bei genauerem Hinsehen konnte man sogar erkennen, wie er kurzzeitig erschauderte, als er den Blick auf der grünen Haarfarbe ruhen ließ. Anscheinend hatte er wohl tief im Inneren das Gefühl, mit Zorro zu flirten…
 

Besagter Grünhaariger hatte es zu Namis Erstaunen tatsächlich geschafft, die gegenüberliegende Bar zu finden, ohne sich zuvor auf dem Tanzparkett zu verirren. Das war definitiv die Überraschung des Tages!

Seufzend gesellte sie sich zu ihm, nur um mit seltsamem Schweigen konfrontiert zu werden. Bevor sie die Stille jedoch selbst brechen konnte, kam ein betrunkener Bürger auf sie zugetorkelt und musterte sie mit lüsternen Augen von der Zehe bis zur Oberweite.
 

„Du siehst verdammt heiß aus, Schätzchen. Wie wäre es mit einem Privattanz?“
 

Gedanklich musste Zorro dem Kerl zwar zustimmen, jedoch war er überaus froh, die Worte nicht selbst ausgesprochen zu haben, da der arme Kerl innerhalb einer Millisekunde blutend und völlig bewusstlos geschlagen auf dem Parkettboden lag.

Tja. Der Betrunkene sagt, was der Nüchterne denkt. Mürrisch bestellte er sich ein paar Flaschen Wein und leerte die ersten auf einen Zug. Neugierig wurde er unbemerkt von der Navigatorin beobachtet, der sein seltsames Verhalten bereits ins Auge gestochen war. Klar war er ein geübter Trinker, aber drei Weinflaschen ohne absetzen in den Rachen zu schütten schien sogar für ihn sonderbar.
 

Wieder wollte sie das Schweigen brechen und wieder kam ihr jemand zuvor. Der Herzog griff kurzerhand nach ihrer Hand und küsste diese.

„Miss, sie sehen überaus reizend aus.“, meinte jener ernst. Seine Schmeicheleien entlockten ihr ein kleines Kichern, ehe sie sich aufrichtig bei ihm bedankte.

Abrupt und blitzschnell erhob sich Zorro neben ihr und verließ schnellstmöglich den Raum. Wenn sie bisher noch nicht verwirrt war, dann war sie es jetzt!

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen riss sie sich vom Herzog der Stadt los und folgte dem grünen Schopf nach draußen.
 

Schon von Weitem konnte sie ihn unter den Kirschblüten erkennen. Die Ärmel seines Hemds hatte er kurzerhand bis zu den Ellenbogen zurückgekrempelt, da der Sake von vor wenigen Stunden und der gerade getrunkene Wein bereits für ein warmes Gefühl in seinem Inneren sorgten. Aus dem gleichen Grund hatte er sein weißes Hemd womöglich auch geöffnet. Oder der Mann hatte lediglich den ungeheuren Drang, seinen Körper allgegenwärtig zu präsentieren und andere damit in den Wahnsinn zu treiben. Die störende Krawatte hing nun locker um seinen Hals und der Alkohol hatte deutlich Farbe auf seine Wangen gehaucht.

Mit geöffnetem Mund beobachtete sie ihn beim Trinken einer mitgebrachten Flasche Wein und verfolgte dabei vor allem die deutliche Kontraktion seines Bizepses.
 

Gott, der Kerl war so verdammt…heiß!
 

Völlig auf die Anatomie seines Körpers fixiert, verfing sich der Absatz ihrer hochhackigen Schuhe in einer Wurzel, sodass sie die Balance verlor und kreischend auf den harten, dreckigen Boden zusteuerte, dabei den schäbigen Ort mit all seinen Vollidioten und Wurzeln verfluchend. Doch wie üblich reagierte ihr grünhaariger Kamerad übermenschlich schnell und schlang im letzten Moment rettend die Arme um sie, um ihr den harten Aufprall zu ersparen. Schmunzelnd ließ sie sich von seinen muskulösen Armen auf die Beine ziehen, ehe sie ihm ein liebliches und ehrliches Lächeln schenkte. Doch der intensive Blick des Schwertkämpfers ließ sie stutzen. Verwirrt studierte sie sein erwartungsvolles Gesicht, bis er sich laut seufzend von ihr abwandte und einen weiteren großen Schluck Wein aus seiner Flasche nahm. Die Navigatorin war sich indes sicher, kurzzeitig das Aufflackern von Enttäuschung auf seinen Gesichtszügen erkannt zu haben.
 

„Kein einziges, klitzekleines Dankeschön, hmm?“, kam es letztlich leise und betrübt von ihm, was sie innerlich zutiefst verwunderte. War das eventuell der Grund für seine schlechte Laune? Ging es ihm nur um ein einziges, kleines Wort? Fühlte er sich letztlich einfach nur furchtbar gekränkt? Der Alkohol hatte wohl seine Zunge gelockert…

„Ich rette dir ja bloß gefühlte dreitausendsiebenhundertachtundzwanzig beschissene Male am Tag den Arsch…“, murmelte er weiter und entfachte mit diesen Worten tatsächlich ein schlechtes Gewissen im Magen der Orangehaarigen. Tatsache war nämlich, dass sie sich tatsächlich nie für seine Taten bedankte…

Entschlossen riss sie ihn am Arm herum, um Blickkontakt aufzubauen. Wieder erkannte sie kurzzeitig das Gefühl der Verletzlichkeit in seinen Augen, ehe sie ihm mit ernster Stimme eine ehrliche Antwort lieferte.

„Ich finde, dass dieses kleine Wort gar nicht ausdrücken kann, wie ungeheuer dankbar ich dir allezeit bin. Es tut mir Leid, wenn ich dich mit meinem Schweigen verletzt habe.“

Brummend wandte er sich ab und nuckelte weiter an seiner Flasche Wein. Anscheinend stellten ihn die Worte noch nicht zufrieden…
 

„Ich finde, mein Held hat eine Entschädigung verdient.“, flüsterte sie verführerisch. Verwirrt hob er den Kopf und studierte aufmerksam ihre Gesichtszüge, um den Fehler im Bilde zu erkennen. Eine Entschädigung? Sie würde ihm doch niemals einen Teil der Schulden erlassen, oder? Überrascht riss er den Mund auf und ein zarter Roséfarbton erschien auf seinen Wangen, als sie ihn an beiden Enden der Krawatte zu sich zog. Sein innerer Defensiv-Mechanismus bläute ihm lautstark ein, dass er schnellstmöglich das Weite suchen sollte, um einer weiteren Schuldenfalle zu entkommen. Doch seltsamerweise konnte er trotz seiner vielen Muskeln nicht die nötige Stärke und Kraft aufbringen, um sich ihrem Bann zu entziehen. Verwirrt ließ er seinen Blick auf ihren leicht geröteten Wangen ruhen und erblickte dabei kleine, feine Sommersprossen, an die er sich nach all den Jahren nicht im Geringsten erinnern konnte. Mittlerweile konnte er auch nicht mehr sagen, wer sich wem näherte. Er stellte lediglich fest, dass er plötzlich jede einzelne Wimper hätte zählen können und dass er sich in ihren braunen Augen verlor, als würde er in Fässern voll purer Schokolade ertrinken.
 

Schließlich entwich ihm ein unmännliches Würggeräusch, das wohl halb Überraschung, halb Freude darstellen sollte, als Nami seinen Mund mit ihren Lippen wahrhaftig in einen Crash verwickelte. Trotz der unglaublich klingenden Tatsache, dass er doch tatsächlich mit der kreischende Hexe rumknutschte, schloss er automatisch seine Augen und lieferte ihr ein Beifallstimmendes Knurren. Nach und nach passte er sich ihrem Rhythmus an, verfiel in den gleichen Takt, bis ein kleines, verlangendes Stöhnen in ihrem Rachen entstand. Er nutzte die Gelegenheit und vertiefte den Kuss, brachte ihre Zungenspitzen miteinander in Kontakt. Seine Hände zitterten unkontrollierbar, bis er die Weinflasche rigoros fallen ließ und die Orangehaarige an der Taille zu sich zog, sodass kein Blatt Papier mehr zwischen die beiden Körper gepasst hätte. Sämtliche Proteste in seinem Hinterkopf geflissentlich ignorierend, ließ er sich von ihr auf die Unterlippe beißen, was zur Folge hatte, dass er in einen unheimlichen Strudel purer Leidenschaft abdriftete.

Gott, die Frau hatte wirklich Ahnung vom richtigen Danken…
 

Verlegen lächelnd löste sie sich von ihm und stellte verzückt fest, wie sich sein Griff um ihre Taille augenblicklich verhärtete. Ebenso wie sie war er vollkommen außer Atem, was ihn jedoch scheinbar nicht daran hinderte, sie erneut zu küssen. Grinsend löste sie sich abermals von seinen betörenden Lippen und drückte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund, um seine volle Aufmerksamkeit und Konzentration zu gewinnen. Er hingegen war stark damit beschäftigt, sich davon abzuhalten, an ihrem Finger zu saugen…
 

„Wenn du den restlichen Abend brav den Gentleman spielst, dann darfst du mich später in meiner Kajüte besuchen. Da bedanke ich mich eventuell ausführlicher.“, schnurrte die Navigatorin leise und wandte sich aus seinem starken Armen hervor. Eleganten Schrittes näherte sie sich der Eichenpforte und zwinkerte keck über die Schulter, als sie bemerkte, dass er ihr nicht folgte. Mit Mühe und Not schaffte er es, diese Information zu verdauen, ehe ein wolfshungriger Blick sowie ein anzügliches Grinsen auf seiner Miene erschien. Blitzschnell hatte er zu ihr aufgeholt.

„Nach ihnen, Milady.“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr, ehe er ihr filigran und äußerst gentlemanlike die Tür aufhielt, was Nami ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
 

„Deine schlechte Orientierung macht mir allerdings wirklich Sorgen. Vielleicht sollte ich dir eine Landkarte für meine erogenen Zonen anfertigen.“, flüsterte sie kichernd.

Zorro, der knallrot im Gesicht war, hatte nur ein einziges Wort dafür übrig:

„Oi!“
 


 

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Wollte schon lange mal einen One-Shot schreiben :)

Wie gefällt er euch so?

Irgendwie bin ich damit zufrieden…

Ich werde hier öfter was hochladen…Drabbels, One-Shots…alles! :D

Liebe Grüße <3

Doggy

Es gab Tage, an denen man am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde. Tage, die prinzipiell beschissen waren. Hundstage.

Tage, die durch das fatale Einwirken anderer nervtötender Personen so fürchterlich unerträglich wurden, dass man nur noch laut darüber fluchen konnte.
 

Da waren selbst der blaue Himmel und der strahlende Sonnenschein, der das Meer zum Glitzern brachte, wertlos.

Denn als Zorro sich an diesem Morgen erneut, wie die letzten sieben Tage zuvor, weit über die Reling lehnte, um sein reflektiertes Spiegelbild im ruhigen Wasser zu betrachten, da wusste er, dass das definitiv ein verfluchter scheiß Tag war.

Ein frustriertes Stöhnen fand den Weg über seine Lippen, als er sich der vernichtenden Tatsache bewusst wurde:
 

Er, Lorenor Zorro, gefürchteter Schwertkämpfer der Strohhutbande, war verflucht.
 

Genau deswegen verfluchte er wiederholt alle Flüche dieser Welt; besondere Dinge, die man mit einem Fluch versehen musste und letztlich jene Menschen, die eben diese sonderbaren Dinge mit verdammten Flüchen verfluchten!

Und darüber hinaus (!!!) verfluchte er die ungeheure Begierde nach Geld, die der orangehaarigen Hexe wohl bereits in die Wiege gelegt worden war. Denn würde jene hinterhältige Ziege nicht dieses ungeheure Verlangen nach Berry-Scheinen, Diamanten und Schmuck besitzen, dann wäre sie niemals auf die Idee gekommen, an einer unbewohnten, gottfremden und verflucht wirkenden Insel anzulegen, auf der sich mutmaßlich, mit einer geringen Wahrscheinlichkeit ein Schatz befinden sollte.
 

Des Weiteren hätte sie ihm, Lorenor Zorro und seiner ohnehin armen, geschundenen Persönlichkeit niemals irgendwelche Schulden aufgebrummt und ihn damit bis gottweißwann erpresst. Daraus ließ sich dann logischerweise ableiten, dass man ihn somit niemals dazu gezwungen hätte, ihren leibeigenen Bodyguard für das Abenteuer ‚Such-den-Schatz’ auf dieser Insel zu spielen.
 

Aber die Welt war verdammt hart und ungerecht.

