Kagome spürt, dass ihr etwas fehlt.
Sehnsucht nach Freiheit und zwei Getriebene auf der Suche nach sich selbst.
Schnuppertext:
Spoiler
Die Luft war kalt und es roch nach Schnee. Der Himmel war grau, kein Sonnenlicht durchdrang die Wolkendecke. Beklemmung. Wo war sie hier? Instinktiv nahm sie wahr, dass das nicht das Japan sein konnte, in dem sie lebte. Sie war zurück im Mittelalter. Aber wo war sie? Und vor allem wann war sie? Sie ließ den Blick umher gleiten, drehte sich dabei einmal um die eigene Achse, doch nichts hier kam ihr bekannt vor. Sie bemerkte plötzlich, dass sie vollkommen nackt war, aber wie kam es dann, dass sie die Kälte nicht spürte? Es musste unendlich kalt sein. Sie spürte etwas.
Wandte den Blick nach Norden gen Horizont, verengte die Augen. Regen? Schnee? Etwas kam vom Himmel herab. Es kam schnell und tödlich. Und dann schlugen die Pfeile um sie herum in den gefrorenen Boden ein und sie hörte eine Stimme.
Lauft! Eine Männerstimme, bedeutungsschwanger. Der Tod nahte! Ein Hinterhalt. Plötzlicher Lärm wie während einer Schlacht, doch die Kämpfenden fehlten, aber es war so laut, dass Kagome stöhnend die Hände gegen die Ohren presste, weil sie das Gefühl hatte, ihr Trommelfell platzte und ein Schneesturm kam und verschluckte die unsichtbare Schlacht.
Als sie ihre Augen öffnete und verwundert die Hände sinken ließ, bemerkte sie, dass der Schneesturm immer noch tobte, doch es war weiß, nicht grau und kein Geräusch zu vernehmen. Ihre Lippen öffneten sich in stummem Erstaunen, denn sie war nicht mehr alleine. Ein Mann stand vor ihr, vielleicht fünf Meter entfernt. Sein Brustharnisch war in Höhe des Sternums gesprungen, in seiner weißen Kleidung überall getrocknetes Blut. Pfeile steckten in seinem Körper, unzählige. Langes Haar, das im Begriff war sich aus einem geflochtenen Zopf zu lösen durch den Wind der es erbarmungslos peitschte. Ein Blick aus saphirblauen Augen, der irgendetwas tief in ihr traf.
Widmung: Morgi