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True Love

von

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Uncovered

Kay könnte ausrasten, alles war so schnell passiert, plötzlich hatte Sarah von irgendeinem Sohn geredet und dann war Sam wutentbrannt abgehauen.

„Was sollte das?“ schrie Kay Sarah an, während er vor Wut den Gegenstand, der ihm am nächsten stand, wegtrat.

„Was das sollte? Ist doch wohl ganz klar!“

„Was redest du da von einem Sohn? Wir haben keinen Sohn. Was denkt Sam denn jetzt von mir!“

Kay setzte sich auf sein Sofa und stützte seinen Kopf mit seinen Händen.

„Als wenn dir wirklich etwas an ihm liegen würde. Ich kenne dich doch, das war doch nur dein nächstes Betthäschen, das habe ich doch gesehen. Ich habe ihm nur geholfen.“ sagte Sarah wild gestikulierend. „Ich kenne dich lange genug, das kann ich...“

„Sei still! Du weißt garnichts!“

Kay war wirklich sauer, er konnte sich kaum zurückhalten jetzt auf irgendwas einzuschlagen und Sarah einfach nur rauszuschmeißen.
 

Sam ging Gedankenverloren den Weg entlang. Er hatte einfach keinen klaren Gedanken fassen können, war einfach so durch die Gegen gelaufen, ohne ein bestimmtes Ziel. Er wollte eigentlich nach Hause gehen, sich endlich wieder auf sein Studium konzentrieren und Kay vergessen. Aber irgendwie war das alles nicht so leicht. Er konnte das einfach nicht vergessen, was er da heute gespürt hatte und was er vor allem schon so lange für Kay empfand.

Und so hatten ihn seine Füße einfach wieder zu Kays Haus zurück gebracht. Er guckte zu dem großen Backsteingebäude hinauf und seine Füße folgten einfach weiter dem Weg. Er konnte nichts dagegen machen, er konnte Kay doch nicht so einfach aufgeben. Diese Sarah hatte er noch nie gesehen und auch wenn Kay sie zu kennen schien, konnte Sam nicht glauben, dass sie eine von Kays Bettgeschichten war. Das passte nicht, denn Kay hatte immer nur One Night Stands und hatte keinen engeren Kontakt mit den Mädchen mit denen er schlief.

Sam ging die Stufen zum ersten Stock nach oben und bog dann links in den Flur, der zu Kays Wohnung führte. Schon auf der Treppe hörte er die Stimmen der beiden, die sich anscheindend immer noch stritten. Er hörte wie Sarah irgendwas von Betthäschen sagte und Sam fragte sich, ob sie damit auf ihn anspielte. Sam mochte diese Sarah jetzt schon nicht, auch wenn sie scheinbar eine alte Bekannte von Kay war. Wenn sie das denn war.

„Sei still! Su weißt garnichts!“ hörte Sam Kay schreien. Er stand jetzt direkt vor der Tür und konnte die Worte so gut hören, als würde er in der Wohnung stehen.

„Ich hätte ihn fast so weit gehabt. Hörst du?“ jammerte Kay. Sam schluckte und drehte sich um. Er hatte sich doch getäuscht, Kay wollte doch nur mit ihm Spielen. Wie konnte das nur sein, immer wieder dieses Hin und Her, langsam kam er damit nichtmehr klar. Mit schnellen Schritten verlies er das Gebäude und lief dann endgültig nach Hause ohne einen Blick zurück zu werfen.
 

„Sag ich doch!“ lachte Sarah laut auf und setzte sich zu Kay auf das Sofa. „Immer nur das eine im Kopf der junge Mann!“

Kay guckte erbost auf. „So meinte ich das doch nicht. Nicht im sexuellen Sinne! Ich... das war so... weil... „

Kay stockte und guckte leicht beschämt zu Boden.

„Warum will ich dir das eigentlich erzählen? Dich geht das nichts an.“

Kay verschwand im Schlafzimmer und kam kurz darauf mit einer Jeans in seiner Hand wieder. Sarah saß immer noch auf dem Sofa, stand jedoch auf, als Kay wieder ins Wohnzimmer zurückkam.

„Und was machst du jetzt?“ sagte sie zu Kay.