Und Nami besaß dieses Verlangen nach Geld leider…

Und genau deswegen wurde er gegen seinen Willen dazu gezwungen, das nervtötende, orangehaarige Weib durch den Urwald und die finstere Höhle zu begleiten. Als sie schließlich tatsächlich auf eine alte Truhe gestoßen waren und Namis Augen wortwörtlich zu strahlen begannen, wusste er haargenau, dass es kein zurück mehr gab. Niemand konnte sie nun noch aufhalten. Schon gar nicht das Dutzend Warnschilder, auf denen man den Dieben mit einem schlimmen Fluch drohte…
 

Doch weil sie an diesem Tag eine frische Maniküre hinter sich hatte, war es nun seine Aufgabe, das Schloss für sie zu knacken, um ihr den Tag mit einem goldigen Anblick zu versüßen. Da seine Widerworte sofort mit einigen knallharten Tritten bestraft wurden, ließ er letztlich mürrisch seine Schwerter tanzen, bis sich die Truhe öffnen ließ.
 

Und schon im nächsten Moment wusste er, dass er ziemlich tief in der Scheiße steckte.
 

Die kleinste Berührung reichte aus, um ihn in die Knie zu zwingen. Wortwörtlich…

Vor sieben Tagen hatte es angefangen. Seither fühlte er sich hundsmiserabel.

Wenn es ein normaler 0815-Fluch wäre, wäre er womöglich noch zufrieden gewesen. Aber wieso musste es ein ausgerechnet Fluch sein, der sich so furchtbar erniedrigend und demütigend auf seine Persönlichkeit auswirkte?
 

Genau diese Gedanken huschten auch heute wieder durch seinen Kopf, als er sein Spiegelbild im Meer betrachtete. Seine Ohren waren flauschig, groß, spitz und mit dichtem, braunem Fell überzogen. Darüber hinaus war da noch sein fürchterlicher Schwanz. Kein…gewöhnlicher Schwanz, sondern der buschige, ebenso mit braunem Fell überzogene Schwanz, der sich aus seinem Steißbein gebildet hatte.

Um es kurz zu machen: Er war zum Hund geworden!
 

Die Crew hatte wie erwartet mit schallendem Gelächter reagiert, allen voran Sanji, der sich stundenlang nicht mehr einkriegen konnte. Da half auch kein Dackelblick...
 

Zwar hatte er sein „normales“ Aussehen weitestgehend behalten, jedoch hatte er nun trotzdem auf vier Beinen zu laufen. Auch auf seine Eigenschaften und Charakterzüge schien der Fluch seinen Einfluss zu haben. Denn aus einem nichterfindlichen Grund schien Zorro seit sieben Tagen eine abgrundtiefe Abneigung gegen Chopper zu verspüren, auf den er kläffend, bellend und die Zähne fletschend reagierte. Er würde seinem kleinen Kumpel nie etwas tun wollen, jedoch hatte er durch den Fluch keine Kontrolle mehr darüber. Deswegen war es dem Grünhaarigen auch nicht mehr gestattet war, die Nacht mit den anderen in der Kajüte der Jungs zu verbringen…
 

Da es in der Natur eines männlichen Hundes lag, sein Revier zu markieren, konnte er sich nicht dagegen wehren, zu pinkeln, wann und wo er Lust hatte. Doch egal wohin er sein Geschäft auch verrichtete, sei es die hölzerne Reling, die Wände, den Mast, Türen, Fässer, Orangenbäume- es hagelte jedes Mal todbringende Kopfnüsse und Kanonenkugeln…
 

Außerdem roch er die kleinsten Kleinigkeiten und hörte übermenschlich gut.

Gerade jetzt nahmen seine empfindlichen und exzellenten Hundeohren ein entferntes, quietschendes Krächzen wahr, weshalb er schnurstracks den Blick von seinem Spiegelbild riss und ruckartig nach dem Geräuschursprung Ausschau hielt. Aufmerksam beobachtete er, wie eine Zeitungsmöwe auf Nami zugesteuert kam und die neuesten Nachrichten auf ihren Schoß niederfallen ließ. Seufzend zückte die Navigatorin ihre Geldbörse, um dem Postvogel seinen rechtmäßigen Lohn auszuhändigen. Doch die Möwe schien beim Anblick der vielen Berryscheine regelrecht im 7. Himmel zu schweben, da sie mit glänzenden Augen im Sturzflug auf die Orangehaarige herabstürzte, sich so viel Geld wie möglich unter den Nagel riss und anschließend schnellstmöglich das Weite suchte.

Das anfängliche Entsetzen auf Namis Gesichtszügen verschwand augenblicklich und hinterließ eine furchteinflößende, blutrünstige und bestialische Grimasse, die dem Teufel selbst Konkurrenz machen würde.

Ach, stimmt, sie war ja der Teufel, wie Zorro gedanklich feststellen musste.

Mit kreischender Kreischstimme kreischte sie so laut, dass sich ein seltsamer Piepton in seinen Ohren breit machte. Fuchsteufelswild krallte sie sich ihre Zeitung und pfefferte sie wütend über das komplette Deck.
 

Der Schwertkämpfer beobachtete die fliegende Zeitung mit geweiteten Augen, handelte instinktiv und hechtete augenblicklich auf allen Vieren hinterher, schnappte das Bündel Papier noch im Flug und raste mit beachtlicher Geschwindigkeit zurück zur Navigatorin, dabei erfreut mit dem Schwanz wedelnd. Verdutzt verharrte er jedoch, als ihm bewusst wurde, was er da gerade getan hatte. Nami starrte nicht minder verdutzt zurück.
 

Gott, was war bloß in ihn gefahren?
 

Keuchend spuckte er ihr die zerfetzte Zeitung vor die Füße und ließ ein langgezogenes, frustriertes Jaulen von sich hören, ehe er völlig aufgelöst davon trottete und eine metaphorische Spur an Elend hinter sich herzog.

Er fühlte sich hundeelend und sein Leben war die pure Hölle!
 

Völlig planlos ließ er sich von seiner Nase leiten und betrat die Kombüse, in der Sanji bereits am Herd stand, um das Abendessen vorzubereiten. Augenblicklich schlug dem Grünhaarigen ein köstlicher, himmlischer Duft entgegen, sodass die Speichelproduktion in seinem Mund sofort auf Hochbetrieb umstieg. Sabbernd beobachtete er den frischen Fisch, den der Schiffskoch in einer Pfanne wendete und mit Gewürzen schmackhaft machte.

Zwar störte ihn die Tatsache, dass er gegen den abstoßenden Speichelfluss aufgrund seines Hund-Seins nichts ausrichten konnte, jedoch musste er sich eingestehen, dass es auf einem Piratenschiff mit derartig widerlichen Kerlen ohnehin überflüssig war, das Wort eklig überhaupt in Erwägung zu ziehen…

Das Zufallen der Tür und sein rasselnder, hechelnder Atem sorgten schließlich dafür, dass man seine Anwesenheit bemerkte, weshalb Brook und Lysop überrascht den Blick von ihrem Schachspiel abwandten und Sanji kurz von seiner Arbeit abließ.
 

„Schafft mir den Köter aus meiner Küche.“, zischte der Blonde sogleich genervt und blickte mit angewiderter Grimasse auf Zorro herab, der daraufhin nur gehässig mit seinen Fangzähnen knirschte und ein ungeheuer wütendes Knurren von sich gab. Jedem anderen hätte er längst ins Bein gebissen. Nur leider musste er zugeben, dass es sicher ein fataler Fehler wäre, ausgerechnet Sanji ins Bein zu beißen…
 

Lysop erhob sich mit zittrigen Knien von seinem Platz und schritt mit klappernden Zähnen auf den Grünhaarigen zu. Mit einem angemessenen Sicherheitsabstand deutete er wacklig auf die Küchentür und piepste ein kleinlautes ‚r-r-raus’ hervor, das seine Wirkung rigoros verfehlte. Nein, vielmehr war nun die Zeit für den Schützen gekommen, um schleunigst das Weite zu suchen, ehe Zorro seinen Frust und den ungeheuren Zorn der letzten Tage an ihm auslassen konnte. Nichtsdestotrotz sorgte sein unsittliches Verhalten, wie der vermaledeite Schnitzelklopfer es gerne bezeichnete, dafür, dass man ihn unverblümt und hochkantig aus der Küche warf. Das Abendessen war für ihn ebenso gestrichen.
 

Wie hundsgemein und herzlos konnte man eigentlich sein?
 

Knurrend ließ der Grünhaarige die Ohren hängen und trabte über das Deck. Sein Magen knurrte, ihm war langweilig und obwohl er hundemüde war, konnte er nicht schlafen, da sein hypersensibles Ohr selbst das Schmatzen der Holzwürmer wahrnehmen konnte.

Während sich der Himmel langsam verdunkelte und erste Regentropfen auf die Sunny niederprasselten, verzog er sich unter einen nahestehenden Liegestuhl und lauschte missmutig dem fröhlichen Ambiente, das während dem Abendessen in der Küche herrschte. Eine halbe Ewigkeit später verließen die Mitglieder der Strohhutbande gesättigt den Speisesaal und machten sich auf den Weg in ihre jeweiligen Schlafgemächer, während sich Robin hingegen auf die Nachtwache vorbereitete. Das Wetter hatte sich im Laufe der Zeit deutlich verschlechtert, sodass selbst der Liegestuhl nicht mehr für Trockenheit sorgen konnte.
 

Bei so einem scheußlichen Hundewetter schickt man doch keinen Hund vor die Tür!
 

Seine Laune war gerade dabei, in unmessbare und unvorstellbare Tiefen abzudriften, als kurzerhand die Tür geöffnet wurde, die an Deck führte.

„Komm rein. Sonst wirst du noch zum begossenen Pudel.“, flüsterte die Navigatorin fordernd. Das ließ er sich nicht zweimal sagen...

Dankbar folgte er ihr in ihre Kajüte. Da Robin sowieso mit der Nachtwache an der Reihe war, wäre es schade, ein Bett freistehen zu lassen.
 

Ohne zu überlegen sprang er auf die nächstbeste Matratze und kuschelte sich in die Federn. Jedoch schien er das falsche Bett erwischt zu haben, da Nami wütend mit den Füßen scharrte. Doch letztlich seufzte sie nur und drehte sich von ihm ab, streifte dabei mit ihrem Arm seine Ohren.
 

Es war eine ungewollte, unbeabsichtigte Berührung und dennoch schien sie Zorro völlig aus dem Häuschen zu werfen. Das Fell um und auf seinen Ohren stellte sich verzückt auf, sodass er erschrocken zur Seite hüpfte und beinahe vom Bett fiel.

„Fass mich nicht an, oder deine Hand ist weg!“, krächzte er hysterisch und starrte sie aus weit geöffneten Augen an. Verdutzt beobachtete sie den rötlichen Schimmer auf seinen Wangen, die aufgerichteten Härchen in seinem Nacken und den angespannt wirkenden, buschigen Schweif, während sie scharf nachdachte, bis es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Natürlich sträubte er sich dagegen...
 

Aber wie sagt man so schön?

Hunde, die bellen, beißen nicht!
 

„Stopp! Tu das bloß nicht!“, versuchte er zu protestieren, als sie sich ebenso auf ihrem Bett niederließ und ihre zierlich Hand vorsichtig nach ihm ausstreckte. Panisch wich er vor ihr zurück, bis er mit dem Rücken gegen die harte Holzwand stieß und damit regelrecht in der Falle saß.

„Bitte hör auf, oder ich muss dir wehtun!“, flüsterte er niedergeschlagen und brüchig.

Die Orangehaarige ließ sich von seiner Drohung nicht beirren und berührte schließlich zaghaft seine Ohren.

In diesem Moment wusste Zorro, dass er verloren hatte!

In diesem Moment wusste Nami, dass seine Ohren verdammt flauschig und süüüüüüß waren!

Experimentierend drückte sie leicht zu, ehe sie langsam ihren Daumen kreisen ließ.
 

Zorro konnte sich nicht wehren. Seine Selbstkontrolle bröckelte heftig, während sich seine Augenlieder gegen seinen Willen schlossen.
 

In ihrem Tun bestärkt begann sie damit, ihn sanft zu kraulen und die langen Lauscher zu kneten und massieren. Immer mehr spürte sie, wie er sich fester an ihre warme Hand schmiegte und die Schultern nach und nach entspannte. Als ihre Hände letztlich auf Wanderschaft gingen und eine besonders sensible und schwache Stelle an seinem Haaransatz bearbeitete, konnte er es nicht länger unterdrücken. Genau das, was er um alles in der Welt verhindern wollte, trat doch tatsächlich ein:

Verzückt wedelte er mit dem Schwanz und ließ ein lautes, genussvolles Seufzen von sich hören. Er war ein Hund, verdammt! Und wenn ein Hund gestreichelt wurde, dann fühlte er sich eben pudelwohl
 

„Blöde Hexe.“, knurrte er anklagend und drehte dabei seinen Kopf, um den Winkel ihrer Berührungen zu ändern. Ohh, sein Nacken war vielleicht eine empfindliche Stelle!

„Es gefällt dir.“, stellte sie knallhart fest, ehe sie leise kicherte. Wieder machte er sich lediglich durch ein tiefes Knurren bemerkbar. Immer mehr kam er ihr entgegen, ließ sich förmlich wie ein Magnet zu ihr ziehen, bis er seinen Kopf auf ihrem Schoß ablegen konnte. Eine ganze Weile ließ er sich von ihr streicheln, lauschte dabei ihren regelmäßigen Atemzügen. Währenddessen wurde die Navigatorin immer nachdenklicher.
 

