Titel: Schuld
Kapitel: 3/?
Autor: TheDarkAngelRisa
Pairing: HPxDM
Anm.: Dark-Harry
Nochmal DANKE für die lieben Kommis
Kapitel 3
Langsam und anmutig schritt er auf den Platz zu, auf dem er gestern schon gesessen hatte. Er spürte Draco hinter sich, dies machte ihm Mut, und ließ sich nieder. In der Halle war es still geworden und alle sahen ihn an, doch als Harry verachtend, kalt und zornig zurücksah, wandten sie sich die meisten wieder ihrem Essen zu.
Sein Blick glitt zum Lehrertisch, doch sein neuer verhasster Lehrer war noch nicht zu sehen. Erleichtert atmete er aus, als er sich sicher war, dass es keiner sah.
Dafür kam jetzt aber Snape mit düsterem Blick auf ihn zu und drückte ihnen ihre Stundenpläne in die Hand.
"Ich erwarte sie nach der ersten Zaubertrankstunde in meinem Büro. Sie beide", fügte er mit einem Blick auf Draco an. Beide nickten.
"Was will er?", fragte Harry leise, nachdem Snape wieder verschwunden war.
"Er will dich sicher in unserem Haus begrüßen und dir alles erklären. Keine Angst, er ist eigentlich gar nicht so schlimm wie er immer tut."
Harry gab sich mit der Antwort zufrieden und besah sich nun seinen Stundenplan. "Was für ein Start in den Morgen...", sagte er und deutete auf die erste Stunde, damit Draco darauf aufmerksam wurde.
"Doppelstunde Zaubertränke mit Gryffindor", stellte Draco fest und musste leicht schmunzeln. "Ein guter Start."
"Na wenn du meinst..." Er lief den Stundenplan weiter hinab und ... "Oh nein... Verteidigung gegen die dunklen Künste... Doppelstunde... nach dem Mittag... wieder mit Gryffindor... Ich glaub, ich schwänze..."
"Nein, das wirst du nicht tun. Ich dachte, du magst VgddK?"
"Ich... ich... Ja, eigentlich schon, aber momentan habe ich keine Lust darauf...", wollte er vom Thema abweichen.
Draco besah ihn sich kritisch, denn ihm war das kurze Zittern des kleineren nicht entgangen. War der neue Lehrer schuld? Woher kannte er ihn? Es würde sich sicher nachher herausstellen...
"Du, Harry? Du brauchst noch neue Umhänge mit dem Slytherinwappen!"
"Stimmt."
"Wollen wir Snape nachher fragen, ob wir am Wochenende in die Winkelgasse dürfen?"
Harry nickte zustimmend und sie machten sich auf den Weg in die Kerker.
~*~
Die ganze Klasse stand schon vor der Klassenzimmertür, als Draco und Harry schließlich ankamen. Kalt musterte er die Gryffindors, die ihn ebenfalls verhasst anstarrten.
Hermine kam zu ihm rüber gewuselt und wollte ihm schon um den Hals fallen, doch Harry machte kurzerhand einen Schritt zurück und wich ihr aus.
"Harry, was machst du bei dieses Slytherins? Warum hast du dich neu wählen lassen? Du hast da drüben nichts verloren!" fing sie auch schon an zu zetern. Gelangweilt ließ er es über sich ergehen.
Als sie geendet hatte, sagte er kalt und ohne jegliche Emotion in der Stimme: "Das geht dich nichts an, Schlammblut. Es ist allein meine Sache und du und das Wiesel habt euch da raus zu halten, kapiert?"
"Aber..."
"Nichts aber! Lasst mich einfach in Ruhe! Ich habe die Schnauze voll von euch!"
"Aber was haben wir dir denn getan?"
"Das wagst du noch zu fragen?!" Harry wurde wütend. Wirklich wütend!
Plötzlich wurde sie ganz still und sah ihn bitter an. Sie hatte verstanden, dass sie alle einen Fehler begangen hatten, als sie vor einigen Wochen - ...
"Würden Sie mir jetzt die Ehre erweisen und sich in den Klassenraum begeben, Miss Granger?", ertönte die schnarrende Stimmte hinter Harry. Jetzt erst bemerkte er, dass nur noch Draco, Granger und er auf dem Flur standen. Und, oh welch Wunder, Snape hatte Granger aufgefordert, nicht ihn.
Sie betraten den leicht abgedunkelten Raum und Harry wurde sofort in die erste Reihe gezogen.
"Draco, warum müssen wir und ausgerechnet in die erste Reihe setzen?" fragte Harry leicht sauer.