„Was glaubst du denn?“ sagte er immer noch ziemlich wütend, während er in seine Jeans reinhampelte. „Ich laufe ihm hinterher.“

Sarah guckt ihn verwundert an, während sie um das Sofa herum zum Fenster ging.

„Ich glaube nicht , dass du ihn noch einholst.“ meinte Sarah, während sie aus dem Fenster guckte, ob sie den Jungen noch sehen konnte. „So kenne ich dich auch garnicht. Du magst ihn also?“

Kay stockte, als er gerade sein T-Shirt suchte, von dem er glaubte, dass er es gestern achtlos auf das Sofa geworfen hatte. Sarah guckte weg vom Fenster und merkte das Kay in der Bewegung stockte.

„Was ist los, du antwortest garnicht...?“

Kay bückte sich plötzlich und fand sein T-Shirt unter dem Wohnzimmertisch.

„Ich muss mich beeilen, sonst hole ich ihn nichtmehr ein.“

Kay zog sich schnell das T-Shirt über und wollte hastig zur Tür laufen, als Sarah ihn am Arm packte und festhielt.

„Warte mal Freundchen, ich kenne dich schon lang genug. Du weichst mir aus. Meine Frage war ob du ihn magst!“

Energisch zog Sarah Kay zurück von der Tür.

„Ich habe ehrlich keine Zeit und Lust mit dir darüber zu sprechen. Und vor allem geht dich das alles nichts an.“

„Achja? Ich kenne dich schon sehr lange und ich dachte ich kenne dich sehr gut. Deswegen habe ich unter Umständen vorhin einen sehr großen Fehler gemacht! Ich lass dich jetzt so nicht gehen, das wird nichts, wenn du ihm jetzt so hinterher läufst.“

Kay guckte zu Sarah und nickte, während sie ihn losließ. Die beiden setzten sich gemütlich auf das Sofa.

„Okay, okay, du hast ja recht.“ lenkte Kay ein. „Das ist nur nicht so einfach für mich.“

„Was ist nicht einfach? Zuzugeben dass du ihn magst?“

Da hatte Sarah den wunden Punkt getroffen, Kay guckte betreten zu seiner CD-Sammlung auf der anderen Seite des Raumes und antwortete nichts.

„Kay, wie lange kennen wir uns jetzt schon? Und in dieser ganzen Zeit hattest du nur One Night Stands, vorzüglich mit leichten Mädchen. Ich habe es nie erlebt, dass dir jemand am Herzen lag. Ich wusste ja, dass du Bi bist, auch wenn ich zwischendurch daran zweifeln musste.“

„Worauf willst du hinaus?“ entgegnete Kay leicht genervt.

„Ich will darauf hinaus, dass mir das völlig unbekannt bei dir ist. Und ich glaube dir geht es da selbst auch so. Der Macho und Aufreißer Kay weiß nicht wie er damit umgehen kann.“

Also Antwort kam von Kay nur ein Schnauben.

„Es tut mir ja wirklich leid, dass ich ihn verscheucht habe, aber ich war wirklich sauer auf dich. Du hattest mit sehr wohl versprochen dich mit mir zu treffen, wenn ich aus den USA wieder da bin. Ist klar, dass dein Männerhirn das vergisst, ich bin ja schließlich über ein halbes Jahr dort gewesen.“

„Du hättest doch wissen müssen, dass ich das vergesse.“

„Ja, deswegen kam ich ja auch vorbei. Und dann sehe ich da so ein Küken unter dir liegen, dass ziemlich verschreckt und dem sichtlich unwohl ist.“

Kay drehte sich abrupt zu ihr um und funkelte Sarah böse an.“Wie bitte? Du willst mir doch nicht erzählen, dass es ihm nicht gefallen hat? Das konnte ich schließlich fühlen!“

„Oh Mann Kay! Körperlich hat es ihm vielleicht sogar sehr gefallen, dazu kann ich doch garnichts sagen. Aber sein Blick zeigte einfach deutlich dass ihm dabei nicht ganz wohl war. Hast du denn vorher etwas gesagt was ihn verängstigt haben könnte?“

Kay guckte Sarah nur verdutzt an und sie merkte deutlich, dass er ihr lieber ausweichen wollte als auf diese Frage zu antworten.