„Nojiko und ich hatten uns früher immer einen Hund gewünscht. Doch Bellemere war strikt dagegen. Diese Tiere würden zu viel Dreck machen; dem Menschen die Haare vom Kopf fressen, unnötige Kämpfe austragen und irgendwann einfach weglaufen.“, murmelte die Orangehaarige leise und strich dem Schwertkämpfer dabei sanft durch die Haare. Er erkannte durch den anklagenden Ton in ihrer Stimme definitiv einen versteckten Vorwurf in ihrer Aussage.
 

„Jeder Köter findet irgendwann einmal sein wahres Zuhause. Wenn er es gefunden hat, wird er es mit all seinen Mitteln verteidigen und immer dorthin zurückkehren. Schließlich hat er dort seine wahre Familie gefunden.“, erklärte er gelassen, als er sich aufrichtete und ihr gegen Ende ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Doch ihr Blick blieb skeptisch und nervös wich sie seinem intensiven Blick aus.
 

„Was ist, wenn der Hund sein Zuhause gar nicht freiwillig verlässt? Was ist mit Feinden?“, flüsterte sie kleinlaut.
 

„Dumme Ziege! Hörst du überhaupt zu?“, fragte er lautstark und packte sie an den Schultern; zwang sie somit, ihm in die Augen zu sehen.

„Sein Zuhause wird man ihm niemals nehmen können! Nichts und niemand kann sich zwischen ihn und seine Familie drängen!"
 

Erschrocken weiteten sich ihre Augen, die von Sekunde zu Sekunde glasiger wurden. Nach einer Weile schloss sie ihren geöffneten Mund und nickte schluckend.
 

„Zorro, es tut mir Leid, dass ich dich mit meinem Egoismus in Gefahr gebracht habe. Das mit dem Fluch ist meine Schuld. Verzeih mir, bitte.“, flüsterte sie reuevoll und lehnte sich erschöpft an seine Schulter. Mit einem tiefen Brummen gab er ihr zu verstehen, dass sie sich absolut keinen Vorwurf machen sollte. Er kam schon klar. Außerdem hatte Chopper bereits zusammen mir Robins Hilfe ein Gegenmittel entworfen...

Eine geschlagene Weile verharrten sie in ihrer Position, Nami an Zorros Schulter gelehnt, und schwiegen, bis die Orangehaarige ihren letzten Zweifel formulierte.
 

„Was ist, wenn der Orientierungssinn des Hundes miserabel ist?“, fragte sie zögerlich und kaum vernehmbar, während sie ablenkend an dem Endzipfel ihres Shirts herumspielte. Zorro beobachtete ihre Hände aufmerksam und ernst, bemerkte das nervöse und ängstliche Zittern der einzelnen Finger. Nachdenklich verfiel er einige Minuten in ein tiefes Schweigen, um sich seine Antwort sorgsam zurechtzulegen.
 

„Der Hund kann notfalls seinem Geruchssinn folgen, sich an der Umgebung orientieren, oder auf seinen Instinkt und seine Impulse vertrauen. Doch nur die Wenigsten können sich glücklich schätzen und von sich behaupten, eine eigene Navigatorin zu haben.“
 

Das lebendige Zartrosa, das sich augenblicklich wie ein Lauffeuer über ihr hübsches Näschen ausbreitete, quittierte er mit einem simplen, zufriedenen Grinsen. Es hatte einen ungemeinen und ultimativen Seltenheitswert, die Orangehaarige in Verlegenheit zu bringen. Somit ließ es sich nicht verhindern, dass seine Brust regelrecht vor Brust anschwoll, auch wenn ihn diese Tatsache zutiefst verwirrte. Apropos verwirrend seltsam…
 

„Das vorhin hat mir übrigens wirklich gefallen.“, murmelte er leise und drehte den Kopf zur Seite, um den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu verbergen. Schon im nächsten Moment ohrfeigte er sich sofort gedanklich für dieses gar nicht zorrohafte Geständnis. Der Fluch hatte ihm wohl auch gründlich das Hirn vernebelt…

„Gewöhn dich bloß nicht daran!“, giftete Nami anklagend und boxte ihn mehr oder minder beinahe-sanft in den Arm. Nichtsdestotrotz schlich sich ein kleines Lächeln auf ihre Züge, was der Grünhaarige mit seinem typischen Grinsen zu kontern wusste.
 

„Hexe.“

„Blödmann.“
 

Trotz des Vertrauens und der innigen Verbindung waren beide doch ein klein wenig wie Hund und Katz.
 

Aber keiner von beiden würde diese Tatsache je ändern wollen.
 

Die Dinge waren gut so wie sie sind…
 

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(:

Ein neuer OS meinerseits…

Lg missfortheworld

Diskretion

Begonnen hatte die ganze Geschichte bereits vor einigen Wochen.

Zorros unmenschlicher Wahn nach Kraft, Stärke und Ausdauer hatte wieder einmal sein komplettes Dasein eingenommen. Stundenlanges Stemmen von Gewichten, Reaktionsübungen, Schwertkampfverfeinerungstechniken und konditionelle Aufgaben bestimmten fortan seinen Alltag. Es wäre auch womöglich noch etliche Tage so weitergegangen, wären da nicht diese plötzlichen Schmerzen in seinen Oberarmen und Beinen gewesen.

In Sanjis Augen handelte es sich bei diesem plötzlichen Anfall von Schwäche lediglich um einen ausgeklügelten Plan zur Erregung von Mitleid, während Chopper hingegen pausenlos befürchtete, dass der Körper seines grünhaarigen Freundes aufgrund der überhohen Belastung jeden Moment den Geist aufgeben und krepieren könnte.

Die Rationalisten der Strohhutbande waren sich indes vollkommen bewusst, dass Zorro nur von fiesen Krämpfen infolge eines Magnesium- beziehungsweise Kaliummangels heimgesucht wurde.
 

Da der Schiffsarzt insbesondere auf das Stillen von Blutungen und das Heilen von Virusinfekten spezialisiert und daher auf derartige Notfälle wie Muskelkrämpfe nicht vorbereitet war, kamen die Strohhüte nicht darum herum, an der nächstbesten Insel vor Anker zu gehen, um die notwendigen Arzneimittel zu besorgen. Der Grünhaarige verharrte indes regungslos in seiner Kajüte.

Der recht überschaubare Markt des Ortes bot den Damen eine vielfältige Auswahl an exotischen Kleidern und den Herren ein großzügiges Angebot an Munition, Werkzeug, Nahrung und den bereits anvisierten Medikamenten.

Nachdem Nami den Preis eines unglaublich schicken Designerkleids um satte 75 % heruntergehandelt und den gedemütigten Verkäufer hinter sich gelassen hatte, schlenderte sie in ihrer neuesten Errungenschaft zusammen mit dem Rest der Crew zu dem angestrebten Arznei-Shop.
 

Der alte Mann hinter dem Tresen erweckte zwar den Anschein, nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben, aber Chopper ließ sich davon nicht abschrecken. Nach einer kurzen Schilderung der Sachlage pflichtete der Verkäufer dem kleinen Schiffsarzt in Sachen Magnesium- und Kaliumzusatzstoffen bei und empfahl zeitgleich einer älteren Kundin ein Mittel namens Aphrodisiakum.
 

Mit einem kleinen Glas an Pillen steuerte die Strohhutbande schließlich zurück zur Thousand Sunny, nachdem man Ruffy mühevoll von den Lebensmittelständen weggezerrt hatte. Geschafft hatte man es letztlich, indem Sanji ihm wieder einmal mit der ‚Du-kriegst-nie-wieder-Fleisch-auch-wenn-du-verhungerst’-Strafe gedroht hatte.

Endlich am Schiff angekommen, schluckte der Grünhaarige endlich die verordneten drei Pillen und sank anschließend wieder teilnahmslos in seinem Kissen, während der Rest der Crew alles für das Ablegen vorbereitete.
 

Die Stunden vergingen und das Abendessen stand bereits auf dem Tisch. Munteres Schmatzen und lautes Gelächter erfüllte den Raum. Nachdem die Navigatorin selbst ein paar Brocken zu sich genommen hatte, schnappte sie sich die Ration von Zorro, um sie auf dessen Kajüte zu bringen. Nichtsahnend betrat sie den Raum.

„Hey Dumpfbacke, ich soll dir-“

Den Anblick, der sich ihr bot würde sie womöglich nie in ihrem ganzen Leben vergessen. Der Schwertkämpfer lag nicht, wie angeordnet, in seinem Bett, sondern hockte schwer atmend und ab und an keuchend auf dem harten Dielenboden. Seine Wangen hatten deutlich Farbe angenommen und sein Shirt steckte verbissen zwischen seinen Zähnen, sodass man deutlich die angespannte Brustmuskulatur erkennen konnte. Zudem war seine Hose geöffnet und die dort sitzenden Beule war kaum zu übersehen.
 

„Du perverses Schwein!“, kreischte sie hysterisch, sodass Zorro ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte, wenn er sich nicht in dieser fatalen Lage befunden hätte. Ihr Schrei würde womöglich über der gesamten Grandline zu hören sein. Auch der Teller in ihren Händen landete laut krachend auf dem Fußboden und zerschellte dort in aberhunderte Teile.

Innerhalb von wenigen Sekunden fand sich der Schwertkämpfer all seinen Freunden gegenüber, die ihn allesamt entgeistert und vollkommen entsetzt anstarrten. Nur zu gerne wäre er im Erdboden versunken...
 

„Ich…hng…kann nichts dafür! Es lässt sich…hmm…nicht abstellen!“, rechtfertigte er sich wehmütig und raufte sich dabei die Haare, während sein kompletter Körper unter Anspannung bebte. Er konnte es sich nicht erklären, wieso er so urplötzlich von dieser Hitze und den seltsamen Gefühlen übermahnt worden war.
 

Robin hingegen schien sehr wohl eine passende Erklärung dafür zu haben:

„Nun, wenn ich den Sachverhalt genauer erläutern darf, so lässt sich feststellen, dass unser Herr Schwertkämpfer nicht die angestrebten Ergänzungsmittel, sondern höchstwahrscheinlich Aphrodisiakum zu sich genommen hat. Womöglich hat der Verkäufer die Produkte der Kunden vertauscht.“
 

Diese Vermutung erschien gar nicht einmal so abwegig.
 

„Aphrodisiakum ist ein Mittel zur Belebung und Steigerung der Libido. In der Regel ist eine kleine Dosis davon vollkommen ausreichend, um spezifisch reizend und anregend auf das sexuelle Verlangen und Lustempfinden einzuwirken. Bedauerlicherweise handelt es sich hier wohl um eine deutliche Überdosis.“
 

Auch die Überdosis klang einleuchtend. Eine kleine Dosis davon war schon völlig ausreichend. Der Grünhaarige hatte jedoch drei Tabletten davon geschluckt. Mit großen Augen starrte die Crew auf den Grünhaarigen herab, der wimmend zu ihren Füßen lag, ehe Franky das Fiasko haargenau auf den Punkt brachte:

„Soll heißen, Zorro ist scharf auf alles, was zwei Beine hat.“
 

___ . ___ .. ___ ... ___ .. ___ . ___
 


 

Nach der doch etwas überraschenden Diagnose hatte man sich einstimmig darauf geneinigt, den jungen Schwertkämpfer so lange an den Deckenbalken zu fesseln, bis das Aphrodisiakum seine Wirkung verlor. Die Gründe dafür waren unterschiedlich. Sanji wollte ihn leiden lassen, was man nur unschwer an seinem fetten und teuflischen Grinsen erkennen konnte. Lysop, Brook und Franky hatten geschworen, nie wieder auch nur einen Fuß in den Raum zu setzen, wenn man Zorro darin gewisse Bewegungsfreiheiten gestatten würde. Chopper und Robin befürchteten, dass der Grünhaarige in seinem Wahn womöglich das halbe Schiff zerstören könnte und Ruffy fand die Situation schlichtweg amüsant. Nami stimmte dem Vorschlag zwar aufgrund des Gruppenzwanges zu, musste sich aber insgeheim eingestehen, dass es nicht fair war, den Grünhaarigen zu quälen, obwohl ihn keine Schuld traf.
 

Während Robin wenig später die Nachtwache antrat und der Rest der Strohhutbande entspannt und friedlich in die Betten sank, schlich sich die Navigatorin aufgrund ihres unerklärlichen schlechten Gewissens zurück zum Zimmer des Grünhaarigen. Ohne anzuklopfen trat sie ein und fing sich augenblicklich den erschrockenen und überraschten Blick des angeketteten Schwertkämpfers ein.
 

"W-Wie geht es dir?", fragte die junge Frau augenblicklich etwas kleinlaut.

„Wie es mir geht? Weißt du, es fühlt sich wirklich…hng…großartig an, sieben Stunden am Stück steinhart zu sein und…ah…nichts dagegen tun zu können. Und es ist verdammt heiß!“, giftete er aufgebracht.
 