"Weil alle anderen zweier Plätze besetzt sind und man vorne viel mehr mitkriegt. Ich sagte doch, Professor Snape ist anders als du denkst", wurde geduldig erwidert.
"Na wenn du meinst..."
"So, da es nun alle geschafft haben, ihren Platz einzunehmen... Wir bearbeiten heute..."
Und so ging es die ganze Stunde. Der Trank war nicht allzu schwer, wurde dennoch von einigen verhauen - Neville zum Beispiel, wie üblich.
Zu Dracos Überraschung arbeitete Harry viel sicherer an seinem Trank als normal, was ein gewisser Zaubertränkelehrer auch mitbekam. Sie würden wohl noch viel zu bereden haben... Denn auch er hatte gespürt, dass sich der ehemalige Gryffindor verändert hatte und ihn eine schwärzere Aura als üblich umfing. Woran lag das wohl? Was ist in den Sommerferien geschehen? Er hatte auch von irgendeinem komischen Auftrag aus dem Phönixorden gehört, der etwas mit Harry zu tun hatte... Was hatte den Jungen so verändert?
Die drei gingen dann in das Büro von dem Professor, der sie nun aufforderte Platz zu nehmen.
"Also... erstmal willkommen in Slytherin, Harry. Es hat mich doch sehr überrascht, als ich erfuhr, dass du nun mein Haus besuchen wirst", begann auch schon Snape.
"Ich habe meine Gründe für mein Handeln", erwiderte Harry kalt. Er konnte dem Lehrer nicht einfach mir nichts dir nicht vertrauen.
"Das ist mir klar, trotzdem möchte ich dir sagen, dass du jederzeit zu mir kommen und reden kannst. Du bist jetzt in meinem Haus und ich denke, wir müssen einigermaßen gut miteinander auskommen, also würde ich vorschlagen, dass wir einen Neuanfang machen und die letzten Jahre weitestgehend vergessen. Es ist mir auch klar, dass du mir nicht plötzlich vertrauen kannst, doch versuche es wenigstens."
Harry glaubte seinem neuen Hauslehrer und nickte.
"Außerdem würde ich vorschlagen, dass du mit bei Draco im Zimmer bleibst. Eigentlich ist er ja Vertrauensschüler und hat damit Anspruch auf ein Einzelzimmer. Doch ihr zwei scheint euch gut zu verstehen und deshalb kann er dir solange alles in Slytherin vertraut machen. Wir werden ein zweites Bett einbringen. Wenn du dennoch in ein anderes Zimmer möchtest, sagst du einfach bescheid."
"Danke", sagte Harry immer noch recht kühl. "War das alles?"
"Ja... ja, ihr könnt gehen...", sagte der Lehrer leicht verwirrt aufgrund der Kälte in Harrys Stimme.
"Eine Frage noch, Professor", konnte man nun Draco vernehmen. "Harry braucht noch neue Kleidung. Können wir von ihnen die Erlaubnis bekommen, am Wochenende die Winkelgasse zu besuchen?"
"Ja, natürlich. Ich gebe sie euch dann in der nächsten Stunde Zaubertränke."
"Danke", kam es einstimmig zurück und Draco musste kurz lächeln. "Komm, Harry, Verwandlung wartet auf uns." Und so machten sie sich auf den Weg.
~*~
Schon die ganze Zeit konnte Draco die Unruhe des neuen Slytherin spüren. Sie saßen jetzt beim Mittagessen, doch Harry hatte das Essen nicht mal angeguckt. Er fixierte nur irgendeinen Punkt, den nur er sehen konnte. Weit weg, so weit entfernt und gleichzeitig erreichbar nah, wie etwas, das man ergreifen möchte, jedoch immer seinen Fingern entwich.
Er schreckte auf, als er eine Hand auf der seinen spürte, und sah in die ruhigen, grauen Augen des Slytherins, dessen Wärme er so brauchte. Er hatte das Gefühl, wenn ihn diese Wärme nicht immer wieder zurückgeholt hätte, wäre er schon weit weg. Vielleicht sogar näher am Tod, als ihm lieb war.
"Was hast du?", fragte besagter Slytherin.
"Ich weiß nicht..."
"Lüg mich doch nicht schon wieder an", sagte er leicht tadelnd. "Sag mir doch bitte, was dich bedrückt. Deine Augen sind dunkel. Dunkler als sie hätten sein sollen."
"Ich kann es nicht sagen..." Seine Augen trübten sich wieder. "Ich kann es doch nicht..." Er umfasste seinen rechten Unterarm. "Du weißt nicht, was du von mir verlangst."
"Doch, das weiß ich. Glaub mir, ich kann dich nur verstehen und dir helfen, wenn du mir vertraust und mir mehr erzählst."