„Ich verstehe schon!“ setzte Sarah ein, als Kay gerade irgendwas sagen wollte, was von dem Thema ablenken sollte. „Du hast es wahrschinlich wie bei mir damals gemacht, auch wenn das eine etwas andere Situation war.“

„Was habe ich denn damals gesagt?“

„Garnichts! Eben deswegen. Du hast einfach garnichts gesagt und dann warst du einfach weg. Du bist mit Worten nicht so gut, ob dir das nun selbst bewusst ist oder nicht, aber deswegen sagst du dann garnichts und machst einfach irgendwas. Du bist wahrscheinlich einfach über ihn hergefallen!“

„Hergefallen?“ meinte Kay leicht erbost und trotzdem musste er daran denken, dass er Sam bis jetzt immer ohne Erlaubnis geküsst hatte und allgemein auch garnicht wusste ob Sam das eigentlich wollte. Obwohl er wusste, dass Sams Körper das anscheindend so ziemlich wollte.

„Hergefallen..“ wiederholte Kay. „Das Wort ist vielleicht etwas zu hart, aber im Grunde hast du irgendwie recht.“

„Wusst ich's doch!“ triumphierte Sarah. Sie musste sich regeltecht zurückhalten nicht ein kleines Freudentänzchen zu machen. Es war wirklich schwer Kay davon zu überzeugen, dass er etwas falsch gemacht hatte, es kam wirklich nicht oft vor, dass er das einsah.

„Kannst du mir vielleicht auch sagen, was ich dann jetzt tun soll?“ meinte Kay genervt, nachdem er sah, das Sarah vor Freude fast lachte.

„Das liegt doch auf der Hand! Kommst du da jetzt nicht selbst drauf?“

„Jetzt mach dich bloss nicht über mich lustig! Ich habe schon verstanden, dass ich mit ihm reden soll. Aber ich weiß doch garnicht, was ich ihm sagen soll!“

„Sag ihm doch einfach was du fühlst.“

Kay schien leicht zu erröten. Sarah musste sich ein Lächeln wieder verkneifen. Das war echt süß, so hatte sie Kay wirklich noch nie gesehen. Dieser Junge hatte echt Glück, sowas hatte sie sich früher immer mal von Kay gewünscht. Früher schien er sich nie für irgendwen besonders begeistern zu können, nie jemand, der ihm wirklich nahe stand. Nichtmal ihr, was sie damals sehr verletzt hatte.

„Das ist... nicht so einfach. Das kann ich nicht in Worte fassen...“ sagte Kay nach einer kurzen Pause. Er war wirklich eingeschüchtert, jetzt musste Sarah wirklich laut loslachen.

„Was soll das denn jetzt?“ meckerte Kay. Doch Sarah lachte nur schallend weiter. Jetzt wurde Kay wirklich rot, und das ist ihm, soweit er sich erinnern konnte, noch nie passiert.

„Entschuldigung.“ stammelte Sarah. „Aber so kenne ich dich garnicht, das ist ja wirklich süß!“

Kay drehte sich leicht schmollend um. Süß wollte er nicht sein, jetzt kam er sich vor wie ein kleiner Junge, dem die Tanten in die Backen kneifen und ihn süß nennen.

„Jetzt mal zum Ernst zurück. Da ich nicht genauer über eure Situation bescheid weiß, kann ich dir jetzt auch nicht hundertprozentig sagen, wie du dich verhalten sollst, oder was du ihm sagen sollst. Aber vielleicht solltest du ihm sagen, dass das alles ein großes Missverständnis ist. So könntest du ja schonmal einen Anfang schaffen.“

„Ich glaube, dass er mir da aber im Moment nicht unbedingt so vetraut. Aber ich denke ich muss es einfach versuchen.“

„Das ist eine gute Einstellung. Und es tut mir wirklich furchtbar leid, aber trotzdem bist du auch selber dran Schuld.“

„Schon verstanden! Noch einmal brauchst du es mir nicht unter die Nase reiben. Ich werde zu ihm gehen und mit ihm reden. Irgendwie. Und ich werde dich dann nächste Woche auch mal anrufen!“

Sarah klopfte Kay mit einem Lächeln auf die Schulter und machte sich auf dem Weg zur Tür.