Unsicher bemerkte er, wie sie nervös auf ihn zustolperte, einen Dolch zückte, weiß Gott, wo sie den herhatte, und schließlich sein Shirt auftrennte, um es ihm ausziehen zu können. Zugegeben war er ihr sehr dankbar dafür, da er wirklich etwas Abkühlung brauchte, verfluchte die Orangehaarige jedoch noch in der gleichen Sekunde für ihr undurchdachtes Handeln.

Ihr nächtliches Outfit schmiegte sich perfekt an ihre Rundungen an. Zudem war dieses Kleidungsstück beinahe durchsichtig und gezwungenermaßen streiften ihre Hände mehrmals seinen Oberkörper, was in seiner Situation nicht gerade hilfreich war. Nein, vielmehr hatte er das böse Gefühl, dass seine Hose nun noch enger war.

Eine weitere unbeabsichtige Bewegung ihrerseit ließ ihn leise keuchen. Es fühlte sich bedauerlicherweise zu gut an!
 

Die Orangehaarige bemerkte sein Geräusch natürlich und fasste letztlich endlich ihren Entschluss. Sie würde ihn für kurze Zeit von dieser Pein erlösen! Langsam streichelten ihre Hände Richtung Süden...

"Was machst du da? STOP! Das ist falsch…ahh.“

Ein seltsames Gefühl durchfuhr ihren eigenen Körper, als sie mit zittriger und unsicherer Hand den Beweis seines irreversiblen Verlangens sanft umschloss und hervorholte.

Feine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und bestätigten Namis Vermutung, dass er all seine Reserven aktivierte und mit aller Kraft und Konzentration versuchte, die eigene Kontrolle und Selbstbeherrschung zu wahren.

„Lass mich dir helfen. Entspann dich!“, murmelte sie.

So oft hatte er sich für ihre Rettung und ihren Schutz eingesetzt, dabei das eigene Wohlbefinden in den Hintergrund gestellt und viele Risiken auf sich genommen. Sie war ihm demnach eine kleine Gegenleistung schuldig. In diesem Fall musste sie sich dafür nicht einmal in Lebensgefahr begeben…

„Bitte.“, flüsterte sie leise. Aufgrund ihres unterschwelligen Flehens und ihrer großen, unschuldigen und schokoladenbraunen Augen fiel es ihm plötzlich äußerst leicht, loszulassen. Gegen seinen ursprünglichen Willen erlöste er seine Muskulatur von der anstrengenden Anspannung und schaltete gleichzeitig sämtliche Denkprozesse komplett ab.
 

Ein lautes Keuchen fand nur kurze Zeit später den Weg über seine Lippen, als sie seinen Körper mit wenigen Handbewegungen in Ekstase versetzte. Jedes Mal, wenn sie deftig mit dem Daumen über die sensible Spitze seiner Erregung strich, stöhnte er verzückt auf und drückte ihr seine Hüfte fordernd entgegen. Die Intensität der Gefühle war so gewaltig, dass er doch tatsächlich weiche Knie bekam.
 

„Gott, Nami! Ahh!“
 

Mit unglaublich schnellen Schritten bewegte er sich auf die Klippe der Erlösung zu, ohne seine lustvollen Geräusche unterdrücken zu können. Dafür war ihre Haut zu warm, ihre Hände zu zärtlich, ihre Bewegungen zu zielsicher.
 

Neugierig studierte die Navigatorin indes seinen Gesichtsausdruck. Zwischenzeitlich sah sich der Grünhaarige gezwungen, die Augen zu schließen, da im Tiefenrausch der Gefühle ein leichtes Schwindelgefühl kaum zu vermeiden gewesen war. Sein leicht geöffneter Mund, die feuchten Lippen und das Aufeinanderpressen der Zähne ließen ihn unglaublich sexy wirken! Beinahe wäre auch ihr ein Keuchen entwischt, als sie mitverfolgte, wie er sich sinnlich stöhnend dem powervollen Gefühlswall der Erlösung hingab. Sein anschließendes Keuchen übertönte glücklicherweise ihre eigene schnelle Atmung.
 

Erst in diesem Augenblick realisierte sie das Geschehene.
 

Sich die Haare raufend stürmte sie regelrecht aus dem Zimmer, mit dem Wunsch, sich bei nächstbester Gelegenheit von Bord zu stürzen. Von Verwirrung, Scham und unbekannten Emotionen übermahnt, registrierte sie weder ihr eigenes Wimmern, noch das Geräusch von klirrenden Handschellen und dem zerbersten des Deckenbalkens…
 

Purpurrot im Gesicht huschte sie eilig durch die Gänge, sodass ihre langen Haare in alle möglichen Richtungen wehten. In ihrer Kajüte angekommen, ließ sie sich gequält seufzend auf ihrem Bett nieder und fuhr sich mit beiden Händen über ihr glühendes Gesicht.

Tatsache war, dass sie dieses Zimmer wohl nieeeee wieder freiwillig verlassen würde.
 

Die beste Lösung wäre womöglich, wenn sie den Vorfall schnell vergessen würde. Doch jedes Mal, wenn sie zu schlafen versuchte, sah sie den Grünhaarigen vor ihrem geistigen Auge.

Das verflixte Kribbeln in ihrem Unterleib, das Gefühl seines harten Fleisches unter ihren Fingerspitzen und die Bilder in ihrem Kopf bläuten ihr ein, dass sie sein Anblick zugegebenermaßen gewaltig erregt hatte.
 

Fakt war, dass sie den Grünhaarigen also im Augenblick nicht aus ihrem Kopf verbannen konnte. Vielmehr nahm die Hitze in ihrem Inneren kontinuierlich an Intensität zu, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich ihre Hände verselbstständigten. Mit geschlossenen Augen und sanften Bewegungen streichelte sie schließlich über ihre vollen Brüste, um das Prickeln und die Wärme in ihrem Körper zu intensivieren. Das dazugehörige Kopfkino war absolut nicht jugendfrei.
 

Dass sich Zorro zuvor beinahe bestialisch von seinen Fesseln befreit und nun bereits Zugang zu ihrem Zimmer verschafft hatte, bemerkte sie im Rausch ihrer Gefühle nicht. Leise knurrend biss sich jener auf die Unterlippe, als ein Seufzen ihren Lippen entwich und sie sinnlich den Rücken durchbog. Womöglich war das der entscheidende Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, weshalb er entschlossen die Tür hinter ihm ins Schloss kickte.
 

Das Geräusch ließ die Orangehaare abrupt hochschrecken. Nur zu gerne hätte sie geschrien, doch es schien, als hätten sie jegliche Kräfte verlassen. Peinlich berührt richtete sie sich auf und strich sich zittrig durch die Haare. Nervös glitt ihr Blick durch den Raum und blieb schließlich ausgerechnet an Zorros Schritt hängen, an dem sich erneut eine beachtliche Beule abzeichnete.

„Das Mittel hat es ganz schön in sich, was?!“, stotterte sie verlegen, um von ihrer unglücklichen Misere abzulenken. Beschämt versuchte sie, seinen Blicken auszuweichen, während sie unsicher bemerkte, dass seine regelmäßige Atmung nach und nach zu einem rasselnden Keuchen mutierte.

„Dieses Mal liegt es einzig und allein an dir!“, presste er verbissen zwischen den Zähnen hervor und schaffte es damit, erneut Blickkontakt herzustellen. Ihm war keinesfalls entgangen, wie sie sich während ihrer Handarbeit in sexy Manier auf die Unterlippe gebissen hatte. Wie ihre aschfahlen Wangen plötzlich in einem strahlenden Rot explodiert waren. Wie sich ihre Atemfrequenz auf kurze Zeit verdoppelt hatte.

Jeder Blinde hätte bemerkt, dass sie selbst ziemlich erregt war.
 

Ohne auf ihr überraschtes Quieken zu achten, stürzte er sich auf sie und verwickelte sie in einen wilden und leidenschaftlichen Kuss, den sie, warum auch immer, erwiderte.

„Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mich revanchiere, oder?!“, brummte er mit tiefer und verführerischer Stimme.

Sie wollte antworten, wollte ihn von sich stoßen, wollte sich wehren.

Sie wollte, wollte, wollte, wollte, wollte.
 

Doch binnen Sekunden zerfloss sie unter seinen geschickten Händen und seinem attraktiven Körper wie heiße Butter…
 

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o.o
 

Ähm...*räusper*...ja. :-D
 

Vielleicht hat es der eine oder andere schon bemerkt: Ich schnappe mir immer ein hübsches kleines Bildchen von Zorro (siehe Charakterbeschreibung) und schreib dazu einen One-Shot. Und da war eben dieses eine Bild von ihm, auf dem er so unglaublich notgeil aussieht, dass ich sofort losgeschrieben habe ;) nur zwei Tage hat es gedauert.
 

An alle ZoNa-Fans, die was lesen wollen. Schaut doch einmal hier vorbei:

Fanfic: Fog.

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/serie/221/280564/
 

Liebe Grüße!

Dämon

„Leute, wir gehen auf eine Kostümparty!“
 

Die Reaktionen auf den neuerlichen Plan der Orangehaarigen hätten gar nicht unterschiedlicher sein können.

Die Chaostruppe um Ruffy, Chopper, Lysop und Brook war augenblicklich vollkommen aus dem Häuschen und begann bereits hochkonzentriert mit dem Pläneschmieden der Verkleidungen.

Franky wäre vor Freude beinahe in Tränen ausgebrochen; so hatte er doch noch nie die Möglichkeit dazu gehabt, in eine fremde Rolle zu schlüpfen.

Robin hielt es für eine willkommene Abwechslung nach zwei langweiligen und unspektakulären Wochen auf hoher See und Sanji hätte letztendlich jeden noch so bescheuerten Einfall der Navigatorin in den Himmel gepriesen.
 

Für den Großteil der Crew dominierte somit der Gedanke an einen hohen Spaßfaktor, unterhaltsame Freizeitgestaltung und ausgelassene Partystimmung.

Zorro indes brachte mit einer Kostümparty lediglich sinnloses Zeittotschlagen, Unmengen an Stress und die übrige Portion Peinlichkeit und Scham in Verbindung.
 

Da er seine gewohnt negative Meinung sofort öffentlich äußerte, machte er sich nicht unbedingt Freunde an Bord der Thousand Sunny. Sanjis wüste Beschimpfungen waren keine große Überraschung und ließen ihn daher völlig kalt. Dass Ruffy und seine idiotischen Gefährten ihn fortan als Miesepeter, Spaßbremse und kaltherziges Monster bezeichneten, konnte er ebenso mühelos verkraften.

Nur das aufgebrachte Schnauben der Orangehaarigen, das einen neuen Wirbelsturm an herablassenden Beleidigungen und knallharten Kopfnüssen ankündigte, störte ihn gewaltig.
 

Seine wohlverdienten Schläfchen im zweistündigen Rhythmus fanden daher an diesem Tag überhaupt nicht statt, was schließlich eine verheerende Kettenreaktion auslöste: Er wurde noch stinkiger, mürrischer und angriffslustiger!
 

Nach etlichen hektischen Stunden, in denen man sich aus einfachen Materialien, bunten Farben und Kleidungsstücken ein passendes Kostüm angefertigt hatte, war die Crew endlich bereit für den Aufbruch in das überschaubare kleine Städtchen.
 

Chopper, der in ein knuffiges Superhelden-Kostüm geschlüpft war, fand großen Spaß daran, die verschiedenen Rollen seiner Freunde zu erraten, auch wenn er sich nicht sicher war, was Ruffy mit dem Rüssel, dem Kleid und den zahlreichen Holzstöcken darstellen sollte.

Leicht erschrocken wich der kleine Schiffsarzt vor Lysop zurück, der seine gruseligen Zombiearme nach ihm ausstreckte. Mit leuchtenden Augen richtete er seine Aufmerksamkeit schließlich auf Brook, der in seinem Zaubereroutfit einen kleinen Kartentrick vollführte. Frankys Löwenkostüm wirkte auch ziemlich authentisch.
 

Strahlend nahm Chopper anschließend Zorro ins Visier, der lediglich eine Augenklappe über seinem kaputten Auge trug und dennoch unglaublich furchteinflößend erschien. Noch bevor der Elch eine Vermutung äußern konnte, schnitt ihm Nami das Wort ab und baute sich gefährlich vor dem Grünhaarigen auf.

„Was soll das für ein Kostüm sein?“

„Ich bin Pirat; was sonst?!“, meinte er spöttisch lachend, als handelte es sich dabei um die offensichtlichste Sache der Welt.

„Oh, verzeih mir. Ich habe doch glatt vergessen, dass sich dein Einfallsreichtum auf einen Teelöffel packen lässt.“, konterte sie sarkastisch.

Fassungslos streckte der Schwertkämpfer die Hand nach Ruffy aus, der in diesem Moment über den Saum seines Kleids stolperte.

„Auch wenn er doch tatsächlich den Anschein erweckt, das Wasser zu verfehlen, falls er auf hoher See von Bord gehen würde, so hat er dennoch Kreativität bewiesen.“, erklärte sie trotzig und rümpfte dabei hochnäsig die Nase. Beinahe hätte er ihr überhebliches Verhalten imitiert. Aber nur beinahe...
 