"Nicht...hier", kam es brüchig. Es viel ihm schwer zu sprechen. Doch er hatte keine Zeit mehr alles zu erklären, denn sie mussten zum Unterricht. Nicht, dass er dort unbedingt hin wollte, aber er konnte ja schließlich auch nicht einfach schwänzen.
Sie kamen vor der Klassenzimmertür an und Harry wurde immer langsamer. Er wollte einfach nicht. Er konnte nicht. Vielleicht durfte er auch nicht, um nicht alles zu ruinieren, was er sich vorgenommen hatte. Das Zittern begann, wie üblich in der Gegenwart des neuen Lehrers. Sein rechter Unterarm begann zu brennen wie Feuer und schon wieder an diesem Tag wollte er sich einfach umdrehen und wegrennen - wenn ihn nicht diese Macht, die schon fast seine Gedanken kontrollierte, gezwungen hätte einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Schließlich fanden sie in der letzten Reihe Platz (Harry hatte darauf bestanden, sich ganz hinten hin zu setzten) und warteten. Dies sollten sie auch nicht lange tun, denn kurz vor dem Läuten der Schulglocken trat der Lehrer ein.
Draco zog zischend Luft zwischen den Zähnen ein. Alles hätte er erwartet - aber ihn? Aber warum hatte Harry anscheinend Angst vor ihm? Er prüfte kurz, ob mit dem Jungen neben sich alles in Ordnung war und musste feststellen - dass überhaupt nichts in Ordnung war.
Harry zitterte am ganzen Körper, ein vereinzelter Schweißtropfen bahnte sich einen Weg an seiner Schläfe hinab und Draco hätte schwören können, dass er auf diese Entfernung sein Herz hören konnte. Harrys Augen waren stur geradeaus gerichtet, nur darauf bedacht keinen Blick auf die Person vor der Tafel zu werfen. Doch er konnte es nicht lange durchhalten, das wusste er.
"Nun, für alle, die mich noch nicht kennen, mein Name ist Remus Lupin und ich bin der neue alte Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Eigentlich müsste ich ja allen bekannt sein, nicht?" Und sein Blick suchte den Harrys, der darauf hin unterdrückt keuchen musste, da sein Unterarm schlimmer denn je brannte. "Ja, einige kennen mich sehr gut...", sagte er leise, dass es kaum einer verstand.
Draco wollte Harrys Hand nehmen, doch dieser zog sie panisch weg und zischte: "Fass mich nicht an!" Da war Furcht, ein bisschen Wut, doch größtenteils so viel Furcht, dass Draco selbst Angst bekam, doch nicht um sich selbst, sondern um den schwarzhaarigen Jungen neben sich. Diese Augen, so dunkel, so abweißend, leuchteten leicht fiebrig. Diese Augen, die regelrecht nach Hilfe schrieen.
Draco wandte seinen Kopf wieder nach vorn und bemerkte, dass der Lehrer Harry immer noch in seinem Blick gefangen hielt. Harry bekam unglaubliche Panik, welche durch den brennenden Schmerz an seinem Arm nicht gerade vermindert wurde, und es kostete ihn alle Mühe und Kraft, die er aufbringen konnte, um den Kopf wegzudrehen und somit den Blickkontakt zu brechen. Er keuchte auf, atmete schnell, sein Herz schien nicht langsamer werden zu wollen, sondern nahm noch an Geschwindigkeit zu, als er merkte, wie sein Unterarm wieder nass wurde. Doch als er hinsah war dort nichts. Kein Blut, kein zähes Leben, das seinem Körper entfliehen wollte. Alles Einbildung. Bilder aus dem Reich seiner Fantasie, die ihm von Remus geschickt wurden.
Sein Hass stieg ins Unermessliche. Seine Augen leuchteten kurz golden auf, wurden danach jedoch tiefschwarz. Doch irgendwie schien niemand außer Draco irgendwas mitzubekommen. Es war, als wären Harry, Draco und Remus in einer anderen Zeit, in einer anderen Ebene des Geschehens. War Remus' Macht schon so groß?
Plötzlich wurde Harry so schwach, so unglaublich schwach wie er sich noch nie in seinem Leben gefühlt hatte. Diesmal war es keine Einbildung, als sich rote Flüssigkeit durch seinen Umhang durchtrat. Er stöhnte gequält auf, hatte das Gefühl, dass ihn hunderte Messer durchstechen. Brennende, heiße Messer, sie...