„Freut mich, aber nicht vergessen. Du hast ja gemerkt, was dann passiert!“

Mit diesen Worten verlies Sarah Kays Wohnung und lies ihn mit seinen Gedanken allein.
 

Sam kam ziemlich geschafft zuhause an. Er war wütend und traurig zugleich, weil ihn das Ganze langsam ziemlich nervte. Was auch immer Kay dachte oder wollte, Sam konnte das nicht wirklich ergründen oder verstehen.

Frustriert griff Sam nach dem Telefon und wählte Melanies Nummer. Nach kurzem schellen ging diese freudig ans Telefon.

„Hi und wie ist es gelaufen?“ fragte Melanie sofort ungeduldig.

„Geht so.“ sagte Sam, aber Melanie hörte sofort, dass es garnicht gut gelaufen war.

Sam hatte sich ein bisschen geschämt, aber er erzählte Melanie alles. Er brauchte dringend jemanden zum reden, und mit Melanie konnte man wirklich gut reden. Auch wenn sie gerne mal Monologe führte konnte sie trotz alledem auch gut zuhören.

„Mh, das hört sich echt komisch an. Glaubst du dieser Sarah?“ fragte Melanie nach.

„Naja, im ersten Moment war ich echt sauer und da habe ich nicht darüber nachgedacht, aber inzwischen halte ich das alles auch nur für einen Scherz.“ meinte Sam darauf.

„Was heißt auch? Meinst du Kay verarscht dich...?“

„Wie ich es dir schonmal gesagt habe, er verarscht mich gerne mal. Auch wenn ich das jetzt zu krass finde, irgendwie passt es ja zu ihm.“

„Ich muss die was gestehen, Sam.“

Kurz herrschte Stille und Sam traute sich fast kaum zu atmen. Melanie war plötzliche so ernst geworden.

„Du musst mir hoch und heilig versprechen, dass du nicht sauer wirst. Das war alles so schwer für mich. Es tut mir so leid!“

„Ist ja gut, ich kann die doch nicht versprechen, dass ich nicht ausraste, wenn ich nicht weiß, worum es geht.“

„Es tut mir wirklich leid!“ jammerte Melanie weiter.

„Okay, okay, angenommen, auch wenn ich nicht weiß, worum es geht. Aber jetzt erzähl schon!“

Langsam wurde Sam ungeduldig, er vermutete das schlimmste, was auch immer das sein mochte.

„Naja, im Gegensatz zu Kay wusste ich ja, dass du auf Männer stehst. Und letzte Woche habe ich ihn im Bus getroffen und da ist mir das rausgerutscht. Es kam einfach so, ich habe nicht darüber nachgedacht.“

Sam war jetzt ganz ruhig und hörte aufmerksam zu, während sich sein Herzschlag beschleunigte. Jetzt war er ganz froh, dass nur Melanie redete, denn er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Und Kay hat mich ganz erstaunt angeguckt und meinte wohl schade, dass er das nicht gewusst hat. Da habe ich mich schon gewundert. Er meinte dann nur noch dass er ja auch Bi sei und ist dann mit einem fetten Grinsen aus dem Bus ausgestiegen. Ich habe garnichts mehr sagen können. Und dann hat sich das alles so zwischen euch entwickelt und ich wusste nicht, ob ich dir jetzt irgendwas sagen sollte.“

Immernoch sagte Sam nichts und wusste auch nicht was er sagen sollte und so redete einfach Melanie weiter.

„Ich habe ihm aber nicht gesagt, dass du auf ihn stehst. Ehrlich nicht. Es tut mir wirklich leid.“

„Ist schon okay.“ stammelte Sam jetzt vor sich hin. „Ist schon okay. Ich glaube ich brauche jetzt etwas Ruhe um nachzudenken.“

„Ist okay, Sam. Wir sprechen uns die Tage, okay?“

„Ja, bis dann.“

Mit diesen Worten legte Sam und lies sich auf sein Bett fallen. Jetzt war er wirklich vollends verwirrt und seine Gedanken kreisten nur so in seinem Kopf.



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