Chopper fuhr indes mit seiner Raterei fort.

„Mal sehen. Robin ist eine Polizistin, Sanji ist ein Prinz und Nami ist eine Hexe.“

Erstaunt keuchend musterte Zorro die Orangehaarige von Kopf bis Fuß.

„Ach, du bist verkleidet?“, fragte er gespielt irritiert und konnte ihrer anfliegenden Faust daraufhin nur haarscharf entkommen.
 


 

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Die Party war das reinste Desaster.

Erstens hatte ihn das strenge Waffenverbot der Insel dazu gezwungen, seine geliebten Schwerter an Bord zurückzulassen und zweitens hatte Zorro zwischenzeitlich tatsächlich das Gefühl, sich inmitten eines sehr schlechten Kindergeburtstages zu befinden. Überall wimmelte es von kitschigen Kostümen, kitschiger Dekoration und sogar kitschigen Drinks. Wieso musste jedes alkoholische Getränk rot oder pinkfarben sein? Wo sind Sake und Bier abgeblieben?
 

Äußerst verzweifelt und laut stöhnend drängelte er sich durch einen Haufen von Clowns, um an die Bar zu gelangen, an der er einen orangefarbenen Schopf ausmachen konnte. Mit viel Glück würde ihm der weibliche Teufel gestatten, auf das Schiff zurückzukehren, um dieser fürchterlich erniedrigenden Situation endgültig zu entkommen. Am gewünschten Ort angelangt kam er jedoch nicht dazu, seine Bitte zu äußern, da ihn die Tatsache, dass sich Nami fröhlich mit einem fremden Mann unterhielt, aus unerfindlichen Gründen aus dem Konzept brachte.
 

Es vergingen wohl einige Minuten, in denen er regungslos an Ort und Stelle aushaarte und einem begossenen Pudel höchstwahrscheinlich alle Ehre machte.

„Gehen wir kurz frische Luft schnappen?“, hörte er den Maskierten fragen, der ihn bereits seit seiner Ankunft mit abschätzigem und prüfendem Blick musterte. Auch die Orangehaarige wurde nun auf ihn aufmerksam und fixierte ihn leicht irritiert.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte sie genervt und tippelte dabei leicht ungeduldig mit ihrem Fuß. Urplötzlich hatte er arge Probleme damit, den fiesen dicken Kloß in seinem Hals zu schlucken. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich von dieser untypischen Sprachlosigkeit trennen konnte und sich zu einer Antwort durchrang.

„Nein. Geh nur und hab deinen…Spaß.“

Er hoffte wirklich inständig, dass sie den abwertenden und spöttischen Unterton in seiner Stimme wahrnehmen würde.

Ihrem vernichtenden Blick zufolge, war dem auch so.

Sein Triumpf blieb jedoch aus, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, über sein seltsames Verhalten nachzudenken. Da war dieser ungewohnte Stich in seiner leeren Brust, als er sah, wie sie in den Menschenmassen verschwand…

Robins ernste Stimme riss ihn urplötzlich aus seiner Trance:

„Du solltest ein Auge auf unsere Navigatorin werfen. Nicht hinter jeder Maske versteckt sich ein Schauspieler.“
 

Die Archäologin hatte zwar meistens einen guten Riecher für dunkle Situationen, jedoch zweifelte er in diesem Fall arg an ihrer Theorie. Er wollte sich wirklich keinesfalls in die privaten Angelegenheiten der Navigatorin einmischen. Das wäre reiner Selbstmord!

Andernfalls war es seine Pflicht, sich um das Wohlergehen der Crewmitglieder zu sorgen…
 


 

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Zugegebenermaßen setzte ihr Zorros gehässige Antwort arg zu. Außerdem bereute sie nun, da sie den kalten Windzug an ihrer Haut spürte, ihre Entscheidung, dem Maskierten nach draußen zu folgen. Eigentlich handelte es sich dabei ohnehin nur um eine Trotzreaktion auf Zorros kalte Worte. Immerhin sprach es vollkommen gegen ihre Prinzipien, einen wildfremden Mann abzuschleppen.
 

Sie wollte jenem ihre Absichten gerade höflich deutlich machen, als sie ihre Umgebung genauer in Augenschein nahm und feststellte, dass sie wohl den Hinterausgang benutzt haben mussten. An diese dunkle und dreckige Gasse konnte sie sich jedenfalls nicht erinnern...
 

Erschrocken keuchte sie auf, als der Kerl sie um die nächstbeste Ecke zerrte und brutal gegen die Wand presste. Panik schlich sich in ihr Unterbewusstsein.

Ihr Klimataktstock war auf dem Schiff, ihre Schreie wurden von der lauten Musik übertönt und der Kerl hatte sie ziemlich gut im Griff, sodass Treten und Schlagen unmöglich war.

„Spätzchen, hättest du tatsächlich geglaubt, dass ich dir den ganzen Abend lang Drinks spendiere und im Nachhinein keine Gegenleistung dafür verlange? Du bist wirklich töricht!“
 

Sein schmieriges und dreckiges Lachen ließ eine große Welle des Ekels über sie hinwegrollen. Sich über die gelblichen Zähne leckend versuchte er, ihr seine Lippen aufzudrücken, ehe sie ihm kurzerhand ins Gesicht spuckte.

„Du Miststück!“
 


 

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Seinen schlechten Orientierungssinn lautstark verfluchend öffnete Zorro mit einem gezielten Tritt die nächstbeste Tür und wurde sogleich von einem kalten Windhauch begrüßt. Immerhin hatte er es nun endlich geschafft, das Gebäude zu verlassen, auch wenn die dreckige Gasse nicht unbedingt einen einladenden Eindruck hinterließ. Seufzend wollte er umdrehen, um nach dem Hauptausgang zu suchen, wäre da nicht dieses klatschende Geräusch gewesen, das einige Meter entfernt ertönte. Als er neugierig um die Ecke lugte und das ihm gebotene Bild verarbeite, zog sich sein Inneres schmerzhaft zusammen.

Nami, Tränen, ein roter Handabdruck an ihrer Wange und das sichtlich amüsierte Lachen ihres Gegenübers. All das löste eine Kurzschlussreaktion in ihm aus. Er reagierte instinktiv.
 

„FASS SIE NICHT AN!“
 

Noch bevor der schmierige Kerl überhaupt die Chance dazu hatte, abwehrend die Hände zu heben, surrte die geballte Faust des Grünhaarigen schon auf sein Gesicht zu. Energisch kniff die Orangehaarige die Augen zusammen, als ein fürchterliches Knacken und ein lauter Schmerzensschrei die Stille zerriss.

Zaghaft öffnete die junge Frau schließlich wieder die Augen. Beim Anblick des vielen Blutes entwich ihren Lippen augenblicklich ein entsetztes Keuchen.
 

„WIE KONNTEST DU ES WAGEN!“

Eine Reaktion des Maskenmanns blieb aus. Er schien leicht benommen zu sein. Unbarmherzig wurde er jedoch von Zorro auf die Beine gezerrt, am Kragen gepackt und kraftvoll gegen die harte Backsteinmauer eines Nachbargebäudes geschleudert.

Wieder ein Knacken. Noch mehr Blut.
 

Ein weiteres Mal wollte der aufgebrachte Grünhaarige auf seinen Gegner losgehen, wurde jedoch dieses Mal von zahlreichen Händen zurückgehalten. Dankbar erkannte Nami ihre Freundin Robin, die arge Mühe hatte, dem Schwertkämpfer Herr zu werden.

„ICH BRING DICH UM! ICH BRING DICH UM!““, brüllte jener weiter gehässig. Sein Körper stand völlig unter Anspannung.

So hatte sie ihn noch nie erlebt...
 

„Ihr geht zurück zur Sunny. Um diesen Kerl werde ich mich kümmern.“, meinte Robin keuchend und zerrte den Schwertkämpfer unter hohem Kraftaufwand in ihre Richtung...
 

Der Rückweg durch die Stadt war der reinste Horrortrip. In regelmäßigen Abständen drosch der Schwertkämpfer auf willkürliche Gegenstände ein und verschaffte seinem Frust schreiend Platz. Jeder spitze Ausruf seinerseits, jeder markante Fluch, der seine Lippen verließ und jeder erschütternde Tritt und Schlag ließ Nami zuckend hochschrecken.
 

Schwer atmend trat er schließlich sogar auf einen alten Baumstamm ein, dessen morsche Rinde knirschend unter der Last seiner schweren Stiefel protestierte.

„Zorro…“, flüsterte sie besorgt gegen den Wind. Zaghaft streckte sie die Hand nach ihm aus und berührte scheu seine Schulter. Sofort zuckte er zusammen und verkrampfte sich. Vorsichtig umschloss sie mit ihren zarten Fingern seine Hand und drückte beschwichtigend zu. Es dauerte zwar eine Weile, aber letztendlich erwiderte er ihren Druck und ließ sich widerwillig mitreißen.
 

Am Schiff angekommen ließ er die Orangehaarige jedoch augenblicklich an Ort und Stelle stehen und zog sich schließlich in das Krähennest zurück. Seufzend harrte Nami zwischenzeitlich in der Küche aus, bis die restlichen Crewmitglieder zurückkehrten und sich über das Geschehene informierten.

Zorros Gebrüll, das Klirren der Gewichte und das laute Poltern waren dabei kaum zu überhören.
 

Entschlossen kletterte die Navigatorin schließlich zu ihm hoch.

„Zorro, komm bitte runter! Chopper ist kurz davor, dir ein Beruhigungsmittel zu spritzen.“

Ihre Stimme klang verzweifelt.
 

Schnaubend ließ jener sich letztlich auf der Bettkante nieder und fuhr sich dabei zähneknirschend durch die Haare.

Keine Frage, er war verdammt wütend!

Wütend auf den Kerl, der es gewagt hatte, Hand an eine Frau anzulegen, und wütend auf sich selbst, weil er beinahe komplett die Kontrolle verloren hätte.

Mit ziemlicher Sicherheit hätte er den maskierten Mann gnadenlos getötet, wenn er nicht zurückgehalten worden wäre. Der Dämon in seinem Inneren hatte definitiv zu viel Freiraum erhalten…
 

Behutsam rückte Nami näher an ihn heran, um besänftigend über seinen Rücken streicheln zu können. Zorro konzentrierte sich indes mit geschlossenen Augen darauf, seine unregelmäßige Atmung in ruhigere Gewässer zu treiben. Mit knetenden und kraulenden Bewegungen lockerte die Orangehaarige schließlich seine steifen Muskelpartien, sodass sich eine leichte Gänsehaut schleierhaft über seinen Körper legte.
 

Stillschweigend musterte sie die strammen Konturen seines Körpers, die durch den hellen Mondschein abgezeichnet wurden. Seine Schultern hoben und senkten sich nun glücklicherweise etwas ruhiger unter ihren Händen.
 

Seltsam beflügelt durch ihren anziehenden Duft und der vertrauten Atmosphäre lehnte er seinen Kopf unwillkürlich nach hinten gegen ihr Schlüsselbein.

Seufzend schmiegte sich die Orangehaarige eng an seinen Rücken und klammerte sich an seinen kräftigen Hals. Mit der nötigen Stärke zog sie ihn weiter auf das Bett, bis ihr Rücken gegen die Wand stieß.
 

„Entspann dich.“, flüstere sie sinnlich und nippte dabei leicht an seinen Ohrläppchen. Ein angenehmer Schauer fegte über ihn hinweg, als ihre Hände gleichzeitig langsam über seine kräftigen Oberarme strichen. Nach einer Weile verirrte sich ihre Hand in seine strubbeligen grünen Haare, die schier danach verlangten, einmal kräftig durchgewuschelt zu werden.

Kurzum vergrub sie auch ihre Nase in seinem grünen Schopf, um von seinem männlichen Geruch gesättigt werden zu können.
 

Während ihre Hände über seine muskulöse Brust tänzelten und ihre Lippen sanft die empfindliche Haut unter seinem Ohr küsste, verlor er tatsächlich einen großen Teil seiner hohen inneren Anspannung. Seine Nackenhaare richteten sich verzückt auf, als sich die feuchte Spur ihrer Lippen zu seinem Kiefer verlagerte. Zärtlich küsste sie seine Wange und streichelte indes über seine Bauchmuskeln.

Der männliche Bereich der Mundwinkel und des Kinns ist besonders erogen veranlagt. Der Mann berührt sich dort meist nur mit scharfen Rasierklingen, rauen Händen und groben Bewegungen. Umso überraschter genießt er demnach die Hingebung zarter Finger und weicher Lippen.

Ganz leicht öffnete Zorro nun sogar seinen Mund, um dem kleinen genüsslichen Seufzer Platz zu verschaffen, während ihre Lippen sanft über sein stoppeliges Kinn fuhren.
 

Die aufgekommene Spannung zwischen ihnen und den Luftpartikeln war so groß, dass man das Knistern möglicherweise hätte hören können.
 