... schnitten über seinen rechten Unterarm. Immer und immer wieder. Immer und immer tiefer. Das Blut. Es lief wie Sturzbäche hinab - es wollte fliehen, wollte ihn töten. Das war unglaublich! Das Blut - sein Leben - wollte ihn töten, wollte ihn verlassen.
Er schrie heiser auf, presste die Augen so fest zusammen, dass er bunte Punkte sah, dass sie weh taten. Doch der Schmerz in seinen Augen konnte den Schmerz an seinem Arm nicht übertönen. Er keuchte, als er spürte wie sich neues Gift in ihm ausbreitete. Es war eine neue Methode ihn zu 'belehren'. Kurz bevor er das Messer ansetzte, tauchte er es in Gift. Gift, das die Wunde nie ganz verheilen lassen würde.
"Du weißt, dass du schuld bist. Du weißt, dass du nun büßen musst. Es gibt kein Entkommen. Es ist sinnlos sich zu wehren, Harry. Es ist so sinnlos."
"NEIN! LASS MICH LOS!" Bei jedem Versuch zu entkommen schnitten sich die Ketten tief in seine Handgelenke. Doch er spürte es nicht. Er spürte nur das fliehende Leben. Wie gerne würde er jetzt auch fliehen können? Er schrie, so laut es seine beschadeten Stimmbänder es zuließen. Er schrie, bis dieser versteckte Hilferuf in ein gequältes Wimmern überging.
"Ach, Harry, mach es dir doch nicht so schwer", flüsterte die Stimme neben ihm. "Sie doch ein, dass du schuld bist, an seinem Tod. Du weißt, wie sehr ich ihn geliebt habe. Den Schmerz, den ich dir zufüge, ist nur ein Teil des Schmerzes, den ich verspüre. Du musst das verstehen. Du bist schuld, Harry."
Er sah schon die rettende Schwärze auf sich zu kommen, die sich dann plötzlich in grelles weiß umwandelte, ohne jegliche Graustufe. Sein Peiniger schien nun unendlich weit weg zu sein. Vergessen in der Dunkelheit seines Gedächtnis, aber er wusste, dass es nicht ewig so sein würde...
Er begann zu schweben. Leichter als eine Feder, leichter als Luft, und doch spürte er eine Schwere in seinen Gliedern, dass er zu keiner Bewegung fähig gewesen wäre, wenn er sich hätte bewegen wollen. Er wollte sich nicht bewegen. Er wollte nichts. Er wollte sterben, diese unheimliche Welt verlassen, sein Leben war wertlos geworden. Doch was wurde aus seinen Plänen? Was wurde aus... Draco?
Wieder vernahm er eine Stimmen, doch sie klang anders. So... warm... Diese Wärme, die er auch nun auf seiner Haut verspürte, kannte er. Wie ein Windhauch glitt sie über sein Gesicht, seinen gepeinigten Körper. Sie kam näher, jedoch langsam. Diese Stimme...
"Wach auf, Harry, wach doch endlich auf." Ein Flehen, man hörte das Leid.
Diese Stimme... verdrängte jegliche Kälte aus seinem schmalen Körper, erwärmte ihn von innen, doch war sie nur ein Schatten, nicht wirklich existierend. Vielleicht war es doch der Tod? Der erlösende...
"Nein, Harry, gib nicht auf. Wie hat du gesagt? Manchmal braucht man mehr Mut, um am Leben zu bleiben, als zu sterben. Und du hast Mut, also bleib hier... für mich."
Das ist Draco!, durchfuhr es ihn. Was machte er hier? Hatte er etwas gesehen? Nein, das durfte nicht wahr sein! Niemand hatte in seiner Welt aus Schmerz etwas zu suchen!
Aber... war es nur noch seine Welt? Teilte er sie nicht längst mit der Person, die sich um ihn kümmerte?
Er konnte sich der Stimme nicht widersetzten. Mut... ja, er hatte Mut, warum also doch nicht am Leben bleiben, um diesem Ungeheuer von Mensch - wirklich Mensch? - namens Remus eins überbraten? Ja, er schrie ja geradeso nach Rache! Er bewegte sich weiter auf das Weiß zu und ...
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Das wars nun mit Kapitel 3 ^^ Es ist nicht ganz so lang wie das letzte, aber diese Länge reicht vielleicht aus. Wer sagt, es is zu lang oder zu kurz soll mir bescheid geben, ich werde mich der Mehrzahl nach richten ^^
Nochmals ein dickes fettes DANKE an alle Kommischreiber! Ich hätte nicht gedacht, dass die Story so gut ankommt! Also bleibt weiter an der Tastatur und schreibt Kommis *gg* Es hilf ungemein beim Schreiben. ^^
Bye
Risa ^-^