Zaghaft drehte sie seinen Kopf etwas in ihre Richtung, um einen weiteren Kuss in seinen Mundwinkel platzieren zu können. Erwartungsvoll schloss der Grünhaarige die Augen und wurde schließlich mit einem zuckersüßen Kuss auf die Lippen belohnt. Zärtlich nippte sie an seiner Oberlippe und schob indes ihre Hände frech unter sein Shirt, um durch das intensivierte Gefühl von Haut auf Haut eine brennende Spur auf seiner Brust zu hinterlassen.
 

„Wir werden nie wieder auf eine Kostümparty gehen.“

Der reuevolle und beschämte Unterton ihrer Stimme war kaum zu überhören. Nichtsdestotrotz konnte er es nicht verhindern, sie kurz mit einem spöttischen Glucksen zu verlachen. Würde seine Meinung zu solchen Themen etwas mehr geschätzt werden, hätte sich ein derartiger Vorfall gewiss leicht verhindern lassen. Obwohl er dann wahrscheinlich auch kaum in diesen wundervollen Genuss ihrer Streicheleinheiten und Küsse gekommen wäre…
 

Ein strahlendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als sie die Arme fest um seinen Oberkörper schlang und ihren Kopf in seine Halsbeuge schmiegte.

Mein Held.“, murmelte sie leise und brachte damit seine Sinne zum Beben. Stolz und sichtlich zufrieden mit seiner momentanen Lage griff er nach ihren Händen, um seine Finger mit den Ihrigen zu verhaken.

Und es dauerte nicht lange, bis er den Kampf gegen die Müdigkeit endgültig verlor und in ihren Armen einschlief.
 

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Miaaaau (^._.^)

Distanzüberwindung

Schwerfällige und unregelmäßige Atemstöße zerrissen die friedvolle Ruhe des abgedunkelten Raumes. Mit pochendem Herzen quälte sich die junge Navigatorin in eine aufrechte Sitzposition und umschlang ihren Oberkörper schützend mit den eigenen Armen, um der schaurigen Gänsehaut entgegen zu wirken. Die Temperatur in ihrer Kajüte war keineswegs niedrig, im Gegenteil: Die Luft war schwül und stickig. Nichtsdestotrotz erschütterte ein unangenehmes Frösteln ihren zierlichen Körper, während gleichzeitig eine feine Schweißschicht ihre blasse Haut bedeckte. Tiefe Schatten zeichneten sich zudem unter ihren Augen ab. Es war zum Normalzustand geworden.
 

Erst nach einigen Minuten gelang es der Orangehaarigen schließlich, ihre Atmung zu regulieren und dem hektischen Keuchen ein Ende zu setzen. Um innere Ruhe und Entspannung bemüht, vergrub sie das Gesicht in ihren Händen und gönnte sich einen kurzen Augenblick der absoluten Leere.
 

Es war mittlerweile zur Gewohnheit geworden, abrupt aus dem Schlaf gerissen zu werden. Sie scheute die Nacht. Sie scheute sie sehr. Denn geschlossene Augen waren meist das sichere Anzeichen dafür, erneut die unerwünschten und schrecklichen Bilder zu sehen, die sie trotz aller Bemühungen nicht aus ihren Gedanken verbannen konnte. Es war ein Alptraum. Ihr Alptraum.
 

Häufig hinterfragten ihre Freunde den Grund ihrer plötzlichen Schlaflosigkeit, was sie abwinkend mit der Konstellation der Planeten zu beantworten wusste. Viele Leute klagten beispielsweise bei Vollmond über Probleme. Somit wäre ihre Antwort vertretbar. Allerdings konnte ihr gewöhnlich keine Mondstellung dieser Welt die tiefe Nachtruhe entreißen. Jeder wusste, dass sie ihnen damit eine Lüge aufgetischt hatte. Sie selbst hätte ihren eigenen Worten womöglich keinen Glauben geschenkt. Es war die billigste Ausrede, für die sie sich hätte entscheiden können.
 

Doch sie konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. Sie konnte ihnen nicht erzählen, dass sie tagtäglich von Schuldgefühlen zerfressen wurde. Sie durften nicht erfahren, dass sie dieses fatale Ereignis seit Tagen und Wochen komplett aus der Bahn warf.

Es war immerhin ihre Schuld gewesen.

Ihre fehlende Stärke und ihr fehlender Mut waren wie üblich erbarmungslos bestraft worden.

Das war der Lauf der Natur.

Die flinken Jäger stürzen sich immer auf das schwächste Glied ihrer Beutegruppe. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit reichte aus.
 

Natürlich war die Strohhutbande in eine Falle geraten und auf ein Rudel gieriger Kopfgeldjäger gestoßen. Jene konnten zwar nicht ansatzweise mit ihren Fähigkeiten mithalten, jedoch durfte man sie trotzdem nicht unterschätzen. Mit dem Anführer der Bande machte Zorro jedoch augenblicklich kurzen Prozess. Seine anmutigen Bewegungen und die unfassbare Schnelligkeit bewundernd, bemerkte die Orangehaarige nicht, wie man sich von hinten an sie heranschlich. Sie war das schwächste Glied. Die perfekte Geisel.
 

Doch noch bevor die wenig begeisterten Männer ihre Forderungen äußern konnten, schlug der Grünhaarige bereits einen Tausch vor. Er würde sich unbewaffnet in ihre Fänge begeben. Im Gegenzug sollten sie der Navigatorin die Freiheit gewähren. Seine Sturheit und sein Stolz ließen keine Widerworte zu. Tatenlos mussten die Strohhüte demnach mitansehen, wie man ihren Freund mit einem gezielten Schlag auf den Hinterkopf außer Gefecht setzte und davonschleppte, dabei ein bedrohliches Messer immerwährend an seine Kehle haltend.
 

Er hatte sie wieder einmal gerettet.

Und nicht eine Sekunde gezögert.
 

Es lag ganz und gar nicht in der Natur der Strohhutbande, sich an Anweisungen oder Regeln zu halten und darüber hinaus einen treuen Freund kampflos im Stich zu lassen. Sie schmiedeten nicht einmal Pläne. Pläne gingen meist schief. Vielmehr stürzten sie allesamt rigoros der Burgruine, dem Versteck der Kopfgeldjäger, entgegen, mit dem einzigen Ziel, alle Kräfte zu aktivieren und bis an das Limit zu gehen, um den Schwertkämpfer aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Das war Strohut-Like.
 

Nami hatte das Risiko nicht gescheut, sondern vielmehr provoziert. Sie hatte die Gefahr förmlich herausgefordert. Mag sein, dass sie mit unendlichem Glück versehen worden war. Es war gefährlich, sich von Gefühlen leiten zu lassen. Es war gefährlich, den Emotionen in einem Kampf die Oberhand zu überlassen. Welches Gefühl dominierte, konnte sie nicht sagen. Es war eine bunte Mischung aus Wut, Furcht und Fürsorge.
 

Üblicherweise vermied sie es strikt, ihre Gegner zu töten. Meist waren es nur Zorro und Robin, die nicht zögerten oder gar davor zurückschreckten, den Feind gänzlich zu eliminieren. Doch in ihrem unfassbaren Zorn strebte jede Pore ihres Körpers nach Rache und Vergeltung, weshalb sie ihre Bemühungen verdoppelte, ihre Schläge verstärkte, ihre Attacken intensivierte. Es hatte sie in keinerlei Weise gekümmert, dass das Blut der Kopfgeldjäger an ihren Fingern klebte. Selbst den markerschütternden Schreien begegnete sie mit absoluter Gleichgültigkeit. Ihr Denken war lediglich auf den Mann ausgerichtet, der sich wie so häufig ohne zu zögern für sie in die Schussbahn geworfen hatte.
 

In dem Moment, als sie den grünhaarigen Schopf schließlich erblickte, erwachte sie endlich aus ihrer Trance und verließ den dunklen Tunnel ihrer trüben Gedanken. Mit glasigen Augen und einem mulmigen Gefühl in der Magengegend war sie auf den Grünhaarigen zu gestolpert. Jener hatte leicht benommen und fast teilnahmslos zurückgestarrt. Als sie schließlich nahe genug war, um einen genaueren Blick auf sein äußeres Erscheinungsbild werfen zu können, stockte ihr augenblicklich der Atem. Blankes Entsetzen hatte ihren Körper erschüttert, sodass sie die Hand schließlich atemlos vor den Mund presste.
 

Selbst die Dunkelheit des Raumes konnte die Spuren der Gewalt nicht verbergen. Nur flach und stockend ging seine Atmung. Seine Augen wirkten glanzlos und ließen seinen Blick verschleiert und leer wirken. Dicke und viele zu enge Eisenketten umschlangen seine wundgescheuerten Armgelenkte und fesselten ihn damit an die harte Backsteinmauer. Wunden über Wunden zogen sich über den nahezu kompletten Körper. Seine Kleidung hing zerrissen und zerfetzt an seinem Körper und war vollgesogen mit Blut. Überall war Blut.
 

Mühsam und hektisch befreiten Chopper, Sanji und Ruffy den Grünhaarigen schließlich von seinen Ketten, um den schweren und entkräfteten Körper mit besorgter Miene zum Ausgang hieven zu können. Nur im Unterbewusstsein registrierte die Orangehaarige, dass sie von Lysop am Arm gepackt und ebenso hinausgezerrt wurde. Und während sie beobachtete, wie Zorro erschöpft die Augen schloss, fragte sie sich insgeheim, welch Grausamkeit und Kälte man verspüren musste, um einen Menschen derartig zu misshandeln…
 

[…]
 

Es hatte einige Tage gedauert, bis sich der Grünhaarige wieder vollständig regeneriert hatte. Wie üblich ignorierte er die Anweisungen des Schiffsarztes und verließ vorzeitig das Bett, um sich seinem geliebten Training widmen zu können. Wie gewohnt hallte sein Schnarchen tagsüber lautstark über das Deck und wie gewohnt legte er es zu den Mahlzeiten gerne darauf an, Sanji in jeglicher Hinsicht zu provozieren. Vollkommene Normalität herrschte demnach an Bord der Thousand Sunny.
 

Aber ging das in Ordnung?

War es normal, so zu tun, als wäre nichts geschehen?

Konnte man ein derartiges Erlebnis ohne weiteres abhacken?

Zorro konnte das scheinbar, auch wenn sie es nicht verstehen wollte.
 

Nach einer weiteren schlaflosen Nacht und unendlich wirren Gedankengängen, entschied sich die Navigatorin dazu, das Gespräch mit ihm zu suchen, um die Last von ihrem Herzen zu nehmen. Sie wollte auf gar keinen Fall, dass sich dieser kalte Abgrund der Distanz zu ihren Füßen auftat, weswegen sie sich mühsam in das Krähennest schleppte. Natürlich traf sie dort auf ihre gewünschte Zielperson, die etwas überrascht über ihren unerwarteten Besuch wirkte. Es gab so unendliche viele Dinge, die sie ihm sagen wollte. Allerdings schien sich ihre Gabe des endlosen Sprechens mit dem ersten Blickkontakt rigoros verabschiedet zu haben.
 

„Mach dir keinen Kopf. Ich bin eine harte Hand gewohnt.“, meinte Zorro schließlich, als könne er ihre Gedanken lesen. Mit seinem gewohnten Grinsen versuchte er die Sache geschickt zu überspielen. Unschlüssig trat sie auf ihn zu und berührte scheu seinen Oberkörper, weshalb sich seine Augen schockiert weiteten. Was war los mit ihr?
 

Verwirrt beobachtete der Schwertkämpfer, wie ihre Finger federleicht über seine Brust zu tippeln begannen und eine ungewohnt glühende Spur hinter sich her zogen.

„Nicht alle Hände sind rau.“, meinte sie leise und legte wie zur Bestätigung die Hand zaghaft an seine Wange, um zärtlich mit dem Daumen über seine warme und leicht stoppelige Haut streicheln zu können. Unwillkürlich kam er ihren Berührungen leicht entgegen, weil er, auch wenn er das niemals zugeben würde, tatsächlich Gefallen daran fand.
 

Kurzerhand stellte sich die junge Frau auf Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen kräftigen Hals, um ihn in eine herzergreifende und sinnliche Umarmung zu verwickeln. Im ersten Moment riss er vollkommen überrascht und entsetzt den Mund auf, ehe er sich schließlich erlaubte, für einen kurzen Augenblick die Augen zu schließen und das angenehme Gefühl vollkommen auszukosten.
 

Seufzend inhalierte er den betörenden Geruch, der an ihr haftete und genoss zudem die wohlige Wärme, die sich parasitenhaft in seinem Körper ausbreitete. Tatsache, eine Umarmung konnte wahrhaftig heilen.
 

Um sie daran zu hindern, sich frühzeitig von ihm zu lösen, schlang er intuitiv die Arme um ihre Taille und drückte sie enger an seine Front, was sie mit klopfendem Herzen zur Kenntnis nahm. Die Intimität des Augenblicks war berauschend. Es tat so ungeheuer gut!
 

„Nicht immer sind Hände dazu da, Schaden anzurichten. Manchmal können sie auch Zuneigung ausdrücken. Vergiss das bitte nicht.“, flüsterte sie ihm mit gebrochener Stimme ins Ohr. Unwillkürlich verstärkte sie den Griff ihrer Arme, um sich selbst davon zu überzeugen, dass er niemals von ihrer Seite weichen würde.
 

„Dann sind deine Kopfnüsse also ein Zeichen der Zuneigung?“, scherzte er glucksend, um die gedrückte Stimmung etwas aufzulockern. Die junge Frau biss sich jedoch aufgrund ihres schlechten Gewissens wehmütig auf die Unterlippe und vergrub ihre Nase beschämt in seiner Halsbeuge. Als Zeichen der Entschuldigung fuhr sie spielerisch durch seinen grünen Schopf und massierte schließlich mit kraulenden Bewegungen die Nackengegend um seinen Haaransatz, was ihn dazu veranlasste, die Fingerkuppen verzückt in ihrem Rücken zu vergraben. Wohlige Schauer jagten fortan über seinen Rücken und ab und an fand ein genüssliches Keuchen den Weg über seine Lippen.
 

Zeit war ein unwichtiger Faktor. Wie lange sie letztlich so eng umschlungen inmitten des Raumes standen, konnte im Nachhinein keiner sagen. Doch irgendwann war der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich voneinander zu lösen. Die enge und elektrisierende Berührung ihrer Wangen, die dabei entstand, hinterließ ein angenehmes Prickeln auf Namis Haut. Ohne groß über ihr folgendes Tun und Handeln nachzudenken oder mögliche Einwände ihres Verstandes abzuwarten, folgte sie der Anweisung ihres Instinkt und drückte dem Grünhaarigen wie zufällig einen kurzen Kuss auf die Lippen. Es war nur ein kleiner, lieblicher Kuss, den er aufgrund der kurzen Dauer lediglich perplex zur Kenntnis nehmen und nicht einmal erwidern konnte.
 

Mit scharlachroten Wangen und der Befürchtung, jeden Moment aufgrund ihres unmenschlich schnell klopfenden Herzens zu kollabieren, huschte die Navigatorin mit Höchstgeschwindigkeit an ihm vorbei, um sich auf Lebenszeit in ihre Kajüte zu verkriechen. Zorro verharrte hingegen regungslos an Ort und Stelle und fasste sich vollkommen überfordert an die Lippen…
 

[…]
 

Die folgenden Tage waren weiß Gott nicht einfach.

Ein flaues Gefühl schien sich auf Dauer in Namis Magen eingenistet zu haben. Es war ihr fürchterlich peinlich, den Schwertkämpfer so schamlos und unerlaubt geküsst zu haben. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie Zorro nun darauf reagieren würde. Womöglich würde er sich entweder über sie lustig machen oder schlecht auf sie zu sprechen sein, weshalb sie jegliche Konfrontation auf jeden Preis verhindern wollte.
 

Anfänglich funktionierte ihr Plan auch blendend. Gesprächen wich sie aus, den Blickkontakt vermied sie und zusätzlich gelang es ihr, ihm komplett aus dem Weg zu gehen, was sie größtenteils seinem unglaublich schlechten Orientierungssinn zu verdanken hatte. Doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger, das Unausweichliche unnötig hinauszuzögern, da der Grünhaarige mittlerweile hartnäckig versuchte, das Gespräch mit ihr zu suchen. Verzweifelt schlich sich die Navigatorin schließlich in ihren Orangengarten, den sie mit viel Liebe umsorgte. Erschrocken und überrascht musste sie feststellen, dass Zorro eben genau dort auf sie wartete.
 

Noch bevor sie sich erneut geschickt davonschleichen und ihm entwischen konnte, schnappte er gezielt nach ihrer Hand, die er instinktiv fest mit seiner eigenen umschloss. Resigniert seufzend stellte die Orangehaarige schließlich ihre Bemühungen, die Konfrontation zu vermeiden, endgültig ein und zwang sich mühsam dazu, dem Grünhaarigen mit Fassung gegenüberzutreten und ihm mit klopfendem Herzen in die Augen zu sehen.
 

Erwartungsvoll studierte sie seine unlesbare Miene und erkannte verdutzt, dass sich etwas Farbe auf seine Wangen geschlichen hatte. Zudem schien er ungeheuer nervös zu sein, was bei dem sonst so unerschütterlichen Schwertkämpfer ultimativen Seltenheitswert hatte. Mit der freien Hand kratzte er sich verlegen am Kopf und wich konsequent ihrem Blick aus. Kurzzeitig übte sie leichten Druck auf seine Hand aus, um ihn zu ermutigen.
 

„I-Ich wollte mich bei dir…bedanken.“, nuschelte er die einzelnen Worte schließlich gebrochen hervor. Im ersten Moment wanderte ihre Augenbraue leicht irritiert nach oben, da dieses Verhalten extrem untypisch für den Grünhaarigen war. Erst als sie realisierte, dass er das Gefühl der Geborgenheit scheinbar sehr genossen hatte, schlich sich ein liebliches Lächeln auf ihre Lippen, was er extrem erleichtert zur Kenntnis nahm.
 

Anstatt jedoch wieder voneinander abzulassen und verschiedene Richtungen einzuschlagen, verharrten beide stocksteif an Ort und Stelle, während sie der Schleier des Schweigens sanft umhüllte. Mit ungeheurer Intensität fixierte man die Augen des Gegenübers, als würde man dort nach einer Antwort auf eine unausgesprochene Frage suchen. Keiner der beiden schien auch nur ansatzweise zu bemerken, dass Robin sie aus nicht allzu weiter Entfernung schmunzelnd beobachte.
 

„Ich bin wirklich enttäuscht darüber, dass ihr das vor uns verheimlichen wolltet.“, kicherte die schwarzhaarige Archäologin schließlich amüsiert, während sie auf die Hände der beiden Angesprochenen deutete und mit ihrer Aussage dafür sorgte, dass sich eine Mischung aus blankem Entsetzen und Scham auf den Gesichtern der beiden Angesprochenen ausbreitete.
 

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Tadaaa, ein Lebenszeichen! :-D

Hatte einfach das Gefühl, dass es wieder

einmal Zeit für einen One-Shot wurde…

Nicht böse sein, wenn längere Zeit

keine Updates mehr folgen. Mein

Hauptaugenmerk liegt nämlich auf

meiner geplant langen ZoNa-Fanfic:

Forschungsprojekt: Reales Leben.
 

Liebste Grüße - missfortheworld

Duchsetzungsvermögen

Die Ader an Zorros Stirn pochte gefährlich, als er sein tägliches Training wiederum gezwungen unterbrechen und dabei ein genervtes Aufschreien unterdrücken musste. Während seiner Übungen hasste er jegliche Störung, was jedoch auf der Sunny zum Tagesgeschäft gehörte und damit unvermeidbar war.
 

Schon den ganzen Tag über verfolgte ihn ein seltsames Geräusch, das ihm keine Ruhe ließ. Von Zeit zu Zeit ertönte dieses Kratzen auf Holz, das er nicht zuordnen, geschweige denn auf diesem überdimensionalen Schiff orten konnte.
 

Wütend legte er seine Hanteln zur Seite und verließ das Krähennest, um der Sache genauer auf den Grund zu gehen. An Deck stoß er auf Lysopp, der ihn mit einem heftigen Niesen begrüßte. Irritiert und gleichzeitig enorm angewidert wich der Schwertkämpfer demach vor dem Schwarzhaarigen zurück, um dem Anflug von Partikeln und Bakterien zu entkommen.
 

„Verdammt, ich sollte zu Chopper gehen. Ich glaube, ich habe mir irgendwie eine Erkältung eingefangen“, meinte der Kanonier angeschlagen, ehe er sich erneut die Nase putzen musste.
 

„Ich an deiner Stelle würde unseren kleinen Arzt heute lieber nicht belästigen! Er ist scheinbar mit einer sehr wichtigen Studie beschäftigt und drohte mir deshalb heute Morgen, mir die Ohren lang zu ziehen, falls ich noch einmal sein Arbeitszimmer betreten würde! Obwohl ich doch gar keine Ohren habe, yohohoho!“, schaltete sich Brook scherzend in das Gespräch mit ein.
 

„Hört ihr das auch?“, fragte Zorro plötzlich angespannt, als das Geräusch wieder zu hören war. Angestrengt und beunruhigt verfielen die Umstehenden in Schweigen, um zu lauschen. Auch sie wurden auf das seltsame Kratzen aufmerksam und tauschten ratlose Blicke aus.
 

„Scheinbar hat sich ein blinder Passagier zu uns an Bord geschlichen!“, warf Robin wissend in den Raum, während sie etwas entfernt einen Tee genoss und abwesend in einem Buch blätterte. Ihre Information sorgte augenblicklich für das absolute Chaos an Deck. Lysop gab sich seiner üblichen Panikattacke hin und Ruffy verließ im Eiltempo den Kopf seiner Gallionsfigur, um sich auf die Suche zu begeben. Seine überdrehte und aufgeregte Art konnte man nur noch mit roher Gewalt stoppen…
 

Gemeinsam dauerte es nicht lange, bis man den Übeltäter endlich ausfindig machen konnte! Neugierig lugte die Crew in das anvisierte Holzfass und staunte sogleich nicht schlecht, als sie ein kleines Fellknäuel entdeckten, das nahezu komplett mit weißem Fell überzogen war. Lediglich die samtweichen Pfoten waren braun und erweckten den Eindruck, als wäre sie schlichtweg in Schokolade getaucht worden. Erfreut krallte sich das zierliche Geschöpft in das Holz und verursachte damit das vernommene Geräusch, dass den Grünhaarigen den ganzen Tag über verfolgt hatte.
 

„Eine Katze?“, fragte Franky ungläubig, während sich Lysop immer weiter von der Gruppe entfernte und beteuerte, eine überaus schlimme Allergie gegen jene Vierbeiner zu haben, was ihm in diesem Fall auch ausnahmsweise jeder glauben konnte, da es sein unerträgliches Niesen erklärte. Mit Ausnahme von Robin hatte scheinbar niemand damit gerechnet, ausgerechnet auf dieses Tier zu stoßen, was die ratlosen Blicke erklärte.
 

„Och menno, ein fettes und saftiges Schweinchen wäre mir lieber gewesen!“, gab Ruffy enttäuscht zu verlauten und fing sich für diese unqualifizierte Bemerkung augenblicklich eine gewaltige Kopfnuss seiner Navigatorin ein, während Robin das Geschöpf mit Hilfe ihrer Fähigkeit aus dem Fass befreite und an Deck absetzte.
 

„Oh, hör gar nicht auf den dummen kleinen Jungen! Du bist ja sooo niedlich! Komm her, Kleines!“, meinte Nami mit süßer Stimme, ehe sie in die Hocke ging und die Hand nach dem kleinen Fellknäuel ausstreckte. Die Katze reagierte jedoch nicht wie erwarte, sondern fuhr stattdessen die Krallen aus und verpasste der Orangehaarigen einige Kratzer an Händen und Unterarmen. Die gesamte Crew hielt augenblicklich geschockt die Luft an.
 

„VERDAMMTES BIEST!“, brüllte die junge Frau sogleich aufgebracht. Nur mit Mühe und Not konnte Franky sie daran hindern, ihren Klimataktstock zu zücken und sich damit rigoros und ohne Rücksicht auf Verluste in das Gefecht zu stürzen. Wehmütig betrachtete sie die roten Striemen auf ihrer delikaten Haut und bemühte sich gleichzeitig um Ruhe und Gelassenheit, was durch eine ganz entscheidende Aussage ihres Kollegen zum absoluten Reinfall wurde:
 

„Sie hasst dich. Welch‘ Ironie“, meinte Zorro trocken und konnte es dabei nicht verhindern, dass seine Mundwinkel leicht amüsiert nach oben wanderten. Neben Schlaf und Training gehörte es zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, den Giftmischer und die Hexe auf die Palme zu bringen.
 

„Schnauze, du Penner!“, keifte die Orangehaarige sichtlich aggressiv, ehe sie herumfuhr und ihren kompletten Zorn auf Zorro zentrierte. Jener wendete sich unbeeindruckt ab und suchte stattdessen nach einem neuen Schlafplatz auf der großen Wiese an Deck.
 

„Du solltest dir ein paar Pillen einwerfen. Vielleicht zügelt das deine kranken Gefühlsausbrüche!“, fügte er schließlich noch abschätzig hinzu, was die ohnehin strapazierten Nerven der Orangehaarigen noch mehr in Anspruch nahm. Sie stand buchstäblich vor einer gewaltigen Explosion, der so einige Opfer fordern würde.
 

„Ich reiß dich in Stücke, du Primat!“, fauchte sie mit gefletschten Zähnen, während sie sich aus dem Griff des Zimmermanns befreite und die Fäuste ballte. Ein angriffslustiges Fauchen lenkte ihre Aufmerksamkeit jedoch wieder auf die anwesende Katze, die sich ihr mit gezückten Krallen und einsatzfähigen Zähnen entgegen stellte und dafür sorgte, dass die komplette Crew erschrocken zurückwich.
 

Die Navigatorin konnte zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob der Vierbeiner den Grünhaarigen verteidigen wollte oder sie einfach nur nicht leiden konnte, aber es trieb sie definitiv noch mehr auf Palme. Kurzum machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte unter Deck, wobei ein frustrierter Schrei ihre Lippen verließ.
 

Sichtlich zufrieden schloss Zorro indes seine Augen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Sein Tag hatte viel zu stressig begonnen und noch immer hatte er keine Minute geschlafen, was sich nicht gerade positiv auf seinen Gemütszustand auswirkte. Binnen weniger Sekunden driftete er ab und realisierte gerade noch so, dass sich etwas auf seinem Bauch niederließ.
 


 

+++ +++ +++
 

Eine geraume Zeit später kehrte Nami erholt und entspannt zurück an Deck und wurde sogleich Zeugin einer sehr seltsamen Gegebenheit, die sie in dieser Art und Weise niemals erwartet hätte. Das kleine Kätzchen hatte es sich auf Zorros Schoß gemütlich gemacht und schnurrte leise und zufrieden vor sich hin. Den Grünhaarigen schien es nicht zu stören.
 

„Genug gestarrt?“, ertönte plötzlich seine Stimme, wobei er sich nicht einmal die Mühe machte, seine Augen zu öffnen. Er hatte ihre Präsenz bereits gespürt, als sie die Tür geöffnet hatte. Die Orangehaarige verfluchte indes wieder einmal seine Gabe, zu sehen, obwohl er eigentlich nichts sehen konnte.
 

„Wieso mag sie dich?“, murmelte die junge Frau verwirrt. Es war ihr ein absolutes Rätsel.

„Was weiß ich?“, gab er trotzig zu verstehen.
 

„Nein, ganz ehrlich, wieso mag sie dich? Dich mag doch sonst niemand!“, erwiderte sie eine Spur zynisch und spürte dabei den Triumph in sich aufkeimen.

„Sagt die Hexe, deren einzige Begleitung ihr Besen ist!“, konterte Zorro grinsend und widmete sich anschließend wieder der Katze, die seine Streicheleinheiten schnurrend zur Kenntnis nahm.
 

Die Navigatorin beobachte das Szenario stirnrunzelnd, wobei all die angestauten Aggressionen der letzten Stunden langsam wieder in ihr hochkamen. Kurzum kam sie zu dem Entschluss, dass ihre schlechte Laune definitiv durch das Fellknäuel hervorgerufen wurde, das sie nun herausfordernd fixierte und sich enger an den Körper des Schwertkämpfers schmiegte. Es war der finale Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
 

Mit gezückten Krallen stürzte sich die junge Frau auf den Grünhaarigen, der seine Überraschung mit einem sehr unmännlichen Laut zur Geltung brachte. Die Katze rannte indes erschrocken davon, um der Rangelei zu entgehen, die sich zwischen den beiden Personen abspielte. Natürlich ging Zorro als Verlierer hervor, da er sich davor hütete, eine Frau zu verletzten.
 

WAS läuft nur bitte mit dir falsch?“, keuchte er atemlos, nachdem er sich mühsam von all ihren Gliedmaßen befreit und ein klein wenig Abstand gewonnen hatte. Fluchend inspizierte er die vielen Kratzer, die sie nahezu an seinem kompletten Körper hinterlassen hatte und darüber hinaus so tief waren, dass Blut floss. Zwar war der Schmerz erträglich, aber die Tatsache, dass er für einen kurzen Augenblick zu unachtsam gewesen war, um ihren Krallen zu entkommen, nagte an seinem Stolz.
 

„Ähm…“, begann sie ihre Erklärung stotternd, verstummte jedoch sofort wieder.
 

Ungläubig musterte er sie, um sicher zu gehen, sich nicht verhört zu haben. Etwas ungeduldig wartete er auf die Beleidigung oder die arrogante Erwiderung, die jedoch nie den Weg über ihre Lippen fand. Sprachlos begutachtete sie stattdessen ihre Tat, was einen zarten Rotschimmer auf ihren Wangen erscheinen ließ, ehe sie abrupt die Flucht ergriff und einen ziemlich verwirrten Schwertkämpfer zurückließ.
 

„Was zur Hölle war das denn?“
 


 

+++ +++ +++
 

Mit rasanter Geschwindigkeit folgte Ruffy dem Schrei seines Schiffkochs, der das bevorstehende Essen ankündigte. Da der Kapitän keine Rücksicht auf Verluste nahm, war es kaum verwunderlich, dass er auf dem Weg in die Küche seinen Schwertkämpfer umnietete, der ihm daraufhin etliche Verwünschungen an den Kopf warf und mit reichlich Verspätung eintraf.
 

„Ach du heiliger Strohsack! Zorro, was ist mit deinen Armen passiert?“, fragte Chopper augenblicklich besorgt, als er die tiefen Kratzer an dessen Armen bemerkte. Noch während er sich darüber aufklären ließ, ein wildes Tier an Bord zu haben, desinfizierte und bandagierte er die Wunden seines Freundes.
 

„Bro, die Katze konnte dich also auch nicht leiden?!“, fragte Franky mitfühlend, was als perfekte Steilvorlage für Sanji diente, der gerade das Essen servierte.
 

„Wen wundert‘s?“, warf jener provozierend ein, was dazu führte, dass sein Hinterkopf die unangenehme Bekanntschaft mit einem Hühnerknochen machte.

„Hast du mich gerade mit Essen beworfen?“, fauchte der Koch augenblicklich zornig, während er seinen Kochlöffel drohend auf den Grünhaarigen richtete, dessen boshaftes Grinsen ein klares Indiz für seine Schuld war. Bei der Geschwindigkeit dieser Beleidigungen war nur eine Frage der Zeit, bis das Besteck munter durch die Gegend flog.
 

„Jungs, beruhigt euch! Wir sind uns doch einig, dass wir dieses Biest definitiv loswerden sollten?!“, stellte Lysopp fest, ehe er sich einer erneuten Niesattacke hingab und damit so manch Einem den Appetit verdarb.
 

„Ja, wir sollten diese kleine Kratzbürste auf jeden Fall Kiel holen!“, stimmte Zorro dem Schwarzhaarigen zu. Sein amüsierter Blick und die abfällige Tonart machten die Orangehaarige darauf aufmerksam, dass er nicht wirklich von der Katze sprach.
 

Nachdem man sich darauf geeinigt hatte, die Katze beim nächsten Landgang von Bord zu jagen, konzentrierte man sich endlich schweigend auf das leckere Essen, das Sanji gezaubert hatte. Während der Mahlzeiten gab es eigentlich nur eine Regel: Entweder man lernte mit Ruffys lautem Schmatzen zu leben, oder man verpasste ihm einen Tritt gegen den Schädel, um ihm endlich Manieren einzubläuen.
 

Gähnend und durchaus gesättigt verließ der Grünhaarige nach einer geraumen Zeit den Raum und seufzte wohlig auf, als ihm die Sonne ins Gesicht lächelte. Noch bevor er sich auf der grünen Wiese niederlassen konnte, kündigte das Klappern von gewissen Schuhen an, dass er wohl oder übel noch eine Weile auf seinen Schlaf verzichten musste. Keine Sekunde später stand Nami bereits über ihm und strafte ihn mit vernichtenden Blicken, die er gekonnt ignorierte.
 

„Was sollte diese provokative Bemerkung zu Tisch? Bist du nicht ganz hell im Kopf? Oder verspürst du irgendeine Art Todeswunsch?“, fauchte sie sogleich angriffslustig und bewies damit wieder einmal, dass sie sich bei Streitereien total in ihrem Element befand. Es fehlte nur noch der Rauch, der beim Sprechen aus ihren Ohren qualmte und sie wäre der totale Inbegriff eines eruptierenden Vulkans.
 

„Erlaube mir eine Gegenfrage! Wieso hast du dich heute auf mich gestürzt?“, wollte er berechtigterweise wissen, während er die Arme verschränkte und sie dabei nachdenklich beobachtete. Ihr leicht panischer Gesichtsausdruck und ihr verdächtiges Schweigen ließen ihn schließlich stutzig werden. In seinen Augen gab es nur eine logische Erklärung für ihr seltsames Verhalten.
 

„Sag mal, du bist nicht zufällig eifersüchtig auf diese Katze gewesen?“, fragte er wissend und mit einem frechen Schmunzeln auf den Lippen, das ihm Nami nur zu gerne aus dem Gesicht geprügelt hätte, wenn sie nicht noch immer ein schlechtes Gewissen wegen der vielen Kratzer plagen würde.
 

„Was redest du da?!“, tat sie seinen dreisten Kommentar daher leicht hysterisch und übertrieben ab, während sie mit ihren Haaren spielte, um ihre Hände auf irgendeine Art und Weise zu beschäftigen. Sie war nicht wirklich eifersüchtig, sondern vielmehr ungeheuer wütend auf den Grünhaarigen gewesen, da er trotz seiner unerträglichen Arroganz als einzige Person die Sympathie der Katze genossen durfte.
 

Vollkommen unvorbereitet wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie der junge Mann urplötzlich am Arm packte und sie dadurch das Gleichgewicht verlor. Kreischend landete sie schließlich auf Zorros Schoß, der augenblicklich seine kräftigen Arme um sie schlang und ihr damit jegliche Chance auf ein Entkommen entzog. Wenn ihr Gesicht bisher noch nicht rot genug war, so stand es nun komplett in Flammen.
 

„Keine Sorge, du kommst schon nicht zu kurz!“, flüsterte er ihr beschwichtigend ins Ohr, was wohl eine weitere Anspielung auf ihre Eifersucht war. Es machte ihm ungeheuer Spaß, die Navigatorin auf den Arm zu nehmen und darüber hinaus befand er die momentane Lage durchaus als angenehm. Mit seiner unmenschlichen Stärke gelang es ihm zwar, sich gegen ihr Gezappel zu behaupten, aber ihre lautstarken Proteste und Schimpftiraden nahmen dennoch kein Ende.
 

„Halt endlich die Klappe, ich will schlafen!“, forderte er demnach herrisch, als er sich endlich in einer komfortablen Position befand. Er war sich eigentlich absolut sicher, den wilden Tiger nun gänzlich gezähmt zu haben, würde er nicht plötzlich diesen unendlichen Schmerz in seiner Lendengegend verspüren, der zweifelsfrei durch eine extrem wütende Faust hervorgerufen wurde. Und während sich Galle einen Weg durch seine Kehle brannte, tappte die Orangehaarige zufrieden davon und überließ ihm seinem wohlverdienten Schicksal.
 

Denn Fakt war: Vögel, die zu früh singen, holt am Abend die Katze!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Lang, lang ist es her. Die Uni spannt mich doch ziemlich ein und noch immer liegt mein Hauptaugenmerk auf der Fanfic „Forschungsprojekt“. Gerade sind Semesterferien und da mich das Bild inspiriert hat, dachte ich, es wäre ein guter Zeitpunkt für einen One-Shot.

WER FEHLER FINDET, DARF SIE BEHALTEN!
Sorry, ich hab’s auf die Schnelle geschrieben und nicht mehr durchgelesen…

Im Moment sprudeln die Ideen nur so aus mir heraus o.ô
Kann mich nicht entscheiden, was ich nach Forschungsprojekt als Erstes angreifen werde :3

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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von:  kirishuka
2017-05-01T07:21:49+00:00 01.05.2017 09:21
Nawwwwww
Süß!!!!!
Mehr kann ich nicht sagen!
Einfach nur KAWAII!!!!!
Von:  OnePieceFan
2016-11-13T23:27:27+00:00 14.11.2016 00:27
Ich liebe dich <3 du versüßt mir meine Nachtdienste immer wieder aufs neue :*
Mal sehen, welcher story ich mich heute noch widmen werde :3
<3
Von:  Hupfdohle
2015-01-01T22:48:01+00:00 01.01.2015 23:48
Ich liebe deine One Shots! Super gefühlvoll, die Situationen sind facettenreich ausgeschmückt und Sie strotzen nur so vor Humor und Gefühlen!
Bitte mehr davon :)
Von:  Sandi-chan
2013-12-09T10:45:19+00:00 09.12.2013 11:45
hahahahaha sehr schön !
Von:  Sandi-chan
2013-12-09T10:22:06+00:00 09.12.2013 11:22
sehr schöner os!! :)
Von:  Sandi-chan
2013-12-09T09:38:24+00:00 09.12.2013 10:38
richtig schöner os! :D
Von:  Sandi-chan
2013-12-08T23:45:12+00:00 09.12.2013 00:45
geschrieben*
Von:  Sandi-chan
2013-12-08T23:44:39+00:00 09.12.2013 00:44
toll geschriben!
Von:  Sandi-chan
2013-12-08T23:27:45+00:00 09.12.2013 00:27
hat mir sehr gut gefallen!
Von:  Sandi-chan
2013-12-05T00:40:27+00:00 05.12.2013 01:40
sehr schön geworden ! :D


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